MMA@SPOX MMA-Awards 2015
Kämpfer des Jahres
In diesem Jahr geht der wichtigste Award im männlichen Bereich an den besten Kämpfer des Jahres. Wer konnte sich in diesem Jahr mit bestechenden Leistungen in den Vordergrund spielen, eventuell einen Titel gewinnen und allen anderen Kämpfern die Show stehlen?
bunsen: Conor McGregor
In einem Jahr, in dem der Gürtel in so vielen Gewichtsklassen den Besitzer gewechselt hat sogar die drei Unbesiegbaren Rousey, Velasquez und Aldo haben verloren in einem solchen Jahr muss diese Auszeichnung einfach an einen der Himmelsstürmer gehen. Rafael dos Anjos ist hier klar in den Top 3, der Lightweight-Titelträger, mit einem sehr starken Jahr. Luke Rockhold ist ein anderer, mit seinen unglaublichen Siegen gegen Lyoto Machida und Chris Weidman, die er beide vorzeitig bezwungen hat. Das ist schon eine tolle Leistung. Nur einer hat ihm an diesem Abend die Show gestohlen. Und das ist derjenige, dem ich diesen Titel geben muss: Conor McGregor, das Bewegungstalent, das Orakel, die Attraktion des Kampfjahres 2015, auch außerhalb des Oktagons. Wir könnten den Beginn einer neuen Ära verfolgt haben. Ireland twelve Points!
Paeddingtonbaer: Conor McGregor
He talks the talk and walks the walk. In diesem Jahr verging fast kein Tag an dem es nichts über McGregor zu lesen gab. Ich zählte auch zu der Fan-Gemeinde, die sich darüber beschwerte, dass die UFC ihm die Gegner zurechtgelegt hat, ihm einfache Match-ups gab, um ihn schadlos Richtung Titel zu führen. Dies begann schon im Januar, als er unseren Dennis Siver, der gerade so in den Top 15 platziert war, problemlos besiegte und ihm so einen Titelkampf bescherte. Am Ende des Jahres hat man für solch eine Kritik keine Grundlage mehr. Er bekam in Mendes den vielleicht besten Ringer in der Gewichtsklasse vorgesetzt und konnte diese Aufgabe meistern, wobei man fairerweise sagen muss, dass der Kampf für Mendes sehr kurzfristig kam. Erst vor wenigen Wochen bekam er dann in Jose Aldo das beste Federgewicht aller Zeiten vor die Fäuste und knockte ihn in 13 Sekunden(!) aus. Besser kann ein Jahr kaum laufen und daher führt in diesem Jahr kein Weg an ihm vorbei, wenn es um die Vergabe des besten Kämpfers des Jahres geht.
DerDugen: Conor McGregor
Meine Stimme erhält Conor McGregor knapp vor Luke Rockhold, der es sicher auch verdient hätte. Beide haben vorher Unbesiegte bezwungen. McGregor vielleicht den noch dominanteren Champ, was bei mir das Pendel in seine Richtung schwingen lässt.
inspektor_voss: Conor McGregor
2015 war das Jahr von Conor McGregor. Er ist nicht nur Champion im Federgewicht geworden, sondern ist in neue Sphären vorgedrungen, was Popularität, Marketing und Entertainment angeht. Es war bemerkenswert zu verfolgen, wie der aus ärmlichen Verhältnissen stammende McGregor innerhalb kürzester Zeit zum größten MMA-Star aufgestiegen ist. Ganz Irland liegt ihm zu Füßen und die UFC war noch nie so abhängig von einem Kämpfer. Sein nächstes Ziel ist der Titel im Leichtgewicht und wir können uns 2016 somit auf richtig interessante Matchups freuen.
