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WM 2014


Gründer: Voegi | Mitglieder: 30 | Beiträge: 7
Von: StateFarm
30.06.2014 | 1931 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
StateFarm und Turbulence mit ihrem WM-Format:
Ninharias Brasileiros VI
Italienische Loser, Rumpelstilzchen, ein tolles Chemieprodukt und Taco extra scharf zum Ausscheiden

Der Sommer hat wieder einen tieferen Sinn! Vom 12. Junho bis zum 12. Julho rollt in Brasilien in 64 Spielen der Ball. Am Ende wird dabei die beste Fußballnation der Welt im Estádio do Maracana den Pokal des Bildhauers Silvio Gazzaniga gen Himmel strecken. Bis dahin versorgen wir euch aber erst mal alle fünf Tage mit den besten Feinheiten, den Sutilezas, aus Brasilien. Viel Spaß beim Lesen der Ninharias Brasileiros, den brasilianischen Kleinigkeiten.

Im sechsten Teil unserer kleinen Préférés aus der nähe des Äquator widmen wir uns ausgeschiedenen Heimsegler, einem kleinen Rumpelstilzchen und dem Chemieprodukt des Jahres

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Herzbruch auf italienisch

Die Italiener waren motiviert bis in Andrea Pirlo's letzte Haarspitze. Nachdem die Italiener 2010 als Gruppenletzter noch hinter Neuseeland (!) in der Gruppenphase ausschied und sich für den Rest der WM hinter den dicken Mauern des Vatikans verstecken mussten, sollte nach der gelungenen und balotollen EM 2012 alles besser werden in Brasilien. Die Mannschaft wirkte stark und wollte in Brasilien mit den Gastgebern nach Weltmeistertiteln gleichziehen. Zwei Wochen später: Wieder Vatikan, Pirlo werden die Haare abgeschnitten, damit die Pileolus passt. Giorgio Chiellini arbeitet derweil in einem amerikanischen Boot Camp an seinem abschreckenden Auftreten, nachdem die klaffende Bisswunde feinsäuberlich mit frischen Wein aus der Toskana gesäubert wurde. Mario Balotelli ist so frustiert, dass er ausnahmsweise mal kein Feuerwerk in seiner eigenen Wohnung abfeuert, sondern damit wartet, bis Buffon seine aktive Karriere beendet hat. Also nie. Es ist also Wundenlecken angesagt bei deprimierten Italienern, die mal wieder sang- und klanglos zur Überfahrt nach Rom ansetzen mussten. Nichts war geblieben von der Aufbruchstimmung made by Euro 2012. Und wie findet das der deutsche Durchschnittsfan? Klaus Wowereit würde sagen "...und das ist auch gut so!" Man stelle sich die kleinen britischen und italienischen Fußballversager vor, wie sie mit der Queen bzw. Mit dem argentinischen Papst die restlichen Spiele verfolgen und für jeden schlagbaren Gegner, der weiterkommt als sie, Ohrfeigen verpasst bekommen. Wie sangen Ich + Ich einst? "So soll es sein, so kann es bleiben ... so hab' ich es mir gewünscht!"

Viertelfinalist der Herzen...

... mag für jeden Mexikaner das absolut nicht tröstende Unwort des Jahres sein. Aber selten scheint ein Spruch so zu passen wie zum Schicksal der Sombrero-Träger. Seit dem Turnier 1994 in den USA überstanden die Mexikaner immer die Gruppenphase, nur um im Achtelfinale darauf immer auszuscheiden - oft unglücklich. So kam es auch dieses Mal. Die Elf Sombreros stürmten nach einer guten Vorrunde punktgleich mit den Brasilianern wie ein mit Tabasco abgeschmeckter Taco auf die löchrigen Käsekoppen von irgendwo unterm Meeresspiegel los und spielten ansehnlichen Fußball. Ohne wirklich furios oder überragend weiterzuspielen, waren sie die bessere Mannschaft. Mit der Schlussphase wurden dem Käse allerdings die Löcher gestopft. Trotzdem sollte das wohl doch reichen, dachten sich einige Mexikaner, als sie auf die noch zu spielende Zeit schielten. Denkste. Wesley Sneijder erzielte in der 88. Minute den Ausgleich, ehe Klass-Jan Hunterlaar das Werk seines Vorarbeiters Robben vollendete. Wieder das Aus im Viertelfinale, wieder wird ihnen das unglückliche Aus länger im schwer im Magen liegen als das letzte Taco Bell Gericht. Im Grunde braucht Coach Miguel Herrera nur noch einen Vier-Spiele-Plan. Übrigens kam der Mexiko-Besieger aus dem Achtelfinale nur einmal weiter bis ins Viertelfinale: Bulgarien, als sie 1994 Vierter wurden. In diesem Sinne hätten wir mit den orangenen Nachbarn schon mal einen Konkurrenten weniger...

