Weiter ging es an die Ostsee. 4 Tage an der Küste. Barfuß am Strand laufen und je 2 Runden im Ostseegolfclub Wittenbeck und in Warnemünde. Der Platz in Wittenbeck ist wundervoll angelegt. Mit ganz viel Liebe zum Detail. Hübsche Holzbrückchen über die Wasserläufe und malerische Wasserfälle von einem Seerosen-Teich zum anderen.

Viel fürs Auge und ein Paradies für die Schwäne, die leider auch ihre Ausscheidungen auf den Grüns hinterlassen. Und damit sind wir beim Problem. Die Platzpflege. Nach den samtenen Fairways und Grüns in Fleesensee und WINSTON, hier eher Kopfsteinplaster. Die Fairways und Rughs sind übersät mit Klee. Jungs, das geht gar nicht. Wenn der Rollout auf dem Fairway von einem vom Rasenmäher umfahrenen Kleefeld gestoppt wird oder der Ball im Rough auf nimmer Wiedersehen im Klee verschwindet. Leider zeigten auch die Grüns noch deutliche Aerifizierungsspuren und so mancher guter Putt holperte am Loch vorbei. Auch tote Frösche (bewusst Mehrzahl) auf den Grüns sind kein toller Anblick. 25 und 32 Nettopunkte waren das Resultat.

Der relativ neue Golfplatz in Warnemünde ist schön, aber unspektakulär. Lang und windig. Die Grüns waren beinhart und die schnellsten Grüns meiner Reise. Die Pitchgabel konnte man getrost im Bag lassen, den auch wenn man den Ball mit der Hand voll aufs Grün drosch, es gab keine Pitchmarke. Wie Beton! Habs ausprobiert! Geboten werden in Warnemünde 3 9-Loch-Schleifen. Ich spielte 2x die Bahnen 10-27, was als Neptunkurs bezeichnet wird. Die erste Runde war vom Winde verweht, die zweite dann besser. 24 (bei Wind) und 35 Nettopunkte standen am Ende auf den Scorekarten. In Erinnerung bleibt aber eher mein Hotel am Strand mit den herrlichen Sonnenuntergängen und der leckere Fisch. Und dass im Clubhaus Antenne Bayern lief…


Die letzte Station meiner Reise war das AROSA-Resort am Scharmützelsee in Bad Saarow. Ich hatte hier ein nettes 3 Tage – 3 Plätze – Paket gebucht und war wirklich gespannt auf die Plätze von Stanford Eby, Arnold Palmer und Nick Faldo. Vor letzterem hatte ich sogar etwas Bammel, ist es doch der Platz in Deutschland, der am schwersten geratet ist. Doch der Reihe nach. Ich begann auf dem Arnold Palmer. Ein wunderschöner Parklandkurs mit tollen Spielbahnen, die lange in Erinnerung bleiben. Die Back 9 wurden schön öfter wohl als die schönsten in Deutschland bezeichnet. Geschmacksache. Aber schön sind sie auf jeden Fall. Vor allem die 10 und die 11 sind Löcher, die mMn wirklich traumhaft sind. Und die 18 ist eines der schönsten Schlusslöcher, die ich kenne und das nicht nur wegen dem Par, das ich dort spielte. Der Platz ist auch sehr schwer geratet: Slope 141 von Gelb bei einer Länge von 6.078 Meter. Umso überraschter war ich, dass am Ende 34 Nettopunkte auf der Scorekarte standen. Wohl aufgrund der Spielvorgabe von 26! Auf jeden Fall bekommt der Palmer auch 5 Sterne von mir.

Blick auf das 10. Grün

Nach mehrstündigem heftigen Regen spielte ich am nächsten Tag den Stan Eby Kurs. Dieser durchaus schöne Platz führt ein Schattendasein neben seinen beiden großen und berühmten Brüdern, doch mir hat dieser Platz auch sehr gut gefallen. Besonders erwähnen möchte ich die Bahn 8, ein wunderschönes Par 5 und die 15, ein atemberaubendes Par 4 in den Wald hinein. Herrliche Löcher. Leider war nach dem Regen der Platz sehr nass und hatte an vielen Stellen zeitweiliges Wasser was den Platz nicht leichter machte, denn Rollout gab es so gut wie keinen. Am Ende standen 30 Nettopunkte zu Buche und ich war ganz zufrieden.

Bahn 15

Den Abschluss meiner Reise sollte die Runde auf dem Faldo Course sein. Wie gesagt, der schwerste Platz in Deutschland und freigegeben ab einem Handicap von 24. Irgendjemand hat mal die Bunker auf dem Platz gezählt und kam dabei auf 135. Nun, ich war gleich auf Bahn 1 im Grünbunker. Hatte ich zuvor Schauergeschichten über den Platz gehört wie „…die Bunker sind so tief, da kommst Du nie raus", oder „…von den Abschlägen bis zu den Fairways hast Du mindestens 150 Meter, sonst ist der Ball weg", stimmt alles! Ich habe trotzdem nur einen Ball auf der Runde verloren und der landete an Bahn 8 im Bach. Wenn ich in einem Bunker lag, kam ich raus. Wenn es mein Abschlag nicht auf Fairway schaffte konnte ich trotzdem weiterspielen. Der Faldo wird als Links-Platz beschrieben. Zu Recht! Aber der schwerste Platz Deutschlands? Das liegt wohl auch im Auge des Betrachters. Mir hat der Platz nichts desto trotz richtig gut gefallen und ich hatte über 18 Löcher ein Grinsen im Gesicht. Wieder 5 Sterne! Meine Spielvorgabe war auch hier 26 und nach 13 Nettopunkten auf den ersten 9 zerlegte ich den Platz mit 20 Nettopunkten auf den zweiten 9 regelrecht! Und soll ich Euch was sagen: Es war geil! Als der letzte Putt an der 18 zum Bogey fiel, endete eine wunderbare Golfreise durch den Osten der Republik. Ich ließ meinen Blick über das Schlussloch schweifen, sauge nochmal dieses Gefühl des Glücks in mir auf und wusste spätestens zu diesem Zeitpunkt, was mir das Spiel mit dem kleinen weißen Ball bedeutet.


Abschließend noch ein paar Fakten:

Anzahl der Flightpartner abgesehen von Meisdorf: 0! In Worten: Null! Ich spielte alle Runden alleine. Nix los! Meistens waren auf den Golfplätzen mehr Greenkeeper als Golfer unterwegs.

Höchste Schlagzahl an einem Loch: 12! An Loch 8 auf dem Palmer! 3 Bälle unwiderruflich ins Unterholz socketiert!

Gefahrene Kilometer: 2.078! Deutschland ist groß…

Das Ergebnis an einem Loch, das am meisten in Erinnerung bleibt: Das Par an der 18 (Par 4, 346 Meter) auf dem Palmer! Den Drive genau in den Knick des Doglegs gelegt, den 2. Schlag mit dem Eisen 6 mit Blattberührung am Baum vorbei vor dem Grün aufgekommen und Richtung Fahne gerollt. Green in Regulation! Aus ca. 5 Metern mit 2 Putts eingelocht. Great Feeling. Und natürlich das Birdie am Par 5 bei unserem Golf@Spox-Cup. Benfried, Honk und Regelmann waren Zeugen!

Schlechteste Runde: Die Proberunde in Meisdorf. Büchse zweifelt bestimmt immer noch an meinem Handicap!

Wer mehr wissen möchte, über die Plätze, Hotels, Kosten, etc., ich gebe gerne Auskunft! Ansonsten wünsche ich allen ein schönes Spiel!