Edition: Suche...
NFL @ SPOX


Gründer: Master_Of_Disaster | Mitglieder: 818 | Beiträge: 210
Von: Petzie
29.08.2021 | 2364 Aufrufe | 4 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Drew Brees Fußstapfen sind groß...
New Orleans Saints Season Preview 2021
Kann Jameis Winston sie füllen?

Das Quarterbackcasting in der Cap-Hölle

von @FBest94

Die alles überstrahlende Nachricht aus der Offseason in New Orleans war natürlich der Rücktritt von Quarterback Drew Brees, der mit 42 Jahren einen Schlussstrich unter seine Hall-of-Fame-Karriere zieht. Er verlässt die NFL als All-Time-Passing-Leader und ist der bisher einzige Spieler mit über 80.000 Passing Yards, den meisten Completions (7.142) und auf Platz 2 der Passing TDs. Die beeindruckende Football-Vita zieren noch weitere zahlreiche Auszeichnung wie Super Bowl Champion und SB MVP 2010, 13 Pro Bowls, Comeback Player of the Year 2004 und Walter Payton MotY 2006. Drew Brees war eins der Gesichter der besten Footballliga des Planetens über zwei Jahrzehnte und sein Erfolg sowohl Auslöser als auch Sympton der modernen, passlastigeren Art Football zu spielen.

Was man aber nicht vergessen darf, wie sehr der Mensch Drew Brees die Stadt am südlichen Ende des Mississippi Rivers geprägt hat. New Orleans wird auf ewig mit Hurrikan Katerina und deren unvorstellbare Zerstörung aus dem Herbst 2005 verbunden bleiben. Als Brees dann im Frühjahr 2006 nach Louisana kam, war er auf einmal ein Hoffnungsschimmer in der dunklen Zeit. Der Gewinn des Super Bowls 2010 gab den Einwohner etwas, dass über den simplen Erfolg in einem Footballspiel weit hinausging. Auch das soziale Engagement von Brees mit seiner Brees Dream Foundation war extrem wichtig für den Wiederaufbau. Mehr zu dem Thema: https://vault.si.com/vault/2010/12/06/sportsman-of-the-year-drew-brees

Mit Brees geht nicht nur der wichtigste Footballspieler, sondern auch eine Person, die tief mit der Region verwoben ist, von der der Footballbühne.


- Season 2020 Recap -

Die Saints beendeten die abgelaufene Saison mit einem Score von 12-4. Während die nackten Zahlen von einer erfolgreichen Saison sprechen, glich der Verlauf doch eher einer Achterbahnfahrt und wurde auch etwas durch den einfachen Schedule aufgehübscht. Zum einen ist da das Fehlen von Star-Receiver Michael Thomas über weite Teile der Saison zu nennen, der, als er dann gegen Ende der Saison wieder einstieg, auch nicht 100%ig fit wirkte. Zum anderen, die Verletzung von Drew Brees, der erst in Woche 9 im Blowoutsieg gegen Tampa ordentlich auf die Socken bekommen hatte und dann in der darauffolgenden Woche gegen die 49ers raus musste, Diagnose: mehrere gebrochene Rippen und eine punktierte Lunge, die ihn insgesamt zu 4 Spielen Pause zwang. Für ihn übernahm das menschlich gewordene Multitool in Taysom Hill als Fulltime-Starting QB.

Die erste Saisonhälfte war noch etwas holprig, als man 1-2 startete und in den Wochen 5-8 dreimal infolge mit nur 3 Punkten Vorsprung gewann (zweimal davon in OT). In der zweiten Hälfte steigerte sich vor allem die Defense und sorgte dafür, dass die Saints fünf Spiele in Folge mit maximal zwei zugelassenen Touchdowns gewannen. Die Gegner waren aber auch recht dankbar über die gesamte Saison: man spielte gegen gerademal 4 spätere Playoffteilnehmer (Record 3-2). In der Wild Card Round warteten zunächst die Chicago Bears, die man in der Regular Season knapp in OT schlagen konnte. Die Defense konnte ihre starke Form jedoch bestätigen und hielt die Bears bei nur 9 Punkten. In der Divisional Round hieß der Gegner zum dritten Mal in dieser Saison Tampa Bay. Während man die Bucs in der Regular Season noch zweimal (teils deutlich) schlagen konnte, wurden hier den Saints die Grenzen aufgezeigt. Brees warf für nur 134 Yards und 3 INT. Wieder war es ein vielsprechendes Saints Team, dass in den Playoffs die PS nicht auf die Strecke bringen konnte oder denen das letzte Quäntchen Glück gefehlt hatte. Es war sportlich abzusehen, dass es Zeit war für Brees zu gehen.

