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NFL @ SPOX


Gründer: Master_Of_Disaster | Mitglieder: 818 | Beiträge: 210
Von: PatJag
15.08.2016 | 4132 Aufrufe | 13 Kommentare | 12 Bewertungen Ø 9.4
Viel Grund zur Hoffnung und eine Menge Fragezeichen
Season Preview: Jacksonville Jaguars
Der seit Jahren vollzogene Rebuild soll sich nun, nach einer starken Off-Season, dem Ende zuneigen

Recap der letzten Saison

Einige dürften sich verwundert die Augen gerieben haben, wie ruhig es zu Beginn dieser Off-Season in Jacksonville zuging. Und das nach einer Saison, die mit einem Record von 5-11 endete und somit Platz drei in einer der schwächsten Divisions bedeutete. Dennoch gab es keinerlei Diskussionen um Head Coach Gus Bradley (sein Vertrag wurde in dieser Zeit sogar noch verlängert). Und auch ansonsten hörte, beziehungsweise hört man fast nur Positives aus Nord-Florida, denn die Zukunft sieht vielversprechend aus.

Diese hoffnungsvolle Annahme beruht vor allem auf dem, was die Offense zuletzt gezeigt hat.

Mit Blake Bortles hat man nun vermutlich den Franchise-Quarterback gefunden, nach dem man sich so viele Jahre gesehnt hat. Und im letzten Jahr (4.428 YDS) hat er auch gezeigt, wozu er in der Lage sein kann. Dazu zeichnete er sich hinter Tom Brady für die zweitmeisten Touchdowns (35) in der Regular Season verantwortlich. Wobei man fairer Weise dazu sagen muss, dass ein Teil dieser positiven Stats in der Garbage Time zustande gekommen sind und die Jaguars mit einer sehr passlastigen Offense gespielt haben (fast 65% der Plays waren Passspielzüge). So ist es in der 2016er Season dringend nötig, dass er den nächsten Schritt macht. Denn Bortles war ebenso für die meisten Interceptions (18) verantwortlich und schwankt immer wieder zwischen Genie und Wahnsinn.

Mit einen großen Anteil an der starken Saison von Bortles hatten auch Allen Robinson (1.400 YDS/14 TDs) und Allen Hurns (1.031 YDS/10 TDs), denn mit ihnen steht Bortles eines der besten Wide Receiver-Duos der Liga zur Verfügung. Folgerichtig erhielt Hurns vor kurzem einen neuen Vertrag. Dazu kommt noch RB T.J. Yeldon (182 CAR/740 YDS), der eine solide Rookie-Saison gespielt hat und auch immer wieder als Passempfänger eingesetzt wurde (hatte die 4. meisten Receptions im Team). Ihm zugute kommt aber, dass er das Running-Game der Jaguars in Zukunft nicht mehr alleine schultern muss (im letzten Jahr bekam er knapp 55% der Carries und verpasste dabei noch vier Spiele).

Die größte Schwachstelle in der Jax-Offense war die O-Line. Die Pass Protection war oftmals sehr löchrig (51 Sacks), hat sich jedoch im Vergleich zu 2014 verbessert (dort waren es sage und schreibe 71 Sacks). Im Running-Game sah sie zwar besser aus (bei Football Outsiders wird man hier auf Rang 16 geführt), war aber auch nicht überragend. Dass G Brandon Linder die Saison frühzeitig aufgrund einer Verletzung beenden musste, kam noch dazu. Rookie A.J. Cann durfte daraufhin starten, jedoch merkte man dem letztjährigen 3rd Round Pick seine Unerfahrenheit an.

Größtes Sorgenkind in der abgelaufenen Season war die Defense. Und das vor allem im Passing-Game (4.291 YDS - Platz 29). So konnte man lediglich neun Interceptions für sich verbuchen und war durch die Luft einfach viel zu leicht zu bezwingen. Dabei bekam die Secondary aber auch wenig Unterstützung vom Pass Rush, der dem gegnerischen Quarterback regelmäßig zu viel Zeit gab (36 Sacks bedeuteten hier immer hin noch Platz 20 im Ligavergleich). So stand eigentlich schon früh fest, dass in der Off-Season vor allem die Großbaustelle Defense angegangen werden muss. Hinzu kam letztendlich auch noch Verstärkung für das Backfield, sowie für die neu zusammengesetzte O-Line.

