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NFL @ SPOX


Gründer: Master_Of_Disaster | Mitglieder: 818 | Beiträge: 210
Von: Don_Ron
02.09.2016 | 2498 Aufrufe | 6 Kommentare | 9 Bewertungen Ø 9.8
Saisonvorschau
New Orleans Saints
Playoffs, Mittelmaß oder Tabellenkeller? Was ist drin in dieser Saison und wer spielt für die Saints?

Nichts ist aktuell wirklich einfach im Big Easy und es gibt mehr Fragezeichen als Ausrufezeichen. Zwei Spielzeiten hintereinander beendeten die Saints das Jahr mit einer Bilanz von 7 Siegen und 9 Niederlagen. Zwar ist die große Konstante, das Duo aus QB Drew Brees und HC Sean Payton, weiterhin da, womit die Saints wohl in jeder Saison für 6 bis 9 Siege gut sind, jedoch schafft man es aktuell eben nicht, so konkurrenzfähig zu sein, dass man in den Playoffs größere Chancen hätte. Dies liegt vor allem an schlechten Drafts (vom Draft 2014 ist nur noch Cooks da, von 2012 keiner mehr, von 2011 Jordan und Ingram) unglücklichen FA-Verpflichtungen (Browner) bzw. Vertragsabschlüssen (Galette), die aktuell zu etwa 30 Mio. $ an Dead Money führten, aber auch an der Unfähigkeit ein passendes System für die Defense aufzubauen.

Spätestens zu Beginn der letzten Saison wurde auch dem FO klar, dass ein Umbruch her muss. Und in eben diesem Umbruch steckt man aktuell mittendrin.

Coaches:

Wie oben schon erwähnt, ist der HC der Saints weiterhin Sean Payton. Seine Vertragsverlängerung im Sommer beendete für die Moment jegliche Spekulationen der Medien, dass der Coach die Saints noch in dieser Offseason verlassen könnte. OC ist weiterhin Pete Carmichael.

Neuer alter DC ist Dennis Allen, der das Ruder im Laufe der letzten Saison vom gefeuerten Rob Ryan übernommen hat. In der Saison selber konnte er noch nicht ganz seinen eigenen Stil mit der Defense umsetzen, dies soll nun geschehen. Es wird einen Wechsel zu einer 4-3 Base Defense geben. Ein weiterer bekannter Neuzugang im Saints Trainerstab ist Dan Campbell, der letzte Saison noch HC in Miami war und nun die Ämter des Assistant HC sowie TE Coach Inne hat. Ebenso neu sind Ronald Curry als Offensive Assistant und Peter Giunta als Defensive Senior Assistant. Neuer Secondary Coach ist Aaron Glenn, Joe Lombardi ist QB Coach und Dan Roushar übernimmt die Offensive Line.

Was mich verwundert ist, dass trotz der unterdurchschnittlichen Leistungen der entsprechenden Teamteile über Jahre, Joe Vitt (Linebacker) und Greg McMahon (Special Teams) weiter ihre Jobs behalten durften. Viele Fans fordern bei diesen beiden schon länger einen Wechsel, aber als Vertraute von Sean Payton sitzen sie weiterhin sicher im Sattel.

Offseason

Free Agency:

Wie oben schon einmal angedeutet, befinden sich die Saints in einem Umbruch. Wer das bisher noch nicht glauben wollte, der musste dies spätestens mit den Abschieden der beiden langjährigen Stützen G Jahri Evans sowie WR Marques Colston doch einsehen.

Weitere Abgänge sind u.a. die personifizierte gelbe Flagge CB Brandon Browner, S Rafeal Bush, die LB's Ramon Humber und David Hawthorne, sowie auch der talentierte RB Khiry Robinson, und die Veteranen DT Kevin Williams und TE Ben Watson.

Die großen Stars konnte man in der Free Agency nicht holen, da man nicht wirklich viel Cap Space zur Verfügung hatte. Eine Vertragsverlängerung von QB Drew Brees hätte zwar Platz schaffen können, um die ein oder andere Neuverpflichtung tätigen zu können, aber darauf warten wir immer noch. So blieb den Saints nichts anderes übrig als zu versuchen, aus dem wenigen freien Cap Space das Meiste rauszuholen. Nach dem Abgang von Benjamin Watson hatte das FO wohl das Gefühl, die vakant gewordene Stelle auf der TE Position mit Qualität besetzen zu müssen, sodass TE Coby Fleener für eine gute Stange Geld in den Big Easy gelotst wurde, in der Hoffnung, dass er mindestens die gleichen Werte wie Watson, wenn nicht sogar noch Bessere, hinlegen kann.

