Sicherheitsparanoia beim DFB
Polizeistaat
Ich habe es erst für einen Aprilscherz gehalten: Die Meldung das der Homepage des FC St Pauli, man möge doch beim Montagabend-Spiel (am 1.4.) gegen den SC Paderborn auf Wunderkerzen verzichten. Wörtlich steht dort:
Auch der Deutsche Fußball Bund machte dies in einem Schreiben an uns deutlich und erklärte, dass es sich auch bei Wunderkerzen um Pyrotechnik handelt. Dies könne bei missbräuchlichem Einsatz zu Schäden führen. Das Spiel gegen Paderborn am Montag steht dementsprechend unter Beobachtung.
Ich selbst bin immer der Meinung gewesen, dass man auf Pyrotechnik im Stadion sehr gut verzichten kann und halte das Verbot aus Sicherheitsgründen auch für unbedingt notwendig, schließlich sind Bengalos einige hundert Grad heiß und logischerweise auch eine Gefahr für umstehende. Das trifft aber auf Wunderkerzen nicht zu. Selbst Grundschulkinder können Wunderkerzen gefahrlos bedienen, ober muss ich jetzt meine Nachbarn beim Jugendamt anzeigen, weil ihre Tochter (1. Klasse) am Silvester ein paar Wunderkerzen vor dem Haus abbrennen ließ?
Und nebenbei: Bei Eishockeyspielen mit mehreren tausend Zuschauern in geschlossenen Hallen ist das Abbrennen von Wunderkerzen natürlich kein Problem.
Laut den "Richtlinien zur Verbesserung der Sicherheit bei Bundesligaspielen" sollen die Vereine bei Verstößen die "Übeltäter" bei der Staatsanwaltschaft anzeigen. Haben wir also nun bald Gerichtsverfahrenum das Anzünden und Abbrennen von Kinderspielzeug? So kann man unsere ohnehin schon überlasteten Gerichte von ihrer eigentlichen Arbeit abhalten.
Radikalisierung der Fans
Jetzt komme ich aber zu dem richtig gravierenden Fehler des DFB: Meiner Meinung nach wird die Fanszene diesen Brief al s Kriegserklärung auffassen. Es werden die Fans, die bisher Verständnis für das Verbot von Pyrotechnik hatten, regelrecht auf die Seite der Hardcore-Fans getrieben. Das Verbot ist dermaßen absurd, dass es nur als Gängelung und Machtspielchen aufgefasst werden kann. Dieses Spiel St. Pauli-SC Paderborn als ein Spiel unter Beobachtung, die Stufe unter dem Sicherheitsspiel, einzustufen, drückt den Willen des DFB aus, Druck auf die Fans auszuüben und zu zeigen, wer das Sagen hat, denn es hat noch nie bei diesen Gegnern irgendwelche Probleme gegeben, die eine solche Einstufung rechtfertigen.
Offenbar scheinen aber Hardliner beim DFB Oberwasser zu gewinnen. Nur Ganzkörperkontrollen können das Schmuggeln von Wunderkerzen ins Stadion verhindern, wobei man am Millerntor dann auch im VIP-Bereich, der unmittelbar oberhalb der Ultras angesiedelt ist, damit anfangen müsste. Haben wir also beim DFB die Fans des totalen Polizeistaats am Ruder oder einfach nur Vollidioten? Wie viele Ordner und Polizei muss notwendig sein, um Wunderkerzen im Stadion zu unterbinden? Eine Verdoppelung dürfte kaum ausreichen!
Ich für meinen Teil denke, dass es einigen Sicherheitsfanatikern beim DFB, die vermutlich Silvester im Bunker verbringen, nicht mehr um Fußball geht. Sie leben ihre Sicherheitsparanoia aus in der Gefahr, dass tolle Stadionatmosphäre stirbt und im zweiten Schritt dann der Fußball selbst. Anders als mit totaler Verblendung ist so ein Verbot kaum zu erklären und es erinnert an einen ersten Schritt in den totalitären Überwachungsstaat.