Zum Abschluss noch ein erneut schwacher dafür aber persönlicher Trost: Für mich hattet ihr das schönste Trikot aller WM-Teilnehmer, liebe El Tri

El Piojo

Die Laus, so wird er genannt. Das springende etwas, was bei näherem Betrachten oft Ähnlichkeit mit einem gewissen Jürgen K. aus Dortmund hat. Wild mit den armen fuchtelnd steht er da an der Seitenlinie. Er lebt das Spiel, meist sogar mehr als so mancher Spieler. Bei einer vergebenen Chance rauft er sich die verbliebenen Haare, die ehemals den prachtvollen Vokuhila des früheren Rechtsverteidigers bildeten. Ein Treffer wird gefeiert wie der Titelgewinn, der Siegesjubel ist unbeschreiblich. Doch sollte dem Schiedsrichter mal ein gravierender Fehler unterlaufen, mutiert er zu einem unbändigen, 1,68m großen Vulkan. Ebenso wie der weiter oben genannte Jürgen K. Am liebsten würden er den vierten Offiziellen verschlingen, hinter den etwas ausgedehnteren Bauchmuskeln wäre schließlich noch Platz. Die mexikanischen Fans lieben den 46-Jährigen, auch bei den anderen Fußballverrückten weiß er zu überzeugen. Ja, das ist er. Miguel Herrera.

Das Freistoßspray

Für die Chemiker unter uns vorab: Das neu eingeführte Freistoßspray besteht aus ca. 20% Butangas, ca. 1% Tensiden und zu ca. 2% aus anderen Stoffen. Den Rest bildet mit 77% Wasser. Faszinierend. Nach einem Verbleib von rund 20 Sekunden bis einer Minute soll es dann wieder vom Rasen verschwunden sein. Funktioniert einwandfrei. Doch was sagen eigentlich die, die von chemischen Zusammensetzungen keine Ahnung haben, sondern eher an dem Sport interessiert sind? Naja, die Meinungen sind geteilt. Die einen sagen, der Schiedsrichter könnte sich nach dem Ziehen der Linien besser auf die anderen Dinge konzentrieren, da er nicht mehr die vorrückende Mauer auf die 9,15m zurückschicken muss, und der Ball nicht einfach wahllos vorgelegt wird. Nachteil ist natürlich, dass der Schiedsrichter die Linien erst ziehen muss, was auch wieder Zeit kostet. Dieses Argument wirkt aber nicht, da auch sonst wegen der vorrückenden Mauer wertvolle Zeit verloren geht. Das klappt bei der WM sogar alles so gut, dass selbst die ehemals größten Gegner des Wunderschaums die Einführung loben. Selbst Edelkritiker Wolfgang Niersbach scheint das Spray so sehr zu gefallen, dass man es am besten noch heute in der Bundesliga ausprobieren sollte. Schade, dass erst die völlig uninteressante WM läuft. Ein paar kritische Stimmen gibt es jedoch immer noch. So zum Beispiel Urs Meier. Der ehemalige Weltklasse-Schiedsrichter hat sich mit dem Argument, dass mehr Freistoßtore fallen und dass die Persönlichkeit des Schiedsrichters untergraben wird, auseinandergesetzt. Da bei der WM 2010 in Südafrika insgesamt 5 Freistoßtore fielen und bisher nur 2, ist das erste Argument schon mal eine Fehleinschätzung. Was Meier zur Persönlichkeit des Schiedsrichters sagt, ist äußerst interessant. Er behauptet, die Autorität des Schiedsrichters würde untergraben werden, wenn er sich vor die Spieler hinkniet um seine Linie zu ziehen. Und sollte er mal aus Versehen den Schuh eines Spielers besprühen, wie es bei dem Spiel Niederlande gegen Spanien passiert ist, hagele es Beschimpfungen. Da dies dazu führe, das dann auch in nachfolgenden Situationen der Schiedsrichter nicht mit seiner Persönlichkeit die Probleme lösen könne, wäre das ein schwerwiegendes Problem. Viele pro und contra Argumente, ob man das Spray jetzt gut oder schlecht findet, muss aber letztendlich jeder für sich entscheiden

Wir bedanken uns für's Lesen und freuen uns über Bewertungen, Kommentare und konstruktive Kritik!

Anmerkung: Nach Start der WM erscheint alle fünf Tage eine neue Ausgabe der Ninharias Brasileiros!





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