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NFL @ SPOX


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03.09.2014 | 3064 Aufrufe | 14 Kommentare | 5 Bewertungen Ø 7.8
Fan-Berichterstattung auf Spox
Season Preview: Denver Broncos
Schaffen es Peyton Manning und seine Mannen endlich ans Ziel? - Eine Ausblick auf die kommende Saison

A miss is as good as a mile - Knapp daneben ist auch vorbei. Besser kann man die letztjährige Saison der Denver Broncos nicht zusammenfassen. Eine herausragende Spielzeit endete mit einem Fiasko im Super Bowl. Zum Glück sitzt im Front Office jemand, der sich mit dieser Situation auskennt. General Manager John Elway verlor als Quarterback der Denver Broncos jede seiner ersten 3 Super Bowl-Teilnahmen (2 davon in ähnlich beschämender Art und Weise), nur um später die Vince Lombardi-Trophäe doch in den Händen zu halten - und das in 2 aufeinander folgenden Jahren. Diese Comeback-Mentalität muss er jetzt nur noch der aktuellen Mannschaft einimpfen.

Eine Frage zu Beginn: Kann sich ein Team, dass letze Saison in den Super Bowl eingezogen ist, gravierend verbessern? Die Meinung vieler Experten lautet: Die Denver Broncos haben es getan.

Offensiv hat die Mannschaft um Peyton Manning letztes Jahr kaum Platz für Verbesserungen gelassen, daher galt der Fokus der Off Season in erster Linie dem defensiven Ende auf dem Spielfeld. John Elway und sein Team haben viel unternommen, um die Lücken in der Defensive zu stopfen. Verdiente Spieler wurden abgegeben, fähiges Personal wurde geholt, junge Talente gedraftet. Alle in und um Denver herum sind sich einig. Es kann nur ein Ziel geben: Der Super Bowl-Sieg! Sind die getätigten Akquisitionen ausreichend für den Titel? Hat man seine Lehren aus der Blamage im SuperBowl gezogen? Wie gestaltet sich die Rückkehr der Verletzten? Diese Fragen versucht dieser Blog zu beantworten und gibt einen Ausblick auf die Saison 2014/15 der Mannen aus Colorado.

Offense

Letztes Jahr brachen Peyton und seine offensive Gefolgschaft sämtliche Rekorde in der NFL. Obwohl eine gewisse Regression zu erwarten ist, muss man sich um den Angriff der Broncos auch diese Saison nicht den Kopf zerbrechen - natürlich nur sofern man nicht auf der anderen Seite des Balles steht.

Depth Chart Offensive

Peyton Manning, obwohl bereits 38 Lenzen alt, zeigt bisher keine Anzeichen von Altersschwäche und gehört auch dieses Jahr zu den besten Quarterbacks der Liga. Mit ihm stehen und fallen die Titelchancen in Colorado - eine Verletzung wäre gleichzusetzen mit dem Ende der Super Bowl-Hoffnungen. Dahinter steht mit Brock Osweiler nämlich ein Back Up, von dem man noch nicht genau weiß, ob er in der Zukunft der Starter eines NFL-Teams sein kann. Aufgrund der Tiefe auf anderen Positionen geht man zum ersten mal in der John Fox-Ära mit lediglich 2 QBs in die Saison (Zyc Dysert befindet sich im Practice Squad). Beschützt wird Manning von einer überdurchschnittlichen Offensive Line. Ryan Clady und Louis Vasquez gehören auf ihren Positionen zu den besten ihres Fachs. Orlando Franklin, jetzt auf LG, und Manuel Ramirez stellen ebenfalls überdurchschnittliche NFL-Spieler dar. V.a. die Rückkehr des Rekonvaleszenten Ryan Clady sollte der Linie wieder zu mehr Stabilität verhelfen - wobei ein Peyton Manning per se jede O-Line ein Stück stärker aussehen lässt. Die Versatilität der Starter stellt einen weiteren Pluspunkt dar, jeder dieser Spieler kann im Bedarfsfall auf eine andere Position ausweichen. Sorgen bereitet die Tiefe in diesem Bereich: Mit Cornick, Schofield, Garland und dem aus Washington gekommenen Montgomery steht unerfahrenes bzw. mittelmäßiges Personal zur Verfügung. Ein längerfristiger Ausfall wäre somit nur schwer aufzufangen.