- Offseason Recap -

Die Saints hatten nicht viel finanziellen Spielraum (dazu später mehr in einem eigenen Segment) um große Rosterveränderungen vorzunehmen. Einige Veteranen mussten so ihre Sachen packen:

WR Emmanuel Sanders (Bills) 1 Jahr, $6 Mio., TE Jared Cook (Chargers) 1 Jahr, $4,5 Mio., DT Sheldon Rankins (Jets) 2 Jahre, $11 Mio., DT Malcolm Brown (Jacksonville) 2 Jahre, $11 Mio., DE Trey Hendrickson (Bengals) 4 Jahre, $60 Mio., LB Alex Anzalone (Lions) 1 Jahr, $1,8 Mio., DB Janoris Jenkins (Titans) 2 Jahre, $15 Mio., DB Justin Hardee (Jets) 3 Jahre, $6,8 Mio., P Thomas Morstead (FA)

Verstärkungen konnten kaum geholt werden. Viel war auf Kadertiefe ausgelegt:

QB Jameis Winston 1 Jahr, $5,5 Mio., RB Devontae Freeman 1 Jahr, $1,1 Mio., G J.R. Sweezy 1 Jahr, $1,1 Mio., TE Nick Vannett 3 Jahre, $8 Mio., DE Tonah Kpassagnon 2 Jahre, $4,5 Mio., LB Kwon Alexander 1 Jahr, $1,1 Mio, DB J.T. Gray 2 Jahre $4 Mio., DB P.J. Williams 1 Jahr $2,3 Mio., DB Marcus Williams Franchise Tag, $10,6 Mio.

Einen Splashmove konnten die Saints sich aber nicht verkneifen und verlängerten frühzeitig mit RT Ryan Ramczyk für 5 Jahre über $96 Mio. und machten ihn so zum Bestverdiener unter den Right Tackles.

Während der Coaching-Kern in HC Sean Payton, OC Pete Carmichael und DC Dennis Allen zusammenblieb, gab es in der zweiten Reihe einige Veränderungen. TE-Coach Dan Campbell trat die Nachfolge von Matt Patricia als Lions Head Coach an und nahm Defensive Backs Coach Aaron Glenn als seinen DC mit. Die beiden Posten wurden intern von Dan Roushar und Kris Richard neu besetzt. Der ehemalige Receivers-Coach Ronald Curry wurde zum QB-Coach befördert, nachdem Joe Lombardi die Franchise gen Westen als OC der Chargers verließ.

- Draft Recap -

DE Payton Turner Houston (1. Runde / 28.), LB Pete Werner Ohio State (2. Runde / 60.), CB Paulson Adebo Stanford (3. Runde / 76.), QB Ian Book Notre Dame (4. Runde / 133.), T Landon Young - Kentucky (6. Runde / 206.), WR Kawaan Baker South Alabama (7. Runde / 255.).

Die Saints sind bekannt eine aggressive Draftstrategie zu verfolgen und notfalls für ihren Wunschspieler hochzutraden. In Runde 1 wählten sie Edge Payton Turner (Houston), der in den Wochen vor dem Draft die Boards hochschoss. Er besitzt athletisch alle Tools, den Motor und Inside-/Outside Versatility um in der NFL erfolgreich zu werden. Die Sample Size am College war jedoch recht klein und er muss technisch noch reifer werden. Viele Experten hatten Turner eher Mitte Runde 2 angesiedelt, dahingehend erinnert er ein bisschen an den Pick von Marcus Davenport 2018, der ähnliche körperliche Voraussetzungen mit gewisser Rohheit kombinierte und früher als erwartet ging.

