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In einer Woche, am 10. März, müssen alle Teams unter dem NFL Cap für die Saison 2015/16 sein, dass diesmal bei 143.28 Mio. Dollar liegen wird. Für fast alle Teams in der Liga bedeutet dies, dass sie bereits vor Beginn der neuen Saison einiges an Arbeit zu leisten haben, um in eine gute Ausgangslage für die anstehende Transferperiode zu kommen. Es bedeutet auch, dass wir uns gerade in einer Phase befinden, in der viele Teams abwägen müssen, welche Ihrer Veteranen ihr Geld aus früheren Vertragsabschlüssen noch wert sind, wieviel Geld die aktuellen und aufstrebenden Stars verdienen sollen, und welche Transfers noch getätigt werden können/müssen, um Lücken im Kader zu schließen bzw. das Team weiter zu verstärken.

Der Meister des Salary-Cap:

In den letzten Tagen und Wochen haben bereits viele Teams einige Entscheidungen für die Zukunft der Franchise getroffen, über die man immer wieder trefflich diskutieren kann. Was aber verwunderlich ist, um die New Orleans Saints, das Team welches sich seit Jahren in der sogenannten "Cap-Hölle" befindet, ist es auffallend ruhig. Und das mit aktuell noch etwas mehr als 22 Mio. Dollar über dem Cap, der aktuell schlechtesten Cap-Situation der Liga. Aber dennoch gibt es in Nola und bei den Fans der Saints kein Grund für tiefere Sorgenfalten. Ein wichiger Grund dafür ist GM Mickey Loomis.

Wenige in der Liga ( und noch weniger Menschen unter den Fans) verstehen die Cap-Wissenschaft so wie er. Auch letztes Jahr befanden sich die Saints in einer ähnlich schwierigen Cap-Situation und die einhellige Meinung war, dass sie es schwer haben würden, halbwegs gute Free Agents zu verpflichten. Und der Rest ist Geschichte! Die Saints verpflichteten einen der besten verfügbaren Free Agents der letzen Transferperiode, Safety Jairus Byrd. Und die Fans anderer Teams fragen sich in den letzen Jahren immer wieder auf's Neue: Wie machen die Saints das nur? Das Vertrauen in Loomis ist unter den Saints-Fans einfach enorm. Spricht man über eventuelle Neuverpflichtungen, hört man des öfteren nur den Spruch "Make it happen Loomis!". Einige Fans haben bereits vorgeschlagen das Wort "Loomising"als Synonym dafür zu nutzen, Geld dort zu finden, wo eigentlich keins sein kann.

Aufgrund der aktuellen Cap-Situation wurde GM Loomis in den letzen Wochen und Monaten natürlich des öfteren auf die finanzielle Situation angesprochen, aber Sorgenfalten sieht man auch bei ihm dahingehend nicht. Im Gegenteil, viel mehr lächelt er bei solchen Fragen und wird nicht müde zu betonen, dass die Situation gar nicht so schlimm sei, wie sie scheint. Er sagte sogar, die Situation sei eher sogar besser als letzten Jahr. Schaut man sich die nackten Zahlen an, kann man das eigentlich gar nicht glauben. Aber schaut man sich die Strukturen der Verträge etwas genauer an, so wird man feststellen, dass die Saints mit einigen wenigen Cuts und der Umstrukturierungen einiger bestehender Verträge relativ einfach unter das Cap gelangen können.

Cuts/Releases:

Die wahrscheinlichsten Kandidaten für Cuts sind ILB David Hawthorne (Cap Savings: 4,5 Mio. Dollar), DT Brodrick Bunkley (Cap Savings: 4,5 Mio. Dollar) und CB Corey White, welcher mittlerweile schon nicht mehr als CB eingesetzt wurde, sondern ab und zu als Safety ( Cap Savings: 1,57 Mio. Dollar). Zusammen macht das schon einmal Gehaltsersparnisse von 10,57 Mio. Dollar.

Diese Cuts reichen also noch nicht aus, um unter das Cap zu gelangen. Dafür müssen nun noch ein paar Umstrukturierungen von Verträgen anderer Spieler her.

Restructures/Paycuts:

Für diese beiden Optionen kommen natürlich einige Spieler mehr in Frage. Kandidat Nr. 1 könnte OLB Junior Galette sein. Nach seiner Vertragsverlängerung im September des letzten Jahres würde er für diese Saison mit 15,45 Mio. Dollar in den Büchern stehen. Seine Situation werden die Saints ganz genau beobachten, nachdem er im Januar etwas Ärger im Privatleben hatte. Die Vorwürfe der Körperverletzung wurden zwar fallengelassen, aber das heißt nicht, dass die Liga nicht eventuell doch eine Strafe von 4-6 Spielen gegen ihn ausspricht, um ihrer Linie in der Bekämpfung/ Verbeugung von Gewalt treu zu bleiben. Wenn Galette nicht 12,5 Mio. Dollar garantiertes Gehalt in seinem Vertrag für diese Saison hätte, wäre er evtl. schon vereinslos. So werden die Saints ihn wohl behalten. Diese 12,5 Mio. Dollar sind als garantierter Roster Bonus im Vertrag festgesetzt, was den Saints die Möglichkeit offen lässt, diesen Bonus in einen Prorated Signing Bonus umzuwandeln. Dabei hätten sie dann die Möglichkeit 10 Mio. Dollar dieses Bonus auf die nächsten 5 Jahres umzuverteilen. Sollte dies der Fall werden, würde das neue Cap-Hit von Galette dieses Jahr bei nur 5,45 Mio. Dollar stehen, also erneut 10 Mio. Dollar "eingespart".

