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NFL @ SPOX


Gründer: Master_Of_Disaster | Mitglieder: 818 | Beiträge: 210
Von: Petzie
26.08.2021 | 2503 Aufrufe | 3 Kommentare | 1 Bewertungen Ø 9.0
mit passenden Puzzlestücken zum Contender?
LA Rams Season Preview 2021
Viele Abgänge, neuer Quarterback

Saisonrückblick

Die 4. Winning Season für Sean McVay (10 Siege). Anders als zuvor, war es aber keine explosive Offense, sondern Staleys flexible Defense um die Superstars Donald & Ramsey die das Team trug (ligaweit die wenigsten zugelassenen Yards & Punkte).

Nachdem man die Seahawks in der Wildcard-Round noch schlagen konnte, war gegen die Packers Schluss. Hier zeigte sich auch die größte Schwachstelle der Rams: die Defense steht & fällt mit Donald & Ramsey. DPoY Aaron Donald war mit einer Rippenverletzung angeschlagen die Rams konnten keinen Druck ausüben.

Schlechtes Cap Management hindert die Rams Jahr für Jahr daran ihre Leistungsträger zu halten. In diesem Jahr beläuft sich der Deadcap auf 39 Mio $ (3. höchster der Liga) davon entfallen alleine 8,4Mio $ auf Gurley.

Abgänge

QB Jared Goff (Lions)

DL Michael Brockers (Lions)

S John Johnson (Browns)

CB Troy Hill (Browns)

TE Gerald Everett (Seahawks)

WR Josh Reynolds (Titans)

C Austin Blythe (Chiefs)

LB Samson Ebukam (49ers)

DE Derek Rivers (Texans)

RB Malcolm Brown (Dolphins)

LS Jake McQuaide (Cowboys)

Der Aderlass ist groß: 11 Spieler, 6 Coaches, 2 Executives sowie ihr Defense Coordinator verlassen die Rams. Größter Abgang ist QB Jared Goff, der seit seiner Vertragsverlängerung stetig abbaute & nie die Erwartungen von McVay erfüllen konnte. Die Lions wurden mit einem 3. Rundenpick 2021 sowie 2 1.Rundenpicks (2022 & 2023) überzeugt Goffs teuren Vertrag aufzunehmend & ihren QB Matthew Stafford zu den Rams zu schicken. Dazu verließen mit Johnson & Hill 2 Leistungsträger der Secondary LA in Richtung Cleveland. Mit Brockers geht ein weiterer Starter (Detroit). Offensiv muss man neben Goff auf TE Gerald Everett, C Austin Blythe, RB Malcolm Brown & WR Josh Reynolds verzichten.

DC Brandon Staley bleibt in der Stadt & übernimmt die Chargers als Headcoach. Hinzu kommen die Abgänge von:

LB Coach J. Barry (DC Green Bay Packers)

CB Coach A. Pleasant (Secondary Coach Lions)

Shane Waldron (Passing Game Coordinator Seahawks)

Assistant OL Coach A. Dickerson (Run Game Coordinator Seahawks)

Assistant QB Coach L. Coen (OC Kenntucky)

OL Coach / Rungame Coordinator Aaron Kromer (offen)

Mit Ray Agnew (Lions assistant GM) & Brad Holmes (Lions General Manager) verlassen 2 Executives die Rams in Richtung Detroit. Holmes bringt den Rams 2022 &2023 je ein 3.Runden Compensatory Pick, da er unter die Föderregel der NFL für Minderheiten fällt.

Zugänge

Matt Stafford (Lions)

WR DeSean Jackson (Eagles) 1 Jahr / 4,5 Mio$

P Corey Bojorquez (Bills) 1 Jahr / 1,02 Mio $

RB Sony Michel (Patriots) - Trade

DC Raheem Morris (Falcons)

Draft

Die Rams setzen Ihre 1.Rundenpicks in gewohnter Regelmäßigkeit für Veteranen ein, erst 2024 gibt es den nächsten.

2. Runde (57): WR Tutu Atwell Louisville

Tutu Atwell ist schnell (4,32 Sek / 40 Yards) & der leichteste Receiver im Draft. Atwell ist stark Downfield & nach dem Catch. Im College erzielte er je 7 Pässe einen Touchdown. Wahrscheinlich sehen wir Ihn früh als Gadget Spieler & als Returner.

3. Runde (103): LB Ernest Jones Sth Carolina

Jones große Stärke ist sein Football IQ. Was ihm an Physis fehlt, kompensiert er durch Cleverness & starkes Tackling. Er liest Defenses gut & schafft es so das Rungame zu verteidigen. Im 1. PS Spiel spielte er als MLB, der Speaker in seinem Helm fiel die ersten 21 Snaps aus, dennoch machte er die richtigen Calls & verdiente sich Lob von DC Raheem Morris (eine beeindruckende Leistung für einen Rookie).