Recap Free Agency

Den größten Deal der Jaguars in der diesjährigen Free Agency, und gleichzeitig der größte Deal in der Franchise-Historie, landete man gleich zu Beginn. Mit Defensive Lineman Malik Jackson (6 YRS/85,5 Mio $), der als 3-Tech Defensiv Tackle spielen wird, hat man eine Verpflichtung getätigt, die der Defense ohne Zweifel weiterhelfen und einen weiteren Leader bescheren wird. Die Frage ist allerdings, ob seine Leistung so stark ist, dass er damit seinen hochdotierten Vertrag rechtfertigen kann.

Ein weiterer wichtiger Neuzugang, wenn nicht sogar der wichtigste, ist FS Tashaun Gipson (5 YRS/36 Mio $). Er soll der schwachen Secondary Halt geben und gleichzeitig Turnover auf dieser Position kreieren (insgesamt eine Interception eines Free Safetys in den letzten drei Jahren spricht wohl Bände).

Eine weitere Ergänzung im Defensive-Backfield ist CB Prince Amukamara (1 YR/5 Mio $). Sollten im Training Camp keine großen Überraschungen passieren, wird Amukamara allerdings keinen Starting-Spot erhalten, sondern könnte viel mehr als Nickelback eingesetzt werden.

Um im Running Game ein wenig den Druck von den Schultern von T.J. Yeldon zu nehmen, wurde Chris Ivory (5 YRS/32 Mio $) von den New York Jets verpflichtet. Eine an sich durchaus sinnvolle, aber auch kostenintensive Handlung für einen Spieler, der in seiner Vergangenheit nicht immer frei von Verletzungen war.

Um den Titel als wichtigste Free Agency-Verpflichtung streiten sich meiner Meinung nach der oben schon angesprochene Tashaun Gipson und Kelvin Beachum (1 YR/4,5 Mio $ + Four-Year Option). Der LT wird, wenn er sich von seiner Verletzung erholt hat, den Job von Luke Joeckel übernehmen, der Blake Bortles' Blind Side niemals konstant absichern konnte.

Eine weitere Ergänzung in der Offensive Line ist Interior Lineman Mackenzy Bernadeau (2 YRS/3 Mio $), der als LG den Abgang von Zane Beadles kompensieren soll.

Neben Beadles (49ers) wurde auch der Vertrag mit Center Stefen Wisniewski (Eagles) nicht verlängert. Dass die O-Line umgebaut werden musste, war auch vor diesen beiden Abgängen schon klar. Auf dem Papier scheint den Jaguars da aber ein gutes Upgrade gelungen zu sein. Wie das letztlich in den Spielen aussieht, wird sich noch zeigen.

Recap Draft

Nach eine aggressiven und kostenintensiven Free Agency kam der 2016er Draft, der die Erwartungen der Fans noch einmal in ungeahnte Höhen vorstoßen ließ. An Position fünf viel den Jaguars nämlich, und damit haben sie wohl selber kaum gerechnet, Jalen Ramsey in die Hände. Der vielleicht stärkste Spieler im gesamten Draft verfügt über eine ungeheure Athletik, ist ein sehr starker Press- und Cover-Corner und wird die Secondary ohne Zweifel stabilisieren sowohl Outside, als auch als Nickelback. Allerdings muss er noch daran arbeiten, Turnover zu forcieren (Während seiner Collegezeit gelangen ihm gerade einmal drei Interceptions).