Jemand, der sich ebenfalls nicht verletzen sollte, ist Demaryius Thomas. Er hat sich unter Peyton Manning zu einem Top-Receiver in der NFL hochgearbeitet (jeweils über 1.400 yards und zweistellige TD-Werte in den letzten beiden Jahren sprechen für sich) und führt das Receiving Corps an. Bereits in der Preseason konnte man sehen, dass Peyton in heiklen Situationen weiterhin den Ball stets in Richtung von DT wirft. Im Slot ist weiter Wes Welker, dessen Vertrag nach der Saison ausläuft, zugange. Seine Qualität ist unbestritten, seine Verletzungen bieten aber Grund zur Sorge. Wes erlitt in den letzten 10 Monaten drei Gehirnerschütterungen. Laut den Ärzten droht momentan kein Karriereende, jeder weitere Hit kann das jedoch dramatisch ändern. Bei einem Ausfall können jedoch sowohl Neuzugang Sanders als auch Andre "Bubba" Caldwell, der das System kennt, die Position im Slot bedienen. Auch Cody Latimer sollte aufgrund seiner bulligen Statur einige Snaps im Slot sehen.

Um die Zeit nach Wes Welker zu simulieren, hat das Team von der NFL nun auch die Gelegenheit bekommen. Wes Welker wurde die 4 ersten Spiele der Saison für die Einnahme leistungssteigernder Substanzen gesperrt. Die Strafe ist natürlich unnötig, könnte Wes aber für das vollständige Auskurieren seiner Gehirnerschütterung ausnutzen.

Emanuel Sanders wurde als Ersatz für den zu den Jets abgewanderten Eric Decker akquiriert, wird die Rolle jedoch aufgrund seiner Schnelligkeit und anderer körperlicher Attrribute anders interpretieren. Mit dem diesjährigen Zweitrunden-Pick Cody Latimer haben die Broncos dazu ein Juwel (Absicherung für einen DT-Abgang?) in der Hinterhand. Seine Physis und seine sicheren Fanghände, gepaart mit guten Auftritten im Camp bzw. der Preseason haben ihn zu einem der Gewinner der Offseason aufsteigen lassen. Sowohl von den Coaches als auch den Fans hört man bisher nur Positives über den ehemaligen Hoosier aus Indiana. Abgerundet wird das Corps von Isaiah Burse. Ein Ausfall von Jordan Norwood und eine beherzte Leistung im letzten Preseason-Spiel gegen die Cowboys (151 total yards) haben ihm zu einem Roster-Spot verholfen. Er wird v.a. bei Punt Returns eingesetzt werden. Die Kick Returns werden größtenteils das Aufgabenfeld von Bubba Caldwell sein

Nach seinem Durchbruch letztes Jahr (knapp 800 yards/12 TDs) wird Julius Thomas ähnliche Werte anstreben. Er ist zwar ein spärlicher Blocker, im Fangen macht dem ehemaligen Basketballspieler jedoch kaum jemand etwas vor. Dazu ist er aufgrund seiner Größe ein gern gesehenes Red Zone-Target für Peyton. Virgil Green und Jacob Temme stehen dahinter als relativ komplette Ersatzleute bereit.

Erfahrung sucht man im Rückraum von Denver dagegen vergeblich. Der neue Nr.1 - Running Back heißt Montee Ball: Er geht in seine zweite Saison und soll den nicht mehr gewollten Knowshon Moreno vergessen machen. Ball ist ein stärkerer Läufer als Moreno, hat dagegen noch Probleme in der Pass Protection - etwas dass ein QB wie Peyton ungern sieht. Montee Ball muss außerdem erst noch beweisen, ob er eine solche Last an Carries über die Saison tragen kann. Als erster Ersatzmann wird zunächst Ronnie Hillman, mit 2 gespielten Saisons der "alte Hase" unter den RBs, fungieren. C.J. Anderson und der in der Preseason famos aufspielende Juwan Thompson runden diese Position ab.

