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EFFZEH


Gründer: midget | Mitglieder: 216 | Beiträge: 208
11.12.2010 um 18:15 Uhr
Geschrieben von Zyrock
Spieltagsanalyse FC - Frankfurt


"Ich möchte einmal im Leben Deutscher Meister sein..."
"Einmol Prinz zo sin..."

Diese "Einmal im Leben" - Wünsche eines Kölners sind allgemein bekannt. Mein dritter Wunsch in dieser Liste war die Analyse eines FC-Sieges.


Ausgangslage

Nach dem guten Spiel und der unverdienten Niederlage gegen den gelegentlich von einem im Namen auftauchenden Großsponsor unterstützten Club aus einem Kölner Vorort stand der Effzeh weiter mit dem Rücken zur Wand. Platz 17 in der Tabelle, 2 Punkte vor dem Letzten, punktgleich mit den Stuttgartern (Platz 16). Aber vor allem: 4 Punkte und 10 Tore Rückstand auf Schalke (15.). Da bekam die Tatsache, dass die drei Mannschaften davor nur einen Punkt mehr haben, die Bedeutung einer Randerscheinung. Es ist ein bisschen wie in der Formel 1 - Qualifikation: so lange man unter denen ist, die am Ende gestrichen werden, kommt es auf den Platz an, auf dem man nicht mehr gestrichen wird, nicht auf die Pole Position.
Bei noch 2 ausstehenden Spielen in der Hinrunde musste dringend ein Dreier her, um die Chance zu wahren nicht auf einem der unbeliebten drei Plätze am Tabellenende zu überwintern.

Der Gegner aus Frankfurt lag mit 23 Punkten auf Rang 8 der Tabelle, 2 Punkte vor dem HSV auf Rang 9 und mit deutlichem Abstand (11 Punkte) auf den Relegationsplatz. In Hessen konnte man also wesentlich entspannter an das Spiel herangehen.


Personelle Lage

Martin Lanig rückte nach seinem überzeugenden Auftritt gegen Leverkusen für den völlig überforderten Pezzoni in die Startelf. Für viele überraschend wurde Jajalo eine Pause gegönnt, für ihn spielte Clemens von Beginn an. Auch der kritisierte Sebastian Freis startete erneut, da Novakovic weiter verletzt ausfiel und Ionita sich in der Vorwoche nicht aufgedrängt hatte. Für den jungen Terodde käme ein Einsatz in der Startelf vermutlich zu früh.