Neu auf der Position des MLB ist ein weiterer bekannter Name. James Laurinaitis soll in der kommenden Spielzeit die Saints Defense auf dem Platz anleiten.

Die restlichen Verpflichtungen lesen sich dann weniger spektakulär und sind eher Rollenspieler, Verpflichtungen für die Kadertiefe und für Special Teams. Connor Barth wurde geholt um mit Kai Forbath den Startplatz auf der Kicker Position auszufechten. Für die tiefe des LB-Corps und für die Special Teams wurden die LB Nate Stupar und Craig Robertson verpflichtet. Ein alter Bekannter, S Roman Harper, ist zurückgekehrt und soll der jungen Secondary helfen. DE Darryl Tapp soll im Pass Rush Departement Unterstützung leisten, und DT Nick Fairley soll in der neuen 4-3 Defense auf der 3 Tech Position für mehr Druck durch die Mitte sorgen. Aus Kanada wurde S/LB Erik Harris verpflichtet.

Draft:

Runde 1: An Nummer 13 zogen die Saints wie vermutet DT Sheldon Rankins. Rankins soll wohl hauptsächlich auf der 3-Tech in Rotation mit Nick Fairley spielen, muss aber zunächst seine Verletzung auskurieren.

Runde 2: Mit Pick 47 holten sich die Saints WR Michael Thomas, der das junge Saints Receiver Duo aufgrund seiner Größe und Fähigkeiten gut ergänzt. Er soll Marques Colston ersetzen und wird wohl einige Pässe in der RedZone und der EndZone bekommen.

Runde 2: Mit insgesamt nur 6 Draft Picks im Draft entscheiden sich die Saints dennoch, noch einmal hoch zu traden und holen sich mit Pick 61 S Vonn Bell, der wohl gleich viel spielen wird, denn die Saints wollen wieder öfter 3-Safety-Sets spielen. Zugleich ist er eine Absicherung für den zuletzt häufig verletzten Jairus Byrd, und der Abgang von Rafael Bush muss auch kompensiert werden.

Runde 4: Kaum einer hatte ihn wohl auf dem Radar, aber mit Pick 120 holen sich die Saints DT David Onyemata aus Kanada. In den letzten Wochen vor dem Draft entstand wohl ein kleiner Hype um ihn und die Werte auf seinem Pro Day, z.B. 33 Bench Reps, konnten mit den Werten anderer DT's im Combine mithalten. In Kanada war er der beste Lineman und auch beim East-West Shrine Game wusste er zu überzeugen. Einzig die fehlende und nicht auf US-College Niveau liegende Erfahrung gab Anlass zur Zurückhaltung. Es könnte etwas dauern bis er sich an das NFL-Niveau ran getastet hat, aber bei den Saints könnte er sowohl 3-Tech als auch DE spielen.

Runde 7: Mit Pick 237 wurde RB Daniel Lasco geholt. Eigentlich haben die Saints schon ein gutes RB Corps, aber Lasco wusste durch seine guten Leistungen am College und die starke Combine zu überzeugen. Er wird wohl nicht gleich in die RB Rotation reinkommen, aber da er Special Teams spielen kann, könnte er es in den finalen Kader schaffen.

Special Teams:

Ein weiterer Bereich des Saints Team, der einem neben der Defense seit ein paar Jahren doch öfter Kopfschmerzen bereiten kann. Einzig gute Konstante ist Punter Thomas Morstead. Der Rest fällt dagegen weit ab. Was das Kicking angeht, so haben sich in der letzten Saison Zach Hocker und Kai Forbath probiert. Bei den Extra Points haben beide nur einmal verschossen, bei den FG stehen bei Beiden nur 9 von 13 gelungene Versuche zu Buche, was am Ende etwa 69 % entspricht und damit unter dem Ligadurchschnitt liegt. Aktuell versuchen Kai Forbath und Connor Barth das kicker-interne Duell im Camp für sich zu entscheiden. Ausgang noch ungewiss, jedoch muss da eine Steigerung der Werte her.