Den 2nd Round Pick investierten die Saints in LB Pete Werner (Ohio State). Auch hier war der Konsens eher, dass die Saints für ihren Spieler gereached hatten. Werner ist athletisch deutlich limitiert, aber laterale Reichweite und Spielverständnis sind Attribute, die ihm früh viel Spielzeit bringen könnten. Für CB Paulson Adebo (Stanford) tradeten die Saints zwei 3<sup>rd</sup> Round Picks (No. 98 und 105) nach Denver. Ähnlich zu Turner ist hier das körperliche und athletische Potential sehr verlockend. Der Pick von QB Ian Book (Notre Dame) in Runde 4 sorgte vielerorts für Verwunderung. Er spielte zwar eine äußerst erfolgreiche College Saison vor, aber scheint doch zu limitiert um in der NFL über den Backup-QB Posten hinauszukommen. Tiefe fand man spät im Draft noch in OT Landon Young (Kentucky) für den man mit den Picks 218 und 229 nochmals hochging und in WR Kawaan Baker (South Alabama).

In den Medien kam die Draftausbeute nicht sonderlich gut an. In der zusammengetragenden Übersicht von René Bugner (https://twitter.com/RNBWCV/status/1389197016853516288/photo/1) landeten die Saints nur auf Rang 28, auch Adrian hatte mit einem D+ nicht viel übrig für diese Draftklasse. Die Kritiker kreideten den Saints vor allem die Reaches für Turner und Werner negativ an, sowie die Wahl von Book in Runde 4. Auch die aggressive Vorgehensweise bei Adebo und Young war ihnen ein Dorn im Auge, da sie wertvolle Picks für die Kadertiefe kostete. Die wohl größte Baustelle vor dem Draft (neben QB, die außer Reichweite waren) war die Positionen des WR2 hinter Michael Thomas, die erst in Runde 7 adressiert wurde.

- Offense -

Offense Stats 2020 PPG 30.1 / 5th, YPG 376.4 /12th, Passing YPG 234.9/19th, Rushing YPG 141.6/6th

Die Offense wurde maßgeblich getragen durch das starke Running- und Screengame um Alvin Kamara und die Turnover-produzierende Defense, sodass die Saints am Ende der Saison die fünftmeisten Punkte pro Spiel aufwarten konnten. Das Passing Game hingegen lief eher unrund über die Saison. Brees hatte gerade mal 6.1 Intended Air Yards per Attempt, nur Alex Smith hatte hier weniger bei Spielern mit mehr als 5 Einsätzen. Das gesamte Deep Passing war äußerst limitiert, was natürlich auch an der zurückgehenden Armstärke von Brees lag. Aber auch Famous Jameis, der Prototypen des Yolo-Gunsligers und Taysom Hill (5.4 bzw. 7.0 Intended Air Yards per Attempt) gehörten hier zum Bodensatz der Liga.

Quarterbacks Jameis Winston, Taysom Hill, Ian Book, Trevor Siemian

Brees ist weg Jameis Winston und Taysom Hill werden sich wohl um die Nachfolge streiten. Ich würde persönlich Winstons als QB1 aufstellen, bei aller Anerkennung für den besten Footballspieler der NFL (Zitat: Christoph Kröger) ist Hill mehr Gadget-Spieler als Full Time Starter. Ich erwarte so Winston als Starter, mit Hill der etwa 20-30% der Spielzeit als QB mit verschiedensten (Trick-)Plays übernehmen wird.

Running Backs - Alvin Kamara, Latavius Murray, Devonta Freeman, Dwayne Washington, Ty Montgomery

Alvin Kamara ist einer der Top-Running Backs der Liga. Brandgefährlich in Open Space und nach dem Catch, während er als reiner Runner ausreichend gefährlich ist um zu DER Missmatch-Waffe der Liga zu werden. Spätestens nach seinem 6 TD Spiel gegen die Vikings ist er im RB Olymp angekommen. Zusammen mit Murray sollte er auch nächste Saison ein gutes 1-2-Punch-Duo bilden, da Murray als physischer Runner eine andere Dimension mitbringt. Freeman gibt den Saints eine gute Option für die Tiefe.