Kämpferin des Jahres
In diesem Jahr geht der wichtigste Award im weiblichen Bereich an die beste Kämpferin des Jahres. Wer konnte sich in diesem Jahr mit bestechenden Leistungen in den Vordergrund spielen, eventuell einen Titel gewinnen und allen anderen Kämpferinnen die Show stehlen?
bunsen: Holly Holm
Hier gibt es nur zwei Kandidaten, da die dritte Macht, Cyborg, gewissermaßen außer Konkurrenz viele einfache Gegnerinnen in ihrer kleinen Liga umsensen darf. Holly Holm und Joanna Jedrzejczyk, beide UFC-Titelträgerinnen, haben sich schon mehr anstrengen müssen. Für mich ist Holly die Gewinnerin dieser Auszeichnung. Das liegt vor allem an ihrer Gegnerin Ronda Rousey, der sie im Titelkampf den Gürtel heruntergerissen hat. Und wie! Diese völlige Demontage war einfach nur beeindruckend, da Rousey selbst bisher alles problemlos weggelümmelt hat. Vertauschte Rollen! Kaum einer hat einen solchen Kampfverlauf erwartet. Der perfekt getimte Headkick als Abschluss der vollständigen Deklassierung, das hatte tatsächlich Hollywood-Qualitäten. Fragen hat der Kampf aus meiner Sicht keine hinterlassen. Holly Holm ist Stand heute die Beste der Gewichtsklasse. Das nächste Jahr beschert uns den Rückkampf und wie ich glaube, jede Menge frische Ansetzungen in der Bantamweight-Division. Das kann diese Gewichtsklasse auch gebrauchen. #happy times.
Paeddingtonbaer: Joanna Jedrzejczyk
Die Auswahl in dieser Kategorie ist zwar nicht sonderlich groß und beschränkt sich auf die beiden Titelträgerinnen in der UFC, Joanna Jedrzejczyk und Holly Holm, dennoch gibt es eine verdiente Siegerin für diesen Award. Holly Holm hat zwar mit ihrem beeindruckenden und spektakulären Sieg über Rousey die größte Aufmerksamkeit erhalten, nehmen wir aber das Resümee beider Damen über das gesamte Jahr, so sehe ich Joanna Jedrzejczyk doch klar vorne. Nicht nur, dass die Polin bei UFC 185 Championesse Esparza komplett demontierte und ihr den Titel entriss, auch Jessica Penne wurde von ihr in Berlin auseinandergenommen. Zwar hatte die Polin mit Latourneau ein bisschen mehr Mühe, erledigte diese Pflichtaufgabe aber doch souverän. Aus diesem Grund sehe ich sie vor Holm, die mich vor ihrem Sieg über Rousey nicht 100%ig überzeugen konnte.
DerDugen: Holly Holm
Holly Holm. Der Kampf gegen Rousey war einfach perfekt und genügt bei mir, sie vor Joanna zu platzieren, die auch ein exzellentes Jahr hinter sich hat.
inspektor_voss: Holly Holm
So gut wie niemand hat damit gerechnet, dass Holly Holm so eine Wahnsinnsperformance hinlegt und die bis dahin dominante Ronda Rousey entthront. Allerdings gibt es auch niemanden, der ihr diesen Erfolg nicht gönnt. Holly Holm hat alle Charaktereigenschaften, um die Vorbildrolle eines Champions zu einzunehmen und dem MMA-Sport ein positiveres Image zu verpassen. Sie hat es absolut verdient, als Kämpferin des Jahres ausgezeichnet zu werden.
Kampf des Jahres
Dieser Award geht an den besten Kampf des Jahres. Wie ein guter Kampf zu sein hat, ist sehr subjektiv. Manche mögen die Brawls, manche technisch versierte Duelle, andere wollen Dramatik in den Kämpfen sehen. Welche beiden Kämpfer(-innen) lieferten den besten Kampf des Jahres ab?
bunsen: Yair Rodriguez UD3 Charles Rosa (UFC 188: Velasquez vs. Werdum)
Meine Wahl wird wie letztes Jahr nicht auf einen Kampf fallen, der in die heftigere Kategorie fällt. Das ist so einfach nicht, da viele brutalere Kämpfe in den gängigen Best-of-Listen wie Tapology stehen. Lawler gegen MacDonald toppt diese Liste. Ich bin mir sicher, dass einige meiner Kollegen für diesen Kampf gevotet haben. Den Kampf hätte ich früher abgebrochen. Wie soll ich dann dafür voten? Das gilt auch für andere der Kandidaten. Viele der super interessanten Auseinandersetzungen waren zu früh zu Ende. Rockhold vs. Weidman hätte ich zum Beispiel gerne etwas länger gesehen, natürlich auch McGregor gegen Aldo. Nach ein bisschen Stöbern habe ich einen tollen Kampf gefunden. Rodriguez vs. Rosa, in Mexico City, war eine ziemlich wilde, spaßige Angelegenheit. Das lag vor allem an der Kreativität von Yair Rodriguez, der an diesem Abend sämtliche Tricks auszuprobieren schien, die er irgendwann einmal gelernt hat. Es hat sich für ihn ausgezahlt. Ein weiterer cooler Kampf war Tokoro gegen LC Davis bei Bellator 135. Aber mein Kampf des Jahres: Yair Rodriguez vs. Charles Rosa.