Genauso könnten die Saints auch mit dem Vertrag von TE Jimmy Graham verfahren, der einen 5 Mio. Dollar Roster Bonus hat und mit 11. Mio gegen das Cap zählt. Mit einer ähnlichen Umstrukturierung könnte das neue Cap-Hit auf 8.33 Mio. Dollar für diese Saison sinken.

Dieses Verfahren lässt sich ebenso auf weitere Verträge anwenden, z.B. auf die Verträge von S Jairus Byrd und LB Curtis Lofton. Bei diesen beiden Verträgen könnten die Saints auch etwas über 7 Mio. Dollar für das Cap herausholen.

Und wer glaubt, das damit das Ende der Fahnenstange schon erreicht sei, der irrt sich.

Denn die Verträge der alternden und nicht mehr auf dem Leistungsstand spielenden ProBowl Guards Ben Grubbs und Jahri Evans (dort kommen sowohl Cuts, wie auch Restructures oder einfache Paycuts in Frage) sowie des ebenso ins Alter kommenden WR Marques Colston sind noch unberührt. Wenn GM Loomis bei diesen Spielern auch noch Gehalt "einsparen" kann für diese Saison, sprechen wir plötzlich von einem Cap-Space von 10-20 Mio. Dollar den die Saints erreichen könnten.

Und dann ist da noch der Vertrag von Drew Brees. Eine Umstrukturierung seines Vertrages scheint wohl die am wenigsten wahrscheinliche Option, außer er gibt selber etwas nach, um doch noch einmal eine Chance auf einen Titel zu haben.

Free Agency:

Mit dem hier angesprochen, eventuell möglichen Cap-Space könnten die Saints gut in der Free Agency tätig werden. RB Mark Ingram könnte gehalten werden, auch wenn das eher unwahrscheinlich ist. Aber am Ende kommt es immer auf das Geld an. Die Saints haben die "5th Year Option" für Ingram im letzten Jahr nicht gezogen, was bedeutet hätte, dass Ingram in der neuen Saison 5 Mio. Dollar verdient hätte. Sollte Ingram nach seiner guten letzten Saison im Bereich zwischen 5-6 Mio. Dollar Gehalt landen wollen, wird das wohl nicht bei den Saints sein. Wenn Ingram mit 3,5-4,5 Mio. Dollar zufrieden wäre, könnte es sein, dass er in New Orleans bleibt. Ich würde ihn gern weiter bei den Saints sehen, glaube aber eher, dass die Zeichen auf Abschied stehen. Dies wiederum würde bedeuten, dass die Saints wohl mit in der Verlosung um einen RB im Draft wären.

Die wichtigsten Lücken, die über die FA geschlossen werden sollten, sind CB und Center. Die Saints haben schon 2-3 Jahre größte Probleme auf der CB-Position. Mit Keenan Lewis hat man einen sehr guten #1 CB, aber er kann eben immer nur eine Seite zu machen. Über die andere Seite wurden in den letzten Jahren einfach zu viele Spiele/Yards/TD abgegeben. Es wird in der FA sicher nicht für die Top-Kandidaten Byron Maxwell, Buster Skrine oder Kareem Jackson reichen, aber ein solider Starter, der dennoch ein Upgrade zu allem was momentan bei den Saints vorhanden ist, sollte doch drin sein.

Auf der Center-Position haben in der letzten Saison der ins Alter gekommene Jonathan Goodwin und 2nd Year-Profi Tim Lelito gespielt. Lelito seinerseits zeigte in einigen Spielen gute Ansätze, die guten Zeiten von Goodwin scheinen hingegen vorbei. Ich gehe mal davon aus, dass Goodwin keinen neuen Vertrag bekommt. In Frage kommende Center in der FA wären wohl Stefen Wisniewski und Rodney Hudson. Sollte in der FA kein Center kommen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Saints einen Center im Draft wählen.

Je nachdem was dann noch an Geld vorhanden ist, könnte man mit Verpflichtungen auf ILB, OLB und DT zumindest noch für etwas Tiefe im Kader sorgen, sollte es nicht mehr für Spieler reichen, die den Kader verbessern.

Sollten die Saints die Lücken auf CB und C in der Free Agency beseitigen können, so ist danach der größte Bedarf auf den beiden LB-Positionen anzusiedeln. Aber diese könnten man auch versuchen, über den diesjährigen Draft zu schließen.

Man muss zwar sagen "aufgeschoben ist nicht aufgehoben" und das Verteilen der Zahlungen auf spätere Jahre ist nicht die idealste Lösung, aber für die neue Saison und die anstehende Free Agency bedeutet dies, das wir wieder von den New Orleans Saints hören werden und gespannt sein dürfen, was bei den Saints in den kommenden Tagen passiert. In diesem Sinne: WHO DAT!