Der Amerikaner als solches mag es ja immer und überall in Riesig!
Sei es sein McDonalds-Menü, die Cola, das Popcorn oder alles andere in seinem Leben.
Alles muss immer groß und größer sein.
Und so wird seit 2007 im Golf das höchste Preisgeld das es im Sport zu gewinnen gibt ausgeschüttet!

10 Mio. US Dollar
Bekommt seit dem der beste Golfer des Jahres beim FedEX-Cup als Bonuszahlung.
Nicht die Nummer 1 der Welt, nein, sondern nur der beste Golfer der US PGA Tour. Und um den zu ermitteln gab es seit Jahren ein Bewertungssystem, das Turniere und die Platzierungen dort honorierte. Für Majortitel gibt es 600 Punkte für "normale" Turnier 500 und für kleinere 250 Punkte.
Natürlich für den Sieger. Die übrigen Spieler erhalten für je nach Platzierung eines Turniers entsprechend weniger Punkte, basierend auf ihrer finalen Position.
So entsteht dann übers Jahr gesehen eine Tabelle. Übersichtlich und klar. Und am Ende eines jeden Jahres gab es dann das abschließende Tour Championship. Somit war am Ende auch der beste Spieler des Jahres am Ende der beste Spieler des Jahres. Bis halt FedEX auf die Idee mit der Bonusprämie und dem FedEX-Cup kam.

Regeländerung
Anfänglich war die Neuerung nur die Einführung der Playoffs (drei Turniere und das Tour Championship) und der neue Termin. Fernsehntauglich und damit folgerichtig bereits im September. Doch in den ersten drei Jahren (2007 war Tiger Woods der erste FedEx Sieger) gewann der beste Spieler bereits, bevor das Turnier begann die Prämie. Das war alles, nur nicht spannend. Und durchaus fragwürdig, denn 2008 gelang es Camilio Villegas die letzten beiden Turniere zu gewinnen und denn blieb Vijay Singh FedEx-CupSieger und bekam die 10 MIo Dollar Bonuspreisgeld.

Und so wurde eine Regeländerung, die selbst bei erfahrenen Golfern für Kopfschütteln und Verständnislosigkeit sorgt, vorgenommen.
Nach dem letzten Playoff-Turnier spielen die Top-30 das Finale. Die bisher erzielten Jahrespunkte werden zurückgesetzt, so dass der Führende 2.500 Punkte erhält, der Zweite 2.250 bis hin zum Letzten, der mit 210 Punkte ins Rennen um die Trophäe geht.
Ziel dieser Regeländerung ist es, dass jeder der Top-30 die Chance hat, den FedEx Cup zu gewinnen, wobei die topplatzierten Spieler die größten Siegchancen haben.

Das mag ja für ein spannendes Wochenende ok sein, aber verstehen muss man das nicht:
If someone could explain how the Fedexcup Works, I would Be very grateful ! Heute per Facebook-Anmerkung eines mir näher bekannten PGA-Golflehrers sagt alles dazu

Es könnte so einfach sein! Singen die Fanta 4, um sich dann aber selber einzugestehen: Ist es aber nicht!

Nur um also die Spannung für die Zuschauer hochzuhalten, wurde der Modus geändert. Anfänglich ohne großen Erfolg, doch dieses Wochenende gelang es, den ganzen Der Beste bekommt alles Gedanken ad absurdum zu führen, als der an Position 25 eigentlich aussichtslose gestartete Bill Haas das Tour Championship durch ein paar glückliche Umstände (wäre die Nummer 1 der Welt, Luke Donald alleiniger Dritter und nicht geteilter Dritter geworden, hätte der die 10 Mio. US Dollar gewonnen) auch den FedEx-Cup und damit 11,4 Mio. US Dollar gewann. Und das ohne in 2011 vorher auch nur ein Turnier gewonnen zu haben, sondern mit nur zwei 2ten Plätzen und 4 weiteren Top 10 nach Atlanta zum Finale der besten 30 Golfer gekommen zu sein..

Wie er dort das Tour Championship gewann, war dann sportlich herausragend, gelang ihm doch im Stechen gegen Hunter Mahan (ebenfalls USA) am zweiten Extraloch (der 17ten Bahn) ein Zauberschlag, nachdem sein zweiter Schlag aus dem Fairwaybunker unglücklich vom Grün in den 3 Meter tiefen See rollte..


Mit diesem alles oder nichts Zauberschlag rettete er das Par und kam damit zum dritten Extraloch, dass er an der 18 mit einem Par für sich entscheiden und somit das Tour Championship verdient gewinnen konnte.

Copyright by Getty- Bill Haas

Dass er das Turnier und damit 1,4 Mio US Dollar an Preisgeld gewann, ist ja absolut in Ordnung, aber nicht in Ordnung ist, dass er es nur konnte, damit die Veranstalter einen spannenden Showdown geboten bekommen.
Das Tour Championship sollte eigentlich den besten Spieler der Tour küren. Und das war in diesem Jahr eindeutig nicht Bill Haas, der einfach nur der beste Mann an diesem Sonntag in Atlanta war.
Es war auch nicht Webb Simpson der als Erster ins Finale eingezogene und am Ende wg. eines 22ten Platzes (und 15 Punkten Rückstand) nur 2ter wurde. Der hatte zwar in den drei Playoff-Wochen groß aufgespielt, aber das Jahr nicht beherrscht. Führender vor den Playoffs war nämlich Nick Watney. Der wurde am Ende aber Das FedExCup-Ranking 2011
Im Sinne der Spannung hat man also alles richtig gemacht.
Im Sinne des Sports war die Regeländerung ein großer Fehler.

Aber bevor hier aber jemand Mitleid mit Simpson oder einem der anderen Spieler bekommt, sei angemerkt, dass über den FedEx Cup Preisgelder von 35 Millionen US-Dollar p.a. ausgeschüttet werden.
Armut ist also bei keinem der Spieler in naher Zukunft zu befürchten.

Ausschüttung
Der Sieger erhält 10 Mio. Dollar Preisgeld, der 2. 3 Mio., der 3. bekommt 2 Mio., der 4. 1,5Mio und so weiter. Selbst der 144. und somit Letzte der Wertung erhält immer noch 30.000 US Dollar.
Das Preisgeld wandert anders als bei üblichen Turnieren nicht in Form von Bargeld an die Spieler. Es wird in einen Pensionsfonds eingezahlt. Erst nach dem Karriereende, frühestens aber wenn der Spieler 45 Jahre als ist, wird es ausgezahlt.

Apropos Geld:
Der führende der US-Moneyliste, die aktuelle Nummer 1 der Welt, Luke Donald hat auf der PGA Tour laut aktueller Moneylist dieses Jahr alleine 5,8 Mio. US Dollar Preisgeld erspielt.
Auf der European Tour führt er mit 3,8 Mio Euro (fast uneinholbar) im Race to Dubai, dem Gegenstück zum FedEx-Cup. Dort teilen sich die 15 bestplatzierten Spieler der Saisonwertung den Bonus-Preispool von 7,5 Mio Dollar. Die Nummer 1 erhält 1,5 Mio., der Zweite 1,125 Mio. und der Drittplatzierte 0,75 Mio.. Der Spieler auf Platz 15 bekommt 187.500 Dollar.
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