The man to watch

Montee Ball

Kann er die geforderte Arbeitslast über die Saison tragen? Hat er seine Defizite in der Pass Protection minimiert? Gehören seine Fumble-Probleme endgültig der Vergangenheit an? Montee Ball muss beweisen, dass er ein kompletter und v.a. zuverlässiger Running Back in der Liga sein kann. Er hat keinen erfahrenen Ersatzmann im Rücken, es ist daher unabdingbar, dass er funktioniert.

Urteil

Die Offensive um Sheriff Peyton Manning bleibt weiterhin das Steckenpferd der Denver Broncos. Nahezu alle Positionen sind qualitativ hochwertig besetzt. Die O-Line und das Receiving Corps gehören zur Crème de la Crème im Football, garniert wird das mit einem Hall of Fame-Quarterback. Seine Fabelwerte aus der letzten Saison (5477 yards/55TD/10 INT) wird Manning auch aufgrund des schweren Spielplans wohl kaum wiederholen. Seine starke Preseason-Form lassen jedoch auf eine weitere Spitzensaison hoffen. Das offensive System bleibt in Denver ebenfalls bestehen. Viele kurze Pässe, viele Yards after Catch durch die Receiver. Emmanuel Sanders Ankunft könnte jedoch auch das horizontale Spiel etwas fördern. Kleinere Fragezeichen stehen noch hinter den Running Backs. Weder Montee Ball noch seine Kontrahenten haben sich bisher in der NFL ihre Meriten verdient. Doch auch hier spielt der Faktor Peyton Manning eine wichtige Rolle. Bei 241 Carries blickte Knowshon Moreno bei 192 auf 6 oder weniger Männer in der Box. Dieser Platz, den die Defensiven aus Respekt vor Peyton seinen Mannschaften anbieten, erleichtert das Leben eines Running Backs immens und lässt selbst mittelmäßige Spieler überdurchschnittlich aussehen. Dieses Laufspiel wird nötig sein, um eine bessere Balance zwischen Passen und Laufen herzustellen.

Genau wie in der vergangenen Saison werden die Broncos regelmäßig die Scoreboards füllen. Diese Offensive wird weiterhin den gegnerischen Defensiven schlaflose Nächte bescheren. [5 Bälle sind selbstredend das Maximum.]

Defense

Offense hui, Defense pfui. So lautet das knappe Urteil 2013/14. Lediglich 5 Teams ließen mehr Passing Yards als die Denver Broncos zu. Auch 24,9 gegnerische Punkte pro Spiel sind eines Super Bowl-Teilnehmers unwürdig. Dieses Jahr soll alles anders werden. Man will wieder an die defensiven Leistungen der vorletzten Saison anknüpfen. 2012 gehörten die Broncos, mit einem fitten Von Miller, zu dem stärksten Abwehrteams in der NFL. Auf dem Papier stehen heuer die Chance darauf vielversprechend aus. Dafür gibt es zwei grundlegende Argumente:

1. Rückkehr zentraler Spieler wie Von Miller, D. Wolfe, C. Harris und R. Moore

2. Ausmerzung der Schwachstellen durch eine smarte Einkaufspolitik im Frühjahr

Depth Chart Defense

Das Grundsystem bleibt die 4-3 Defense, wobei der Trainerstab darauf hingewiesen hat, dass man defensiv sehr variabel agieren und sich flexibel an die jeweiligen Situationen anpassen wird.