Wide Receiver - Michael Thomas, TreQuan Smith, Deonte Harris, Marquez Callaway, Chris Hogan, Juwan Johnson

Michael Thomas und viel Durchschnitt fasst die WR-Gruppe der Saints ganz gut zusammen. Und ohne Thomas, dessen Knöchel ihm schon fast die gesamte letzte Saison gekostet und der nach einer OP bis in den November ausfallen könnte, ist man schnell beim schwächsten Receivercorps der gesamten Liga. Und ob er dann zum ersten Mal ohne Brees und nach so langer Pause wieder zum Starreceiver-Status zurückkehren kann ist ebenso fraglich. TreQuan Smith startet wohl als WR1 in die Saison Smith hat durchaus immer wieder gute Spiele dabei, ist aber insgesamt konstant inkonstant. Callaway wurde zu einem der Stars der Pre-Season, es bleibt abzusehen wie sehr er mit einer größeren Rolle zurechtkommt, vor allem da Harris Zukunft nach einer Verhaftung in den Sternen steht.

Tight Ends - Adam Trautman, Nick Vannett, Garrett Griffin

Auch hier ein sehr dünnes TE-Corps. Jared Cook war eine konstante Red Zone Gefahr, ist aber nicht mehr da. Adam Trautman ist hier der große Hoffnungsträger. Ein letztjähriger 3<sup>rd</sup> Rounder, für den die Saints ihren restlichen Draft aufgaben. Trautman kann ein kompletter Tight End werden, spielte letzte Saison vorwiegend als Blocker und machte da eine gute Figur, nun muss er den nächsten Schritt als Passempfänger machen, da projected TE2 Nick Vannett fast ein reiner blocking Tight End ist.

Offensive Line - Terron Armstead, Andrus Peat, Erick McCoy, Cesar Ruiz, Ryan Ramczyk, James Hurst, Derrick Kelly II, Will Clapp, Calvin Throckmorton, Landon Young

PFF ordnete die Offensive Line auf Rang 8 der besten O-Lines ein. Das Tackle-Duo Armstead-Ramzcyk ist eins der besten Duos der Liga und sind absolute Mauler im Running Game. Die Schwachstelle der O-Line sind die Interior Guard Spots. Alle drei Rotationsguards Peat, Ruiz und Easton (inzwischen weg) ließen viel zu viel Pressure durch die Mitte zu. Auch Center McCoy machte einen kleinen Rückschritt im Gegensatz zu seiner starken Rookie Saison, was vielleicht aber auch an Problemen seiner Nebenmänner lag. Aus New Orleans hörte man immer wieder Gedankenexperimente, ob Ruiz auf Center nicht besser aufgehoben wäre und McCoy auf Guard rücken könnte.

- Defense -

Defense Stats 2020 PPG allowed 21.1 / 5th, YPG allowed 310.9 /5th, Passing YPG allowed 217.0/5th, Rushing YPG allowed 93.9 / 4th, 18 INT / tied 1st, Fumbles 8 /tied 15th

Die Defense zog in der zweiten Saisonhälfte deutlich an, dominierte schwächere Gegner teils komplett und gehörte am Ende der Saison in allen wichtigen Kategorien zu den Top-Defenses. Doch der Aderlass an Rotationsspielern dürfte die Saints durchaus treffen. Primär Trey Hendrickson spielte ein Career Year und wurde mit einem sehr teuren Vertrag anderswo belohnt.

Defensive Line - Cameron Jordan, David Onyemata, Shy Tuttle, Marcus Davenport, Payton Turner, Ryan Glasgow, Malcolm Roach, Tanoh Kpassagnon

Die D-Line war ein Prunkstück der Saints in den vergangenen Jahren, die oft mit dem 4-Mann Rush Druck ausüben konnte. Doch der beste Spieler in Cam Jordan (32) ist schon auf der falschen Seite der 30 und Marcus Davenport konnte sein Preisschild von zwei 1<sup>st</sup> Round Picks immer noch nicht wirklich rechtfertigen, letzte Saison standen auch verletzungsbedingt nur mickrige 1.5 Sacks zu Buche. Rookie Payton Turner wird wohl noch Zeit brauchen. Die Mitte war sowieso schon dünn besetzt und mit Onyemata wurde der beste Tackle für 6 Spiele für den Missbrauch von leistungssteigernden Substanzen gesperrt. Letztjähriger UDFA Malcolm Roach zeigte ein gute Rookie Saison und könnte jetzt sogar in die Starterrolle rücken.

