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Werder Bremen


Gründer: RedBull74 | Mitglieder: 145 | Beiträge: 29
Von: rudeloy
15.12.2013 | 6628 Aufrufe | 12 Kommentare | 13 Bewertungen Ø 9.9
Grün weißes Grau
Robin's Dilemma
Schönrednerisch, aber wahr



Wenn wir die wären, die wir behaupten zu sein, würde Anarchie und Selbstgefälligkeit unsere Gesellschaft dominieren. Dann würde kein Stein mehr auf dem anderen stehen. Demokratie wäre ein Wort der alten Menschen, die zu Pink Floyd mit den Fingern schnipsen. Jeder von uns Held in seinem eigenen Jump&Run. Wir kommentieren, posten und tweeten uns in die Unsterblichkeit. Wir wissen es besser. Na klar. Besonders im Fußball. Oder besser gesagt: GERADE da.

Ich fand es jahrelang immer sehr amüsant, sich das Spektakel aus der Ferne anzugucken. Diese vor Selbstvertrauen und Unumstößlichkeit strotzenden Erklärungsversuche. Den scheinbar unvergänglich menschlichen Trieb, immer alles und jeden analysieren und erklären zu müssen. Das Gute daran? Es klappt immer. Es findet sich immer jemand, der einen Plan hat. Denn egal was man macht: Hauptsache man hat einen Plan. Einfach. Mehr nicht. Wir erfinden Wahrheiten, Systeme und entwickeln Ansprüche frei nach dem Motto: Gib mir das, was ich noch nicht hab. Und wenn ich das dann bekomme, will ich das andere zurück.

Am Ende der Saison 2012/13 war nicht nur Bushido klar: Zeiten ändern sich. Oder dich. Wie auch immer. Und was haben nicht alle gejubelt. Erleichterung an allen Ecken und Enden, weil alle schon immer wussten: Das mit Schaaf ist vorbei. Besser spät als nie! Der neue vom DFB? Kein Mourinho, aber akzeptabel. Anspruchsdenken was mir nach den letzten drei Jahren völlig fremd geworden ist, greift besser als Ronaldos Mercurials.

Doch warum sollte überhaupt jemand zu Werder kommen, der auch nur über ein bisschen Reputation verfügt? Etwa wegen dem kleinen Budget, dem Sparkurs, oder dem katastrophalen Kader? Sollte man sich nicht freuen, überhaupt einen Trainer wie Robin Dutt bekommen zu haben? Diese große Seifenblase, die man uns vor das Gesicht hält, die uns begeistert staunen lässt, vertuscht das wirklich Wesentliche. Werder, der global Player mit super Ruf? Lösungsansatz: Was ist denn eigentlich für gewöhnlich in einer Seifenblase drin? Nichts. Genau! Einfach gar nichts. Ok, Luft. Aber selbstverständliche Dinge sind bei uns im Westen schon lange nichts mehr wert.

Und so langsam versteht man das. Unsere Neuzugänge? Alle hier wegen der großen Geschichte?! Natürlich. Sicherlich nicht wegen der regelmäßigen Bezahlung und der Perspektive, vielleicht auch bald mal bei Klopp oder Guardiola vorspielen zu dürfen. Ein Beteiligter der Freiburger Nestflucht, von denen aktuell nur Kruse so wirklich das Niveau der Vorsaison abrufen kann. Einen Verteidiger, der nicht einmal für die erste Elf der Nerazzurri in Betracht gezogen worden ist. Dazu ein Vertragsauflöser aus Palermo, der vermutlich nebenbei an der somalischen Küste ein Fachgeschäft für Piratenausstattung betreibt. Und der Argentinier, der mal bei Chelsea war, dann irgendwann nicht mehr. Gab wohl Gründe. Zuletzt beim Absteiger Wigan keinen Vertrag mehr bekommen. Kann nichts oder auch alles sagen. Später wird man sich dann entscheiden, was man von beiden schon immer gewusst hat. Noch bleibt Zeit. Die Nervösen bitte wieder hinsetzen!

