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Werder Bremen


Gründer: RedBull74 | Mitglieder: 145 | Beiträge: 29
Von: rudeloy
10.02.2014 | 2099 Aufrufe | 5 Kommentare | 5 Bewertungen Ø 9.0
rudeloy presents:
Meine Durchhalteparole
Schlimmer geht immer. Irgendwo. Irgendwie. Irgendwann.







Die Hoffnung stirbt zuletzt. Im Fußball ist alles möglich. Ein Spiel hat 90 Minuten. Ich hole sie noch einmal alle raus. Es nervt. Es tut weh. Aber so ist das Geschäft. Wenn neun Mannschaften am Ende des Spieltags gewonnen haben, gibt es eben auch immer acht Verlierer. Und Werder.


Die Situation um Werder ist kritisch. Sehr sogar. Die Verzweiflung kocht in uns auf. Die Konkurrenz im Keller punktet, kommt langsam in Fahrt. Die Luft zum Atmen wird dünner. Unsere Formkurve zeigt nach unten. Ein Punkt aus drei Spielen. 1:8 Tore. Die Bilanz eines Absteigers.

Die Automatismen greifen. Alles was einen PC oder Smartphone bedienen kann, hackt wie wild Lösungsansätze ins www. Blogger und Twitter User werden zu Beratern und Insidern. Die Lösung des grün weißen Problems heißen schließlich völlig offensichtlich Skripnik und Slomka. Noch Fragen?

Dass der Trainer bei einigen Fans zur Diskussion steht, ist völlig normal. Seine Leistung ist nach aktueller Ergebnislage miserabel. Am Ende stehen einzig die Statistiken in einem Sport, wo wie überall nur das Ergebnis zählt. Und ja. Mann muss Sachen hinterfragen, sie kritisch durchleuchtet. Und nein. Man muss nicht alles still und leise über sich ergehen lassen. Nur über eines sollte man sich im klaren sein. Ein Robin Dutt stellt sich die selben Fragen wie wir. Nur mit einem Unterschied. Er trägt die Verantwortung. Wir haben mit all dem in letzter Konsequenz nichts zu tun. Können jederzeit den Fernseher ausmachen oder aus dem Stadion fliehen. Sollte nicht vergessen werden.

Wir zahlen Geld für Tickets, Trikots und Benzin. Wir opfern unsere Freizeit und bestimmen den Wochenrhythmus für den Verein der Wahl. Doch wer weiß wirklich bescheid? Wer kennt das Geschäft aus eigener Erfahrung? Fußball, so einfach das Spiel auch sein mag, ist viel komplexer. Offenbart viel mehr Ebenen als nur das reine Ballspiel. Ein offensichtliches Problem, meist nur die Spitze des Eisberges. Nicht viel anders ist es in Bremen.

Werder ist ein fragiles Konstrukt. Fast schon Schizophren. Fünf Spielen zu null stehen über vierzig Gegentore gegenüber. Die Mannschaft kann es manchmal. Zu oft dann wieder nicht. Es fehlt die oft zitierte Balance. Und dieses Gleichgewicht gerät zu leicht aus den Fugen. Wie zum Beispiel beim Auftritt auf Schalke. Man geht völlig verdient mit 1:0 in die Halbzeitpause und hat berechtigte Hoffnungen ein schweres Auswärtsspiel gewinnen zu können. Allerdings muss ein wichtiger Spieler ausgewechselt werden und schon zerbricht das Gebilde unter der ersten Belastung.

Und obwohl der vielen Gegentore, liegt das Problem bei weitem nicht nur in der Abwehr. Weitestgehend nicht an der Einstellung. Vielmehr ist es das Spiel MIT dem Ball, was uns immer wieder den Genickbruch bringt. Denn allein gut gegen den Ball spielen, bringt keinen Erfolg. Selbst das laufintensivste Konzept kommt an seine Grenzen, wenn der Gegner über Mittel und Wege verfügt dieses zu umschiffen. Nicht umsonst hat Jürgen Klopp in der PK vor der Partie in Bremen darauf hingewiesen, dass man beim BVB die Qualität hat so etwas gegen jeden Gegner egalisieren zu können. Augsburg hat in der Hinrunde 12/13 gut gegen den Ball gearbeitet, Ende Dezember aber nicht einmal zehn Punkte auf dem Konto gehabt. Der Umschwung und auch die guten Leistungen diese Saison beruhen auf einer simplen und klaren Philosophie. Das eigene Spiel MIT dem Ball.