Womit man dann noch weniger gerechnet hat ist, dass man zu Beginn der zweiten Runde noch Myles Jack verpflichten kann. Der vielseitige LB, der im College auch als Safety und RB gespielt hat, ist hervorragend in der Pass Coverage und ebenso wie Ramsey ist er sehr athletisch. Allerdings könnte er ein Langzeitproblem mit seinem Knie haben. Somit ist das natürlich ein riskanter Pick, aber bei so viel Talent ist es auch schwer zu widerstehen. Doch was sagte General Manager Dave Caldwell so schön zu diesem Thema: "We want to be great, and we have to take chances."

Für viele hatten die Jaguars den besten Draft in diesem Jahr diese Behauptung ist auch nicht ganz unbegründet. Doch die meisten bezogen sich dabei nur auf den Fakt, dass man mit Ramsey und Jack zwei der besten Spieler verpflichtet hat. Dabei waren auch in den späteren Runden noch sehr gute Picks dabei.

3rd Rounder und DE Yannick Ngakoue könnt endlich mal für die Sacks sorgen, die die Defense so dringend nötig hat. Allerdings muss er an seinen Fähigkeiten gegen den Run noch etwas arbeiten. Nichtsdestotrotz ist er eine sehr starke Ergänzung auf der LEO-Position. Auch Defensive Lineman Sheldon Day fühlt sich im gegnerischen Backfield pudelwohl und könnte im Laufe der Saison sogar zum Starter aufsteigen. Wo genau Edge Rusher und 6th Rounder Tyrone Holmes steht, ist noch nicht ganz klar. Auch erst ist ein besonderer Athlet, mit einer Menge Upside. Er ist vielleicht noch keine direkte Verstärkung, aber ein Spieler, auf den man in Zukunft schauen sollte.

Nicht unerwähnt bleiben darf hier der letztjährige First-Rounder Dante Fowler Jr.. Aufgrund eines Kreuzbandrisses spielt er sozusagen in diesem Jahr seine Rookie-Saison. Mit ihm als LEO steigt die Zahl der neuen Starter in der Defense, insofern keine Verletzungen mehr dazu kommen, auf vier bis fünf. Zwei bis drei davon spielen ihre ersten NFL-Snaps überhaupt. Bleibt nur noch die Frage, wie schnell sich diese neu zusammengestellte Defense finden wird.

Offense

Die O-Line wird wohl auch in dieser Saison wieder die größte Problemzone in der Offense der Jaguars darstellen. Die rechte Seite ist mit RT Jeremy Parnell und RG A.J. Cann identisch mit der, die die letzte Saison beendet hat. C Brandon Linder hat seine Transformation vom Guard abgeschlossen und stach zuletzt aus der schwachen Line immer noch positiv heraus. Doch er hat auch einige Tage im Training Camp verletzungsbedingt verpasst, die ihm auf seiner neuen Position nur gut getan hätten. Einige Sorgenfalten bereitet mir persönlich die linke Seite. LT Kelvin Beachum sollte aufgrund seiner Fähigkeiten eigentlich gesetzt sein, erholt sich aber immer noch von seinem Kreuzbandriss und verpasste einen Großteil der bisherigen Trainingseinheiten. Mit LT Luke Joeckel wurde eigentlich nicht mehr zwingend geplant. Dies schien nach der Nichtinanspruchnahme der 5th-Year-Option seines Rookie-Vertrages deutlich geworden zu sein. Nun, da die Situation um Beachum noch recht unklar ist, darf er sich auf einmal wieder Hoffnungen auf einen Starting-Spot machen, und das obwohl er eigentlich mit Mackenzy Bernadeau für den LG konkurrieren sollte. Auf diese Position wurde er während der Offseason umgeschult, nur um jetzt vielleicht doch wieder außen zu spielen. Auf der anderen Seite konnte Bernadeau im Camp in keinster Weise überzeugen und trainierte zeitweise nur mit dem dritten Team und zwar als Center. Langsam wird es Zeit, hier für ein wenig Klarheit zu sorgen, um den Spielern und den Fans etwas Sicherheit zu geben. An was der O-Line aber am meisten fehlt, sind gute Backups. Sollten sich mehrere Starter verletzten, kann es für Bortles wieder sehr ungemütlich werden.