Die Verantwortlichen in Denver sprechen von einer Tiefe im defensiven Bereich, die man so lange nicht mehr gesehen hat. Ein Indiz hierfür ist die Entlassung des langjährigen Starters Kevin Vickerson. Simple Erklärung: Es war einfach nicht genug Platz im Roster. Die Defensive ist dieses Jahr deutlich tougher aufgestellt. Insbesondere im Pass Rush erwartet man Großes in Denver. Sowohl die Starter D. Wolfe, D. Ware, Von Miller als auch die Spieler im zweiten Glied, namentlich Q. Smith, M. Jackson oder L. McCray wissen, wie man zum Quarterback kommt. Vor allem das Tandem DeMarcus Ware und Von Miller dürfte einige Abwehrreihen in Angst und Schrecken versetzen. Terrance Knighton mimt dagegen auf DT den Fels in der Brandung. Pot Roast hat nicht nur ein großes Mundwerk, er hat sich auch zu einem Leader in der Defensive entwickelt (seine Wahl zum Kapitän in der Defensive neben D.Ware zeugt davon), der letztes Jahr sehr gut gespielt hat. Daneben startet mit S. Williams ein ebenfalls fähiger Spieler.

Die Linebacker-Position ist mit dem aktuell verletzten D.Trevathan (Rückkehr für 5. Woche geplant), N. Irving und v.a. Von Miller ordentlich besetzt. Danny Trevathan hat letztes Jahr den Durchbruch geschafft, sein Ersatz B.Marshall sah in der Preseason sicher aus, Nate Irvings Qualität als three down steht dagegen noch auf dem Prüfstand. In Subpackages könnte daher T.J. Ward für Irving auf dem Platz stehen.

Der Star der Linebacker - und eigentlich der gesamten Abwehr - ist Von Miller. Von Miller ist vom Talent her einer der besten individuellen defensiven Spieler in der NFL, der nahezu keine Lücken in seinem Spiel hat. Zur Erinnerung: 2012 beendete er die Saison in den Top 5 bei folgenden Kategorien: sacks (18.5), quarterback knockdowns (27), quarterback hurries (12), tackles for a loss (28), run stuffs (13) and forced fumbles (6). Bei der Wahl zum Defensive Player oft the year musste er sich lediglich J.J. Watt geschlagen geben. Die Ankunft von DeMarcus Ware soll ihm vor allem auch außerhalb des Feldes die Flausen aus dem Kopf treiben.

Die Secondary war wohl die größte Schwachstelle der vergangenen Saison. Man gab immerhin 1318 Passing Yards mehr ab als der Klassenprimus aus Seattle. Doch auch in diesem Bereich wurden Justierungen vorgenommen. Dominique Rodgers-Cromartie (Talib passt besser ins System) spielt jetzt in New York, die Legende Champ Bailey (für zu alt befunden) musste das Team leider ebenfalls verlassen. Die Neuzugänge T.J. Ward und A. Talib bringen im Gegenzug Physis und Härte, die letztes Jahr vermisst wurde. Die Rückkehr von den unterschätzten C.Harris sowie R.Moore sollte dem Defensive Backfield zusätzlich Sicherheit vermitteln. Den Ersatz bilden größtenteils junge und talentierte Leute. Erstrunden-Pick Bradley Roby hat seine anfänglichen Probleme im Camp überwunden und kann problemlos aufs Feld gelassen werden. Kayvon Webster ist ein Jahr reifer geworden und der Langzeitverletze Q.Carter spielte in der Preseason formidabel. Die Veteranen Bruton und Bolden runden diese Positionsgruppe ab.

The man to watch

Von Miller

Ist er wieder 100% fit? Kann er seine Leistungen aus den Jahren vor der Verletzung wiederholen? Gehören seine Probleme außerhalb des Feldes der Vergangenheit an? Kann DeMarcus Ware ihn unter seine Fittiche nehmen und ihn noch besser machen? Manche Leute scheinen vergessen zu haben, was für ein geiler NFL-Spieler Von Miller ist. Ein gesunder Von Miller ist ein Biest auf dem Feld, der von nahezu niemanden zu stoppen ist. Dabei hat er ein facettenreiches Arsenal an Fertigkeiten - einen so kompletten defensiven Akteur findet man nur selten in der NFL.

Einen solchen Spieler braucht Denver aber auch, damit sich die Defensive in der erweiterten Spitze wiederfinden kann. Dafür muss Von Miller fit bleiben und sich Turbulenzen außerhalb des Platzes verkneifen.