4. Runde (117): DL Bobby Brown III Texas A&M

Bobby Brown III ist ein spannendes D-Line Prospect, welches Texas A&M in Tackles for Loss (7,5) & Sacks (5,5) anführte. Im College vor allem als Nose Tackle eingesetzt, ist Brown III sehr variabel & kann ebenso als Defensive Tackle oder Defensive End spielen.

4. Runde (130): CB Robert Rochell Central Arkansas

Mit Robert Rochell draften die Rams einen schnellen & athletischen Cornerback mit starken Ball Skills, der ursprünglich als Wide Receiver spielte. Im College schaffte er 10 Interceptions für Arkansas (2020: 5) sowie 25 Passunterbrechungen.

4. Runde (141): WR/TE Jacob Harris UCF

Jacob Harris ist groß, schnell (4,39 Sek / 40 Yards) & gewinnt Down-field. Ein (perspektivisch) potentielles Matchup Problem für Defenses. Er wird WR & TE spielen & wird früh als Gunner im Special Team in Erscheinung treten. Am College fing er nur 49 Pässe, im Mittel für 20,1 Yards, erzielte damit 987 Yards & 9 Touchdowns (in der NFL wäre dies Platz 3). Er wird Zeit brauchen, roh aber mit viel Potential.

5. Runde (174): DE Earnest Brown IV Northwestern

Brown ist kein athletischer Freak, hatte keinen guten Pro Day, gilt aber als Instinktspieler. Groß & mit langen Armen liegen seine Stärken vor allem im Spiel gegen den Pass. Seine primäre Position ist die des Edge Rushers.

7. Runde (233): RB Jake Funk Maryland

Jake Funk bringt ein sehr breites Skillset mit: Läuferisch stark, Passempfänger im Backfield & im Slot sowie Returner. Ein Warnzeichen: Funk Riss sich im College bereits zweimal das linke Kreuzband.

7. Runde (249): WR Ben Skowronek Notre Dame

Skowronek ist der größte & schwerste Receiver im Kader der Rams. Seine langen Arme & sein Körperbau machen ihn zu einem potentiellen Contested-Catch-Receiver. GM Snead betonte seine Qualitäten als Blocker.

7. Runde (252): LB Chris Garrett Concordia-St. Paul

36,5 Sacks, 15 forced fumbles (Division II Rekord) & 48,5 Tackles for loss in 28 Spielen sind beeindruckend wenn auch in der unterklassigen Division II. Garret hat viel Upside, so er sich denn an das höhere Niveau gewöhnt.

Offense

Ein verhältnismäßig schwaches Jahr der Rams Offense, Platz 22 nach erzielten Punkten, Platz 19 nach DVOA. Die Rams spielten zumeist mit 3-WR-Sets (65%) gefolgt von 2- (29%) & 3- Tight End Sets (5%). Die Idee dahinter: Möglichst viele gefährliche Passempfänger aufzustellen & die gleichzeitig in Passprotection helfen können. Die Rams hatten das 4. Jahr in Folge keinen Spielzug mit 6 Lineman & das, obwohl in 12,3% aller Snaps 7 oder mehr Spieler als Blocker agierten. Das war sehr erfolgreich, so stand Goff nur in 30 % der Snaps unter Druck.

Goffs Spielweise & Limitierungen führten dazu, dass die Rams wie kein anderes Team eng an der Line of Scrimmage standen um von dort aus nach außen zu ziehen. Mit der Konsequenz, dass die Receiver & Tight Ends zumeist in mittleren Distanzen angespielt wurden. Was bei Passprotection half, limitierte so das Scheme. Kupp & Woods erzielten aus dieser Aufstellung negative DVOA & verbesserten sich deutlich, wenn sie weiter außen spielten & das obwohl Sie zu den besten Slot Receivern der Liga gehören. Die gegnerischen Teams hatten sich darauf eingestellt, die Mitte des Feldes zu verteidigen.

Dies sollte sich mit einem aggressiven Downfield Passer wie Stafford in diesem Jahr ändern.

Offensive Line

Eine Lehre aus dem Superbowl ist, dass man eine schwache O-Line nicht kompensieren kann. Personell ist die O-Line der Rams in den vergangenen Jahren recht stabil, mit Blick auf die Performance nicht. 2019 gehörte sie zu den schwächeren, 2020 gehörte sie in die Top-10.