Im Backfield geht man mit der Luxussituation in die Saison, dass man über zwei strartingfähige RBs verfügt. T.J. Yeldon und Chris Ivory werden sich die Snaps aller Voraussicht nach teilen und ergänzen sich auf dem Papier hervorragend. Wobei Ivory vor allem in der Red Zone und bei Short-Yardage Situationen zum Einsatz kommen wird und hier hoffentlich die Waffe wird, die im letzten Jahr gefehlt hat (immer wieder in Erinnerung kommt mir hier die Partie gegen die Bills, als man es in vier Run-Versuchen von der 1-Yard-Line nicht geschafft hat, das Ei über die Goalline zu befördern).

Die Receiving Corps sind nicht nur tief, sondern auch mit einer Menge Talent besetzt. Zu Allen Robinson und Allen Hurns muss ich wahrscheinlich nicht mehr viel sagen. Beide spielten zuletzt ihre Breakout-Season und sind für Bortles sichere Passempfänger, wenngleich Robinson nicht erneut für acht Drops verantwortlich sein sollte. Neben ihnen wird Marqise Lee im Slot zu finden sein. Sein größtes Problem ist seine Verletzungsanfälligkeit, die er leider zu Beginn des Training Camp erneut unter Beweis stellte, da er dort die erste Woche komplett verpasste. Im Preseason Game gegen die Jets konnte er aber bereit wieder auflaufen und zeigte eine außerordentlich gute Partie. Sollte Lee dennoch ausfallen, steht den Coaches mit Rashad Greene noch jemand zur Verfügung, der seine Stärken ebenfalls im Slot hat. Dahinter kämpfen momentan noch Bryan Walters und Arrelious Benn um den fünften WR-Spot. Einzig die TEs Julius Thomas und Marcedes Lewis könnten noch ein wenig stärker ins Passspiel eingebunden werden. So waren sie bis jetzt vor allem dafür zuständig, Räume und vorteilhafte Matchups für ihre Receiver-Kollegen zu schaffen.

Fazit: Die Offense war zuletzt schon stark, wenn auch nicht überragend. Ohne schwerwiegende Abgänge und mit vielversprechenden Ergänzungen stehen die Vorzeichen für 2016 gut. Die größtenteils sehr jungen Spieler sind mehr als verheißungsvoll, mittlerweile eingespielt und stehen für all die Erwartungen, die die Fans an die Zukunft haben. Allerdings wird es wichtig sein, dass die teilweise neu zusammengestellte O-Line funktioniert, woran es bis jetzt noch berechtigte Zweifel gibt, das Running Game stärker eingebunden wird und dass Blake Bortles in seiner Entwicklung nicht stagniert.

Defense

Defensive Coordinator Todd Wash ist erst Ende Januar zu seinem aktuellen Job gekommen. Er hat mit HC Gus Bradley bereits bei North Dakota State, in Tampa Bay und bei den Seahawks zusammengearbeitet. Ihn erwartet die schwere Aufgabe, die Defense drastisch zu verbessern und dabei zahlreiche Rookies einzubauen.

Die D-Line in der Jaguars 4-3 Hybrid-Defense wurde in der Off-Season ordentlich verstärkt. Für einen gesunden Edge Rush muss aber vor allem das Spiel auf der LEO-Position funktionieren, wo man zwar auf dem Papier mit Dante Fowler Jr. und Yannick Ngakoue gut aufgestellt ist, jedoch hat noch keiner der beiden auch nur einen NFL-Snap gespielt, was auch keine Idealvoraussetzung für die nächste Spielzeit ist. Ihnen gegenüber ist Jared Odrick als Big End zu finden. Seine Fähigkeiten gegen den Run konnte er in der 2015er Saison unter Beweis stellen. Zum QB kam er dagegen nur selten durch lediglich 5.5 Sacks standen für ihn am Ende zu Buche (damit hatte er immerhin noch die meisten im gesamten Team). Neben Neuzugang Malik Jackson wird entweder Roy Miller oder Sen'Derrick Marks die Position des Defensive Tackles bekleiden. Marks spielte 2014 eine sehr starke Saison (8.5 Sacks und 15 Tackles for Loss), konnte im Jahr darauf allerdings wegen eines Kreuzbandrisses und eines Risses im Trizeps nur vier Spiele absolvieren. Mit Michael Bennett, Richard Ash, Abry Jones und Sheldon Day haben die Jaguars ansonsten zwar noch sehr talentierte, wenn auch recht unerfahrene Rotationsoptionen.