Linebacker - Demario Davis, Zack Baun, Pete Werner, Kwon Alexander, aden Elliss, Wynton McManis, Andrew Dowell

Demario Davis ist das Herz dieser Defense und fliegt trotzdem noch unter dem Radar des gemeinen NFL Fans. Ein sehr guter Pass Defender mit tollen Instinkten im Run Game. Daneben herrscht das Motto Jugend forscht. Zack Baun ist dabei eher der natürliche Pass Rusher und agiert schlau in allen Belangen. Baun war ein hochbewertetes Prospect letztes Jahr, blieb aber ohne Sack in begrenzter Spielzeit. Auf der anderen Seite könnte Pete Werner als Weakside Linebacker viel Spielzeit sehen und ansonsten findet man einiges an Masse statt Klasse in der Gruppe.

Safety - Malcolm Jenkins, Marcus Williams, Chauncey Gardner-Johnson, PJ Williams, JT Gray

Von den reinen Namen her das Prunkstück der Defense. Jenkins, beide Williams und CGJ bieten eine große Vielfalt an Skills und sind äußerst flexibel aufstellbar. Eine äußerst tiefe Safetygruppe um die man eine Defense aufbauen kann.

Cornerback - Marshon Lattimore, Ken Crawley, Brian Poole, Paulson Adebo, Keith Washington, Grant Haley, Ken Crawley

So gut die Safeties wohl sein werden, desto unsicher ist die Situation auf Cornerback, der Blick richtet sich dabei primär auf die Outside Corner. Marshon Lattimore konnte die überragende Rookie Saison nie wirklich bestätigen und die Saints brauchen ihn als Nr.1 Shutdown Corner, da auf der anderen Seite womöglich schon Ken Crawler die beste Option ist. Man muss schauen wie schnell Rookie Adebo sich Spielzeit verdienen kann, denn dahinter wartet einiges an Ungewissheit. Nach dem Saisonaus von Neuzugang Brian Poole muss Gardner-Johnson wohl primär den Slot-Corner geben.

Special Teams - Wil Lutz (K) Aldrick Rosas (K), Blake Gillikin (P), Zach Wood (LS), Deonte Harris, Marquez Callaway (PR, KR), Taysom Hill (alles)

Wil Lutz spielte letzte Saison die wohl schwächste Saison seiner Karriere. Die 82.1% Fieldgoalquote war die niedrigste seit seiner Rookiesaison. Nach einer Verletzung könnte er einiges der Saison verpassen, Aldrick Rosas ist der Next-Man-Up. Punter Gillikin geht in seine zweite Saison, nachdem er als Rookie auf IR gelandet war und der langjährige Punter Morstead nach Ende der Saison gecuttet wurde. Harris und Callaway werden sich wohl den Job als Returner teilen.

Rick Gosselin ordnete die Saints in seinem jährlichen Ranking der besten Special Teams auf Rang 5 ein, in der Gegend sollte man die Saints auch nächstes Jahr wieder erwarten.

- Finanzielle Situation und Evaluation -

Quelle Spotrac.com

Eine Kategorie, die oft keinen Sinn macht, aber die Situation der Saints ist mit keiner vergleichbar, die ich je gesehen habe und das darf nicht unerwähnt bleiben. Das Front Office der Saints ließ nichts unversucht Drew Brees im Herbst seiner Karriere das bestmögliche Team zur Seite zu stellen. Aus dem ganz großen Coup wurde bekanntermaßen nichts, stattdessen hat man sich einen Ziegelstein in die Geldbörse gelegt, den man nun versucht mit einer Zahnbürste abzutragen. Die Saints geben am zweitwenigsten Geld in der gesamten NFL für das Team aus und haben trotzdem unter 10 Mio. $ an Cap Space. Das liegt primär an den 34 Mio. $ Dead Cap, die sich durch Brees Ruhestand und dem Cap-Jonglieren angesammelt haben.

Der große Caphammer kommt aber erst nächstes Jahr, wo man bereits jetzt 25 Mio. $ über dem projected Cap ist mit nur 47 Spielern unter Vertrag. Auch Brees steht hier noch mit 11.5 Mio $ in den Büchern. Dabei stehen alleine 62 Mio. $ für die O-Line an die dann teuerste der ganzen Liga.