Paeddingtonbaer: Robbie Lawler TKO5 Rory MacDonald (UFC 189: Mendes vs. McGregor)
In diesem Jahr fällt die Wahl auf einen Sieger nicht so schwer wie im letzten Jahr, was aber nicht bedeuten soll, dass der diesjährige Sieger weniger gut ist, als der letztjährige. Ich gehe hier mit dem offensichtlichem Pick: Lawler vs. MacDonald II. UFC 189 verkam zu einer reinen McGregor-Show, sodass neben dem Media-Darling für den Co-Mainer wenig Aufmerksamkeit übrig blieb, was die beiden introvertierten Akteure eher weniger zu stören schien. Dafür lieferten sie sich im Achteck eine Materialschlacht sondergleichen. Obwohl Materialschlacht einen Brawl implizieren mag, so war es keiner, sondern ein technisch hervorragender Kampf, in dem sich beide Fighter mit Klasse nach und nach zerstörten und sich die Brutalität von Runde zu Runde hochschaukelte. Am Ende sorgte eine perfekte Linke des, auf den Punktzetteln zurückliegenden und mit gespaltener Oberlippe in die letzte Runde gehenden, Champions auf die ohnehin schon gebrochene Nase zu einem Kollaps des jungen Kanadiers. Der denkwürdige Staredown nach der vierten Runde, gepaart mit der Nahaufnahme eines völlig zerbeulten MacDonalds machen den Kampf zu einem Instant Classic. Red King indeed.
DerDugen: Robbie Lawler TKO5 Rory MacDonald (UFC 189: Mendes vs. McGregor)
Meine Stimme geht an Lawler gegen McDonald: viel mehr Aktion geht nicht.
inspektor_voss: Andrei Arlovski TKO1 Travis Browne (UFC 187: Johnson vs. Cormier)
Was für ein Kampf! Viel wilder geht es kaum und es ist genau das, was die meisten MMA-Fans sehen wollen. Die beiden ehemaligen Trainingspartner ließen es ganz schön krachen, mit dem besseren Ende für Arlovski, der sich seit seiner UFC-Rückkehr etwas unerwartet zu einem Top-Contender im Schwergewicht gemausert hat. Seine anderen Kämpfe waren eher zum Einschlafen, aber hier hat er gezeigt, dass er auch Action kann. Travis Browne muss sich hingegen fragen, ob es die richtige Entscheidung war, Greg Jackson zu verlassen. Sein neuer Coach hat weniger Erfahrung in MMA und gleichwertige Trainingspartner sind selten oder kaum vorhanden.
Knockout des Jahres
Nun zu den Finishes-Awards. Den Anfang macht der beste Knockout des Jahres. Ein Knockout kann entweder brutal sein, aus dem Nichts kommen oder aber auch durch perfekte Technik ausgeführt worden sein. Wer knockte seinen Gegner/ihre Gegnerin am besten aus?
bunsen: Conor McGregor KO1 Jose Aldo (UFC 194: Aldo vs. McGregor)
Perfekte Technik klingt schon mal gut als Kriterium, Paeddingtonbaer. Davon gab es in den letzten Wochen eigentlich schon genug. Nehmen wir den Titelkampf McGregor gegen Aldo. Der Sieg des Iren fußt einerseits fraglos auf einer gut geölten Technik. Ohne eine sorgsame Analyse des Kampfstils seines Gegners wäre dieser 13-Sekunden-Knockout nicht möglich gewesen. Das zeigt mal wieder: MMA ist ein Team-Sport. Also irgendwie. Holly Holm hat ihre gefährlichen Kicks genauso gewinnbringend eingesetzt, wie zuletzt Rafael dos Anjos. RDA hat seinen Gegner Cerrone gut studiert. Der Cowboy wurde schon einmal durch einen absolut identischen Körpertreffer besiegt. Das war damals Anthony Pettis. RDA hat diese Blaupause einfach übergeworfen und es hat funktioniert. So, genug geblubbert. Wie könnte ich anders? McGregor die Zweite. Bedeutung, Technik, Vorbereitung. Passt!