Die Linebacker-Corps waren eigentlich auch im letzten Jahr schon recht gut besetzt, wobei es ihnen immer noch an Tiefe fehlt und das Durchschnittsalter nicht mehr das niedrigste ist. Mit Myles Jack hat man nun noch eine hervorragende Verstärkung gefunden, der Paul Posluszny, im Laufe der Saison als Starter auf MLB ablösen könnte und vor allem bei 3rd Down-Situations wichtig werden kann allerdings kann er genau so einige Snaps als WILL bekommen. Zusammen mit OLB Telvin Smith könnte man hier den Grundstein für eine rosige Zukunft auf der LB-Position gelegt haben. Bleibt nur zu hoffen, dass Jack die Möglichkeit bekommt, seine Fähigkeiten in der Coverage auszuspielen.

Ein etwas größeres Upgrade hat dagegen die Secondary erfahren. Das CB-Duo bilden vorerst Davon House und 1st Rounder Jalen Ramsey, der notfalls auch als Safety aushelfen könnte. Dahinter stehen mit Prince Amukamara und Nickelback Aaron Colvin, der nach seiner Suspension in Week 5 wieder zu Verfügung stehen wird, auch noch zwei gute Alternativen zur Verfügung. Bei den Safeties gibt es dagegen nur eine nennenswerte Ergänzung: Tashaun Gipson. Mit ihm hat Jacksonville hoffentlich mal einen funktionstüchtiges FS und jemanden, der SS Johnathan Cyprien etwas entlasten kann. Dahinter wartet mit James Sample ein sehr solider Backup. Nicht so gut steht es um CB Dwayne Gratz, SS Josh Evans und CB Demetrius McCray, die allesamt im 2013er Draft gezogen worden und nun in ihr letztes Vertragsjahr gehen. Bei einer insgesamt verletzungsfreien Preseason wird wohl keiner eine Chance auf einen Platz im 53-Mann-Roster haben. Genügend Einsatzzeiten hatten sie in den letzen drei Jahren, jedoch konnten sie diese mit ihren Leistungen nicht rechtfertigen.

Fazit: Im Front Office hat man die große Problemzone des letzten Jahres erkannt, wobei sie auch nicht wirklich zu übersehen war, und ist sie in der Off-Season gründlich angegangen. Vier, vielleicht sogar fünf neue Spieler werden starten. Ich vermag nicht zu prognostizieren, wie lange es dauert, bis sich die Defense zusammengefunden hat. Was in diesem Jahr dringend benötigt wird, sind mehr Stops bei 3rd Down und mehr Turnover. Es wurde auf jeden Fall an den richtigen Schrauben gedreht. Die Defense ist, unabhängig davon wann sie ihr Potenzial entfaltet, stärker als zuletzt und sollte im Verlauf der Saison dazu in der Lage sein, die Offense zu entlasten.

Players to watch

DER Player to watch in der nächsten Saison wird Blake Bortles sein. Nicht nur weil er als Quarterback der Dreh- und Angelpunkt der Offense ist, sondern auch weil spannend zu sehen sein wird, ob und wenn ja wie er sich weiterentwickelt. Er muss zuerst einmal anfangen, keine Würfe zu erzwingen und da offene Receiver zu sehen, wo keine sind. Darüber hinaus wird er an seiner Accuracy arbeiten müssen, konstanter werden und schneller in eine Partie reinfinden (in seinen zwei Seasons stehen für ihn gerade einmal zwei First-Quarter-Touchdowns zu Buche). Ich bin mir nur nicht so sicher, ob sein Spielstil mit high-risk/high-reward throws gut für seine Entwicklung sind. Seine Bootleg-Plays, Deep Balls und sein Scrambeln sahen dagegen in der Vergangenheit schon sehr gut aus.