Daneben muss die Special Teams Abteilung auch weiter an Coverage bei Kickoffs und Punts arbeiten. In der Punt Coverage war man mit einem Schnitt von 8,3 zugelassenen Yards pro Punt besser als der Ligadurchschnitt, aber bei den Kickoffs sieht es wieder anders aus, da gehörte man eher zum unteren Drittel der Liga. Unter anderem sollen die beiden LB Nate Stupar und Craig Robertson, die in der Free Agency zu den Saints gekommen sind, aber auch Rookies wie Vonn Bell dabei helfen, die Werte in der Verteidigung von Returns zu verbessern.

Auch in der umgekehrten Variante, also wenn die Saints den Ball empfangen und zurücktragen sollen, könnten die Werte durchaus besser sein. Nach ersten guten Ansätzen hatte man große Hoffnungen in RB Marcus Murphy gesetzt, jedoch läuft er aktuell sogar Gefahr, den finalen Cut nicht zu überstehen, da er in letzter Zeit immer wieder für einen Fumble gut war.. Travaris Cadet, CJ Spiller, Rookie Tommylee Lewis und Jairus Byrd sind weitere Kandidaten als Returner.

Offense:

Angeführt von HC Sean Payton und OC Pete Carmichael wird die Saints Offense auch dieses Jahr wieder vielen gegnerischen Teams Probleme bereiten. Auch in der letzten Saison wurde das Team hauptsächlich von der Offense getragen, die außer im Rushing in den meisten Bereichen Top 5 Werte aufweisen konnte ( 6461 Total Yards, 403 Yards pro Spiel, 25,5 Punkte pro Spiel, 310,6 Passing Yards pro Spiel, aber nur 93,2 Rushing Yards pro Spiel).

Wenn Drew Brees keine Verletzungen erleidet oder einen extrem altersbedingten Einbruch, dann sollte er auch dieses Jahr wieder das Team anführen. Er ist immer noch einer der besten QB's der Liga, auch wenn das aufgrund der schlechten Defense häufig unter geht. Letzte Saison führte er die Liga mit 4870 Passing Yards erneut an und es wäre wohl eine 5000er Saison geworden, wenn er nicht aufgrund einer Verletzung ein Spiel verpasst hätte. Seine Completion Percentage lag in der letzten Saison bei 68,3 % und auch bei den Deep Throws, einige meinten ja schon, dass man ihm dort bereits das Alter ansieht, ist die CP die Zweitbeste der Liga gewesen. 32 Touchdowns und 11 Interceptions ist als Wert ok, am Ende der Saison konnte er ein Passer Rating von 101 erreichen.

Immer wieder erstaunlich ist dabei, wie Drew Brees Personalwechsel bei den Receivern, TE's und RB's problemlos wegsteckt und dabei selbst noch Veteranen zu ihrem besten Jahr führt (siehe TE Benjamin Watson). Ohne wirklichen Nr. 1 Receiver à la Bryant, Green, Beckham etc. schafft er es dennoch immer wieder, gute Werte aufzulegen. Wobei man ja sagen muss, dass man bei den Saints sicher auch gerne so einen Receiver hätte, aber es vielleicht auch eine Verschwendung wäre, da die Targets häufig auf 7-9 Spieler pro Spiel aufgeteilt werden. Im Passspiel sind die aktuell wichtigsten Anspielpunkte für Drew Brees der in der FA verpflichtete TE Coby Fleener, die beiden etwas kleineren und noch jungen WR's Brandin Cooks und Willie Snead, sowie der Rookie WR Michael Thomas. Cooks kann so gut wie alles auf dem Platz machen und wird vielseitig eingesetzt. Snead ist ein Spieler, der es irgendwie immer schafft, frei zu sein und besitzt bereits ein sehr gutes Verständnis mit Brees. Und Thomas soll wahrscheinlich die Rolle von Colston übernehmen, dabei wird er wohl meist als X-Receiver aufgestellt. Durch seine Größe (6 ft 3) sollte Thomasvor allem auch Targets in der RedZone und EndZone sehen können.