Paeddingtonbaer: Uriah Hall TKO2 Gegard Mousasi (UFC Fight Night 75: Barnett vs. Nelson)
Mehr Street Fighter kann man in einen Knockout nicht legen als Uriah Hall es gegen Gegard Mousasi tat. Kurzfristig für Roan Carneiro eingesprungen, nahm der Kampf den erwarteten Verlauf und Mousasi verlagerte den Kampf dorthin, wo es den größten Klassenunterschied zwischen den beiden gab, nämlich auf die Matte. Aber wie sagt man so schön? Jede Runde beginnt im Stand und so landete Hall nach wenigen Sekunden in der zweiten Runde einen seiner spektakulären Spin Kicks, in den sich Mousasi just hineinduckte, gefolgt von einem Flying Knee, der aber immer noch nicht reichte, um Mousasi zu finishen. Hartes GnP machten dann aber den Sack zu und sorgten für den massiven Upset, nachdem Mousasi in zuvor 44 Kämpfen kein einziges Mal ausgeknockt wurde.
DerDugen: Holly Holm KO2 Ronda Rousey (UFC 193: Rousey vs. Holm) / Hisaki Kato KO2 Joe Schilling (Bellator 139: Kongo vs. Volkov)
Wie immer eine schwere Entscheidung. Ich will versuchen, mich heraus zu lavieren und teile meine Stimme: Der bedeutendste war für mich der von Holly Holm, der spektakulärste der Superman-Punch-KO von Kato vs. Schilling, einfach, weil man das noch seltener sieht als spinning shit.
inspektor_voss: Conor McGregor KO1 Jose Aldo (UFC 194: Aldo vs. McGregor)
Wer den besten P4P-Kämpfer, der auch noch seit 10 Jahren unbesiegt war, nach 13 Sekunden schlafen legt, der muss in dieser Kategorie ganz oben stehen. Über Conor McGregor wurde schon viel gesagt, aber sein Standup, insbesondere was das Timing angeht, ist wirklich eine Klasse für sich.
Submission des Jahres
Jetzt zu der besten Submission des Jahres. Auch wenn Aufgabegriffe zunehmend seltener werden, so gab es auch in diesem Jahr einige schöne Submissions. Ähnlich wie bei einem Knockout kann eine Submission aus dem Nichts kommen oder aber auch besonders schön ausgeführt sein. Wer brachte seinen Gegner besonders gut zum Abklopfen oder Einschlafen?
bunsen: Fabricio Werdum SUB3 Cain Velasquez (Guillotine Choke; UFC 188: Velasquez vs. Werdum)
Die Wahl ist für mich eher einfach. Ich weiß noch ziemlich genau, dass ich bei diesem Guillotine Choke ziemlich ausgeflippt bin. Ja klar, Cain Velasquez war schon zuvor ziemlich zerbeult worden. Er wusste vermutlich nicht einmal, wo er sich gerade befand. Sein Takedown war aus der Not geboren. Aber im Ernst, der Zeitpunkt, als Werdum nach der Aufgabe von Velasquez jubelnd aufgestanden ist, das war ein großer Moment in diesem Jahr. Mich hats damals einfach gepackt! Das mag auch daran liegen, dass man selbst solche popligen Kraftgriffe nicht so oft im Schwergewicht sehen kann. Ich habe es echt nicht erwartet. Ein besseres Ende des Kampfes hätte es nicht geben können. Mein Sieger dieser Auszeichnung ist Fabricio Werdum, im Feindesland Mexiko.
