~ Rückblick ~

Die Seattle Seahawks beendeten die Saison 2020 mit einem Record von 12-4 auf dem ersten Rang in der NFC West. Doch schieden dann in den Playoffs gegen die LA Rams aus. Gegen diese Defense hatten sie in der Regulären Saison schon ihre Probleme.

Bei dem Blick auf die Offense und Defense der abgelaufenen Saison (nur auf die Regular Season) sieht man, dass die Offense über dem Liga Durchschnitt gespielt hat. Die Defense war auf den Punkt Liga durchschnitt. Doch eigentlich muss man die Saison in zwei Hälften aufteilen.

1. Saisonhälfte:

In der ersten Saisonhälfte spielten die Seattle Seahawks eine sehr passlastige Offense und erzielten in den ersten acht Saisonspielen 34,25 Punkte. Sie waren dazu mit 62,5 % Pass Rate in neutralen Situationen das Team mit dem höchsten Anteil an Pässen. In diesen Situationen kam die Offense auf 0,283 EPA Punkte. Man muss natürlich auch berücksichtigen, dass es hier gegen viele schlechte Defensiven ging, die gleichzeitig auch eine hohe offensive Feuerkraft hatten. Daher war man zu dem hohen Pass Anteil in der Offense auch nahezu gezwungen. Auf der anderen Seite spielte die Defense von Seattle sehr schwach, dies enttäuschte vor allem weil man einige Zugänge in der Secondary hatte und es gehofft wurde, dass der Pass Rush davon profitiert.

2. Saisonhälfte:

Ab dem 10. Saisonspiel und dem ersten Duell gegen die Rams änderte es sich jedoch. Man spielte nun vermehrt starke Defense Gegner, die aber selber über keine starke Offense verfügten. Diese Probleme sah man der Offense der Seahawks auch an und man ging auch dadurch bedingt von dem absoluten Pass Heavy zurück und passte nur noch in 59,2 aller neutralen Situationen bei einem EPA Wert von 0,045 Punkten. Da die Seahawks aber auch gleichzeitig gegen schwächere Defenses gespielt hat, verbesserte sich die Defense auf eine etwas überdurchschnittliche Defense in dieser Zeitspanne.

Durch die der zweiten Hälfte enttäuschenden Offense und der schwachen Leistung im Playoff Spiel gegen die LA Rams wurde am Ende der Saison der OC Brian Schottenheimer entlassen und die Seahawks holten sich Shane Waldron von ausgerechnet den LA Rams. Es ist zwar schwierig ihn zu bewerten, da das Playcalling bei den Rams von Shane McVay organisiert wird.

Sollte sich Waldron jedoch einiges von McVay abgeguckt haben, dann dürfen wir erwarten dass er aus 2 TE Aufstellungen gerne Playaction Spielzüge callt und damit eine Stärke von Russell Wilson unterstützt. Doch auch für Pete Carroll hat der neue OC Vorteile, weil man aus diesen Sets auch gute Läufe dirigieren kann und es auch machen wird. Damit dürfte der neue Offensive Coordinator auch der schon fast wichtigste Neuzugang der Seahawks sein.

~ Offense ~

Nachdem die Offense schon in der letzten Saison der stärkere Mannschaftsteil war, haben sie sich hier noch signifikant verbessert. Auf der wichtigsten Position des Teams hat sich dagegen zum Glück nichts verändert. Blicken wir auf die einzelnen Positionen:

Quarterback:
In der Offseason gab es viele Diskussionen, obwohl sich nie Russell Wilson oder einer aus dem Management der Seahawks offiziell zu einem Trade geäußert haben. Russell Wilson tingelte jedoch durch die Talkshows und es kam immer wieder ein Unterton, dass er nicht zufrieden ist. Deshalb war selbst bis zum Draft Day es nicht komplett ausgeschlossen, dass er noch diese Saison getradet wird, auch wenn es unwahrscheinlich war.

Doch am Ende blieb auf der Position alles unverändert und auch sein Backup wird vermutlich wieder Geno Smith sein.

