Als selbst ernannter NBA Line der Woche-Missionar und –Nachwuchsscout habe ich mir die Aufgabe gestellt, die Begeisterung für das Spiel mit der orangenen Kugel unter das Spox Volk zu bringen.
Teil 1 der Mission gibts hier

Wie konnte es so weit kommen?
Was treibt uns NBA-Freaks dazu, von Ende Oktober bis Mitte April gelegentlich (und von Ende April bis Mitte Juni andauernd) nachts aufzustehen, Frau oder Freundin im Bett liegen zu lassen und uns im Halbschlaf vor die Rechner zu stürzen, obwohl wir am nächsten Morgen um 8 in Schule, Uni oder Büro sein müssen? Schlafstörungen und Blasenschwäche? Gelegentlich schon, aber meistens ist es die Begeisterung für einen einzigen Sport.
Was ist es, was uns so an gerade dem Sport interessiert? Wie sind wir überhaupt zum Sport gekommen?

Faktor Amerikanisierung
Englischunterricht 7. Klasse:
"Amerikaner lieber Sportarten, in denen es Siege mit hohen Ergebnissen gibt. Sie lieben es zu punkten. Unentschieden sind sehr schwer zu akzeptieren.
Spiele wie Fußball, wo es schon mal ein torloses Unentschieden vorkommen kann, ist reinste Zeitverschwendung." (das alles natürlich auf Englisch )
Nun gut, nur wenige von uns sind Amerikaner. Und kaum jemand von uns verabscheut den Fußball so, wie es die Mitmenschen aus Übersee tun. Kein Argument.

Faktor Medienpräsenz
Eine Möglichkeit ist immer das die gute alte Röhre. Der/die Unwissende zappt durch, ein Basketball-Spiel wird übertragen, eine gute Aktion wird gezeigt, die Hand löst sich langsam von der Fernbedienung und schon ist man dabei.
Die älteren unserer Generation (ich zähl mich mit 21 dazu) sind durch die guten alten DSF-Zeiten mit Basketball en masse dem Wahn verfallen. Bei handgestoppten 0 Stunden live-NBA Pflichtspielen im deutschen TV 2009 kann natürlich so niemand mehr angezogen werden.

Faktor Heimatverbundenheit
Immerhin haben wir mit Dirk Nowitzki einen der besten Spieler der Welt. Der alte Stolz einen Landsmann in der besten Liga der Welt zu sehen, hält einige von uns bei der Stange. Ähnlich ist es bei unseren Freunden aus der Türkei (Hedo Turkoglu) und aus Russland (Andrei Kirilenko). Aber Leute mal im Ernst: wenn die Jungs die Liga verlassen, was macht ihr dann? Richtig, ihr guckt weiter! Das kann es also auch nicht sein.

Faktor Geld
Die best-verdienenden Spieler der NBA verdienen über 20 Millionen $ jährlich. Bei solchen Zahlen wird sogar Cristiano Ronaldo noch feucht.
Man gucke sich die Spieler mit dem Top-Verträgen mal an. Top-Verdiener: Kevin Garnett. Keiner aus unserer NBA-Gruppe himmelt den grummeligen Alt-Star an. Auch das kann kein Hauptgrund sein.

Was ist es dann?
Wahrscheinlich ist es doch irgendwie eine Mischung aus all den Sachen. Hinzu kommen die Spezialisierung auf bestimmte Spieler, wie LeBron James oder Kobe Bryant, die in der Lage sind, diesen Sport zu jeder Zeit so zu dominieren, wie man es in kaum einer anderen Sportart sieht.
Oft in den Mantel des Schweigens gehüllt, ist es auch nicht selten eine Erfolgssache. Frei nach dem Motto."LeBron wurde zum besten Spieler der Welt gewählt. Ich steh voll auf ihn. Wo spielt der noch mal?"
Oder: "Die Boston Celtics sind Meister. Geil, wie die die Lakers fertig gemacht haben. In Florida spielen sie halt besseren Basketball, als in Texas."

Und wieder: Danke, für das Lesen bis hier hin.

Wie genau bin ich eigentlich zum Freak geworden?
Früher die Jordan-Zeiten auf DSF. Dann war Pause. Kein Interesse. Dann Olympia 2004. Team USA. Die Spielweise von Carmelo Anthony. Und schon war ich wieder da.
(Jetzt wird einer vor dem Rechner feucht... )