Paeddingtonbaer: Rousimar Palhares SUB3 Jake Shields (Kimura; WSOF 22: Palhares vs. Shields)
Dieser Kampf wie auch der Sieger haben sowohl Licht als auch Schatten gezeigt. Zunächst das Positive: Palhares gewann mit einem fantastischem Rolling Kimura aus der Rückenlage gegen das BJJ (bzw. AJJ)-Ass Jake Shields, der in zuvor 40 Kämpfen nicht ein einziges Mal Abklopfen musste. Nun aber zu dem Negativem: Der Kampf wurde, wieder einmal, von Rousimar Palhares illegalen Aktionen überschattet. Nachdem Shields die ersten beiden Runden den Brasilianer gut kontrollieren konnte, griff ihm Palhares auf dem Rücken liegend mehrere Male direkt ins Auge, sodass Shields gar aus diesen blutete! Hinzukam, dass er den Kimura Lock deutlich länger hielt als nötig gewesen wäre, fast schon sein Trademark-Move, was ein frustriertes Nachschlagen des Amerikaners nach sich zog. Auch wenn Palhares menschlich sicherlich fragwürdig ist, so war dies ein exzellenter Aufgabegriff gegen einen Elite-Grappler. Glücklicherweise hat WSOF ihn aber erst einmal aus dem Verkehr gezogen.
DerDugen: Fabricio Werdum SUB3 Cain Velasquez (Guillotine Choke; UFC 188: Velasquez vs. Werdum)
Werdums Guillotine-Sieg gegen Velasquez gewinnt bei mir diese Kategorie: exzellente Technik des Großmeisters und dazu bei einem Titelkampf.
inspektor_voss: Demetrious Johnson SUB5 Kyoji Horiguchi (Armbar; UFC 186: Johnson vs. Horiguchi)
Mighty Mouse ist ein Phänomen, welches viel zu wenig Beachtung bekommt. Die Gründe liegen u.a. an der leichten Gewichtsklasse (Fliegengewicht) und an seinem fehlenden Hang zur Selbstdarstellung. Allerdings lässt Mighty Mouse im Oktagon keine Gelegenheit aus, um uns zu zeigen, warum er zu den allerbesten Kämpfern gehört. Seine Submission eine Sekunde vor dem Ende der fünften Runde des Titelkampfes sagt einiges aus über seinen Charakter und seine Einstellung zum Sport. Er hatte die vorherigen Runden souverän für sich entschieden und somit hätte er die Zeit einfach herunterlaufen lassen können. Warum also unnötiges Risiko eingehen und ein Finish probieren? Und genau das unterscheidet ihn vom Rest.
Upset des Jahres
Vor vielen, meistens vor den großen Kämpfen gibt es in der MMA-Fangemeinde stets wilde Spekulationen, wie der Kampf verlaufen und welcher Kämpfer/welche Kämpferin sich durchsetzen wird. Manchmal begegnen sich beide Kämpfer/Kämpferinnen auf Augenhöhe, manchmal sind die Rollen aber auch so klar verteilt, dass es sich gar nicht lohnt, Geld bei den Buchmachern auf den Favoriten/die Favoritin zu setzen. Umso überraschender ist es dann, wenn Fighter B den Experten die lange Nase zeigt und ihnen einen Strich durch die Rechnung macht. Gesucht wird der größte Upset des Jahres. Wer schockte die MMA-Welt am meisten?
bunsen: Holly Holm KO2 Ronda Rousey (UFC 193: Rousey vs. Holm)
Schon wieder McGregor? Nein, diesmal gewinnt die Holm. War Aldos Niederlage gegen McGregor ein Upset? Vielleicht. Aber kein so großer. Das gleiche gilt für die Titelwechsel vom Hause Weidman zu Rockhold oder Velasquez zu Werdum. Holm war ein Wurzelwicht vor ihrem Kampf, zumindest in der Außendarstellung. Natürlich, Vorteile im Stand hatten Holm, als ehemalige Boxchampioness, wohl die meisten zugesprochen. Aber wer hätte geahnt, dass sie die Takedowns der Judoka-Kämpferin verteidigen könnte? Ihre Trainingspartner ganz gewiss. Der Rest ahnte rein gar nichts deswegen klar mein Upset des Jahres. Ich bin mal gespannt, was die Kollegen haben und hebe schon mal vorsichtig den Finger zum Tadel, solltet ihr von mir abweichen.
