"Houston, ihr habt ein Problem", dies war der mehrheitliche Tenor vor dem Start in die Saison 2014/15. Denn dieRockets um General Manager Daryl Morey hatten sich verpokert. Wunschspieler Chris Bosh blieb in Miami, den Maximalvertrag für Chandler Parsons wollte Morey nicht matchen und Omar Asik sowie Jeremy Lin, die der GM für den nötigen Capspace opferte, wurden umsonst getradet. Trevor Ariza galt eher als Trostpreis.Keine Big Three! Tiefe verloren! Ein schwacher Coach! James Harden kann nicht verteidigen! Einen Small Forward, der nur in einem Contract-Year Leistung bringt! Kurz gesagt: die Houston Rockets galten als Verlierer der letzjährigen Offseason. Sogar der Einzug in die Playoffs wurde von einigen in Frage gestellt.Wie hätte die Prognose wohl ausgesehen, wäre damals schon bekannt gewesen, dass Center Dwight Howard die halbe Saison verpassen sollte? Allen Widrigkeiten zum Trotz stellte Morey im Laufe der Saison ein schlagkräftiges Team zusammen. Die Rockets gewannen als Zweitplatzierter der Western Conference 56 Saisonspiele und zogen dann in die Conference Finals ein.
Was ist neu?
Seit 2012 sorgten die Rockets in jeder Offseason für Aufsehen. Dagegen verlief der Sommer in Houston 2015 langweilig, denn es fehlte der Capspace. So beschränkte sich Morey zu Beginn darauf, die eigenen Free Agents zu halten.Die Verträge von Patrick Beverly, Cory Brewer, K.J. McDaniels und Jason Terry wurden verlängert. Mit Sam Dekker und Montrezl Harrell addiert der General Manager dem Kader zwei Rookies hinzu. Per Minimalvertrag wurde Marcus Thornton verpflichtet. Einziger nennenswerter Abgang ist Josh Smith. Der Power Forward entschied sich gegen das höhere Angebot aus Houston und unterschrieb einen Minimalvertrag bei den Los Angeles Clippers.Am 20.07.2015 sorgten die Rockets dann doch noch für Aufsehen. An diesem Tag wurde Point Guard Ty Lawson nach Houston getradet. Der Clou: abgesehen von einem geschützten Draftpick 2016 bekamen die Denver Nuggets keinen nennenswerten Gegenwert. Lawson verzichtete ebenfalls auf die Garantie seines Gehaltes in der Saison 2016/17. Sollte er seine persönlichen Probleme - er wurde zweimal alkoholisiert am Steuer erwischt - nicht in den Griff bekommt, kann sich Morey Ty Lawso leicht erledigen.
Umfeld
Nach dem Playoff-Aus 2014 gegen die Portland Trail Blazers stand Coach Kevin McHale stark unter Druck. Nicht zu unrecht! Er galt als ein Kandidat für eine frühe Trainerentlassung.In der vergangenen Saison bewies er jedoch, dass er ein guter NBA-Coach ist. Das Team war vom ersten Spiel an deutlich besser eingestellt.Zur Belohnung wurde sein Vertrag an Weihnachten 2014 um drei weitere Jahre verlängert. Mit Platz sechs beim Coach of the Year Voting wurde seine Leistung auch zu Saisonende honoriert.Architekt des Teams bleibt General Manager Daryl Morey. Er hat das volle Vertrauen von Besitzter Leslie Alexander und zeigt seit Jahren, dass er zu den Besten seines Fachs gehört. Dies zeigten auch die Moves in dieser Offseason. Morey verstärkte die Rockets punktuell ohne die Tiefe des Kaders zu opfern. Wirft man einen genaueren Blick auf die Vertragsgestaltungen hält er sich weiterhin viele Optionen offen, um eventuell noch den dritten Star nach Texas zu holen. Brewers Gehalt ist fallend, Lawsons und Beverlys letztes Vertragsjahr sind ungarantiert und K.J. McDaniels ist mit 3,2 Millionen Jahresgehalt ein Schnäppchen. Kombiniert Morey diese Verträge mit einem der drei jungen Bigs, den Rookies und zukünftigen Picks kann Morey ein gutes Tradepaket schnüren.Der General Manager steht in den nächsten Monaten noch vor schwierigen Entscheidungen. Mit Terrance Jones und Donatas Motiejunas werden zwei Power Forwards 2016 restricted Free Agents. Bis zum 2.11. kann Morey deren Verträge vorzeitig verlängern.Die schwerste Entscheidung wird jedoch die Personalie Dwight Howard. Der Center kann im kommenden Jahr aus seinem Vertrag aussteigen. Sein Maximalvertrag läge bei geschätzten 170 Millionen Dollar über 5 Jahre. Will Morey wirklich so viel Geld für den alternden und verletzungsanfälligen Center zahlen? Hat er eigentlich eine andere Wahl?