Urteil

John Elway und seine Mannen haben in diesem Frühjahr einen herausragenden Job gemacht, um die Schwachstellen der Vergangenheit auszumerzen. Mit Ware, Talib und Ward kamen Hoch-Qualitäts-Spieler, die der Defensive gut zu Gesicht stehen werden. Die Rückkehr der Rekonvaleszenten tut ihr Übriges, um diese Abwehr auf ein neues Level zu hieven. Ein großes Fragezeichen steht hinter der Gesundheit bzw. Fitness der zentralen Spieler. Ware ist kein junger Spund und hatte bereits letztes Jahr bei den Cowboys mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Seine Führungsqualitäten und Vorbildfunktion sind jedoch bereits jetzt ein Gewinn für die Truppe. Auch Talib ist verletzungsanfällig. Wolfe, Von Miller und Harris kommen von schwerwiegenden Verletzungen wieder und müssen erst noch zeigen, ob sie ihre früheren Leistungsstände abermals erreichen können. Trotz der Fragezeichen zweifelt niemand daran, dass Denvers Defensive diese Saison deutlich formverbessert agieren und auch einige Spiele ohne eine herausragende Offensive gewinnen wird.

Coaching Staff

Head Coach John Fox

John Fox, ein ehemalige Defensive Coordinator und langjähriger Coach der Carolina Panthers, geht in seine vierte Saison als Head Coach. In den letzten 3 Jahren gewann sein Team jeweils die AFC West (im ersten Jahr gelang dies mit dem Freak Tim Tebow als QB). Unter NFL-Kollegen und Verantwortlichen genießt er eine höhere Anerkennung als in den Medien. Vor kurzem wurde er von aktuellen und ehemaligen Verantwortlichen auf Platz 10 der besten Trainer in der Liga gewählt. Coach Fox ist ein guter Trainer, der sein System auch immer an die Stärken und Schwächen des vorhandenen Personals ausrichtet. Auf der anderen Seite hat er aber auch einige unverkennbare Schwachstellen, die ihn von einem ganz großen Trainer unterscheiden. Er ist ein Trainer der alten Schule, der ungern Risiken eingeht und daher konservativ agiert. Dieses ängstliche Agieren war z.B. beim Playoff-Aus gegen die Ravens vor 2 Jahren zu betrachten. Es gab in dem Spiel einige sehr risiko-averse Spielzüge, einer davon war folgender: Das Spiel steht unentschieden, 31 Sekunden, 2 Timeouts, Ball an der eigenen 20-yard Linie -> Fox entscheidet sich, es nicht auszuspielen. Ende ist bekannt. John Fox hat das Spiel nicht verloren, aber er hätte es mit etwas mehr Aggressivität vielleicht gewinnen können. In diesem Bereich hat sich Fox jedoch letztes Jahr etwas verbessert, die Spielzüge bei 3rd downs sind etwas aggressiver geworden. Des Weiteren war seine Challenge-Auswahl letztes Jahr sehr unglücklich. Nur 1 von 8 der durch ihn initiierten Überprüfungen wurde gewonnen. Da muss er in Zukunft wieder ein besseres Auge beweisen oder sich von seinen Mitarbeitern beraten lassen.

Beim Super Bowl ging der Gameplan von Coach Fox und seinem Stab gründlich in die Hose. In den 2 Wochen Vorbereitungszeit hat man es nicht geschafft, das Team akkurat auf den Gegner und die Bedingungen einzustellen. Man war weder auf die Lautstärker im Stadion noch auf die harte Gangart der Seahawks-Defensive vorbereitet. Diesen Umstand muss sich der Trainer ankreiden lassen. Ob er daraus die richtigen Schlüsse gezogen hat, wird sich in naher Zukunft zeigen.

Jack Del Rio ist der Defensive Coordinator in Denver. Der ehemalige Head Coach der Jaguars hat bereits 17 Saisons Erfahrung auf den Buckel und gehört zu den besseren DC in der Liga.Seine Defensiven rangierten bei den erlaubten Yards pro Spiel in den Top 6 der NFL in 9 von 16 Saisons, bei denen er als Positionscoach, Defensive Coordinator oder Head Coach verantwortlich war. Sein defensiver Plan für dieses Jahr: elitärer pass rush, disruptive coverage, sehr physisches Defensivverhalten.

