Die Bundesliga biegt auf die Zielgerade ein. Einige Entscheidungen sind schon gefallen, im Kampf um den Abstieg und die internationalen Plätze sind jedoch noch einige Fragen offen.

Der SV Werder empfängt am 33. Spieltag im heimischen Weserstadion

Borussia Mönchengladbach.
In der Liga trifft man sich zum 92. mal.

Die Heimbilanz spricht eine deutliche Sprache für die Gastgeber (26S/14U/5N).
Möchte man den jüngsten Heimsieg der Borussen über Bayer 04 als historisch einordnen (Erster Heimsiegsieg nach 26 Jahren), wäre ein Gladbacher Auswärtssieg nochmal eine Stufe darüber anzusiedeln, denn der letze Sieg in Bremen gelang den Fohlen vor gut 28 Jahren, damals mit 7-1 allerdings der höchste Bundesligaauswärtssieg der Gladbacher Vereinsgeschichte.

Einer der Protagonisten und Doppeltorschütze beim letzten

Gladbach-Sieg in Bremen: Hans-Jörg Criens

Die Ausgangslage ist schnell erklärt:

Bremen als Tabellenachter mit 43 Pkt. braucht einen Dreier, um im Kampf um die Europaleagueplätze im Rennen zu bleiben, aktuell ist man 3 Punkte hinter dem Tabellefünften FC Augsburg. Gleichzeitig ist man dabei aber auch auf Patzer der Konkurrenz angewiesen. Kleines Manko ist dabei noch die schlechte Tordifferenz, die im Endspurt eine Rolle spielen könnte.

Die Gäste aus Gladbach reisen als Tabellendritter an und brauchen für die direkte Qualifikation der CL-Gruppenphase noch 2 Punkte. Der Vorteil für die Fohlen: Sie haben es selbst in der Hand. Die Voraussetzung dafür schuf man letzten Samstag mit einem 3-0 Heimsieg gegen den direkten Konkurrenten Leverkusen.
Theorethisch bestünde noch die Chance auf die Vizemeisterschaft, falls Wolfsburg noch Federn läßt und Gladbach seine Spiele gewinnt.

Die aktuelle Form dürfte tendenziell für die Gäste sprechen.
12 Spiele ohne Niederlage, bestes Rückrundenteam mit 36 Punkten (11S/3U/1N), letzte Niederlage im Februar auf Schalke. Überragend und auch ein wenig überraschend, mit welcher Konstanz die Borussia in der Rückrunde spielt.

Aber auch Werder wartet mit einer sehr ordentlichen Bilanz auf. 26 Punkte (7S/5U/3N), damit ist man in der Rückrundentabelle beachtlicher Sechster.
Das die Bremer überhaupt noch an die EL-Plätze denken dürfen grenzt an ein kleines Wunder, schaut man sich die Tabelle nach dem 9. Spieltag an. Werder mit 4 Punkten Letzter, nicht wenige Fans dachten wohl zu diesem Zeitpunkt, dass nach dieser Spielzeit der bitteren Gang in Liga 2 angetreten werden muss. Doch dann wurde die Reißleine gezogen und Robin Dutt gegen Viktor Skripnik ausgetauscht. Skripnik hauchte der Mannschaft wieder Leben ein. Und wie. Unter seiner Regie holte Werder satte 39 Punkte (11S/6U/6N), seine Heimbilanz ist mit
26 Pkt (8S/2U/2N) sehr stark. Das Sahnehäubchen wäre für die Grün-Weißen sicherlich ein Platz unter den ersten 7.

Durch die Rückkehr von Caldirola und Kroos ins Mannschaftstraining enstpannt sich die Personalsituation der Bremer ein wenig, ob die beiden bereits aber eine Option für die Startelf sind ist fraglich.
Definitiv beendet ist die Saison für Garcia, Lorenzen und Yildirim, wahrscheinlich auch für Galvez, der weiterhin Schmerzen am Knie hat.

Der SV Werder spielt unter Skripnik ein 4-4-2, zumeist mit Raute, aber wenn es eine Spur defensiver sein muß auch mit Doppel-6, was ich gegen Borussia erwarten würde. Prödl wird vermutlich in die Startelf zurückkehren,
es ist denkbar, dass er Sternberg als Linksverteidiger auf die Bank verdrängt, alternativ müßte Lukimya weichen.

Ich rechne mit folgender Bremer Elf:

Casteels; Gebre Selassie, Lukimya, Vestergaard, Prödl; Bargfrede, Fritz, Hajrovic, Junuzovic; Di Santo, Selke

Bei Borussia sind alle Mann an Bord außer Stranzl, für den die Saison bereits zu Ende ist. Dominguez ist wieder fit, wird aber auf der Bank Platz nehmen müssen, da Favre keine Änderung in der Startformation vornehmen wird.

Somit laufen die Fohlen im gewohnten 4-4-2 mit folgender Elf auf:

Sommer; Korb, Brouwers, Jantschke, Wendt; Kramer, Xhaka, Hermann, Johnson; Raffael, Kruse

Ich erwarte ein enges physiches Match auf Augenhöhe, in dem die Bremer mit den Fans im Rücken aus einer kompakten Defensive versuchen werden, Gladbacher Ballverluste auszunutzen. Für die Borussen könnte es fast wie bereits gewohnt zum Geduldsspiel werden, mit dem hohen Ballbesitzanteil die Lücken im Defensivverbund des Gegners zu finden, es ist also Tempo und Kreativität gefragt.

Auch wenn es vielleicht ein wenig Off-Topic wirkt an dieser Stelle:

Christoph Kramer wechselt zur werkself

Max Kruse zieht's zum VfL Wolfsburg

Vielen Dank an Christoph Kramer und Max Kruse für zwei hervorragende tolle Jahre bei Borussia, die mit ihrem beispielhaften Einsatz dazu beigetragen haben, dass Borussia da steht wo sie heute steht.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein tolles und faires Spiel.