Stärken
Bereits 2013/14 holten die Houston Rockets 54 Siege. Sie haben im vergangen Jahr jedoch einen großen Schritt in Richtung Titelanwärter gemacht. Gerade James Harden hat sein Spiel auf ein neues Niveau gehoben. In den Playoffs 2014 war er gegen die Portland Trail Blazers als Leader noch überfordert. In der letzten Saison trug er das Team auf seinen Schultern und schaffte den Sprung vom All-Star zum Superstar. Auch defensiv spielte er trotz der offensiven Rolle seine beste Saison. Während die Offensive etwas schwächer war als im Vorjahr, verbesserte McHale die Verteidigung seines Teams merklich. Den Dreier verteidigte kein Team besser und sie forcieren auf die dritt meisten Turnovers. 2013/14 belegten sie hier "nur" die Plätze Platz neun bzw. 17. Insgesamt hatten die Rockets die sechst effizienteste Defense (davor Platz 12). Mit Howard war Houston nochmals stärker. Ein Platz unter den ersten Drei ist realistisch.
Eine weitere Stärke wird in der kommenden Saison die Tiefe des Kaders sein. Gesund haben die Rockets hier ein Luxusproblem. Bei der Pace der Rockets ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Vor allem in der regulären Saison.
Schwächen
56 Siege + Conference Finals + gesunder Howard + Addition Lawson = ?
Rein rechnerisch betrachtet müssten hier 60-70 Siege sowie Titelfavorit stehen. Die Realtität sieht jedoch anders aus. Denn in dieser Gleichung fehlen einige Variablen. Mit 56 Siegen erzielten die Rockets zwar die dritt beste Bilanz der Liga, Houston schlug die Gegner jedoch nur mit einem Abstand von 3,4 Punkten. Allein sechs Teams waren besser. Auch in den Playoffs zeigte sich, dass das Team von Coach McHale noch kein Titelfavorit ist. In keiner der drei Runden konnten sie - auch verletzungsbedingt - vollends überzeugen. Trotz Conference Finals wies Houston ein negatives Net-Rating auf (-2,9). Größtes Problem waren neben der Freiwurfschwäche von Dwight Howard & Co die Turnovers. Bereits in der regulären Saison waren nur zwei Teams schlechter. Hier zeigte sich das Fehlen eines zweiten Ballhandlers, der James Harden zeitweise entlasten kann. Dies sollte mit Ty Lawson im kommenden Jahr besser werden.Die größte Schwäche ist jedoch die Rolle von Dwight Howard. Versteht mich nicht falsch: er ist noch einer der besten Center der Liga. Mit ihm ist Houston stärker. Doch er könnte SO viel besser sein. Dazu muss Howard seine Rolle im Angriff ändern. Knapp 50% seiner Wurfversuche folgen einem Post-Play. Von diesen trifft er lediglich 43,5% und verliert in 17,5% aller Fälle den Ball. Zusätzlich raubt er der Offense die größte Stärke, das Tempo. Viel effektiver ist er aus dem Pick&Roll (73,1%) oder bei Cuts (85,3%). Das Problem: gerade einmal 28% seiner Wurfversuche folgen diesen Plays. Mit Spielern a la Harden und Lawson sollte dies häufiger genutzt werden. Jedem- inklusive Dwight Howard - muss mittlerweile klar sein, dass die Houston Rockets das Team von James Harden sind. Der Center ist nicht die Nummer eins b, sonder die Nummer zwei! Sollte er diese Rolle akzeptieren und seine Offense dem Pace&Space System der Rockets anpassen, könnte die Rechnung doch noch aufgehen.