Auf der Position des Offensive Coordinators agiert Peyt... ähm.. Adam Gase. Die Denver Broncos stellten im ersten Jahr unter seinen Fittichen sämtliche Rekorde auf. Wie viel davon auf Adam Gase und wie viel auf Peyton Manning zurückzuführen ist, kann man schwer einschätzen. Es zeigt jedoch, dass Adam Gase schlau genug ist, um sein Offensivsystem völlig an den Stärken eines Peyton Manning auszurichten und ihn in die Entscheidungsfindung intensiv mit einzubeziehen. Auch dieses Jahr wird wohl wieder gelten: Man weiß, was von Peyton und der Offensive kommen wird, verhindern wird man es nur selten können.

Urteil

Der Trainer-Stab der Denver Broncos ist gut - nicht sehr gut. John Fox ist ein konservativer Trainer, der jedoch bereit ist, sein System an sein jeweils vorhandenes Personal zu adjustieren. Die Koordinatoren Gase und v.a. Del Rio verstehen ihr Fach. Dass beide bereits im Gespräch für Head Coach-Positionen anderer Teams waren, spricht für ihre Qualität. Das Kollektiv hat bewiesen, dass sie aus ihren Fehlern lernen können und sich nicht zu schade ist, auch Veränderungen anzugehen. Das zu konservative In-Game Management wurde etwa - zwar nur moderat - aggressiver gestaltet. Man hat seine Lehren aus der 2012/13 Saison gezogen und das Team bis in den Super Bowl geführt. Ob man nun auch die Fehler aus dem dortigen Scheitern identifizieren und entfernen konnte, wird sich dann diese Saison zeigen müssen.

Gesamturteil

Auf dem Papier sehen die Denver Broncos wie ein nahezu perfektes Team aus. Sowohl Offensive wie Defensive gehören im Optimalfall zur Ligaspitze. Solange PFM der Quarterback ist, muss man sich sowieso keine Sorgen um den Angriff machen. Genug starke Waffen hat er ebenfalls im Team. Auch defensiv erwartet man in Denver einen Quantensprung. Schwachstellen wurden mit Neuzugängen bzw. Rückkehrern beseitigt. Die Broncos besitzen dieses Jahr wieder eine Top Defense - sofern (!!!) alle zentralen Spieler fit bleiben und ohne Sperren auskommen. Das Trainerteam ist gut. Ob es seine Lehren aus Fehlern der jüngsten Vergangenheit gelernt hat, muss es jedoch noch beweisen. Denvers Team gehört dieses Jahr wieder zu den Topfavoriten auf den Titel.

Lehren der Preseason

Peyton Manning und seine Offense machten während der Preseason-Snaps da weiter, wo sie letzte Saison (besser gesagt vor dem Super Bowl) aufgehört haben. 43 von 54 Passversuchen konnte Peyton für 423 Yards an den Mann bringen (3 TD, 1 INT), Demaryius Thomas ist bereits in Frühform und Neuling Emannuel Sanders beeindruckte mächtig in seinem einzigen Preseason-Spiel. 128 yards und 2 TD, darunter ein starker 67 yard-TD, deuten darauf hin, dass er bereit ist, Eric Decker vergessen zu machen. Peyton Manning hatte nie einen Raketenarm und sein Alter tut sein übriges dazu, jedoch konnte man bereits sehen, was ein Emmanuel Sanders für Möglichkeiten nach Mile High mitbringt. Durch seine unglaubliche Schnelligkeit kann er als deep threat im Feld fungieren und die Abwehr so noch weiter auseinanderziehen.