Obwohl die Saison für Russell Wilson so stark angefangen hat, war es nach den Statistiken für ihn eine durchschnittliche Saison. Mit 6,82 ANY/A (Adjusted Air Yards per Pass Attempt) lag er leicht unter seinem Karriere Wert von 6,99 ANY/A, seine Sack% konnte er auf 7,8 reduzieren obwohl er schon wieder 47 Sacks einstecken musste. Mit einer TD % von 7,2 erzielte er seinen zweitbesten Karrierewert und bei dem QBR Rating von ESPN schaffte er sogar seinen besten Wert der Karriere mit 73,5 Punkten von insgesamt 100. Doch es war mit einer INT % von 2,3 % sein zweithöchster Wert nach seinem Rookie Jahr. Bei den EPA Wert lag er mit 0,188 Punkten leicht über seinem Karrierewert von 0,177 Punkten. Das sind zwar insgesamt alles sehr ordentliche Werte für einen QB, jedoch zum einen überwiegt der doch schwache Abschluss seiner Saison und zum anderen zeigt er auch jede Saison annähernd so gute Werte.

Diese Saison wird auch Sicht der Seahawks und auch von RW eine sehr wichtige Saison. Dies liegt an mehreren Faktoren.
Nach der 2021er Saison würde bei einem Trade Seattle mehr Cap einsparen als sie an Deadcap aufnehmen würden und das ist bei einer nicht erfolgreichen Saison aus Sicht von Russell Wilson (tiefer Playoff Lauf) nicht unwahrscheinlich.

Dazu hat er jetzt einen Offensive Coordinator mit ausgewählt und kann damit die Schuld auch nicht mehr komplett von ihm wegschieben. Zuletzt haben die Seahawks sich auf allen anderen Mannschaftsteilen in der Offense verstärkt oder sind zumindest gleich geblieben, wobei die Running Backs hier den geringsten Einfluss auf Russell Wilsons Leistung haben, weil ein erfolgreiches oder auch nicht erfolgreiches Running Game wenig Einfluss auf das Passing Game haben (Verlinkung auf Flos RBDM)

Deshalb ist es für die weitere Zukunft von Russell Wilson und damit verbunden für die gesamte Franchise ein wegweisendes Jahr.

Wide Receiver:
Mit Tyler Lockett und DK Metcalf haben die Seattle Seahawks eins der besten Wide Receiver Duos der Liga, die sich auch sehr gut ergänzen und dazu perfekt zu den Stärken von Russell Wilson passen. Wilson hat einen der besten, wenn nicht sogar den besten tiefen Wurf der Liga. Dabei geht es aber nicht nur um die Kraft in seinem Wurf sondern besonders den Touch bei den tiefen Würfen. Wenn es dann nicht gerade gegen Jalen Ramsey geht, gibt es kaum einen Cornerback der DK Metcalf im 1:1 covern kann. Metcalf Stärke ist dabei seine Größe in Verbindung mit seiner Geschwindigkeit und so kann er auch fast jeden Jump Ball gewinnen. Auch wenn er immer noch mentale Aussetzer hat wie letztes Jahr gegen die Dallas Cowboys, als er sich einen klaren Touchdown noch von Diggs aus der Hand schlagen ließ.

Metcalf hat auch noch so seine Probleme mit den Drops und hat mit einer Drop % von 10,8% den vierthöchsten Wert aller WR in 2020 gehabt. Aber dies liegt auch in seiner Spielweise und wie er eingesetzt wird, mit einem aDOT (average Depth Of Target) liegt bei 13,9 Yards und damit steht Metcalf hier in den Top 10. Auch einen sehr guten Wert hat Metcalf bei Y/RR (Yards pro gelaufener Route) mit 2,06 und liegt damit im Ligavergleich auf Rang 12. In der letzten Saison hatte Metcalf genau wie Tyler Lockett auch 10 Touchdowns gefangen.