Ich beherrsche sie. Die Kunst der schonungslosen Analyse, der verspielten Leichtigkeit eines angehenden Pulitzer Preisträgers. Nichts und niemand entgeht mir und meinem geschultem Auge. Ich schreib jedem Highlander eine Krise ans Bein. Wenn Robin Dutt auch nur annähernd so viel wüsste wie ich, dann wären wir wohl jetzt in ganz anderen Galaxien unterwegs. Kaum vorstellbar. Diese Erkenntnisse die er hätte, diese Weitsicht. Ein anderer, ein besserer Mensch. Seidene Anzüge und Candlelightdiner mit Sarah Conner. Das Leben rollt den roten Teppich aus. Champagner in den Trinkflaschen. Die Welt ist schön.

Wenn ich schon beim Robin bin, bleibe ich auch da. Überleitungen sind schließlich mein Steckenpferd. Sein Ziel, keine weit entfernte Südseeinsel, sondern eine stabile Defensive mit Sebastian Prödl als Rudelführer. Dem geübten Besserwisser fällt auf, dass der Satz in sich nicht ganz ausgewogen ist. Ein Ungleichgewicht aus Anspruch und Wahrheit. Ähnlich wie die Bilder auf Fertigprodukten. Am Ende ist man immer enttäuscht. Und so sind wir es jetzt auch.

Doch so schlecht ging es ja nicht los. So viele Sorgen musste man sich eingangs nicht machen. 1:0 gegen Augsburg und Braunschweig, 2:0 gegen den HSV, nur 0:1 gegen den BVB. Das mit der Defensive lief gut an. Problem: Das reicht keinem auf Dauer. Wir wollen Tore und mehr Angriffe sehen. Aus den knappen Siegen sollten wieder Fußballfeste werden. Der Werder Fan hatte nach knapp fünf Spieltagen die Championsleague Kappe wieder rausgeholt. Das Bewusstsein, dass ein Lernprozess Monate dauern kann, wurde ausgeblendet. Aber dieser Dutt hatte unser Werder zerstört.

Wir wollen uns am BVB orientieren, nicht an Augsburg. Obwohl genau die unser Potential widerspiegeln wie kein anderes Team der Liga. Individuell unterlegen, aber bereit für Punkte alles zu geben. Das hätte unser Leitmotiv sein sollen. Und das war es eigentlich auch. Nur nach einigen Wochen, war es uns nicht mehr gut genug. Von Medien und Fans wurde es immer mehr an Dutt und Eichin herangetragen: Wann spielt Werder endlich wieder besseren und offensiveren Fußball? Und wenn ich unserem Trainer eines vorwerfen muss, dann, dass er eingeknickt ist. Sich von der Erwartungshaltung im Umfeld hat voreilig werden lassen.

Ansonsten versucht er doch alles was er kann. Die Mannschaft ist motiviert, gewillt, die Taktik interessant und immer am Gegner orientiert. Doch was fehlt ist die Qualität der Protagonisten. So wie letztes Jahr. Die Balance, die er sucht, wird er mit diesem Kader schwer finden. Und wenn doch, gehört ihm ein großes Lob auf die Fußmatte gebranded. Allerdings fordern viele bereits jetzt schon, dass er diese Matte wieder mitnimmt. Sonst wohin. Auf diese blöde Südseeinsel vielleicht. Nach 16 Spieltagen wollen einige den Kopf des Trainers. WERDER(fans). Das muss man sich mal vorstellen. Was Erfolg nicht alles aus Menschen machen kann.

Denn jetzt schreien sie alle: Bäh! Das ist ja viel zu offensiv, zu viele Gegentore. Der hat das ja mit der Defensive überhaupt nicht hinbekommen. Was? Schizophren? Ihr alle? Das kann es doch nicht sein. Da ist man jahrzehntelang ein solider sympathischer Verein und schon entwickeln die ersten Cl-Entzugssyndrome und sitzen Barfuss auf der Fensterbank und gucken mit der Waffe im Anschlag in alte Jahrbücher. Das ist verdammt noch mal vorbei. Vielleicht für immer. Kann man ja mal in Karlsruhe nachfragen. Diese Zeit kann uns keiner mehr nehmen, aber es bedarf mehr als nur ein Trainerwechsel und vier neue Spieler um die Werder-Kogge wieder seetüchtig zu machen.