Auch auf der Defense-Seite konnte man einiges sehen, was auf eine gute Saison hinweist. 9,2 zugelassene Punkte pro Spiel und 4,2 yards pro Spielzug waren ligaweit Bestwerte in der Vorbereitung. Etwas, das einem sofort ins Auge gefallen ist, ist die neue Attitüde der Broncos Abwehr. Ob erste, zweite oder dritte Reihe auf dem Feld war, etwas zeichnete sie alle aus: Härte. Die Defensive spielte sehr körperlich, der Pass Rush sah sehr vielversprechend aus. In erster Linie wirkte Demarcus Ware in der eingesetzten Zeit sehr frisch, mobil und v.a. fit aus. Als Grund hierfür führte Ware an, dass er während des Sommers einige Kilo abgenommen habe und sich deshalb auf dem Feld wieder besser bewegen könne. Von Miller kam zwar nur für eine Serie aufs Feld, trotzdem kann das als gutes Signal für Woche 1 angesehen werden.

Summa summarum spielten die Broncos eine vielversprechende Vorbereitung: Stärken sind geblieben, Schwächen scheinen ausgemerzt zu sein. Man muss es nur noch in in die Saison übertragen, doch eins steht fest: Denver ist bereit für Woche 1.

Ausblick und Prognose

Mit der NFC West wurde der Division die schwerstmögliche, da stärkste, Gruppe zugewiesen. Jedoch muss man lediglich bei den Seattle Seahawks auswärts antreten. San Francisco und Arizona kommen in das heimische Sports Authority Field at Mile High. Dafür darf man wieder zu den Patriots reisen und wird auch bei den Bengals aus Cincinnati sowie bei den St. Louis Rams auswärts vorstellig werden. Es ist ein insgesamt äußerst schwerer Spielplan, falls Denver jedoch - wie sagt man so schön - seine PS auf die Straße bringen kann, dann muss man sich vor keinem Gegner fürchten. In der eigenen Division sollten die San Diego Chargers, gegen die man sich in Aufeinandertreffen generell schwer tut, die größte Gefahr darstellen. Im Normalfall ist trotzdem ein deutlicher Divisionstitel von den Broncos zu erwarten.

Spielplan RS 2014

In der AFC läuft alles auf einen Zweikampf mit den ebenfalls stark verbesserten New England Patriots hinaus. Aufgrund des leichteren Programms und des Heimspiels gegen Denver könnte das Zünglein an der Waage im Kampf um den AFC-Spitzenpatz Richtung New England ausschlagen.

Trotzdem sind die Denver Broncos das team to beat in der AFC. Mit den Seahawks, Packers oder Saints, um nur einige zu nennen, würde im Falle eines erneuten Super Bowl-Einzugs sowieso wieder ein bockstarker Gegner auf die Broncos warten.

Warum darf man optimistisch sein?

- Monströse Offense

- Herausragender Quarterback

- Schwachstellen in der Defensive behoben

- Tiefe in der D-Line

- Rückkehr zentraler Spieler

- Erfahrener Coach

- SuperBowl-Niederlage als Ansporn

- Auf dem Papier herausragendes Team

- Smarter General Manager

Warum sollte man sich sorgen?

- Schwerer Spielplan

- Verletzungsfragezeichen

- Mangelnde Tiefe auf den O-Line Positionen

- NFC Gegner im SuperBowl

Persönliche Prognose zum Schluss

Zur Hölle mit der ständigen Demut. Mit einem 13 zu 3-Record holt man sich den Heimvorteil in der AFC, schlägt die Pats im dortigen Championship Game - und Peyton holt sich dann endlich seinen langersehnten und wohlverdienten zweiten Ring. [In der NFC tippe ich übrigens auf die New Orleans Saints, die mit einem Heimvorteil in den Playoffs nur sehr schwer zu schlagen werden.]

ø 7.8
KOMMENTARE
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SoEinSatansbraten
23.09.2014 | 09:14 Uhr
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23.09.2014 | 09:14 Uhr
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@Celtics_Pride

Auch dir: Danke.

