11.09.2010 um 19:20 Uhr
Geschrieben von DerBuechsenwurf
Rationale Emotion:
Heute mir morgen dir, so lautet ein bekanntes Sprichwort. Dass sich dieses jedoch so schnell bewahrheiten sollte, das konnte und wollte wohl niemand ahnen. Wo gegen Leverkusen jedes Kabinettstückchen mit spielerischer Leichtigkeit gelang, blieb die Elf vom Niederrhein beim Heimspiel gegen die Eintracht seinen Fans vieles schuldig. Je detaillierter man die heutige Begegnung betrachtet, desto mehr drängt sich die folgende Frage auf: >>Warum hat die Borussia eigentlich 4:0 verloren?<<
Aus Gründen der gebotenen Objektivität und als rationaler Mensch kann es nicht schaden, seine Ursachenforschung auf ein paar Fakten aufzubauen. Los geht´s:
Fakt Nummer eins - der Gegner:
Die Frankfurter Eintracht hat eine richtig starke, weil äußerst effiziente, Leistung abgeliefert. Dieser Punkt sollte von jedem Liebhaber des Ballsports anerkannt werden, sofern dieser über mehr IQ verfügt als Bernd das Brot. Die Hessen schienen speziell zu Beginn der beiden Halbzeiten zielstrebiger und gedankenschneller zu sein, was sogar im Anschlussinterview durch Michael Frontzeck mehr oder minder bestätigt wurde.
Fakt Nummer zwei - der Stabilisator:
Der Ausfall von Thorben Marx kann derzeit nicht qualitativ gleichwertig kompensiert werden, eine Tatsache, die man jedoch nicht allein dem jungen Roman Neustädter ankreiden darf. Hätten heute alle Spieler ihre Normalform erreicht, wäre es auch für Roman leichter gewesen, sich im Haifischbecken Bundesliga zu behaupten. Betrachtet man das Spiel der Borussia, so ist immens auffällig, dass viele Bälle bereits im Anfangsstadium des Spielaufbaus wieder hergeschenkt wurden – Stichwort Rohrkrepierer: Der Spielaufbau ähnelte einer Patrone, deren Wirkung aufgrund eines krummen Gewehrlaufes verpufft.
Fakt Nummer drei – das Schicksal:
Das Jonglieren mit den Wörtern hätte, wen und aber beziehungsweise das Hadern mit dem Schiedsrichter. Wie wäre das Spiel verlaufen, wäre das diskutable Ausgleichtor durch Mo Idrissou nicht abgepfiffen worden? Was wäre passiert, hätte man das Foul durch Franz, wohlgemerkt als letzter Mann und innerhalb des 16ers, regelkonform mit einer Roten Karte und dem dazugehörigen Elfer geahndet? Auch hier hatte Michael Frontzeck die einzig richtige Antwort parat: >>Der Schiedsrichter hat so entschieden – der Rest ist uninteressant.<<
Soweit mein rationales Gedankengut. Doch ist Fußball nicht ein Sport der Emotionen? Werden nicht oftmals Vernunft und Gerechtigkeitsempfinden gegen Subjektivität und Voreingenommenheit getauscht?
Wie man es auch dreht und wendet, in mir schlummern sowohl Dr. Jekyll als auch Mr. Hyde. Da die Einleitung meinem rationalen Part gehörte, kommt im Folgenden der offensichtlich subjektive und momentan sehr verstimmte Borusse in mir zu Wort: Dieser verflucht den parteiischen Schiedsrichter, der nahezu alle streitbaren Situationen contra VFL und pro Eintracht ausgelegt hat. Jener Schiedsrichter, der unzählige Foulspiele an meinen Rautenträgern, die natürlich alle vor den reißerischen Frankfurtern beschützt werden müssen, übersah und im Gegenzug für Nichtigkeiten Gelbe Karten zückte. Zweifler mögen sich doch bitte mal einige Szenen als beispielhafte Belege für die einseitige Erblindung von Dr. Drees in der Zeitlupe ansehen.
Das Leben eines Fußballfans ist kein leichtes – schon gar nicht, wenn sich Dr. Jeckyll und Mr. Hyde genüsslich über das Oxymoron der rationalen Emotion auslassen.
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Aus Gründen der gebotenen Objektivität und als rationaler Mensch kann es nicht schaden, seine Ursachenforschung auf ein paar Fakten aufzubauen. Los geht´s:
Fakt Nummer eins - der Gegner:
Die Frankfurter Eintracht hat eine richtig starke, weil äußerst effiziente, Leistung abgeliefert. Dieser Punkt sollte von jedem Liebhaber des Ballsports anerkannt werden, sofern dieser über mehr IQ verfügt als Bernd das Brot. Die Hessen schienen speziell zu Beginn der beiden Halbzeiten zielstrebiger und gedankenschneller zu sein, was sogar im Anschlussinterview durch Michael Frontzeck mehr oder minder bestätigt wurde.
Fakt Nummer zwei - der Stabilisator:
Der Ausfall von Thorben Marx kann derzeit nicht qualitativ gleichwertig kompensiert werden, eine Tatsache, die man jedoch nicht allein dem jungen Roman Neustädter ankreiden darf. Hätten heute alle Spieler ihre Normalform erreicht, wäre es auch für Roman leichter gewesen, sich im Haifischbecken Bundesliga zu behaupten. Betrachtet man das Spiel der Borussia, so ist immens auffällig, dass viele Bälle bereits im Anfangsstadium des Spielaufbaus wieder hergeschenkt wurden – Stichwort Rohrkrepierer: Der Spielaufbau ähnelte einer Patrone, deren Wirkung aufgrund eines krummen Gewehrlaufes verpufft.