Vor allem braucht man Zeit und Geduld. Ich kann diese beiden Wörter auch nicht mehr hören, aber mir scheint es als ob einige Menschen das nicht verstehen wollen oder können. Kann man wohl nichts machen. Wenn du erstmal Waschbären auf dem Dachboden hast, dann haste sie. Einfallsreich, diese Tiere. Und Anpassungsfähig. Kommen durch die kleinsten Löcher. Geduld meine Freunde, habt Geduld.

Das Bayern München einen so hilflosen Haufen auseinander nehmen kann, wie Vettel einen Marussia, ist keine große Uberraschung. Solche Jahrmarkstergebnisse gibt es immer wieder. Letztes Jahr hat es den HSV mit einem 2:9 erwischt. Der BVB hat mal 0:12 gegen Gladbach verloren. Passiert. Schönrednerisch, aber wahr.

Und das Bremen jetzt AUCH noch gegen Berlin verliert war tatsächlich unnötig. Man geht in Führung, macht zwei Tore gegen eine der besten Defensiven der Liga und nimmt nicht einmal einen Punkt mit. Auswärts ist das bitter. Drei zu Hause gegen Nürnberg, zwei gegen Mainz. Ausbeute: Ein Punkt. Werder spielt nicht den hübschesten Fußball, aber das Tor trifft man relativ regelmäßig. Gut so. Nicht so gut ist und bleibt die Defensive. Und da möchte ich auf die Berlin-Analyse von Robin Dutt eingehen. Und ich muss sagen: Er hat einfach Recht. Punkt.

Werder hat viel gearbeitet, ist weit gelaufen. Teamtaktisch war das relativ sauber und eines der besseren Spiele. Tatsächlich war Berlin de facto nicht öfter als vier Mal gefährlich im Sechzehner. Und war dort bedingt durch individuelle Unzulänglichkeiten so gut wie immer erfolgreich. Beim 1:1 bekommt Selassie seinen Gegenspieler viel zu naiv und hektisch auf den Boden transferiert. Das zweite Tor hätte Caldirola mit einem beherzten Einsatz gegen Ramos auch gut abwenden können. Doch er lässt ihn gewähren. Zu zögerlich. Beim dritten Tor macht die rechte Seite zwar den Raum eng und doppelt, jedoch greift keiner energisch genug an. Direkt vor dem Tor ist das dann nicht mehr zu verteidigen.

Man sieht doch, dass Dutt der Mannschaft etwas mitgibt und sie es- mal mehr, mal weniger-auch umsetzen. Als Ganzes. In einem Spiel kommt es aber unausweichlich zu 1 gg 1 Duellen. Und die kann Dutt als Trainer nicht führen. Er muss die Spieler fördern, verbessern. Ihnen das nötige Selbstvertrauen mitgeben. Doch jedes Lernpotenzial ist irgendwann ausgeschöpft. Luca Caldirola und Garcia spielen ihre erste Bundesligasaison. Keine Entschuldigung, aber zumindest eine leise Hoffnung für die Zukunft. Lukimya, Prödl, Gebre Selassie und Fritz haben jetzt über mindestens anderthalb Jahre nachgewiesen, dass es Qualitätsmängel gibt. Und diese sind mit der Zeit nicht verschwunden.

Ich finde es an dieser Stelle zu einfach den Trainer dafür verantwortlich zu machen. Er hat nur diese Spieler und wenn er sie dann auch noch auf den medialen Scheiterhaufen wirft, wird es nicht besser. Traurig aber wahr. Bei Amtsantritt hat er falsche Hoffnung gesät. Für mich verständlich. Wer stellt sich denn bei den Schwiegereltern vor mit den Worten: eure Tochter ist ja ganz nett, aber im Bett ist das ja gar nichts.

