Brian Burke ging in seine erste volle NHL Saison als Präsident und General Manager der Toronto Maple Leafs. Es sollte aus sportlicher Sicht ein Jahr der Enttäuschung werden.

Rückblick:



In der Saison 2008/2009 spielten die Leafs eine durchwachsende Saison und verpassten mit Platz 12 in der Eastern Conference zum vierten Mal in Folge die Playoffs. Unter der neuen Führung stand nun ein Umbruch an. Man trennte sich von zahlreichen Spielern und holte im Sommer mit Phil Kessel von den Boston Bruins einen Spieler der über ausreichend Torjägerqualitäten verfügt. Der Preis mit zwei Erstrunden- und ein Zweitrundenpick war allerdings ernorm hoch. Mit Jonas Gustavsson wurde ein junger Goalie verpflichtet, an dem auch zahlreiche andere NHL Teams interessiert waren. In der Defensive verstärkte man sich mit prominenten Namen wie Mike Komisarek oder auch Francois Beauchemin. Trotz der zahlreichen Neuzugänge legte das Team von Ron Wilson einen fürchterlichen Saisonstart hin. Ende Januar hatte man den höchsten Gegentorschnitt der Liga und die Playoffränge waren schon meilenweit entfernt. Burke handelte und holte von den Calgary Flames Dion Phaneuf zusammen mit Fredrik Sjöström und Keith Aulie im Tausch gegen Matt Stajan, Niklas Hagman, Ian White und Jamal Mayers. Darüber hinaus verpflichtete man mit Jean-Sébastien Giguère von den Anaheim Ducks einen erfahrenen Goalie. Für ihm gaben die Leafs Vesa Toskala und Winger Jason Blake nach Anaheim ab. Zwar konnten sich die Leafs zwischenzeitlich doch nochmal an die Playoffränge herankämpfen, aber am Ende vefehlte man mit Platz 15 in der Eastern Conference deutlich die Playoffs. Damit gab es das fünfte Jahr in Folge kein Playoff Hockey im Air Canada Centre.

Offensive:

Einer der großen Baustellen der Leafs in der abgelaufenen Saison. In der Goals per Game Wertung belegte man nur Rang 25 und im Power Play hatte man sogar die rote Laterne inne. Einzig Phil Kessel wusste zu überzeugen und kam auf 30 Tore und 25 Vorlagen in 70 Spielen. Hinter Kessel kam wenig bis gar nichts. Auch in diesem Jahr sieht das nicht unbedingt besser aus, wenn man sich das Spielermaterial genauer anschaut. Immerhin konnte man sich aber mit Kris Versteeg, Colby Armstrong und Clarke MacArthur in der Breite verstärken. Diese Spieler haben ihre Qualitäten würden aber in anderen NHL Teams nur in hinteren Reihen eingesetzt werden. Das größte Problem ist die Position des Centers in Toronto. Hier fehlt ein echter Spielmacher der die Winger mit Vorlagen füttert. Tyler Bozak ist aber jemand der in solche eine Rolle hinwachsen kann, wenn man ihm das Vertrauen und viel Eiszeit gibt. Mikhail Grabovski würde man lieber heute als morgen abgeben aber dazu fehlen die Interessenten. Große Hoffungsträger sind neben Bozak, Nikolai Kulemin und natürlich Nazem Kadri. Zu Kadri gibt es später mehr. Insgesamt hat man sich aus meiner Sicht in der Offensive zwar verbessert aber das nicht wirklich deutlich.

Mögliches Lineup:

Kulemin---Bozak---Kessel
MacArthur---Kadri---Versteeg
Sjostrom---Grabovski---Armstrong
Brown---Mitchell/Hanson---Orr

Defensive:



Diesen Sommer drehte sich alles um einen Namen: Thomas Kaberle. Wird er abgegeben oder nicht? Burke selbst heizte etliche Male die Spekulationen um ihn an. Angeblich hatten einige Teams Interesse an ihm aber wollten den Preis nicht bezahlen den Burke für ihn forderte. Nun steht fest, dass der punktbeste Verteidiger der Leafs in letzten Saison weiterhin in Toronto spielen wird. Klassisch verzockt könnte man meinen. Die Defensive sollte eigentlich das Prunkstück sein, wenn man sich die Namen ansieht: Dion Phaneuf, Luke Schenn, Francois Beauchemin und auch Mike Komisarek stehen für Qualität. Umso unerklärlicher ist es, dass man in der letzten Saison hinter den Edmonton Oilers die zweitmeisten Gegentore hinnehmen musste und im Penalty Killing mit 74.6% den letzten Platz belegte. Ein Faktor war sicherlich Vesa Toskala der grauenhafte Spiele ablieferte. Jonas Gustavsson spielte zwar nicht herausragend aber aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme eine gute Saison. Mehr Stabilität und Konstanz in der Defensive soll jetzt mit Giguere einkehren. In seinen 15 Einsätzen die er seit seinen Wechsel für die Leafs absolviert hat konnte er jedenfalls überzeugen.


Mögliches Lineup:

Phaneuf---Schenn
Kaberle---Komisarek
Gunnarsson/Lebda---Beauchemin

Giguere
Gustavsson


Player to watch:



Nazem Kadri. Er wurde von den Leafs im NHL Entry Draft 2009 in der ersten Runde an 7. Position gezogen und ist der neue große Hoffungsträger der Fans. Wenn Kadri sich einen Platz im Team erkämpfen kann, gilt es genau hinzuschauen. In der abgelaufenen Saison erzielte er für die London Knights in der Ontario Hockey League 35 Tore und gab 58 Vorlagen in 56 Spielen.

Ausblick:

Es muss schon vieles passen wenn die Leafs in diesem Jahr die Playoffs erreichen wollen. Ehrlich gesagt glaube ich nicht daran. Man wird sicher in einigen Spielen überraschen können aber für die ersten acht Plätze wird es wieder nicht reichen. In der Offensive ist man zu dünn und unausgeglichen besetzt. In der Defensive verfügt man zwar über große Namen aber was die in der letzten Saison abgeliefert haben macht wenig Hoffnung auf Besserung. Seitdem Burke im Amt ist zudem noch kein richtiges Team zu erkennen. Er geht über Leichen wenn es um den Erfolg geht. Picks und junge Talente wurden zahlreich verscherbelt und haben nichts eingebracht. Ich würde mich nicht wundern wenn Burke einen großen Scherbenhaufen in Toronto hinterlässt. Ein Jammer den die Fans der Leafs gehören zweifelsohne zum Besten was die Liga zu bieten hat und hätten die Playoffs verdient.