Paeddingtonbaer: Rafael dos Anjos UD5 Anthony Pettis (UFC 185: Pettis vs. dos Anjos)
Denkt man über die größten Upsets in der jungen Geschichte des MMAs nach, dann denkt man zunächst an den legendären Sieg von Serra über GSP, danach vielleicht über Werdum gegen Fedor. Dies waren beides Einzelaktionen, die den Kampf entschieden haben. Ich habe einen anderen Standpunkt zu Upsets: für mich sind Upsets dominante Siege des Außenseiters über den Favoriten, keine einzelne Aktionen, wie es bei den oben genannten Beispielen der Fall war. Deshalb fällt auch der 13 Sekunden-Schocker von McGregor raus. Holly Holms Sieg über Rousey war ohne Frage dominant, aber für Hardcore-Fans keine Sensation, zu offensichtlich waren die Schwächen von Rousey im Stand schon in den Kämpfen zuvor und die ehemalige Profi-Boxerin konnte diese mühelos ausnutzen, daher ist es für mich auch nicht der Sieger.
Mein Pick für dieses Jahr ist der Sieg von Rafael dos Anjos über Anthony Pettis. Pettis schwebte auf einer Welle von Hype und Selbstbewusstsein und sollte eines der neuen Gesichter der UFC (und Wheaties) werden. RDA war eigentlich nur ein Zwischenstopp für den Posterboy und bekam den Shot mehr oder weniger deswegen, weil Khabib Nurmagomedov Dauerverletzter ist. Am Ende kam aber alles anders. Dos Anjos besiegte Pettis nicht nur er dominierte ihn. Jede einzelne Runde gewann dos Anjos auf den Punktzetteln. Nicht nur am Boden kontrollierte der Brasilianer ihn, auch am im Stand, der Königsdisziplin Pettis. Daher geht der Award dieses Jahr nach Brasilien.
DerDugen: Holly Holm KO2 Ronda Rousey (UFC 193: Rousey vs. Holm)
Ich hatte ja damit gerechnet, dass Holly Holm die schwierigste Gegnerin für Rousey sein würde, da sie anders als andere Kickboxerinnen, gegen die Rousey gewinnen konnte exzellent aus der Distanz kämpfen kann. Davon abgesehen, ist Holm natürlich, was dies betrifft, auf einem ganz anderen Niveau. Aber dass sie Rousey so auseinandernimmt, hätte ich nicht gedacht, weshalb ich diesen Kampf nominiere.
inspektor_voss: Holly Holm KO2 Ronda Rousey (UFC 193: Rousey vs. Holm)
Dieser Kampf war nichts anderes als eine Demontage. Nachdem Ronda Rousey unaufhaltsam durch die Division gefegt ist und fleißig an ihrem Denkmal als die beste weibliche MMA-Kämpferin aller Zeiten gebastelt hat, war dieser Kampf im Vorfeld als ein weiteres leicht überwindbares Hindernis gesehen worden. Die Experten waren sich überwiegend einig, dass Ronda mit ihrer Judo/BJJ-Power den Kampf diktieren würde. Weit gefehlt! Stattdessen lief sie ständig in Konter und wurde durch Holly Holms präzises Striking regelrecht auseinandergepflückt, mit dem Headkick-K.O. als Höhepunkt des ganzen Spektakels. Ronda Rousey hat zu keiner Zeit ein Mittel gefunden
Zusammenfassung der Sieger
(ergänzend die Sieger der SPOX-User Ecko und Akosombo92)
Kämpfer des Jahres
Conor McGregor (bunsen, Paeddingtonbaer, DerDugen, inspektor_voss, Akosombo92)
Demetrious Johnson (Ecko)
Kämpferin des Jahres:
Holly Holm (bunsen, DerDugen, inspektor_voss, Ecko)
Joanna Jedrzejczyk (Paeddingtonbaer, Akosombo92)
Kampf des Jahres
Lawler vs. MacDonald (Paeddingtonbaer, DerDugen, Ecko, Akosombo92)
Rodriguez vs. Rosa (bunsen)
Arlovski vs. Browne (inspektor_voss)
Knockout des Jahres
McGregor vs. Aldo (bunsen, inspektor_voss)
Hall vs. Mousasi (Paeddingtonbaer, Ecko)
Holm vs. Rousey (DerDugen, Akosombo92)
Submission des Jahres
Werdum vs. Velasquez (bunsen, DerDugen)
Rousey vs. Zingano (Ecko, Akosombo92)
Palhares vs. Shields (Paeddingtonbaer)
Johnson vs. Horiguchi (inspektor_voss)
Upset des Jahres
Holm vs. Rousey (bunsen, DerDugen, inspektor_voss, Akosombo92)
dos Anjos vs. Pettis (Paeddingtonbaer, Ecko)
Champions am Ende des Jahres 2016
Und nun wird die große Kristallkugel herausgeholt: Welcher Kämpfer/welche Kämpferin wird Ende 2016 in seiner/ihrer Division den Gürtel tragen?