Noch nicht so viel gesehen hat man von DE Dante Fowler. Ich bin nicht nur gespannt darauf, zu sehen ob er sich von seiner Verletzung erholt hat, sondern auch, ob er den 3rd Overall Pick wert war. Für den für ihn vorgesehen Weak-Side Defensive End-Spot bringt er die perfekten Voraussetzungen mit und auch seine ersten Einheiten im Training Camp sahen sehr vielversprechend aus.

In diesem Abschnitt muss ich auch Kicker Jason Myers nennen. Nachdem Josh Scobee kurz vor Saisonbeginn getradet wurde, stieg der Rookie zum Starter auf und zeigte eine durchwachsene Leistung. Er hat zwar über 85% seiner Field Goal-Versuche verwandelt und das Spiel gegen die Ravens mit einem 53-Yard FG in letzter Sekunde entschieden, andererseits vergab er auch sieben PATs, hat das Spiel gegen die Colts in Week 4 am Ende mit drei verschossenen FGs aus machbaren Positionen quasi alleine verloren und meinte auch einmal, einen Kick-Off out of bounds kicken zu müssen. Natürlich ist er noch jung und hat noch viel zu lernen, doch in seiner Sophomore-Season muss er sich verbessern und seine Rolle im Team rechtfertigen.

Schedule

Der Schedule in dieser Saison ist nicht sonderlich leicht, aber, auf dem Papier, auch kein ganz schwerer. Nach einem harten Auftaktspiel gegen die Packers, folgen zahlreiche Partien, die, zum jetzigen Zeitpunkt, durchaus als ausgeglichen bezeichnet werden können (u.a. gegen die Chargers, Bears, Raiders und Lions). In Week 13 und 14 wird es dann ganz schwer. Innerhalb weniger Tage hat man die Broncos und die Vikings zu Gast. In den letzten drei Wochen kommt es dann noch zu drei Divisional-Games, in denen bekanntlich alles passieren kann.

Wie schon gesagt, gibt es durchaus härtere Schedules. Für ein Team, welches sich gerade in einer Findungsphase befindet, ist er auf jeden Fall gern gesehen. Dennoch sollten die Erwartungen nicht zu hoch geschraubt werden.

Ausblick

Alles in allem wird es spannend zu sehen sein, wie sich die junge Offense weiterentwickeln wird und als wie standhaft sich die neu zusammengestellte O-Line erweist. Wichtig wird vor allem sein, dass Bortles seine Leistung aus dem letzten Jahr bestätigt. Gleichzeitig muss er seine Fehlerquote runterschrauben und an seiner Accuracy arbeiten. Genauso interessant ist aber auch die neu aufgestellte Defense. Die Vorzeichen sind positiv und die Jaguars befinden sich auf dem richtigen Weg. Doch man sollte nicht zu schnell von zu viel träumen. Sind die Playoffs in dieser Season möglich? Ja! Doch sollten sie auch das Hauptziel sein? Nein! Bitte nicht falsch verstehen! Natürlich ist die Postseason das Ziel von jedem der 32 Teams. Doch um sie in diesem Jahr schon fest anpeilen zu können gibt es einfach noch zu viele Fragezeichen in Jacksonville. Wenn sich die gesamte Offense noch einmal verbessert, wenn die Defense schnell zusammenwächst und ihr gesamtes Potenzial abrufen kann und wenn die Division ähnlich schwachist wie im letzten Jahr, ja, dann sind die Playoffs möglich, unter diesen Voraussetzungen vielleicht sogar Pflicht. Doch man ist gut daran beraten, einen Schritt nach dem anderen zu machen und die Erwartungen nicht zu schnell in die Höhe schießen zu lassen immerhin reden wir hier von einem Team, das die letzten drei Spielzeiten mit Records von 4-12, 3-13, und 5-11 beendet hat. Sollte am Ende der Regular Season ein positiver Record erreicht werden, können alle Beteiligten für dieses Jahr sehr zufrieden sein. Doch auch wenn man am Ende schlechter dastehen würde, wäre ich nicht zwingend unglücklich, wenn denn ein deutlicher Schritt nach vorne zu erkennen war. Wenn dies der Fall ist, könnte man die Playoffs im nächsten Jahr durchaus als realistisches Ziel ausgeben. Davor gilt für mich aber das Motto, "you have to walk before you run".