Wird sich zeigen müssen, ob wir alle mit unseren Broncos/Pats AFC Championship Game richtig liegen werden. Besonders souverän ist keines der beiden Teams gestartet. Find bisher die Bengals aus Cinci in der AFC am dominantesten. Aber die Saison ist noch jung. Warten wir es ab. In Woche 9 kommt es ja zum Aufeinandertreffen zwischen NE und DEN. Da freu ich mich jetzt schon tierisch drauf.
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Celtics_Pride_
22.09.2014 | 09:52 Uhr
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22.09.2014 | 09:52 Uhr
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Starker Blog! Wenn man hier keine 10 Punkte gibt, wo dann?

Glaube auch das ihr auf jeden Fall das "Team-to-beat" in der AFC sein werdet. Denke das Conference-Final werden "wie gewohnt" meine Pats und deine Broncos bestreiten, wobei ich die Broncos doch ein ganzes Stück vor uns sehe (grade nach den ersten 3 Games).
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SoEinSatansbraten
09.09.2014 | 12:12 Uhr
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09.09.2014 | 12:12 Uhr
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Da muss ich Butfumlbe zustimmen. Sehe da keine Chancen für die Pats
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Butfumlbe93
09.09.2014 | 09:49 Uhr
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09.09.2014 | 09:49 Uhr
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@Max Power

Wie kannst Du nur sowas sagen, wir sind klarer Favorit. Ungeschlagen in fünf Spielen und was habt ihr schon vorzuweisen? Tom und Gronk? Klingt wie eine Kinderserie

Alles außer eine Klatsche (zu Null natürlich) würde mich überraschen
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Max_Power
09.09.2014 | 08:08 Uhr
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Max_Power : 
09.09.2014 | 08:08 Uhr
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Max_Power : 
Naja wenn die D-Line so gespielt hätte wie in der ersten Hälfte wäre das nen lockeres Ding geworden. Aber gefühlt war niemand mehr anwesend.

Wilfork ne ganz schwache 2te. Hightower ganzes Spiel nicht wirklich gut. Ninkovich hat kaum gespielt (Hat wohl die komplette Rückreise nicht mit dem D-Cordinator geredet)

Einzig das Problem mit der O-Line hat sich schon angedeutet. Vollmer leider mit vielen Problemen. Gefühlt hat Mankins an allen Ecken und Enden gefehlt. Ich hoffe das BB sich was einfallen lässt.

Viel Licht und Schatten leider....

Aber für die Vikings wird es reichen
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Butfumlbe93
08.09.2014 | 21:11 Uhr
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08.09.2014 | 21:11 Uhr
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Ja, genau langsam wirds eng, hatte ja auf die Pats für den ganz großen Wurf getippt, aber es gibt bessere Starts als 0-2
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SoEinSatansbraten
08.09.2014 | 20:30 Uhr
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08.09.2014 | 20:30 Uhr
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@Max_Power

Danke. Wird sich zeigen müssen. Gibt genug Argumente für die Pats, aber auch für Denver. (also falls NE überhaupt die Playoffs erreicht. )
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Max_Power
08.09.2014 | 16:22 Uhr
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Max_Power : 
08.09.2014 | 16:22 Uhr
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Max_Power : 
Schöner Blog, gute Zusammenfassung! Hat Spaß gemacht zu lesen. Ich muss dir nur an einem Punkt wieder besprechen. Im AFC Championship Match gibt es nur einen Sieger und der kommt aus NE, solange nicht so gespielt wird wie gestern.

Die Leistung der Broncos in der gestriegen Nacht war aber mehr als ansprechend und die Colts sind ja auch kein Fallobst
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SoEinSatansbraten
04.09.2014 | 09:11 Uhr
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04.09.2014 | 09:11 Uhr
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Danke. Vor den Pats hab ich auch Respekt. Bockstarkes Team, bester Coach. Trotzdem: Das Ding geht dieses Jahr nach Colorado.
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Butfumlbe93
04.09.2014 | 06:31 Uhr
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04.09.2014 | 06:31 Uhr
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Auch von mir: starkes Ding! Extrem ausführlich und informativ.
Glaube nur, dass dieses Jahr im Championship Game Schluss ist, die Pats habe ich dieses Jahr einfach ganz oben auf der Rechnung.

Die beste Zeile: OC ist Pey. ähm.. .
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