13.04.2011 um 11:29 Uhr
Geschrieben von DonRolando
Mum3 bei 96
Mumm 3
12. April 2011 – Der Platzwart in Roter Platz.
Da ist es also wieder, dieses unverzichtbare Verhältniswort aus dem Saisonzielgeradenvokabular: Restprogramm. Fünf Spiele vor Schluss haben Mannschaften keine fünf Spiele mehr, sondern zu Vergleichszwecken ein Restprogramm. Hannover 96 ist eine restprogrammerfahrene Truppe. Restprogrammpartner ist diesmal der FC Bayern München, es geht um die Champions-League-Qualifikation oder CLQ, wie man im CLQ-Stall sagt. Bislang war Hannover 96 immer selber Restprogramm oder verglich seines mit dem von Bochum, Nürnberg, Duisburg, Gladbach und Cottbus. In München lernt man gerade, das Wort „Hannover" mit Respekt auszusprechen. Das gelingt noch nicht immer, die Bayern reden ungern über Ligafußvolk. Manche Spieler kannten den Begriff „Hannover" vor der Saison gar nicht und mussten ihn sich extra beim Wortschatzschneider anfertigen lassen. Einige sprechen „Hannover" wie eine Brotsorte aus, Mario Gomez hält Stoppelkamp immer noch für einen Vorort von Bielefeld. Wie soll das kommende Saison erst mit Rabotnicki und Zlatibor werden? Das Problem: Dieses Hannover steht derzeit – wie an 23 von 28 vorherigen Spieltagen der Saison – vor dem Rekordmeister. Die Bayern schauen in der Tabelle normalerweise auf alle Vereine hinunter, vielleicht haben sie Hannover deshalb einfach nicht bemerkt. Und so kommt es bis zum Saisonende jede Woche zum Restprogrammkracher zwischen den CLQ-Anwärtern Bayern und Hannover. Geldsack gegen Brustbeutel, Koan gegen Konan. Knarz 4 gegen Mumm 3. Vergangenen Sonnabend – klarer Punktsieg für 96! 3:1 am Ende, und wenn Bayern 1:3 gegen Hannover verliert, kriegt der Hoeneß jedes Mal die Pimpernellen und der van Gaal die Papiere. Nach dem Spiel in Hannover gab es eine Frustfrist für den Holländer, diesmal gab’s Fristfrust und dann die sogenannte Säbener Strafe mit Pressekonferenz und Trapatrulis Wutrede. Tolle Stimmung an der Isar, man fragt sich: Hat Feuerbiest Hoeneß mit dem Wort „Scheißegaal" immer auch den Trainer gemeint? Zur Beruhigung des FCB-Präsidenten bringt Ehrenaugur Beckenbauer das Restrisiko Lothar Matthäus als Übungsleier ins Spiel. Und am Sonntag werden die Bayern von ihrem künftigen Trainer Don Jupp aus der Arroganz-Arena direkt in die Europa League geballert. Die „Roten" schauen sich das in Ruhe an, nehmen dem HSV in aller Freundschaft drei Punkte ab, wechseln in den Italienisch-Fremdsprachenkurs und verkaufen die gut erhaltenen Russisch-Lehrbücher. Nach München.
Der Platzwart
HAZ vom 13.04.2011
12. April 2011 – Der Platzwart in Roter Platz.
Da ist es also wieder, dieses unverzichtbare Verhältniswort aus dem Saisonzielgeradenvokabular: Restprogramm. Fünf Spiele vor Schluss haben Mannschaften keine fünf Spiele mehr, sondern zu Vergleichszwecken ein Restprogramm. Hannover 96 ist eine restprogrammerfahrene Truppe. Restprogrammpartner ist diesmal der FC Bayern München, es geht um die Champions-League-Qualifikation oder CLQ, wie man im CLQ-Stall sagt. Bislang war Hannover 96 immer selber Restprogramm oder verglich seines mit dem von Bochum, Nürnberg, Duisburg, Gladbach und Cottbus. In München lernt man gerade, das Wort „Hannover" mit Respekt auszusprechen. Das gelingt noch nicht immer, die Bayern reden ungern über Ligafußvolk. Manche Spieler kannten den Begriff „Hannover" vor der Saison gar nicht und mussten ihn sich extra beim Wortschatzschneider anfertigen lassen. Einige sprechen „Hannover" wie eine Brotsorte aus, Mario Gomez hält Stoppelkamp immer noch für einen Vorort von Bielefeld. Wie soll das kommende Saison erst mit Rabotnicki und Zlatibor werden? Das Problem: Dieses Hannover steht derzeit – wie an 23 von 28 vorherigen Spieltagen der Saison – vor dem Rekordmeister. Die Bayern schauen in der Tabelle normalerweise auf alle Vereine hinunter, vielleicht haben sie Hannover deshalb einfach nicht bemerkt. Und so kommt es bis zum Saisonende jede Woche zum Restprogrammkracher zwischen den CLQ-Anwärtern Bayern und Hannover. Geldsack gegen Brustbeutel, Koan gegen Konan. Knarz 4 gegen Mumm 3. Vergangenen Sonnabend – klarer Punktsieg für 96! 3:1 am Ende, und wenn Bayern 1:3 gegen Hannover verliert, kriegt der Hoeneß jedes Mal die Pimpernellen und der van Gaal die Papiere. Nach dem Spiel in Hannover gab es eine Frustfrist für den Holländer, diesmal gab’s Fristfrust und dann die sogenannte Säbener Strafe mit Pressekonferenz und Trapatrulis Wutrede. Tolle Stimmung an der Isar, man fragt sich: Hat Feuerbiest Hoeneß mit dem Wort „Scheißegaal" immer auch den Trainer gemeint? Zur Beruhigung des FCB-Präsidenten bringt Ehrenaugur Beckenbauer das Restrisiko Lothar Matthäus als Übungsleier ins Spiel. Und am Sonntag werden die Bayern von ihrem künftigen Trainer Don Jupp aus der Arroganz-Arena direkt in die Europa League geballert. Die „Roten" schauen sich das in Ruhe an, nehmen dem HSV in aller Freundschaft drei Punkte ab, wechseln in den Italienisch-Fremdsprachenkurs und verkaufen die gut erhaltenen Russisch-Lehrbücher. Nach München.
Der Platzwart
HAZ vom 13.04.2011
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