Auf den anderen Positionen sieht es nicht besser aus: RBs 19.6 Mio. $ (2nd teuerste Gruppe), DL 53.9 Mio. $ (5th), Special Teams 8.6 Mio. $ (3rd). Lange Jahre war das Motto The Cap is a Lie!, auch weil die Saints mit Umstrukturierungen immernoch gute Spieler verpflichteten und teurere Verträge wie Schokoriegel herausgaben. Klar, Spieler wie Kamara, Thomas oder Ramzcyk sind ihr Geld wert, aber andere Verträge wie die von Andrus Peat und Taysom Hill wirken in der Retrospektive ziemlich übel. Und früher oder später holt einen der Cap doch ein und durch das Feuer müssen die Saints jetzt durch. Sie haben sich dabei aber entschieden, dass über mehrere Jahre zu ziehen und backloaded Verträge für ihre Spieler auszuhandeln und mit dem jetzt schon hohen Caphit nächste Saison werden wieder Verträge umstrukturiert und Spieler entlassen, die Dead Cap hinterlassen werden. Ein Teufelskreis, der lange brauchen wird um durchbrochen zu werden.

- Players to Watch -

Marcus Davenport - DE

Ich glaube seit Davenport gedraftet wurde, ist er jedes Jahr in dieser Kategorie aufgetaucht. Nach einem Schritt nach vorne 2019, ging es zwei zurück letztes Jahr. Verletzungen warfen ihn zurück und er absolvierte nur 11 Spiele. Die resultierenden 1.5 Sacks sind aber dennoch viel zu wenig. Ohne Trey Hendrickson und mit Rookie Turner, der wohl noch Zeit brauchen wird, muss von Davenport viel mehr kommen. Der Rucksack von zwei 1st Roundern wird ihm wohl seine gesamte Karriere nachhängen.

Adam Trautman - TE

Trautman galt als einer der besseren und kompletteren TEs im letzten Draft, der im College durchaus Schaden im Passspiel anrichten konnte. Als Rookie arbeitete er vornehmlich als Blocker und machte seine Sache gut. Doch ohne Jared Cook (und zunächst auch ohne Thomas) muss Trautman ein Zielspieler von der TE-Position werden, ansonsten geht die TE-Produktion gen 0. Doch diese Entwicklung Traut man ihm wohl zu (Tut mir Leid). Ein kurzer Verletzungsschock in der Pre-Season schien glimpflich gelaufen zu sein.

Malcolm Roach - DT

Roach war eine der positiven Überraschungen letzte Saison. Als UDFA tauchte er in allen 16 Spielen auf und kam auf 16 Tackles, 2 QB Hits und 2 Run Stuffs. Mit den Abgängen und der Sperre von Onyemata, ist es tatsächlich nicht so weit hergeholt, dass Roach als Starter auf DT in die Saison gehen könnte.

- Schedule -

- Ausblick -

Was traut man den Brees-losen Saints zu? Ein Rookie-QB muss irgendwann ein Thema werden. Dieser Saints Kader ist aber zu gut um in die Range eines elitären QB im Draft zu kommen. Vielleicht kann das Thema auch eine gewisse Underdog- oder Jetzt-erst-recht-Mentalität entwickeln. Für eine Playoffteilnahme kann es unter Umständen reichen, es läuft sehr viel Qualität auf den verschiedenen Positionen rum, aber durch den in der Mittelklasse dünnen Kader, können 1-2 Verletzungen von Startern schon ein Riesenloch in die Ambitionen reißen.

Meine Prediction ist daher ein 7-10 Record und eine Verfehlung der Playoffs. Ohne den nächsten QB-Heiland könnten den Saints ein paar Jahre im Mittelmaß bevorstehen.

ø 0
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
OKC_Panthers
31.08.2021 | 07:34 Uhr
0
0
31.08.2021 | 07:34 Uhr
0
"Den Ansatz alles in einen letzten Run mit Brees zu legen finde ich noch immer richtig. Fragwürdig ist für mich eher, dass man keinen klaren Cut gezogen hat und jetzt im Niemandsland zu versauern droht."