Spieler im Fokus: Ty Lawson
Ganz oben auf Daryl Moreys To-Do-Liste stand ein zweiter Kreativspieler im Backcourt. Saß James Harden auf der Bank fiel das Offensivrating um 14 Punkte pro 100 Angriffe. Ty Lawson von den Denver Nuggets ist eine gute Wahl. Seit dem Abgang von Camelo Anthony und Chauncey Billups im Frühjahr 2011 lenkte Lawson die Offense der Nuggets. Mit zuletzt 15,4 Punkten und 9,6 Assists pro Spiel - ligaweit Platz drei - gehört er zu den besseren Point Guards der Liga. Das schnelle Spielsystem der Rockets ist für den Neuzugang ebenfalls prädestiniert. Dank Lawson kann Kevin McHale durchgehend einen Ballhandler aufs Feld bringen. Um nur der Minutenfüller für The Beard zu sein ist Ty jedoch überqualifiziert. Denn der zweite der MVP-Wahl 2015 wird auch im kommenden Jahr wieder viele Minuten spielen.Stellt sich die Frage, wie gut Harden und Lawson gemeinsam harmonieren?Patrick Beverly gilt allgemein als idealer Backcourtpartner für den Shooting Guard der Rockets. Er ist ein sehr guter Verteidiger und trifft zumeist den offenen Wurf ohne Harden Touches zu nehmen. Diese Jobbeschreibung trifft sicherlich nicht auf Ty Lawson zu. Muss sie aber auch nicht. Einen 3andD Guard besitzen die Rockets ja schon. Mit dem jetzigen Backcourt-Trio kann McHale deutlich variabler agieren. Stehen Harden und Lawson gemeinsam auf dem Feld können sich beide das Aufbauspiel teilen. Das James Offball spielen kann, hat er bei den Oklahoma City Thunder bewiesen. Neben Kevin Durant und Russell Westbrook legte er 2011/12 die beste TS% sowie Dreierquote seiner Karriere hin. Dadurch würde er viel Kraft sparen, ohne auf die Bank zu müssen. Auch Tys Quoten von Downtown sind passabel. Sein Karrierewert liegt sogar über dem von Beverly. Gerade zu Beginn seiner Karriere, als seine offensive Rolle kleiner war, traf er über 40% seiner Dreier. Defensiv agiert Lawson nicht auf dem Niveau von Beverly. Sein direkter Gegenspieler trifft aus der Distanz jedoch 1,5% unter seinem Durchschnittswert. Destaströs sieht der Wert dagegen in Korbnähe aus. Hier wartet in Houston aber ein elitärer Ringbeschützer. Houston ist 2015/16 auf den kleinen Positionen brandgefährlich.
Fazit und Prognose
Die Houston Rockets gehören zu den besten Teams der Western Conference. Sollte Neuverpflichtung Ty Lawson wie gewünscht einschlagen, ist ihnen sogar der Titel zuzutrauen. Das trifft jedoch auf vier weitere Teams im Westen zu. Hier zeigt sich das Dilema. Selbst ein Ausscheiden in Runde Eins ist ein realistisches Szenario. Den Titelkampf im Westen werden Kleinigkeiten entscheiden. Um den stärksten Konkurrenten zum Auftakt der Playoffs aus dem Weg zu gehen, ist selbst jedes Spiel der regulären Saison entscheident. Die Postseason in dieser Conference wird mörderisch. Genau so sollte es auch sein!
Wie gesagt, erkläre ihm das am besten selbst, viel Spaß damit
ich glaube bessere Chancen hast du bei den Begriffen Dreamshake oder Post-Isolations; Wie gesagt, da möchte ich garantiert nicht in den Kopf reinsehen... wenn man da überhaupt was findet.
@Raylan
Witzigerweise war das der einzige Punkt, wo ich sogar in die andere Richtung geschwankt hätte. Also in Richtung 5. Die scheint mir besser zu gefallen als euch
.
Aber als GS Fan wärs mir natürlich lieber wenn du recht behälst Dino
Gerade bei Rückengeschichten bin ich mir dann nicht gaz so sicher wann er wieder bei 100% ist.
Auch sonst halte ich Jones einfach für etwas mobiler und würde ihn etwas lieber neben DH sehen. Ist aber ganz knapp. Bin mir bei D-Mo immer noch nicht sicher, ob er nicht doch besser als C passen würde.
Bei Beverly/Lawson bin ich mir gar nicht sicher. Bzw. würde ich sogar knapp pro Lawson tippen. Hier hab ich mich für meine Wunsch-St5 entschieden.
Persönlich finde ich es nicht so wichtig wer startet, sondern wer zum Schluss auf dem Feld steht. Das kann je nach Matchup oder Spielstand anders aussehen. Würde aber grundsätzlich Lawson da bevorzugen.