Man darf, ja man muss, aktuell besorgt sein. Vielleicht transportieren Dutt und Eichin ein anderes Bild nach außen. Jedoch sicher nur um die Mannschaft zu schützen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, es besser zu machen. Ich denke nicht, dass auch nur einer von beiden in Ruhe abends vor dem Kamin sitzt und Karten spielt. Aber darüber denkt keiner nach. Vollkommen abwegig. Wir wissen es ja sowieso besser. Doch jeder, der jetzt personelle Konsequenzen fordert, hat das Prinzip Werder nicht verstanden. Wer Zirkus sehen will, soll zu Schalke gehen. In Bremen läuft es, Gott sei dank, etwas anders. Menschlicher. Kann man bei Sebastian Mielitz nachfragen.

Arsene Wenger hat vor einigen Wochen auf die Frage, welche Fehler er in seiner Karriere gemacht hat, geantwortet: Isch macheu jedes Saison etlische Fehleur. Das geheurt dazü. (arsenal.com) Warum darf eine solche Managerikone sich so etwas eingestehen und wir strafen unseren Trainer dafür ab. Werder hat eine schlechte Mannschaft mit ein paar wenigen Lichtblicken. Das gilt es zu akzeptieren, dran zu bleiben und auf besseres Wetter zu hoffen. Schönrednerisch, aber wahr.

ø 9.9
KOMMENTARE
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CryBOB
21.12.2013 | 09:07 Uhr
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CryBOB : 
21.12.2013 | 09:07 Uhr
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CryBOB : 
Sehr schöner Blog, der eigentlich alles zum Thema sagt. Im Moment leben wir halt auch davon, dass es (wie letzte Saison) zum Glück Mannschaften gibt, die noch schlechter drauf sind...

@der_sack: Also individuelle Fehler, da hast du recht. Aber dann Elia als positives Beispiel zu nehmen, der nach vorne 90% der Bälle verspielt... Gut, die 10% die dann durchkommen sind meistens doch gefährlich, aber der Junge hat immer noch einfach zu viele unglückliche Aktionen. Wenn er das abstellen könnte, dann müsste er auch defensiv gar nicht so viel arbeiten, auch wenn er das gut macht.
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yummycandy
19.12.2013 | 19:05 Uhr
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yummycandy : 
19.12.2013 | 19:05 Uhr
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yummycandy : 
Der Kommentar hat mir gefallen. Auch wenn er vielleicht im Grundton zu pessimistisch ist, holt er dennoch (hoffentlich) einige Leute zurück auf den Boden der Tatsachen. 10 Pkte
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DaBen
17.12.2013 | 12:37 Uhr
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-3
DaBen : 10/10
17.12.2013 | 12:37 Uhr
-3
DaBen : 10/10
Die fetten Jahre sind vorbei! Wird Zeit das die Bundesliga dieses Geschwür abstößt!

Hab mich damals schon gefragt, wieso Dutt den feinen Posten beim DFB aufgegeben hat für diesen Job? Schaf & Allofs haben es ja schon selbst erkannt, dass die Zeit abgelaufen ist! Die Zeiten das man einen Micoud oder Diego aus den Hut zaubert sind auch längst Geschichte!