Spielverlauf

Die Frankfurter begannen das Spiel mit einer fast schon unverschämten Gelassenheit. Man konnte merken, dass der bisherige Saisonverlauf ihnen viel Selbstbewusstsein eingebracht hatte. Ganz im Gegensatz dazu erkannte man den FC im Vergleich zu den letzten Spielen kaum wieder. Statt attraktivem und doch kämpferischen Fußball bot man wenig Spielfluss, ließ sich in die eigene Hälfte drücken und nahm das Spiel nicht an. Zu allem Überfluss verletzte sich der Spieler, von dem man sich ein Zeichen erwartete, Lukas Podolski, schon in der ersten Minute. Er versuchte es zunächst weiter und hätte dann fast noch ein Tor geschossen, als nach rund 20 Minuten die erste nennenswerte Offensivaktion des FC am Außennetz des Frankfurter Tores endete. Schütze war Freis, der nach einem guten Pass die Abwehr schon überwunden hatte, dann aber selbst schoss, statt die besser positionierten Podolski und Lanig anzuspielen. Podolski quittierte das mit wütendem Geschimpfe in Richtung des Ex-Karlsruhers, Lanig hingegen trat gegen den Frankfurter Pfosten: aha, da war also die Leidenschaft, die man bisher so gut versteckt hatte!
Nach dieser Szene endete die Erholungspause für Jajalo, er ersetzte Podolski, der wenig später frisch verarztet auf der Bank Platz nahm. Sein Fuß sah nicht wirklich gut aus, man wird abwarten müssen, wie schwer er sich verletzt hat.
Bis zur Halbzeit blieben die Frankfurter die spielbestimmende Mannschaft und spielten sich einige Chancen heraus, die jedoch nicht zum Torerfolg führten. Im Gegenzug schaffte der FC es nicht, länger in Ballbesitz zu bleiben oder nennenswerte Chancen herauszuspielen. So verwundert es nicht, dass erst eine Ecke in der 42. Minute wieder etwas wie Torgefahr ausstrahlte. Matuschyk köpfte den Ball zwar wuchtig, aber unplatziert, Fährmann hatte keine Probleme zu parieren.
Um etwas Stabilität in die Abwehr zu bringen, kam zu Beginn der zweiten Halbzeit Schorch für Ehret, Brecko machte auf Links weiter und Schorch ging auf die rechte Seite. Man kann nur erahnen, welche Standpauke sich die Spieler in der Kabine anhören mussten, aber sie zeigten eine Reaktion. Bei weitem nicht so schön wie letzte Woche, aber Spielfluss war (endlich) zu erkennen. Trotzdem fiel das Tor in der 56. Minute wie aus dem Nichts: Clemens gewann den Ball am eigenen Sechzehner und leitete damit den Konter ein, den seine Mitspieler bis zum gegnerischen Sechzehner brachten. Dort gelangte der Ball wieder in den Laufweg von Clemens, der ohne groß zu zögern abschloss und das Spielgerät in die untere linke Torecke schoss: 1:0 für den FC.
Der Treffer gab den Kölnern Aufwind, sie wurden aktiver und waren einige Zeit näher am 2:0 als die Frankfurter am Ausgleich. Mitte der zweiten Halbzeit flachte das Spiel jedoch wieder ab und wurde fortan von Fouls, falschen Zweikampfbewertungen und Kartenspielen des Schiedsrichters sowie gelegentlichen Schauspieleinlagen auf beiden Seiten bestimmt. Der Mediziner würde sagen, das Spiel krankte an Morbus Möller (auch Morbus Marin genannt) und Morbus Kinhöfer. Wirklich spielentscheidend war für mich keine dieser Szenen, genervt haben sie trotzdem.
Fünf Minuten vor dem Ende kam dann Simon Terodde zu einem weiteren Kurzeinsatz, er ersetzte den erneut schwachen Freis, konnte aber in der Schlussoffensive der Frankfurter kein Zeichen mehr setzen. Insgesamt stellten die Kölner sich in dieser Zeit teils dümmer an, als es nötig gewesen wäre, sodass bis zum Schluss der Ausgleich hätte fallen können.

Noten

Mondragon (3.5)
Brecko (4.0)
Geromel (3.5)
Mohamad (3.0)
Ehret (4.5)
Petit (3.5)
Matuschyk (4.0)
Lanig (3.5)
Podolski (--)
Clemens (3.0)
Freis (4.5)

Jajalo (3.5)
Schorch (3.0)
Terodde (--)


Fazit

Ob ich Prinz Karneval werde, weiß ich nicht. Ob der FC zu meinen Lebzeiten noch einmal Meister wird, weiß ich nicht. Aber ich analysiere hier gerade einen FC-Sieg! Da ist mir auch völlig egal, dass das Spiel nicht schön war. Im Prinzip ist es wie letzte Woche, mit umgekehrten Vorzeichen. Das Spiel war schlechter als gegen Leverkusen, aber das Ergebnis stimmt diese Woche. Ein wichtiger Schritt ist getan, die 3 Punkte helfen weiter. Ausruhen kann man sich aber nicht, schon gar nicht auf der Leistung von heute. Wirklich überzeugen konnte keiner (weshalb ich sicher völlig zu Recht erneut Kritik für meine Benotung bekomme), da muss nachgebessert werden. Natürlich spielt hier auch das Verletzungspech mit rein, aber das darf keine Ausrede sein. Ein Bundesligist mit mehr als 5 Stürmern darf nicht jemanden auf den Platz stellen müssen, der keinen Ball vernünftig annehmen kann. Auch wenn 2 Stürmer verletzt sind. Auf der anderen Seite ist es gut, wenn man dieses Pech hat, diese Spieler spielen müssen, man schlecht spielt und am Ende trotzdem 3 Punkte zu Buche schlagen. Jetzt gegen Schalke nachlegen, im DFB-Pokal weiterkommen, Weihnachten feiern und im Januar die Problemkinder loswerden und ersetzen. Das ist mein neuer Wunsch auf der Liste, lieber Weihnachtsmann!
Aufrufe: 9563 | Kommentare: 94 | Bewertungen: 7 | Erstellt:11.12.2010
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