Fakt Nummer drei – das Schicksal:
Das Jonglieren mit den Wörtern hätte, wen und aber beziehungsweise das Hadern mit dem Schiedsrichter. Wie wäre das Spiel verlaufen, wäre das diskutable Ausgleichtor durch Mo Idrissou nicht abgepfiffen worden? Was wäre passiert, hätte man das Foul durch Franz, wohlgemerkt als letzter Mann und innerhalb des 16ers, regelkonform mit einer Roten Karte und dem dazugehörigen Elfer geahndet? Auch hier hatte Michael Frontzeck die einzig richtige Antwort parat: >>Der Schiedsrichter hat so entschieden – der Rest ist uninteressant.<<
Soweit mein rationales Gedankengut. Doch ist Fußball nicht ein Sport der Emotionen? Werden nicht oftmals Vernunft und Gerechtigkeitsempfinden gegen Subjektivität und Voreingenommenheit getauscht?
Wie man es auch dreht und wendet, in mir schlummern sowohl Dr. Jekyll als auch Mr. Hyde. Da die Einleitung meinem rationalen Part gehörte, kommt im Folgenden der offensichtlich subjektive und momentan sehr verstimmte Borusse in mir zu Wort: Dieser verflucht den parteiischen Schiedsrichter, der nahezu alle streitbaren Situationen contra VFL und pro Eintracht ausgelegt hat. Jener Schiedsrichter, der unzählige Foulspiele an meinen Rautenträgern, die natürlich alle vor den reißerischen Frankfurtern beschützt werden müssen, übersah und im Gegenzug für Nichtigkeiten Gelbe Karten zückte. Zweifler mögen sich doch bitte mal einige Szenen als beispielhafte Belege für die einseitige Erblindung von Dr. Drees in der Zeitlupe ansehen.
Das Leben eines Fußballfans ist kein leichtes – schon gar nicht, wenn sich Dr. Jeckyll und Mr. Hyde genüsslich über das Oxymoron der rationalen Emotion auslassen.
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Aufrufe: 1722 | Kommentare: 6 | Bewertungen: 0 | Erstellt:11.09.2010
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KOMMENTARE
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12.09.2010 | 19:06 Uhr
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DerBuechsenwurf :
Danke für das Kompliment
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12.09.2010 | 17:44 Uhr
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Welcher Fan kann den Wiederspruch zwischen Herz und Verstand nicht nachvollziehen.
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12.09.2010 | 10:55 Uhr
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Ich habe versucht, beide Seiten in mir zu Wort kommen zu lassen und damit indirekt angedeutet, dass ein Fan dabei ab und an den Weg der Neutralität wohlwissend verlässt.
Somit halte ich mir als Fan quasi einen Spiegel vor und prangere meine eigene Subjektivität an.
Der Schiri war keinesfalls der alleinige Grund für die Niederlage. Es waren derer drei, wie oben beschrieben: Frankfurt war besser, uns fehlte Stabilität und eben der Unparteiische, der aus subjektiver Sicht ein Frankfurt Trikot trug
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12.09.2010 | 10:37 Uhr
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Die Schiedsrichterleistung war schlecht keine Frage, aber das nicht gegebene Tor als Knackpunkt zu sehen wäre falsch, denn es hätte zu diesem Zeitpunkt auch schon gut 2:0 stehen können, da der Eintracht ein Elfer verwehrt blieb.
Ich mag diese "hätte, wenn und aber Vergleiche" im Nachhinein nicht, denn Fußball geht 90 min. und in diesen ist alles möglich.
Denn wer hätte letzten Spieltag gedacht, dass Gladbach Leverkusen 6 Tore einschenkt. ;)
Von diesen Fehlentscheidungen lebt der Fußball einfach, diese nachträglichen Diskussionen und Spekulationen wie das Spiel wohl DANN weiter verlaufen wäre, oder es sind manchmal einfach nur Schuldzuweisungen um eine Niederlage rechtfertigen zu können. Ohne sie wäre der Fußball nicht mehr einer der schönsten Nebensachen der Welt.
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12.09.2010 | 10:16 Uhr
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Ich habe ja im ersten Teil meines Artikels deutlich gemacht, dass Frankfurt den Fohlen deutlich überlegen war, sofern man das Spiel objektiv betrachtet. Aber eben genau diese Objektivität geht einem Fußballfan gerne abhanden, sobald es um den Verein seines Herzens geht.
Daems hätte sicherlich behutsamer foulen können, was das "Handspiel" angeht, so kann ich nicht sagen, dass Brouwers den Ball bewusst weggeschlagen hat.
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12.09.2010 | 01:16 Uhr
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Zu den ganzen Fehlentscheidungen möchte ich gerne noch 2 hinzufügen:
Das Handspiel von Brouwers "sitzend im Strafraum wischt er den Ball mit der Hand zur Ecke" und der liebe Herr Daems der nach dem dritten Foul an Ochs - wohlgemerkt NACH seiner gelben Karte - immer noch auf dem Platz stand.
Aber um es mit den Worten von Frontzeck zu sagen: Der Schiedsrichter hast so entschieden - der Rest ist uninteressant....
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