Tyler Lockett dagegen ist ein komplett anderer Wide Receiver, er ist zwar auch sehr schnell aber dafür deutlich kleiner und kann dadurch auch vielseitiger eingesetzt werden. Durch sein Route Running kann er die Duelle sowohl Outside als auch im Slot gewinnen. Durch diese Vielseitigkeit ist er auch trotz Metcalf das Lieblingsziel von Russell Wilson, auch weil er so gut bei den improvisierten Läufen von Wilson darauf reagieren kann. Sein aDOT ist mit 10,2 Yards etwas geringer als der von Metcalf, dafür bekommt er aber etwas mehr Bälle als DK zugeworfen und fängt auch prozentual mehr. In die Richtung von Lockett wurden 133 Bälle geworfen und davon fing er 100 Bälle, was einer Catch Rate von 75,2 % entspricht. Bei dem Blick auf Y/RR kommt Lockett nur auf 1,68 und liegt damit auf Rang 36 für alle qualifizierten WR (mindestens 81 Targets).

Doch so gut wie die beiden ersten Wide Receiver der Seahawks sind, umso mehr ist die Qualität danach abgefallen. Am Ende war David Moore der Spieler der sich als dritter WR herausstellte, während aber Lockett (133 Targets) und Metcalf (124 Targets) zusammen für 79,6 % aller Wide Receiver Targets verantwortlich waren, kam David Moore nur auf 46 Targets, von denen er aber 35 für insgesamt 417 Yards fangen konnte.

Deshalb kam es auch nicht überraschend dass man Moore in der Free Agency ziehen ließ und dafür im Draft sich früh für einen Wide Receiver Pick entschied. Für viele kam der Pick von D`Wayne Eskridge auch zu früh und kann ich auch verstehen. Aber wie so häufig wenn das Seahawks Front Office sich in einen Spieler verliebt, dann scheuen sie auch nicht davor zurück ihn früh zu picken wie die letzten Jahre mit Penny, Collier oder auch Brooks zeigen. Vom Talent und was Eskridge mitbringt könnte er jedoch ein guter dritter Wide Receiver werden.

Ansonsten konnte man als UDFA sich noch Cade Johnson sichern und dieser könnte die Versicherung für eine Tyler Lockett Verletzung sein. Cade Johnson bringt ein ähnliches Skillset mit wie Tyler Lockett aus dem College und dazu ist Lockett auch immer mal wieder angeschlagen und so könnte das ein Trumpf von Cade Johnson sein. Alles was als WR nach Lockett, Metcalf und Eskridge kommt ist als Stärke der Offense zu vernachlässigen.

Tight Ends:

Neben dem Offensive Coordinator kam in der Free Agency auch noch mit Gerald Everett ein Tight End zu den Seahawks. Sollte es sich bewahrheiten, dass die Seahawks nun vermehrt mit zwei Tight Ends spielen ist er auch eine sehr gute Ergänzung und kann zusammen mit Will Dissly eine gute Option für Russell Wilson schnelle Anspielstationen sein, dazu sind auch beide TE in der Lage Matchups gegen die Linebacker zu gewinnen und auf längere Routen geschickt werden können. Mit Colby Parkinson haben die Seahawks auch noch einen Tight End aus dem 2020er Draft, der einen guten Eindruck im Training Camp hinterlassen hat, sich aber vor kurzem am Fuß verletzt hat. Nach den aktuellen Meldungen muss er sich jedoch nicht operieren lassen und fällt so wesentlich kürzer aus, als erst gedacht. Daher werden vorerst Everett und Dissly die beiden Tight Ends sein, die sich um den Starter Spot streiten werden, mit den wohl besseren Chancen für den Ex-Rams TE Everett, da ihn sein neuer Offensive Coordinator kennt.

Offensive Line:
Das immer wieder große Fragezeichen der Seahawks Offense ist die Offensive Line und das obwohl es mittlerweile bekannt ist, dass der QB auch wesentlich dafür verantwortlich ist, wie viele Sacks es gibt. Da Russell Wilson aber ein Quarterback ist, der gerne den Ball lange hält, ist die Offensive Line in Seattle sehr wichtig für die Offense. Im Pass Blocking war schätzte PFF.com im letzten Jahr die Oline der Seahawks mit einer Grade von 64,5 auf Rang 20 ein.