Meine Prediction: 7-9

KOMMENTARE
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white_chocolate0
15.08.2016 | 12:11 Uhr
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15.08.2016 | 12:11 Uhr
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Auch von dir ein sehr starkes Teil! Ist alles wichtige drin und man konnte sich ein gutes Gesamtbild verschaffen. Das einzige, das mMn zu bemängeln wäre, ist die Verwendung von Stats. Ich hätte mich gefreut, wenn du erstens ein paar mehr Stats und zweitens aussagekräftigere genommen hättest.

Ich bin mal gespannt, wie es bei euch nächstes Jahr läuft. Junges Team, allerdings mit sehr viel Potenzial. Wenn ihr eure Secondary in den Griff bekommt, sind vllt sogar unter Umständen die Playoffs möglich. Was sagst du zum Ivory Deal? Der kommt ja hier relativ positiv weg. Das war mMn eine der wenigen schlechten Entscheidungen in dieser Offseason. Ivory ist bereits 28 und in dem Alter, wo die Leistungen vieler RBs schlechter werden. Dann direkt einen 5-Jahres Vertrag zu geben...

Insgesamt top Arbeit wie bei allen anderen auch. Danke dafür!
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Colt
15.08.2016 | 12:08 Uhr
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Colt : 
15.08.2016 | 12:08 Uhr
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Colt : 
Finde das Preview ebenfalls sehr gelungen!

Ich gehe auf jeden Fall davon aus, dass die Defense stabiler sein wird als letztes Jahr, was dann allerdings zu entsprechend weniger Garbage Time führen wird. Da wird sich dann zeigen wie gut die Offense wirklich ist.

Vom Bauchgefühl her traue ich Bortles den nächsten Schritt nicht zu, ohne das ich es wirklich zu begründen weiß. Gehe da also auch klar auf einen negativ Record.

Wie sieht es denn mit den Chancen von Werner bei Euch aus?
Der wird im Depth Chart ja sogar hinter Smith gelistet :-O

Gerade hinter Fowler und Ngakoue sollte er doch eigentlich eine gute Position einnehmen können und eventuell sogar übernehmen, sollten die beiden sich nicht so schnell wie erhofft an die NFL gewöhnen.
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BigLuck
15.08.2016 | 11:47 Uhr
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BigLuck : 
15.08.2016 | 11:47 Uhr
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BigLuck : 
Sehr schöner Blog, Pat. Flüssig geschrieben, ausführlich und klar und nachvollziehbar argumentiert-

Ein paar Rechtschreibfehler sind noch drin, aber das ist ganz normal, ich habe auch heute morgen an meiner Preview ein wenig editiert, als ich noch mal drüber gelesen habe.

Ansonsten finde ich die Argumentation mit absoluten Zahlen relativ wenig aussagekräftig. Zum Beispiel die Absolute Passing Yards. Das sind viele, die aber, wie du ja auch schreibst, teilweise in der Garbage Time zustande gekommen sind und ihr darüber hinaus auch extrem passlastig wart. Da fällt es schwer, das dann einzuordnen.

Insgesamt habt ihr ein junges, talentiertes und extrem spannendes Team. Ich bin gespannt, was da herauskommt dieses und die kommenden Jahre.

Und ich kann dir eigentlich nur einen Punkt für die Preview geben, denn

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