Ich für meinen Teil werde am Montag das erste Mal in meiner langen Zeit am Millerntor eine Wunderkerze abbrennen und freue mich schon auf Geisterspiele und Gerichtsurteile wegen Abbrennen von Kinderfeuerwerk.
Auch der Deutsche Fußball Bund machte dies in einem Schreiben an uns deutlich und erklärte, dass es sich auch bei Wunderkerzen um Pyrotechnik handelt. Dies könne bei missbräuchlichem Einsatz zu Schäden führen. Das Spiel gegen Paderborn am Montag steht dementsprechend unter Beobachtung.
Ich selbst bin immer der Meinung gewesen, dass man auf Pyrotechnik im Stadion sehr gut verzichten kann und halte das Verbot aus Sicherheitsgründen auch für unbedingt notwendig, schließlich sind Bengalos einige hundert Grad heiß und logischerweise auch eine Gefahr für umstehende. Das trifft aber auf Wunderkerzen nicht zu. Selbst Grundschulkinder können Wunderkerzen gefahrlos bedienen, ober muss ich jetzt meine Nachbarn beim Jugendamt anzeigen, weil ihre Tochter (1. Klasse) am Silvester ein paar Wunderkerzen vor dem Haus abbrennen ließ?
Und nebenbei: Bei Eishockeyspielen mit mehreren tausend Zuschauern in geschlossenen Hallen ist das Abbrennen von Wunderkerzen natürlich kein Problem.
Laut den "Richtlinien zur Verbesserung der Sicherheit bei Bundesligaspielen" sollen die Vereine bei Verstößen die "Übeltäter" bei der Staatsanwaltschaft anzeigen. Haben wir also nun bald Gerichtsverfahrenum das Anzünden und Abbrennen von Kinderspielzeug? So kann man unsere ohnehin schon überlasteten Gerichte von ihrer eigentlichen Arbeit abhalten.
Radikalisierung der Fans
Jetzt komme ich aber zu dem richtig gravierenden Fehler des DFB: Meiner Meinung nach wird die Fanszene diesen Brief al s Kriegserklärung auffassen. Es werden die Fans, die bisher Verständnis für das Verbot von Pyrotechnik hatten, regelrecht auf die Seite der Hardcore-Fans getrieben. Das Verbot ist dermaßen absurd, dass es nur als Gängelung und Machtspielchen aufgefasst werden kann. Dieses Spiel St. Pauli-SC Paderborn als ein Spiel unter Beobachtung, die Stufe unter dem Sicherheitsspiel, einzustufen, drückt den Willen des DFB aus, Druck auf die Fans auszuüben und zu zeigen, wer das Sagen hat, denn es hat noch nie bei diesen Gegnern irgendwelche Probleme gegeben, die eine solche Einstufung rechtfertigen.
Offenbar scheinen aber Hardliner beim DFB Oberwasser zu gewinnen. Nur Ganzkörperkontrollen können das Schmuggeln von Wunderkerzen ins Stadion verhindern, wobei man am Millerntor dann auch im VIP-Bereich, der unmittelbar oberhalb der Ultras angesiedelt ist, damit anfangen müsste. Haben wir also beim DFB die Fans des totalen Polizeistaats am Ruder oder einfach nur Vollidioten? Wie viele Ordner und Polizei muss notwendig sein, um Wunderkerzen im Stadion zu unterbinden? Eine Verdoppelung dürfte kaum ausreichen!
Ich für meinen Teil denke, dass es einigen Sicherheitsfanatikern beim DFB, die vermutlich Silvester im Bunker verbringen, nicht mehr um Fußball geht. Sie leben ihre Sicherheitsparanoia aus in der Gefahr, dass tolle Stadionatmosphäre stirbt und im zweiten Schritt dann der Fußball selbst. Anders als mit totaler Verblendung ist so ein Verbot kaum zu erklären und es erinnert an einen ersten Schritt in den totalitären Überwachungsstaat.
Ich für meinen Teil werde am Montag das erste Mal in meiner langen Zeit am Millerntor eine Wunderkerze abbrennen und freue mich schon auf Geisterspiele und Gerichtsurteile wegen Abbrennen von Kinderfeuerwerk.
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