Dies liegt vor allem an ihrem 40-jährigen Left Tackle Andrew Whitworth. Bis zu seiner Verletzung (Innenband & hinteres Kreuzband) war er der zweit beste Tackle der Liga nach Blocks pro Snap. Er führte die Liga unter den Offensive Tackle mit 94% Pass Block Win Rate an, in der Run Block Win Rate reichte es mit 79% für Platz 8. Während seiner Verletzung wurde er von Joseph Noteboom gut vertreten. Der Rest der O-Line spielte je mehr als 1.000 Snaps & sorgte so für Stabilität.

Whitworth ist ein Jahr älter, Blythe wechselte in der Free Agency zu den Kansas City Chiefs. Der schwerwiegenste Abgang ist aber wohl O-Line Coach Aaron Kroemer mit denen der Rams einer der besten & erfahrensten Position Coaches verloren geht.

2021 ist Whitworth als linker Tackle gesetzt & wird im Verletzungsfall durch Notebloom ersetzt. Auf der Left Guard Position spielt David Edwards. Auf Center wird Austin Blythe entweder durch Brian Allen ersetzt (Starting Center 2019) oder auch durch Right Guard Austin Corbett. Auf Right Tackle steht Rob Havenstein, der sich im Vergleich zu 2019 deutlich stabilisierte. Die linke O-Line Seite gehört zu den stärksten der Liga, die rechte Seite reiht sich ins Mittelfeld ein was in Summe eine durchaus solide Line ist.

Die O-Line der Rams ist tief besetzt, auch wenn Sie es in den letzten Jahren dank ausbleibender Verletzungen, nicht sein musste. Noteboom ist ein starker Swing Tackle, Bobby Evans ein starker Backup-Guard. Evans könnte auch starten, sollte Corbett die Center Position übernehmen. Als Backups stehen dazu die Guards Jordan Meredith, Jamil Demby & Coleman Shelton sowie Center Chandler Brewer & Tackle/Guard Tremayne Anchrum zu Verüfgung.

Das die Rams in der kommenden Saison eine gute O-Line haben, wird nicht selbstverständlich sein. Ein neuer Coach, ein neuer Center: Der Schlüssel zur erfolgreichen O-Line ist, dass Sie als geschlossene Einheit, aufeinander abgestimmt agiert.

QB

Jared Goff war ein limitierender Faktor der Offense. In dieser Offseason tradete man daher für Matt Stafford. Ein klares Upgrade, aber keines ohne Fragezeichen. In der öffentlichen Wahrnehmung wurde der ehemalige Nummer 1 Pick der Detroit Lions zu oft vom schwachen Kader zurückgehalten. Stafford selbst ist mittlerweile bereits 33 Jahre alt & hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Für Ihn gilt es nun zu beweisen, dass er ein Team zum Titel tragen kann.

Die Backups werden John Wolford & Bryce Perkins sein, Devlin Hodges wurde in der Preseason entlassen. Wolford & Perkins haben beide Ihre Stärken als Runner, im Passing wussten sie noch nicht zu überzeugen. McVay setzt viel auf Play Action in dem Stafford ebenso deutlich stärker ist als Goff.

Running Back

Die Rushing Offense unter McVay ist seit je her gut & zeigt dies auch in 2020 mit dem 4. Platz nach DVOA. Rookie Cam Akers steigerte sich zur 2. Saisonhälfte & überzeugte vor allem in den Playoffs (272 Yards in 2 Playoff-Spielen) er fällt in diesem Jahr aber mit Achillessehnenriss aus.

Damit rückt Darrell Henderson in den Fokus. Henderson muss sich statistisch nicht hinter Akers verstecken. Bis Woche 8 war er der beste Runningback nach PFF Grades (90.2) Sean McVays drückte daraufhin sehr klar aus was er von PFF Grades hält (I benched the best rated RB, so how are these grades made?).

Akers ist sicherlich der bessere Back: mehr Potential, stärkerer Blocker aber die Wahl wurde McVay abgenommen. Henderson muss im 3. Jahr liefern die Anlagen dazu hat er.

McVay weist häufig darauf hin, wie wichtig Belastungssteuerung bei Henderson ist, damit dieser gesund & leistungsfähig bleibe. Die Rams reagieren nach diversen Verletzungen spät in der Pre-Season & holen den ehemaligen 1. Rundenpick Sony Michel. Dieser schlug sich immer wieder mit Verletzungen herum bringt aber mehr Spiele & Erfahrung (2.292 Yards / 535 Carries) mit als das gesamte im Kader befindliche Backfield der Rams.

Sony Michel hat das Potential zum 3-Down-Back konnte das aber nur selten zeigen. Er ist ein guter Runner (14 Touchdowns) & ein ordentlicher Pass Catcher (258 Yards / 26 Versuche / 1 Touchdown).

Henderson & Michel sind beide verletzungsanfällig, McVay wird im Rahmen eines Committees beide Backs rotieren lassen.

