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13.08.2010 um 13:29 Uhr
Geschrieben von Beatsox
Pokerpartie um/mit Elia
Es gibt gewisse Naturkonstanten, auch beim HSV.
Dazu gehören regelmäßige Leistungseinbrüche, aber auch unendliche Verletzungsorgien. Zumindest letzteres scheint sich wieder anzudeuten, denn Neuzugang Diekmeier hat sich im U-21-Länderspiel gleich mal einen Bänderriss via Umknicken zugezogen – das bedeutet eine Pause von ca. 4 Wochen. Mit Castelen hat sich gleich der nächste Außenbahnspieler verabschiedet, der niederländische Flügelflitzer hatte im Training einen Schlag auf das Knie bekommen. Wer da schon Böses ahnte, wurde nun bestätigt: Castelen erlitt einen Knorpelschaden und muss nun (wieder einmal) zu Dr. Steadman in die USA reisen, um sein lädiertes Knie wieder auf Vordermann zu bringen. Klar ist aber auch: Über Castelen schwebt das Damoklesschwert Karriereende. Der Spieler selber hatte in einigen Interviews nach der Verletzung angedeutet, dass eine neuerliche Reha sowohl physisch als auch psychisch seine Belastungsgrenzen ausreizen wird. An dieser Stelle wünsche ich ihm herzlichst, dass er wieder auf die Beine kommt.

Ein anderer, ebenfalls niederländischer Flügelflitzer, ist derzeit wieder in aller Munde. Nicht sportlich, obwohl da durchaus starke Ansätze gegen Chelsea zu beobachten waren, sondern wirtschaftlich. Hier kommen wir zu einer weiteren HSV-Konstante, nämlich dem regelmäßigen Verlust von talentierten Spielern.

Das Interesse einiger Vereine an Eljero Elia, WM-Fahrer mit den Niederlanden, ist groß. Offiziell verbrieft ist bisher nur das Interesse von Juventus Turin, die „Alte Dame" soll angeblich bereits beim Freundschaftsspiel gegen den HSV sein Begehren angemeldet haben. Laut Medien ist auch der Vfl Wolfsburg involviert, sodass sich hier eine Pokerpartie zu dritt andeutet. Sehen sie links – Bastian Reinhardt, Sportchef des HSV. In der Mitte, Dieter Hoeneß, „Abgesandter" vom Vfl Wolfsburg. Und zur Rechten die Vertreter von Juventus Turin. Im Hintergrund hält sich der „Pot" Eljero Elia auf, begleitet von seinem Berater.


Wohin des Weges, Eljero Elia? Foto: getty
Das Pikante an der Sache - Wolfsburg und Turin befinden sich ihrerseits in Verhandlungen über einen möglichen Transfer von Ex-Werderaner Diego, weshalb dieser Transfer großen Einfluss auf die Pokerpartie haben kann oder wird. Denn es ist kaum vorstellbar, dass wenn Wolfsburg wirklich Diego für Preisregionen jenseits der 15 Millionen verpflichtet, sie auch noch Geld haben für Elia. Turin wiederum würde aus diesem Transfer Kapital generieren, welches sofort in den Pot reinvestiert werden könnte.

Laut Sportchef Reinhardt kam der bisher einzige Einsatz von Seiten Turins und zwar per Fax. Das darin versandte Angebot von 12 Millionen Euro Ablöse ist eher nicht ernstzunehmen. Elia wurde vor Jahresfrist von Twente für rund 9,5 Millionen losgeeist, eine starke Hinrunde und die WM-Teilnahme dürften diesen Transferwert weiter erhöht haben (bei transfermarkt.de wird Elia mit 17 Millionen Euro geführt).

Das sieht auch Reinhardt so:

"Ich habe das Fax mit einer Gegenfrage beantwortet", so Reinhardt, "ich habe sie gefragt, warum sie bei ihrem erklärt ernsthaften Interesse kein ernst zu nehmendes Angebot unterbreiten." Auf die Frage der Italiener, wo so ein Angebot finanziell denn anzusiedeln sei, antwortete Reinhardt nicht.

Quelle: Abendblatt

Um den Pot auch nur annähernd gewinnen zu können, müssten deshalb wohl ca. 20 Millionen geboten - von Juventus, wohlgemerkt. Die viel zitierte Schmerzgrenze beschreibt Reinhardt so: "Für das Geld müsste ich schon mindestens zwei Spieler holen können".

Bundesligakonkurrent Vfl Wolfsburg liegt außerhalb von derlei Maßstäben. "Das ist so gut wie unmöglich", so der Sportchef, "es sei denn, sie überschreiben uns ihr VW-Werk..." Klare, markige Worte die nur einen Schluss lassen - in Hamburg weht nun ein etwas anderer Wind, da "Dukaten-Didi" schon eher bereit war die Ablösemilliönchen einzusacken. Oder doch nur der übliche Poker um höhere Summen?

Fakt ist: Dieses Geschacher so kurz vor dem Bundesligastart bringt Unruhe. Elia selbst hatte Reinhardt versichert, "heiß" auf die neue Saison zu sein und groß aufspielen zu wollen. Der HSV muss sich klar werden, ob er es wirklich riskieren will, eines der größten Talente so kurz vor der Saison (und damit einer möglichen weiteren Wertsteigerung) abzugeben. Natürlich würde Elia Mittel für neue Spieler generieren (Shaquiri?), doch wäre dessen Abgang nur eine weitere Verfestigung des momentanen HSV-Images eines Sprungbrettvereins. Das erklärte Ziel des HSV war es, eben nicht mehr Sprungbrett für die großen Karrieren zu sein, sondern selber große Karrieren zu bieten.

Es scheint auf eine außerordentlich philosophische Frage hinauszulaufen: Elia behalten um damit einen Schritt vorwärts zu gehen, oder ihn verkaufen, damit einen Rückschritt in Kauf nehmen und zwei weitere vorwärts machen zu können?

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Aufrufe: 3149 | Kommentare: 13 | Bewertungen: 7 | Erstellt:13.08.2010
ø 7.9
hsv  |
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