Dazu dieser Eishockey Manager in Kombi mit Dutt. Das kann doch nichts werden? Beide zusammen wirken doch sehr unglücklich....
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der_sack
16.12.2013 | 19:40 Uhr
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der_sack : 
16.12.2013 | 19:40 Uhr
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der_sack : 
Sehr schön geschrieben. Inhaltlich vollste Zustimmung.
Man kann Dutt kritisieren. Warum er so lange an Fritz festhielt, warum er Hunt anfangs schon die Rolle gab, die zu diesem Zeitpunkt aufgrund seiner schwachen Form nicht funktionierte oder warum er anscheinend noch kein passendes Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive gefunden hat. Bei näherer Betrachtung fällt dann aber auf, dass die RV-Alternativen auch nichts taugen, dass Hunt vielleicht einfach Eingewöhnung brauchte und dass die Gegentorflut hauptsächlich durch individuelle Fehler bedingt ist.
An der Personalie Elia sieht man, dass Dutt vieles richtig macht. Der war unter Schaaf nie in der Lage, sein ohne Frage riesiges Potential beständig abzurufen. Diese Saison sieht das ganz anders aus. Er zeigt den gewohnt starken Einsatz, ist aber weitaus beständiger, defensiv engagierter, effektiver in seinen Aktionen und trifft auch endlich.
Offensiv, das hat man auch gegen Berlin gesehen, stimmt die Mischung. Hunt, Elia, Petersen und di Santo haben zusammen durchaus gehobenes BuLi-Niveau. Das kann funktionieren. Dieses Jahr sind wir offensiv nicht auf einen Alleinunterhalter wie de Bruyne angewiesen, der uns schließlich in der Liga gehalten hat. Wir treffen auch so eigentlich genug, um weiter oben zu stehen.
Nur schießen wir uns mit den vielen individuellen Fehlern hinten einfach viel zu oft selbst in Knie... und daran ist eben nicht (nur?) Dutt Schuld. Ob es an der fehlenden Qualität liegt, am fehlenden Selbstvertrauen oder woran auch immer, kann ich nicht beurteilen. Das Problem: wir können im Winter nicht nachlegen wie früher, einer wie Naldo oder Merte auf dem Niveau, mit dem sie damals zu uns kamen, ist unmöglich. Hoffen kann man höchstens auf einen der Kategorie Ismaël, der zwar günstig ist, aber sich als positive Überraschung entpuppt...
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Werderkater
16.12.2013 | 18:44 Uhr
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16.12.2013 | 18:44 Uhr
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Der Abstieg muss IMMER mit allen Mitteln verhindert werden! Das wäre vor allem finanziell das absolute Desaster für uns und wohl auf Jahre hinaus wären wir nicht in der Lage uns davon zu erholen. Das kann und darf nicht als Option herhalten.

Wir dürfen aber auch jetzt nicht schon alles wieder in frage stellen, nur weil es nicht so läuft wie viele gehofft haben. Die Qualität des Kaders gibt nun mal leider derzeit nur unteres Mittelfeld her und Dutt scheint mit defensive UND Offensive gleichzeitig noch überfordert. Da muss man wohl ansetzen und vielleicht doch wieder erstmal die kleinen Punkte ermauern und das hier auch schon angesprochene Cattenacio noch verfeinern, am besten mit noch zwei leuten aus Italien. Wenn das hinhaut, dann kann man auch wieder positiver denken, aber nur dann. Diese Gegentorflut muss mit allen Mitteln gestoppt werden. Das bringt uns sonst wirklich noch in Liga 2.
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Joyside
16.12.2013 | 18:08 Uhr
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Joyside : 
16.12.2013 | 18:08 Uhr
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Joyside : 
Kann dem als Nichtfan nur zustimmen. Finde auch, dass man Dutt mal nen Fehler zugestehen muss, und er im Großen und Ganzen alles richtig gemacht hat. Man muss sich mal die Tabelle anschauen. Werder steht auf Platz 14. Das ist vollkommen OK. Da gehört man mit dem Kader auch hin.

Mannschaften wie Augsburg - weil du den Vergleich bringst - sind nicht nur kämpferisch besser. Leute wie Baier (wenn der Tore machen würde, wäre er mMn bei einem Top 4-6 Verein der Buli), Werner und Verhaegh sind richtig feine Kicker. Sowas sind Hunt und Elia auf dem Papier auch, aber eben nur auf dem Papier. Und auch Hahn, der kein technisch guter Spieler ist, ist völlig zurecht dabei, sich ins Rampenlicht der Buli zu spielen.