Deutlich besser war hier das Run Blocking mit einer Grade von 72,3 und Rang 9. Das liegt auch daran, dass man mit dem Rookie Damien Lewis einen super Run Blocker hatte, der aber elementare Schwächen im Pass Blocking hat und neben drei zugelassenen Sacks auch noch für sechs Flaggen verantwortlich war. Ihm könnte es also zu Gute kommen, wenn man ihn von der rechten Guard Seite auf die linke Seite schiebt, wo er dann neben dem besten Oliner der Seahawks, Duane Brown spielen könnte.

Brown war sowohl im Run Blocking als auch im Pass Blocking der beste Oliner der Seahawks nach den PFF Grades. Im Vergleich mit allen Offensive Tackles der Liga lag er sogar auf Rang 10 und hat nur eine einzige Flagge verursacht. Umso wichtiger wäre es also sich mit ihm auf einen neuen Vertrag zu einigen. Verstärkt haben sich die Seahawks noch mit Gabe Jackson, der von den LV Raiders per Trade kam. Diese hat in den letzten Jahren zwar auch immer mehr abgebaut, war jedoch immer der bessere Pass Blocker als Run Blocker.

Auf Center wird vermutlich Ethan Pocic starten, doch auch Kyle Fuller ist hier eine Option. Auf Right Tackle sollte Brandon Shell gesetzt sein, der letzte Saison eine überraschend solide Saison gespielt hat, Shell oder Brown dürfen auch unter keinen Umständen ausfallen, weil sonst ist die Option Cedric Ogbuehi und der war bei jeden seiner Einsätze im letzten Jahr sehr schwach und ein Risiko. Im Draft ist Stone Forsythe ein interessanter Offensive Tackle für die Zukunft in der sechsten Runde gepickt worden. Viele Experten und Mock Drafts hatten ihn deutlich früher vom Board gehen sehen. Hier wird sich dann zeigen, ob Seattle einen guten späten Draft Pick hatte oder ob es doch berechtigt war, dass er so spät gezogen wurde.

Running Backs:

Zum Abschluss der Offense kommt die Lieblings Positionsgruppe von Headcoach Pete Carroll: Die Running Backs; Jede Saison hören wir es, es muss ein gutes Running Game aufgezogen werden, damit auch die Offense auch klappt oder nachdem man besonders gegen die Rams und ihr Cover 2 Probleme hatte, wollte er durch ein dominantes Running Game die gegnerische Defense diktieren. Mit dem neuen OC Waldron hat er auch einen Coordinator bekommen, der zu ihm passt weil wir werden hier auch viele Läufe sehen, jedoch hat Waldron bei McVay hoffentlich so viel gelernt dass weiß dass man durch die Anzahl WR, TE und RB mehr einer Defense etwas diktieren kann als durch die Anzahl von Läufen.

Als erster Running Back fällt ohne Frage die Wahl auf Chris Carson, den man in der Off Season halten konnte und ihm einen ordentlichen Vertrag gab. Er wird für zwei Jahre 10 Mio Dollar bekommen, um den Signing Bonus auf drei Jahre zu verteilen, ist aber noch ein fiktives 3. Vertragsjahr (voided year) hinzugefügt worden.

Chris Carson ist ein sehr physischer Läufer, dessen Stärke es ist den ersten Kontakt des Gegners zu absorbieren und danach noch Yards nach dem Kontakt zu erzielen. Im Schnitt hatte Carson auch in 2020 3,1 Yards after Contact und insgesamt wurden so 492 seiner 758 Yards erzielt. Seine absoluten Zahlen sind durch die Pass Freudigkeit der Offense deutlich gesunken und er erreichte das erste Mal seit seiner Rookie Saison keine 1.000 Yards. Jedoch hat er davon profitiert, dass nicht jeder den Lauf erwartet hat und so konnte er mit 4,8 Yards pro Lauf seinen besten Wert pro Lauf in seiner Karriere erzielen. Dazu war es seine beste Saison als Receiver und er konnte 4 Touchdowns fangen sowie 202 Yards bei Pässen auf ihn.