Schwergewicht
Alistair Overeem (Paeddingtonbaer, DerDugen)
Cain Velasquez (bunsen)
Fabricio Werdum (inspektor_voss)
Halbschwergewicht
Jon Jones (bunsen, Paeddingtonbaer, inspektor_voss)
Daniel Cormier (DerDugen)
Mittelgewicht
Luke Rockhold (bunsen, Paeddingtonbaer, DerDugen, inspektor_voss)
Weltergewicht
Robbie Lawler (Paeddingtonbaer, DerDugen, inspektor_voss)
Johny Hendricks (bunsen)
Leichtgewicht
Rafael dos Anjos (Paeddingtonbaer, inspektor_voss)
Khabib Nurmagomedov (bunsen)
Conor McGregor (DerDugen)
Federgewicht
Conor McGregor (bunsen, inspektor_voss)
Frankie Edgar (Paeddingtonbaer, DerDugen)
Bantamgewicht
Dominick Cruz (bunsen, Paeddingtonbaer, DerDugen, inspektor_voss)
Fliegengewicht
Demetrious Johnson (bunsen, Paeddingtonbaer, DerDugen, inspektor_voss)
Frauen-Bantamgewicht
Holly Holm (bunsen, Paeddingtonbaer, DerDugen, inspektor_voss)
Frauen-Strohgewicht
Joanna Jedrzejczyk (bunsen, inspektor_voss)
Claudia Gadelha (Paeddingtonbaer, DerDugen)
hab den ufc 195 blog hochgeladen. kommt vermutlich wegen des rückblicks zu kurz.
--------> Four Corners zu UFC 195
habe so wenig gekürzt wie möglich, manch einen wirds freuen. dafür hab ich poirier vs. duffy gestrichen.
Ich bin erstaunt, dass keiner auf Dillashaw tippt und dass Hendricks für den Titel noch in Betracht gezogen wird. Gerade an Oklahoma Johny glaube ich überhaupt nicht. Nach den letzten "Ereignissen" wird er wohl noch eine Zeit lang brauchen, bis er wieder heranschnuppern kann. In diesem Zusammenhang missfällt mir aber bis heute das Match Making der UFC. Er verliert den Gürtel via Split Decision und bekommt kein Rückmatch, andere aber schon, obwohl sie bei weitem klarer unterliegen.
Für mich sind im Moment auch nur zwei Titel in sehr festen Händen. Das ist zum einen der 125er, weil ein Titelkampf für Cejudo zu früh kommt. Und zum anderen der 185er, weil Weidman eine Weile zur Regneration braucht und ansonsten die Division bei den Top10 nur aus älteren Athleten besteht, die mit Rockhold zu diesem Zeitpunkt nicht mehr mithalten können. Das Durchschnittsalter der Top10 hinter Rockhold liegt bei 34 Jahren - und da wird der 40-Jährige Anderson Silva aktuell sogar nicht geführt.
@paeddington
ich bräuchte noch deinen teil für ufc 195, condit vs lawler, btw. freitag sollte fast reichen.
Overeem hat sehr klug gekämpft und ist physisch jetzt auch sicherlich besser für längere Duelle gerüstet. Ich denke, dass er eine Chance hat, wenn er beweglich aus der Distanz kämpft. Momentan ist technisches Striking top im HW, da liegen Reems Stärken.
Würde ich gerne sehen . Dann wäre die Strikeforce-Invasion im Grunde abgeschlossen . Wir haben/hatten ja schon
- Cormier
- Rousey
- Lawler
- Rockhold
- Werdum
___
Ich persönlich denke, dass Askren den Titel holen würde - falls er da im Osten nicht Rost ansetzt. Sein Wrestling ist einfach eine andere Liga.
ich würde gerne askren in der liga sehen. das wäre ein frisches gesicht für diese gewichtsklasse. die persönlichkeit täte der division auch gut.