Man redet hier nicht von genialen Kombinationen und unendlichen Ballstafetten. Vielmehr geht es darum Ballbesitz von über 50% zu genieren, Passquoten von über 70% zu erreichen. Dadurch sich Selbstvertrauen und Mut anzuspielen. Dem Gegner zu zeigen: nicht mit uns. Nur allein Verteidigen reicht heutzutage nicht mehr aus. Mannschaften wie Braunschweig (und auch Bremen momentan), die nichts anderes auf der Agenda stehen haben, können nicht überleben. Nur wer den Augsburger Wandel vollzieht, wer wie Berlin oder letztes Jahr Frankfurt offensiv und Selbstbewusst in Spiele geht, kann in der Bundesliga einen sicheren Platz erreichen.

Und genau deshalb rede ich in Bremen nicht von einem Abwehrproblem, sondern von dem Problem des eigenes Aufbauspiels. Kein Ballbesitz in des Gegners Hälfte. Aber in der eigenen. Von Zeit zu Zeit Übergewicht im Mittelfeld schaffen und gezielte Angriffe spielen. Keine hektischen Zuspiele ins Blaue. Lieber auch mal zehn Minuten einfach nur den Ball haben ohne Raumgewinn. Klingt langweilig. Ist es auch. Allerdings mit dem positivem Nebeneffekt, dass so immerhin der Gegner nicht ins Spiel eingeladen wird.

Auch ich bin enttäuscht. Würde Robin Dutt keine Bestnote ausstellen. Aber er hat es sich verdient weiter die Chance zu bekommen. Sich zu beweisen. Uns zu zeigen dass er diesen Verein in die Spur bringen kann. Dass die Aufgabe nicht einfach ist, sollte allen klar sein. Und so wurde es vor der Saison kommuniziert. Eine Saison die auch weh tun wird. Und das tut sie. Sogar richtig weh. Es gibt nur einen Weg aus dieser Situation herauszukommen. Und der liegt nicht darin, eine Mannschaft ohne Selbstvertrauen Medienwirksam an den Pranger zu stellen oder sie gnadenlos auszupfeifen und zu attackieren.

Die Kunst ist es jetzt den Kopf hoch zu halten. Nicht jedes kleine Detail an den Haaren herbei zu ziehen, nur um zu zeigen wie schlecht alles ist. Es geht um das Licht am Horizont. Und selbst wenn es zu dunkel ist, sich zumindest den Glauben zu bewahren, dass es da ist. Jeder der diese Mentalität nicht hat, der nicht am Samstag 15:30 Uhr ins Stadion geht und daran glaubt, dass heute der Tag der Tage ist, der soll zu Hause bleiben. Den braucht der SV Werder nicht. Unsere einzige Stärke ist der Zusammenhalt. Das Vertrauen ineinander auch in solchen Zeiten. Wenn wir das verlieren und nur noch destruktiv kritisieren, bemängeln und alles in Frage stellen, haben wir schon verloren. Dann gibt es nichts mehr was uns oben hält.

Und wir können das. Selbst bei einem Stand von 1:5 wird aufgestanden und gesungen. Selbst nach einem Spiel wie gegen Augsburg ist das Stadion die Woche darauf ausverkauft. Wir müssen kritisch bleiben, dürfen aber nicht in den alles-ist-scheiße-und-nützt-doch-eh-alles-nichts Modus verfallen. Wenn du als Athlet bei Olympia an den Start gehst, dann glaubst du an die Chance, egal wie oft du zuvor letzter geworden bist, dieses Mal besser zu sein. Wenn man diesen Glauben verliert, hat man im Profisport nichts verloren. Das muss man sich bewusst machen. Deswegen erzählt Thomas Eichin von den Chancen die da sind, nicht von der Angst, dem Risiko. Nicht weil er es nicht erkennt, sondern weil er aus eigener Erfahrung weiß, dass es jetzt nur darauf ankommt an sich zu glauben. Die Möglichkeit wahrnehmen zu können. Die letzte Bastion muss unsere Farben tragen.

Die Schritte müssen kommen. Gegen den BVB war es ein kleiner Schritt nach vorne. Bei weitem nicht genug. Jetzt kommt gegen Gladbach der nächste. Gegen Frankfurt wieder der nächste und immer so weiter. Immer den Kopf hoch und nach vorne gerichtet. Weil wir es schaffen können. Weil wir daran glauben. Denn NUR so schafft man den Klassenerhalt. Alles andere ist einfach, ist feige und schafft eine Atmosphäre in der irgendwann gar nichts mehr geht. Wir sind Werder. Lebenslang. Auf gehts!