Als klarer Nummer zwei RB geht Rashaad Penny in die Saison, aber auch dieses Jahr wird er, obwohl er im Passing Game mehr Stärken hat, vermutlich nicht an Carson vorbeikommen und das ist für einen First Round Pick keine gute Leistung und er reiht sich in die Liste der erfolglosen frühen Draftpicks der Seahawks ein.

Abschließend kann man sagen, dass die Offense sich auf vielen Positionen verbessert hat und auch trotz neuen OC muss die Offense dafür sorgen, dass die Seahawks ihre Spiele gewinnen können.

~ Defense ~

Defensive Line:

In der D-Line gab es über den Verlauf der Offseason einen größeren Personaltausch, in welchem die Abgänge von Reed, Jackson, Bullard und Moore in der kommenden Saison von Hyder, Smith, Woods und Nkemdiche kompensiert werden sollen. Des Weiteren konnte man Leistungsträger wie Ford und Dunlap mit neuen Verträgen ausstatten und auch 2020 2nd Rounder Darrell Taylor durfte nach verletzungsbedingten Ausfall an den Off Season Aktivitäten teilnehmen. Dennoch hat Seattle weiterhin das Problem, das der Passrush keinen wirklichen Impactplayer vorweisen kann und der Großteil der vorhandenen Spieler eher im Bereich rotational player anzusiedeln ist. Es ist also davon auszugehen, dass, ohne eine unvorhersehbare Leistungssteigerung eines oder mehrerer Spieler, der Passrush aus der Defensiv Line wenig Hoffnung auf einen großen Unterschied zur Leistung der letzten Saison gibt. Gerade der von vielen Fans als Leistungsträger gesehen Carlos Dunlap zeigte seine besten Leistungen gegen eher schwache Offenses oder solche die durch Verletzungen beeinträchtigt waren, weshalb man auch hier seine Erwartungen nicht zu hoch stecken sollten.

Linebacker:

Mit Bobby Wagner, Jordyn Brooks und Jamal Adams haben die Seahawks ein überdurchschnittliches Starting Trio, welche durch die Kombination aus Erfahrung(Wagner) und Speed (Adams und Brooks) durchaus im Stande ist in der modernen, Play Action-lastigen NFL zu bestehen, sollten sie entsprechend ihrer Stärken eingesetzt werden. Ein weiteres Problem war die Häufung von Coverage Busts ( Fehler im Verteidigungskonzept durch Spieler die ein falsches Assignment spielen), welche sehr häufig schwerwiegende Folgen hatten. Hier ist es an Ken Norton Jr und Pete Carroll diese mentalen Fehler in der Vorbereitung auszumerzen. Außerhalb des Starter sieht es jedoch düster aus, da man mit Cody Barton nur einen halbwegs NFL würdigen LB als Backup aufbieten kann und ansonsten nur einen Special Team Spieler (Ben Burr-Kirven) oder Practice Squad Material in der Depth Chart zu finden ist. Hier ist davon auszugehen, dass das Front Office noch ein Auge auf Free Agent Linebacker werfen wird.

Cornerbacks:

Mit dem Abgang von Shaquill Griffin hat Seattle seinen mit Abstand besten Cornerback in dieser Offseason an Jacksonville verloren und dadurch extremen Handlungsbedarf gehabt. Verpflichtet hat man daraufhin Akhello Witherspoon in der Free Agency und Tre Brown in der 4. Runde des Drafts. Witherspoon ist ein typischer Carroll Corner, mit 62 und 33 Armen stellt er rein körperlich genau das dar, was man sich in Seattle als Outside CB wünscht. Nach einer durchwachsenen Karriere bei den 49ers , bei denen er in 4 Jahren keine Saison vollständig spielen konnte, hofft man in Seattle nun darauf, dass er unter neuen Umständen einen Entwicklungssprung macht und sich als zweiter Cornerback neben DJ Reed etablieren kann, ähnlich wie es dieser im letzten Jahr tat. Tre Brown hingegen ist das absolute Gegenteil, mit gerade einmal 510 und 30 3/8 Armen fällt er deutlich aus den üblichen Seahawks Thresholds für Cornerbacks. Trotz seiner Größe ist er am College durch gute Technik und Coverage Skills aufgefallen und war für seine aggressive Spielweise bekannt, etwas das ich persönlich im letzten Jahr bei den Cornerbacks vermisst habe. Es bleibt abzuwarten wie viel Spielzeit er als 4th Round Rookie bekommen wird, aber er dürfte definitiv die spannendste Cornerback Personalie neben Reed sein.