Ob Brees auch dieses Jahr wieder so hohe Zahlen erreichen wird, hängt davon ab, wie das Laufspiel funktioniert. Mit 93 Yards pro Spiel war man ligaweit in der letzten Saison nur auf Platz 24. In Mark Ingram hat man einen zuverlässigen 3-Down Back, der sich in den letzten Jahren immer weiter entwickelt und verbessert hat. Bis zu seiner Verletzung in der letzten Saison hatte er ein paar richtig gute Spiele dabei und hätte eventuell auch die 1000 Yard Marke knacken können. Als sein Ersatzmann erlebte Tim Hightower ein wahnsinnig gutes NFL Comeback nach seiner langen, verletzungsbedingten Auszeit vom Football. Diese beiden sollten auch diese Saison Nr.1 und Nr.2 bei den RB's sein. Dahinter sortieren sich CJ Spiller, der in seinem ersten Jahr bei den Saints nicht wirklich etwas zeigen konnte, und Travaris Cadet, der öfter im Passing Game als im Running Game genutzt wird, ein. Zwischen Marcus Murphy, hauptsächlich als Returner im Einsatz, zuletzt aber mit einigen Drops, und Rookie Daniel Lasco könnte es um einen Roster Platz gehen. Funktioniert das Laufspiel in dieser Saison besser, so sollte Drew Brees nicht mehr 35-40 Passversuche pro Spiel machen müssen. Das Laufspiel unterstützen soll auch FB John Kuhn, der kurzfristig verpflichtet wurde, weil Austin Johnson sich verletzt hatte. Vielleicht kann Kuhn aber an seine guten Leistungen aus Green Bay Tagen anknüpfen und der Saints Offense weiter helfen.

Das Running Game wiederum ist auch abhängig von der O-Line, aber die O-Line ist aktuell eine der größten Baustellen im Kader, vor allem die Guard-Position. Momentan muss man noch etwas um die Gesundheit von LT Terron Armstead bangen, einen der besten LT's der Liga. Wenn dieser verletzungsbedingt doch ausfallen sollte, kann es echt übel werden. Die weiteren Anker der O-Line sind der gute Center Max Unger (der am 01.09. eine Vertragsverlängerung bekommen hat) sowie der zuverlässige RT Zach Strief, für den man ursprünglich wohl Andrus Peat als Ablösung gedraftet hat, der aber bisher die Erwartungen noch nicht erfüllen konnte. Peat scheint auf der rechten Seite Probleme zu haben, soll wohl deshalb auf der linken Seite (LG) getestet werden. RG würde in diesem Szenario dann Tim Lelito sein, der zwar super im Run Blocking ist, aber in der Pass Protection hapert es dann doch. Wenn die Saints noch irgendwo her, ob per Trade oder via Waiver, einen zuverlässigen Guard bekommen könnten, wäre das wohl sehr hilfreich. Ansonsten könnte es auch sein, dass Undrafted Rookie Guard Landon Turner eine Chance hat. Dieser galt eine Zeit lang als gutes Talent, wurde dann aber wohl hauptsächlich aufgrund der langsamen Fußarbeit und weil er bei einigen Spielzügen am College nicht immer vollen Einsatz zeigte, von keinem Team gedraftet. Um dem Running Game weiter auf die Beine zu helfen, werden die Saints in dieser Saison auch vermehrt auf Zone Blocking Schemes zurückgreifen. Diese wurden bisher nur vereinzelt eingesetzt. Insgesamt muss man schon sagen, dass die Leistung der Offense in der kommenden Saison stark von der Leistung der Offensive Line abhängen wird.

Defense:

Die Saints kommen, was die Defensive angeht, aus einem historisch schlechten Jahr (einzelne Stats hier aufzuführen würde keinen Sinn machen, da sie alle schlecht sind). Nun gilt es anzupacken und zu schauen, dass man aus dieser schlechten Verteidigung zumindest einmal eine Passable bis Mittelmäßige macht. Dennis Allen übernahm mitten in der letzten Saison den Posten des Defensive Coordinators von Rob Ryan. In der Saison konnte er die Defense natürlich nicht mehr nach seinen Wünschen anpassen, nun hatte er aber eine ganze Offseason Zeit sein System zu implementieren. Damit die Defense besser wird und auch den Wünschen des neuen DC entspricht, wurden einige neue Spieler für die Verteidigung verpflichtet.