Will ich ihn aber finishen lassen und ihn oder JH13 immer auf dem Feld haben passt Beverly als Starter einfach besser in die Rotation.
Was die Bälle angeht immer schwierig. Am schwersten hab ich mich bei St5 getan. Da hab ich zwischen 4 und 4,5 geschwankt.
Bank gefällt mir sehr gut. Gerade mit Lawson und D-Mo seh ich da wenig bessere. Gerade was die athletik und Energie angeht. Halbe Ball hab ich da eigentlich nur wegen der Unerfahrenheit eines Capela, McD sowie der Rookies abgezogen.
McHale seh ich als Trainer auch ein klein wenig schwächer ein als die 4 St. Aber ich halte sehr viel von ihm in der zwischenmenschlichen Schiene. Da hab ich viel gutes über ihn gehört und gelesen. Gerade bei nicht ganz einfachen Charaktären mMn ein großer Pluspunkt.
.......
Was die Defense der Dreier angeht. Die war so gut, dass es wahrscheinlich einen großen Einfluss auf das DRtg hatte. Die wird aber nicht zu halten sein, evtl wird zu Regression zur Mitte kommen.
Ich sehe die Rox auch noch nicht auf Titelkurs, das Erreichen des CF im letzten Jahr war schon relativ glücklich.
Womit ich überhaupt nicht einverstanden bin, ist die Bewertung. Bis auf das Umfeld sind mir überall ein halber bis ganzer Ball zu viel; v.a. die Bank.
Zu den Rockets:
Du hast ja die Tiefe und den Lawson Trade angesprochen, genau wegen den beiden Gründen stehen die Rockets bei vielen Experten hoch im Kurs.
Ich bin der Meinung, dass wie die Rockets spielen, eher für die Rs und nicht die PO geeignet ist, folglich sind sie für mich ein stärkeres Rs, als PO Team.
Ich glaube, wenn du die anderen 4 Contender in der WC fragen würdest, würden sie in CF am liebsten gegen die Rockets spielen..meine Vermutung zumindest.
TJones oder Montejunas, einer von beiden wird gehen. Ich bin mir sicher, dass es spätestes im Februar einen Trade geben wird.
Sicher dass Beverly und vor allen Dingen Terrence Jones starten? Bei letzteren bin ich mir ziemlich sicher dass wir da D-Mo sehen, zumal mir diese S5 in der Form keine 4 1/2 Bälle wert ist, hauptsächlich wegen Jones.
Die Bank 4 1/2... weiß da auch nicht so recht, unabhängig davon wer starten. Sie ist gut, aber nach den 8-10 ersten Plätzen wirds auch nciht wirklich tief.
Ist auch Mchale wirklich 4 Bälle wert? Er hat letzte Saison nicht schlecht gecoacht, den großen Unterschied macht er mir aber auch nicht aus.
"Auch in den Playoffs zeigte sich, dass das Team von Coach McHale noch kein Titelfavorit ist."
Das sehe ich diese saison auch; Sie sind zwar durch Lawson etas besser, aber ich wüsste nicht wie sie an GSW vorbei kommen sollen; Gerade gegen eine mobile Defense kriegt Pace n Space arge Probleme, auch vollkommen verletzungsfrei hätten sie gegen die Warriors keine Chancen gehabt.
Zu Howard noch was: Grundsätzlich unterschreibe ich das Geschriebene, der Herr läuft aber mittlerweile zumindest ab und zu das PnR; Vorletzte Saison waren es 7% oder so weil er nicht PnR spielen möchte... In dem Kopf möchte ich definitiv nicht reinschauen
.Jegliche Fehler sind selbstverständlich NUR der EDV geschuldet
.Hoffe auf das Feedback und spannende Diskussionen über das Lieblingsteam der meisten User
. OK, zumindest wenn die Clippers außer Konkurrenz laufen.
Das wird sicher nicht einfach. Wenn ich mich nicht täusche hab ich in dieser Offseason das ein oder andere mal von ihm gehört, dass das Hardens Team sei. Hab das aber nicht mehr gefunden. Das wäre zumindest schon einmal ein Anfang. So etwas hab ich von ihm noch nie gehört. Vielleicht hab ich deshalb die Hoffnung da nicht aufgegeben.
Denn eins ist für mich klar. Gibts nicht wenigstens ein kleines Umdenken bei DH gewinnt man wohl keinen Titel. Bei ihm ist das größte Verbesserungspotenzial.