Safeties:

Die Safety Gruppe hat sich im Vergleich zum letzten Jahr nur unmerklich verändert. Quandre Diggs ist weiterhin der herausragende Spieler der Gruppe, und hat mehr als deutlich bewiesen, dass seine Acquisition für einen 5th Round Pick zu einem der besseren Trades von John Schneider zählt. Hinter ihm wird es dann aber schwierig, da mit Ryan Neal und Marquise Blair zwei sehr unerfahrene Spieler um den zweiten Safety Spot kämpfen. Ryan Neal hat in der letzten Saison bereits Ansätze gezeigt, ist jedoch aber rein athletisch eher suboptimal als Starting Safety in der modernen NFL geeignet. Blair hingegen bringt jeder Menge Athletik mit, kämpft aber immer noch mit Verletzungsproblemen, durch welche er auch erst auf 16 Spielbeteiligungen in 2 Jahren kam und somit in seiner Entwicklung stark ausgebremst wurde. Hier bleibt es also spannend zu sehen, ob einer der beiden den Step Up machen kann und sich als Starter zu etablieren weiß.

~ Players to watch ~

Damien Lewis - Offensive Guard:

Der Guard aus LSU, den Seattle im Draft 2020 in der dritten Runde gedrafted hat, war überraschenderweise von Anfang an in der Offensive Line gesetzt. Seine Stärken waren dabei das Run Blocking und Schwächen zeigte er besonders in der Pass Protection. Sollte er einen Wechsel auf Left Guard haben und dann an der Seite von Duane Brown spielen, sollte das ihm mehr Sicherheit geben und er sollte sich hier deutlich verbessern. Ansonsten muss sich die Franchise hinterfragen, ob dies in der modernen NFL ein Starting OG Kaliber ist, den man dann auch so bezahlen werden muss.

Jamal Adams - Box Safety

An Jamal Adams scheiden sich die Geister in Seattle. Für die einen ist er ein super Safety, für die anderen ist er einfach nur ein blitzender Linebacker ohne Coverage Fähigkeiten. Nachdem die Seahawks für ihn einen sehr teuren Trade hingelegt haben, den man sonst nur für einen QB macht, haben die Seahawks ihn in der Offseason teuer verlängert. Gespannt darf man sein, wie er zukünftig eingesetzt wird. Wenn die Seahawks ihn blitzen lassen steigt die Sack Rate signifikant von 5,6 auf 12,2 % an und man lässt auch weniger EPA pro Dropback zu. In Coverage dagegen ist er eine Verbindlichkeit für die Defense.

~ Ausblick ~

Durch die verbesserte Offense und einer hoffentlich durchschnittlichen Defense sollte auch diese Saison das Ziel die Playoffs sein und das obwohl man in einer wieder mal sehr starken Division spielt. In der NFC West wird man auch in dieser Saison wieder 12-13 Siege brauchen um als Erster in die Playoffs einzuziehen. Zwar wird die umgestaltete Offense etwas Zeit brauchen, jedoch sollte man auch wieder in der Lage sein die NFC West gewinnen zu können.

~ Schedule ~

~ Prognose ~

12-5

Quellen:
https://rbsdm.com/stats/stats/

https://www.pro-football-reference.com/

PFF.com
NFL.com

https://overthecap.com/player/russell-wilson/1569/