Auch wenn der Footballkenner weiß, dass man heutzutage in vielen Situation unterschiedliche Verteidigungsschemata spielt, so wechseln die Saints erneut die Base D auf eine 4-3 Verteidigung. In der neuen 4-3 ist DE Cam Jordan als RDE (Strongside End) gesetzt. Auf der 3-Tech sollten Rookie Sheldon Rankins und Nick Fairley rotieren und für mehr Druck durch die Mitte sorgen. In den kommenden Wochen wird aber zunächst Nick Fairley etwas mehr Spielzeit bekommen, da Rankins aufgrund eines Wadenbeinbruchs bis zur Saisonmitte ausfallen könnte.

Wenn man den Berichten aus dem Trainingscamp und dem ersten Depth Chart glauben kann, hat sich Tyeler Davison, der als Rookie nur sporadisch zum Einsatz kam, in den letzten Monaten so verbessert, dass er in seiner erst zweiten Saison Starter auf Nose Tackle ist. Für die Rotation gibt es auf der Position noch John Jenkins.

Für den Pass Rush sollen unter anderem die DE's Kasim Edebali, bisher als Starter gelistet, Obum Gwachum und Davis Tull sorgen. Kurzfristig dazu gekommen ist auch noch Paul Kruger, der vor ein paar Tagen von den Browns gecuttet wurde. Ob er eventuell Kasim als Starter ablösen wird oder einfach nur ein Teil der Rotation wird, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall kann diese Verpflichtung der Saints D-Line nur helfen. Stephone Anthony wechselt in dieser Saison von ILB bzw. MLB auf Strongside Linebacker und muss daher auch in seinem zweiten Jahr wieder eine neue Position lernen. Der erfahrene James Laurinaitis wird den MLB geben und die Saints Verteidigung anleiten. Auf der Weakside Linebacker Position wird Darnell Ellerbe starten. Kenny Vaccaro (SS) und Jairus Byrd (FS) sind die Starting Safeties, die beiden Starter auf Cornerback sind Delvin Breaux und wahrscheinlich PJ Williams. Dies ist wie gesagt nur die angenommene Startaufstellung in der Base 4-3 Defense.

Die Saints wollen aber auch wieder mehr 3-Safety-Sets spielen, zumal dies die einzige Variante war, mit der man in den letzten Jahren doch mal etwas mehr Erfolg hatte. Im Jahr 2013, dem ersten Jahr unter Rob Ryan, gab es einen Ausreißer nach oben und man war am Ende der Saison eine Top 5 Defense. Warum dieser Trend nicht ansatzweise bestätigt werden konnte, hat viele Ursachen. Was das 3-Safety-Set angeht lag es dann auch daran, dass man selten bis gar nicht mehr 3 gute, gesunde Safeties zur Verfügung hatte. In diesem Jahr sieht die Kadertiefe auf der Safety-Position wieder ganz anders aus, sodass diese Option wieder öfter Anwendung finden wird. Dabei kann Kenny Vaccaro wieder den Part näher an der Box geben, etwas was er in seinem Rookie Jahr (2013) sehr gut gemacht und dort teilweise Polamalu-Vergleiche auf sich zog. Dahinter werden sich dann Jairus Byrd und Rookie Vonn Bell das Feld in zwei Hälften aufteilen und diese versuchen zu kontrollieren. Neuverpflichtung Erik Harris sowie auch Roman Harper werden ebenfalls in der Safety Rotation mit dabei sein.

Die Secondary ist jung und teilweise unerfahren, scheint aber aktuell schon einen besseren Eindruck zu machen als die letzten Jahre. Wenn ich mich recht entsinne, hab ich in diesem Jahr häufiger von PBU und Interceptions gehört im Trainingscamp als in den letzten Jahren. Bleibt abzuwarten, ob dies auch in den Spielen umgesetzt werden kann.

Der Secondary helfen müssen natürlich die Linebacker, aber vor allem auch die D-Line, welche schneller zum gegnerischen QB kommen muss. Dafür hat man schon angekündigt, dass man mit der D-Line ein aggressiveres, schnelleres Tempo anschlagen will. Man wird vom Two-Gapping, bei dem die D-Liner oft auch kurz abwarten und reagieren müssen, abkehren und setzt auf schnelles Starten nach dem Snap. Dafür wurden Spieler wie Rankins und Fairley geholt, die mit ihren schnellen ersten Schritten besser an den gegnerischen Blockern vorbeikommen sollen. Mit Sicherheit kann man nicht erwarten, dass man wieder so einen Sprung hinlegt wie von 2012 auf 2013, wo man aus der schlechtesten Verteidigung der Liga plötzlich in der darauffolgenden Saison eine Top 5 Defense war, aber wenn man mit den ganzen Neuverpflichtungen und jungen Talente in den Bereich 15 bis 20 kommen könnte, würde das dem Team schon arg helfen. Gerade mehr Turnover wären wichtig, damit Brees nicht immer 35 Punkte auflegen muss, um der Mannschaft zum Sieg zu verhelfen.