Eigentlich hat man mit Dutt ja einen, der auch junge Spieler in der Liga nach vorne bringen kann. Aber ich kenne den Werder-Nachwuchs jetzt nicht so gut. Da scheint auch nicht viel zu kommen. Vielleicht könnte Werder da mit Dutts Hilfe das ganze erfolgreich restrukturieren. Dauert aber auch 3-4 Jahre mindestens, bis sowas Früchte trägt. Bis dahin hieße es, irgendwie die Klasse halten.

Von "ein Abstieg kann eine große Chance zum Neuanfang sein" halte ich gar nichts. Wenn du einmal runter bist, kann mit etwas Pech der Weg zum Fahrstuhlverein a la Köln, FCK, Frankfurt etc. beginnen.
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rasenmäher
16.12.2013 | 17:13 Uhr
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16.12.2013 | 17:13 Uhr
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Für den Text gibts 9 Punkte, also 3 Dreier. Die Gedanken kann ich grundsätzlich nachvollziehen, bezieht man diese auf jedes andere Trainer/Managergespann in der Krise.

Dem Duo Eichin/Dutt traue ich jedoch leider von Anfang an nicht zu das Werder Problem zu lösen. Dies habe ich auch schon mehrmals ausgeführt.

Beide stellen für mich eine Lösung dar, die Werder treffen musste mangels vorhandener Alternativen. Die Gründe des langsamen Niedergangs finden sich viel früher in der Werdergeschichte.

Und nein, KA und TS waren und sind für mich auch nicht die Schuldigen. Gerade KA wurde durch die störrische, und geradezu starrsinnige Haltung des im vorgesetzten Aufsichtsrat in den letzten Jahren erheblich gebremst zum Schluss demotiviert.

Die verdienten Millionen aus Championsleague und Spielertransfers wurde anderweitig ausgegeben. Dort liegt für mich der Schlüssel des heutigen Problems.

Der Verein wurde an den gestiegenen Ansprüchen vorbeientwickelt.

Dafür hat man wohl wie andernorts nun ein paar schicke Logen mehr im Stadion.

Mein Gefühl sagt mir, das weder Eichin, noch Dutt die spezifischen Probleme lösen (schon aufgrund der fehlenden Referenzen).

Geht man die ursächlichen Probleme nicht an, wird das ein jahrelanger Abstiegskrampf.
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elbonito
16.12.2013 | 16:50 Uhr
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elbonito : 
16.12.2013 | 16:50 Uhr
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elbonito : 
Super Kommentar -> 10 Punkte!

Für mich als Außenstehender stellt sich das bei Werder exakt genau so dar. Ich finde aber gut wie Dutt / Eichin die Arbeit in aller Ruhe bei Werder angehen. Dutt hat schon gezeigt das er richtig gute Arbeit abliefern kann und ich hoffe für ihn das Werder ihm die Zeit gibt das wieder zu beweisen. Der aktuelle Kader gibt halt im Moment noch nicht mehr her, das muss man dann auch einfach mal akzeptieren.

Ich bin davon überzeugt das Dutt auch den "Werderkutter" wieder flott bekommt wenn man ihm die Zeit dazu lässt. Schaaf hat auch ein paar Jahre Anlauf gebraucht, das sollte man nie vergessen.
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onkelfritz
16.12.2013 | 16:36 Uhr
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onkelfritz : 
16.12.2013 | 16:36 Uhr
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onkelfritz : 
Ich finds auch bescheuert, immer die Schuld beim Trainer zu suchen, aber Dutt, mit seinem Catenaccio (der nicht mal funktioniert, s. Gegentore) -das passt einfach nicht zu Bremen.
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Voegi
MODERATOR
16.12.2013 | 16:32 Uhr
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Voegi : 
16.12.2013 | 16:32 Uhr
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Voegi : 
starker kommentar, dem ich so - als außenstehender - durchaus zustimmen kann. trotzdem habe ich meine zweifel, ob dutt wirklich der richtige mann für bremen ist. das kann man meines erachtens aber frühestens nach ablauf der saison beurteilen... derzeit wird vieles überlagert durch einen kader, der sich noch nicht gefunden hat und dem es einfach an qualität mangelt.

würde mir wünschen, dass werder wieder was hoch kommt...
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