Bin ich voll bei dir. Sie haben alles gegeben um mit Brees noch einmal einen Ring zu gewinnen. Hat nicht geklappt, aber dann hätten sie wirklich lieber einreissen sollen und sich z.B. auch von Spielern wie Ramzcyk, Lattimore und Thomas für Picks trennen sollen.
So hätten sie die Möglichkeit wieder von vorne zu beginnen, haben einiges an Picks und sind schnell aus den Cap Problemen raus.
0
DerLutz
30.08.2021 | 15:52 Uhr
0
0
DerLutz : 
30.08.2021 | 15:52 Uhr
0
DerLutz : 
Danke für die Preview.

Wie wir mittlerweile wissen ist Winston der Starter und ich bin gespannt ob er sich unter Payton weiterentwickelt hat. Ansonsten sind die Saints eine Wildcard, da man sowohl eine jetzt-erst-recht-mentalität entwickeln könnte als auch nach ein paar Niederlagen in einem Loch zu verschwinden.

Den Ansatz alles in einen letzten Run mit Brees zu legen finde ich noch immer richtig. Fragwürdig ist für mich eher, dass man keinen klaren Cut gezogen hat und jetzt im Niemandsland zu versauern droht.

0
Boosty
30.08.2021 | 15:48 Uhr
0
0
Boosty : 
30.08.2021 | 15:48 Uhr
0
Boosty : 
Vielen lieben Dank an Petzie fürs Hochladen :) Ich muss sagen die Recherche und das Schreiben haben wirklich Spaß gemacht, auch wenn die Saints nicht mal mein Lieblingsteam sind.
0
Petzie
MODERATOR
30.08.2021 | 15:09 Uhr
0
0
Petzie : 
30.08.2021 | 15:09 Uhr
0
Petzie : 
Vielen Dank an Spox-User Boosty (https://www.spox.com/myspox/id/Boosty.html) für diese Preview.
Folgt ihm gerne auf Twitter: @FBest94
0
COMMUNITY LOGIN
Du bist nicht angemeldet. Willst Du das ändern?
Benutzername:
Passwort:
 

Wir aktualisieren unsere Nutzungsbedingungen und unsere Datenschutzrichtlinie. Wir haben neue Community-Richtlinien zur Inhaltsnutzung - Verhaltenskodex eingeführt und mehr Informationen darüber bereitgestellt, wie wir Ihre Daten erheben und nutzen. Indem Sie unsere Website und unsere Dienste weiterhin nutzen, stimmen Sie diesen Aktualisierungen zu.
Neueste Kommentare
blackswan
Artikel:
Edin Terzic ist der Ted Lasso Borussia Dortmunds. Er hat dieses Team geeint
08.05.2024, 00:15 Uhr - 0 Kommentare
BvikB
Artikel:
Monte noch nie Fußball gespielt wird der Schuss von Adeyemi nicht abgefälsch
08.05.2024, 00:14 Uhr - 74 Kommentare
smackss
Artikel:
Allein das Zidane die Nr. 5 und nicht die Nr. 10 bei Real hatte zeigt was f
08.05.2024, 00:14 Uhr - 20 Kommentare
Dortmund_ftw
Artikel:
U N F A S S B A R ! ! ! Ich kanns immer noch nicht glauben. Wir stehen im CL
08.05.2024, 00:13 Uhr - 1562 Kommentare
MvlaaaD030
Artikel:
@Nistelrooy im Online Shop des Vereins vielleicht.
08.05.2024, 00:11 Uhr - 4 Kommentare
timbanana
Artikel:
Es macht immer noch Spaß, Messi zuzuschauen, und das seit 2005! GOAT
08.05.2024, 00:00 Uhr - 10 Kommentare
sdf
Artikel:
Boateng und Martinez sind nach derselben Saison gegangen. Man könnte also da
07.05.2024, 23:40 Uhr - 20 Kommentare
TorstenMattuschka
Artikel:
Schöne Pk. Weiß gar nicht was dieses gehate immer soll. Als ob andere Teams
07.05.2024, 23:32 Uhr - 5 Kommentare
FCB_Jimmy_MS
Artikel:
Kiel sollte man NIE unterschätzen
07.05.2024, 23:30 Uhr - 2 Kommentare
Nobodyyy94
Artikel:
Ach ja: BOS - CLE 4-1 NYK - IND 4-3 OKC - DAL 2-4 DEN - MIN 2-4
07.05.2024, 23:28 Uhr - 143 Kommentare