Players to Watch

Da könnte man mit Sicherheit einige nennen, selbst Drew Brees, denn alle warten auf seinen altersbedingten Einbruch a là Peyton Manning, während er weiter fröhlich abliefert und einen Rekord nach dem Anderen jagt.

Offense:

WR Michael Thomas:

Das Saints Team befindet sich im Umbruch und es gibt viele junge Spieler, die auf ihre Chance hoffen. Der 1,91 m große und 92 Kilo schwere Rookie Receiver wurde von den Saints in Runde 2 des diesjährigen Drafts gezogen und zeigte prompt im Camp, was er alles kann. Seine Aufgabe ist nicht gerade klein: Marques Colston ersetzen und eventuell auch Nr. 1 Receiver werden. Auf jeden Fall komplettiert er das Saints Receiver Corps.

WR Tommylee Lewis:

Gekommen als UDFA von der Universität Northern Illinois, gilt bei ihm das Motto "klein aber oho!". Als einer der Spieler des Trainingscamps ist der Hype um ihn gerade besonders groß. Im Preseason Spiel gelang Lewis ein 31 Yard TD. Mit einer Größe von 5 ft 7 ist er der kleinste Receiver der Saints. Aber ähnlich wie Snead schafft auch er es sich oft den Freiraum zu verschaffen. Er ist zwar nicht der allerschnellste unter den Receivern (40 yards in 4,45 Sekunden), aber dennoch ist er verdammt wendig und flott auf dem Platz unterwegs. Mike Mayock würde wohl sagen: Quicker than fast. Den ersten Cut hat er überstanden, ich könnte mir gut vorstellen, dass er als Receiver Nr. 4 oder 5, vielleicht auch als Returner, in die Saison geht.

CJ Spiller:

Zugegebener Maßen handelt es sich bei Spiller nicht um einen Unbekannten in der NFL. Aber vielleicht um eine Unbekannte im Saints Trikot. Als eine der Top Neuverpflichtungen im Jahr 2015 zu den Saints gekommen, schaffte er es nicht, sich so in Szene zu setzen, wie man es bei einem Athleten wie Spiller und einer Offense wie der der Saints hätte erwarten können. Dies soll wohl einerseits an Verletzungen gelegen haben, andererseits aber auch am Lernen und Verstehen der Offense. Ein Jahr weiter und endlich gesund, soll er wohl sehr gut im Camp ausgesehen haben. Reporter berichten, dass man dies auch an seinen Cuts sehen kann, der er so in der letzten Saison nicht machen konnte.

Defense:

DE Kasim the Dream:

Pass Rush ist eines der Themen der letzten Jahre in der schwächelnden Saints Verteidigung. Nur 31 Sacks gelangen der Saints Defense in der vergangen Saison, davon gingen bereits 5 Sacks aufs Konto von Kasim, und das bei einer recht begrenzten Anzahl von Snaps (ca. 34%). Seine positive Entwicklung in den letzten beiden Jahren war gut zu beobachten und jedes Mal wenn er die Chance bekam, zeigte er gute Ansätze und kam das ein oder andere Mal zum gegnerischen QB. Die Saints suchen verzweifelt nach einem Gegenpart zum einzigen konstant guten Pass Rusher Cameron Jordan, und spätestens seit der Verletzung von Hau'oli Kikaha steht fest, dass Kasim in der demnächst beginnenden Saison Starter in der neuen 4-3 Defense auf der Position des Left Defensive End (weak side end) sein wird, und dort alles versuchen wird, um Druck auf gegnerische QB's aufzubauen. Bold Prediction: Wenn er gesund bleibt und nicht zu viele Snaps an Kruger abtreten muss, könnte es 10 Sacks oder mehr werden!