ø 9.0
KOMMENTARE
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CryBOB
11.02.2014 | 19:21 Uhr
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CryBOB : 
11.02.2014 | 19:21 Uhr
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CryBOB : 
Bestes Beispiel ist doch immer wieder Elia. Der Junge hat technisch so viel drauf, aber wenn er mit dem Ball auf nen Gegenspieler zu läuft, ist der in 90% aller Fälle weg.

Ich denke auch, dass das hauptsächlich die Defensive (gerade über die Außen) immer wieder in Bedrängnis bringt, wenn die Bälle in der Vorwärtsbewegung verloren werden.

Sowas muss man einfach abstellen. Mehr Ballsicherheit, dann kommen auch weniger Fehler auf und die Chancen ergeben sich quasi von alleine.
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Tommiboy
11.02.2014 | 18:06 Uhr
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Tommiboy : 
11.02.2014 | 18:06 Uhr
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Tommiboy : 
Schönes ding, auch wenn ich mit deinem parataktischen Satzbau Probleme hab
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Werderkater
11.02.2014 | 09:58 Uhr
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11.02.2014 | 09:58 Uhr
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Ich möchte Dutt so manches mal feste in den Hintern treten und sagen: "Schau doch hin Robin, wie deine Jungs zu dämlich sind mal nen Pass 3 Meter zum eigenen Mann zu spielen. Schau hin!" Bei jeden Vorstoß rechnet man quasi schon damit und zählt mit bis der Ballverlust kommt. Das ist einfach nur total daneben und für Prpfifußballer in meinen Augen sogar irgendwie peinlich.Kann man das nicht üben oder sieht das außer uns irgendwie keiner??

Was das Selbstvertrauen angeht so muss man auch zusehen, dass man die Jungs dazu kriegt einfach nie aufzugeben. Und wenn es eben 0:3 steht zur Halbzeit. Dann muss man trotzdem noch alles versuchen und nicht die Köpfe hängen lassen und schon beinahe beim nächsten Spiel sein. Das klappt nicht.

Das ist wie gegen die Bayern. Da kannst du nur was holen wenn du voll konzentriert, voll motiviert und 100% Kampfgeist hast. Und du solltest möglichst jede Chance die sich bietest nutzen. Du bekommst einfach nicht so viele. Für Hosenscheißer sind die Bayern doch dankbar. Da brauchen sie sich nicht mal anstrengen um zu gewinnen.
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rudeloy
10.02.2014 | 16:32 Uhr
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rudeloy : 
10.02.2014 | 16:32 Uhr
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rudeloy : 
Klar ist das Abwehrverhalten ausbaufähig. Aber allein das zu beheben reicht halt nicht. Denn wenn du die Bälle nach Ballgewinn direkt wieder abgibst, kann die Abwehr so gut stehen wie sie will. Dann fällt irgendwann das Tor.

Vielleicht hab ich mich da missverständlich ausgedrückt, aber ohne einigermaßen Aufbauspiel geht galt gar nichts.

Punkte gegen euch werden schwer. Ja! Aber wenn man in dieses Spiel nicht mit der Überzeugung geht zu gewinnen, braucht man gar nicht erst auf den Rasen.
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zigeuninho
10.02.2014 | 16:25 Uhr
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zigeuninho : 
10.02.2014 | 16:25 Uhr
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zigeuninho : 
Ich denke du hast Recht, wenn du Ruhe bewahren willst, denn genau das ist wichtig. Auch wenn es schwer sein wird dem HSV die Schlagzeilen zu nehmen.

Aber ich sehe die Abwehr wirklich als Hauptproblem, und nciht als schizophren. Klar hat Werder 5 mal zu Null gespielt, aber gegen wen? 2 Mal gegen Braunschweig, einmal gegen indisponierte Hamburger, und einmal gegen schwache Freiburger (da hatte man auch etwas Glück). Heisst für mich, die Defensive kann es nicht wirklich.

Das Spiel gegen uns wird schwer und ich glaube da nicht wirklich an Punkte für euch, sorry!
Aber danach gehts rund, in Frankfurt trefft ihr auf einen Gegner der sein 5 Spiel in 15 tagen bestreitet (alle sehr schwer und kräftezehrend), dann gegen den Chaos HSV und dann nach Nürnberg, bei dem vielleicht die erste Euphorie abgeebbt ist. Da sind 7 Punkte für euch drin, aber nur wenn ihr wirklich die Ruhe bewahrt.
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