DT Sheldon Rankins:

Die Arbeit der Pass Rush Abteilung vereinfachen sollen die neuen Spieler auf den Defensive Tackle Position. Besonders viel erhofft man sich von Sheldon Rankins, der im diesjährigen Draft in Runde 1 von den Saints gezogen wurde und der beste DT im Draft war. Er soll nicht nur die Run Defense auf Vordermann bringen, sondern auch den Druck durch die Mitte erhöhen. Gute Ansätze waren im Camp zu sehen, leider wird er wohl mindestens bis zur Bye Week aufgrund eines Wadenbeinbruchs fehlen. So lange muss hauptsächlich Nick Fairley auf der 3 Tech Position für Druck sorgen.

CB PJ Williams:

Letzte Jahr in Runde 3 von den Saints gedraftet, hatte man große Hoffnungen, dass Williams aufgrund der guten Athletik helfen könnte, die Probleme der Saints Secondary zu verringern. Aber schon in der Preseason war seine erste Saison bei den Saints verletzungsbedingt beendet. Ein Jahr später und wieder völlig gesund, zeigte er im Camp wieder, warum ihn die Saints geholt hatten. Zunächst war er wohl eher als Nickelback gedacht, nach dem überraschenden Cut von CB Keenan Lewis könnte er aber eventuell zum Starter auf der Gegenseite von Delvin Breaux werden.

S/LB Erik Harris:

Nach der tollen Geschichte von CB Delvin Breaux, der sich in einem Jahr zu einem sehr guten CB entwickelt hat, und der auch aus der Canadian Football League kam, kam auf seine Empfehlung hin S/LB Erik Harris von den Hamilton Tiger-Cats zu den Saints. Und auch dieser könnte sich zu einer echten Überraschung entwickeln. Im Camp teilte er sich öfter Snaps mit Vonn Bell auf der Free Safety Position. Die Saints werden diese Saison wieder mehr 3-Safety Sets spielen und dabei sollte auch Erik Harris seine Snaps bekommen. Dabei wird er wohl meist in Coverage droppen, denn das hat er als Strongside Linebacker in Canada auch oft machen müssen.

Spielplan und Saisonvorschau

Wie schon vorher geschrieben, kann bei den Saints in dieser Saison alles Mögliche passieren, d.h. von einem Top10 Pick im Draft 2017 wenn es schlecht läuft, bis hin zu einem Playoff Platz wenn es gut läuft. Aber die Wahrheit wird wohl wieder irgendwo dazwischen liegen. Denn mit Drew Brees als QB und Sean Payton als Head Coach sollte die Offense wieder so gut sein, dass doch wieder 7 Siege drin sein sollten.

Wenn man in die Playoffs möchte, so sind zunächst einmal die ersten vier Wochen wichtig. Im Saisoneröffnungsspiel trifft man im Mercedes Benz Superdome auf die Oakland Raiders und damit auch gleichzeitig auf Team, dass dieses Jahr ebenfalls Ambitionen auf eine Playoff-Teilnahme hat. Danach spielt man auswärts bei den Giants, gegen die es in der letzten Saison in einem äußerst punktereichen Spiel zu einem knappen 52:49 Sieg kam. Eine Woche später spielt man wieder zuhause im Divisionsduell gegen die Falcons, und am 4.Spieltag trifft man in Kalifornien auf die San Diego Chargers. Danach folgt die Bye Week. Hier kann man, wenn es gut läuft, 4:0 in die freie Woche gehen, oder vielleicht auch nur einen Sieg zu Buche stehen haben.

Nach der Bye Week kommt dann aber wirklich der schwere und entscheidende Abschnitt der Saison, von Spieltag 6 bis 11 spielt man unter anderem zweimal gegen die Panthers und auswärts gegen starke Mannschaften wie Seattle und Denver. Gelingen dort zwei Siege gegen die schlagbaren Chiefs und die 49ers, und kommt dann vielleicht noch ein Sieg gegen die Panthers hinzu, so kann man sich eventuell Hoffnungen machen.

Dann folgen zwei Heimspiele gegen die Rams und die Lions, von welchen man beide Spiele gewinnen kann und muss, wenn man sich Hoffnungen machen in die Playoffs zu kommen. Das Ende der Saison hält dann zunächst 2 Auswärtsspiele bei den Bucs und den Cardinals bereit, bevor es zu zwei weiteren Divisionsduellen zum Saisonschluss kommt, zunächst zuhause gegen die Bucs und dann auswärts gegen die Falcons. Wenn Miko Grimes es mit ihren Twitter-Tiraden schaffen sollte, dass Bucs Schiff zum Kentern zu bringen, könnte ein Sweep gegen die Bucs auch drin sein.

Für die Chance auf eine Playoff-Teilnahme müssten die Saints wohl 4:0 in die Saison starten, dann in dem schweren Abschnitt 3 Spiele gewinnen, danach in den beiden aufeinanderfolgenden Heimspielen siegen, und im Saisonabschluss die Divisionsduelle alle gewinnen, sodass man auf 10 Siege kommt. Ob dies dann reichen würde, sei mal dahingestellt. Wenn der Start misslingt, die O-Line schlechter spielt als letzte Saison und die Defense sich nicht wirklich verbessert, oder Verletzungen hinzu kommen, kann man auch mal ganz schnell nur 4 Spiele gewinnen (wobei ein Falcons-Sweep wieder möglich sein sollte )

Aber mal Spaß beiseite. Auch wenn die vielen jungen Talente Hoffnung geben, so ist die realistischste Variante in diesen Zeiten des Umbruchs dann wohl doch eher, dass es wieder wie in den letzten beiden Saisons zu 7 Siegen reichen wird. Damit würden wir dann langsam den Cowboys den Titel streitig machen für das mittelmäßigste Team der Liga.

KOMMENTARE
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Butfumlbe93
06.09.2016 | 17:08 Uhr
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06.09.2016 | 17:08 Uhr
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Schönes Teil, die Querverweise bringen wirklich ein neues, frisches Element rein.

Sehe euch bei 7-9. Die Duelle gegen Falcons und Bucs sind für mich die entscheidenden Faktoren, ob es zu einer positiven Bilanz reichen wird.

Hab mir gerade den Fleener-Deal angeschaut. Puh, der ist ja Captechnisch mieserabel, sehr back-loaded.

Vielleicht kannst du noch ein paar Absätze einfügen, sodass es etwas freundlicher zu lesen ist
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BigLuck
03.09.2016 | 15:48 Uhr
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BigLuck : 
03.09.2016 | 15:48 Uhr
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BigLuck : 
Miko

Damit würden wir dann langsam den Cowboys den Titel streitig machen für das mittelmäßigste Team der Liga.

"Not in my House!" denkt sich der Herr Fisher aus Los A.
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DanMarinoseinSohn
03.09.2016 | 12:33 Uhr
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03.09.2016 | 12:33 Uhr
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Miiiiiiiiikoooooooooo!
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DavidSilva21x3
03.09.2016 | 11:41 Uhr
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03.09.2016 | 11:41 Uhr
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schöne Preview, bin vor allem auf Thomas gespannt, von dem hört man bisher ja echt nur gutes, das könnte mit Brees schon spektakulär werden. Vom Fleener Signing war ich allerdings kein Fan, aber sonst sollte das vor allem Defensiv zumindestens etwas besser sein und dann gibt dir Brees immer die Chance auf den Sieg
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JaydoggBO
MODERATOR
03.09.2016 | 10:17 Uhr
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JaydoggBO : 
03.09.2016 | 10:17 Uhr
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JaydoggBO : 
Schön aufgelockert geschrieben mit paar Seitenhieben.

Die Saints sehe ich schon mit Chancen auf Rang 2 in der Division, aber wohin das dann führt ist fraglich. Der Passrush wird besser sein und das hilft dann auch der Secondary

Auch wenn ich die Defense Schlachten der Saints nicht schön finde ^^ Aber ich werde die Zeit noch nutzen Brees solange wie möglich zuzuschauen
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Petzie
MODERATOR
02.09.2016 | 17:38 Uhr
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Petzie : 
02.09.2016 | 17:38 Uhr
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Petzie : 
klasse Preview, Don. sehr ausführlich, ein paar kleine Seitenhiebe inklusive. Lockert es ein wenig auf. Gehe auch mit den meisten deiner Einschätzungen D'accord. Eure offense ist immer gut für 30 oder mehr Punkte, es wird fraglich bleiben inwieweit die neue Defense sich verbessert und ob das dann immer reicht. Ich denke aber eure Spiele werden für Fans von Schützenfesten weiterhin eine gute Adresse sein. Defense-Fanatiker werden hier eher nicht fündig

euer Schedule ist schon nicht ohne, 7-9 sehe ich aber auch als realistisch an, wenn alles gut läuft vllt auch etwas besser, aber das ist Kaffeesatzleserei

Daumen hoch!
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