Backup wird wohl Xavier Jones sein, McVay nennt ihn einen Slash Runner, der gut blockt. Hinzu kommt Rookie Jake Funk der durch Geschwindigkeit überzeugt & wohl als Pass Catching Back spielen wird.

Tight End

Tyler Higbee ist die klare Nummer 1: 521 Yards für 5 Touchdowns standen 2020 für den 28-Jährigen zu buche. Kleinere Verletzungen warfen Ihn gegenüber 2019 zurück (719 Yards). Mit Gerald Everett hat der Nummer 2 Tight End (417 Yards) die Rams Richtung Seattle verlassen. Im Kader befinden sich mit Bryce Hopkins, Kendall Blanton & Jacob Harris talentierte Passempfänger. Alle 3 sind athletisch, aber auch relativ unerfahren. Harris hat hier sicherlich den weitesten Weg vor sich, hat er bislang nur Wide Receiver & noch nie Tight End gespielt. Hopkins enttäuschte in Camp & in Preseason, während Kendall Blanton einen guten Eindruck machte. Hopkins wird es schwer haben.

Hinzu kommt mit Johnny Mundt ein Tight End der fast ausschließlich als Blocker & in den Special Teams eingesetzt wird. In beiden Rollen ist er aber überdurchschnittlich gut (Platz 8 im Runblocking, Platz 10 im Passblocking der Tight Ends, bester Special Teams Player der Rams laut PFF). Mundt ist in der Rolle des Blocking Tight End gesetzt (nur 84 Yards bei 9 Pässen in 4 Jahren), überraschte aber im Training Camp mit einigen Highlight Catches.

Wide Receiver

Die Stärke der beiden besten Rams Receiver Woods & Kupp liegen in der Mitte des Feldes & mit Raumgewinnen nach dem Catch. Dafür bedarf es aber Bedrohung von außen & in der Tiefe des Feldes. Dies fehlte vergangenes Jahr & führte dazu, dass die Gegner sich darauf einstellten.

Mit Robert Woods III & Cooper Kupp stellen die Rams eines der besten Wide Receiver Duos der Liga. Beide haben in der 5. Saison in Folge je mehr als 90 Receptions mit mehr als 900 Yards aufgelegt. Kupp führte das Team mit 974 nach Yards an, 936 Yards gingen an Woods. Dafür führte Woods mit 6 Touchdowns gegenüber 3 Touchdowns durch Kupp.

Während Woods der Nummer 1 Receiver sein wird, wird Kupp vor allem im Slot spielen. Hier führt Kupp die Liga seit 2019 mit 29 forced missed Tackles an.

Mit Reynolds & Everett haben gute 1.000 Receiving Yards das Team verlassen, die es aufzufangen gilt. Van Jefferson kann hier auf eine größere Rolle hoffen. Nach einem soliden Rookie Jahr, welches der 2. Runden-Pick mit 19 Receptions für 220 Yards & einem Touchdown abschloß, sollte er mit Stafford den nächsten Schritt machen.

Nach einem starken Trainingscamp ist McVay ist voll des Lobes. Das Divisional Round Game gegen die Packers zeigte sein Potential auf (6/7 Pässen, 46 Yards, 1 Touchdown).

Mit DeSean Jackson verpflichtete man einen Receiver der sofern gesund das Feld tief attackieren kann. Im Draft kam mit Tutu Atwell der wahrscheinlich schnellste Receiver im Draft & mit Harris ein physischer Wide Receiver / Tight End Hybrid deren Stärken im tiefen Anspiel liegen. Atwell wird der schnellste Spieler im Team sein & legte im College Rekordzahlen für Receiving Yards in einer Saison auf. Hinzu kommt mit Skowronek noch ein physischer Receiver in Runde 7.

Ich denke, dass die Rams mit 6 Wide Receivern plus dem WR/TE Hybriden Harris den ich dieses Jahr vornehmlich in der Wide Receiver Rolle erwarte in die Saison gehen.

Um den letzten Platz streiten sich somit Rookie Ben Skowronek nach seinem Armbruch könnte er auf Injured Reserve landen Trishton Jackson & J.J. Koski.

Defense

Defensive Coordinator Brandon Staleys Leistung im vergangenen Jahr war herausragend. Nicht nur, dass er es schaffte seine beiden Superstars Donald & Ramsey perfekt aufzustellen, er etablierte auch ein hoch flexibles System, welches zuvorderst den Pass verteidigte. Seine D-Line mit Donald & Co. war stark genug den gegnerischen Quarterback ohne Blitz unter Druck zu setzen & dabei das Run Game kontrollieren. Ein gewisses Risiko, fehlte es dem Kader doch an starken Linebackern. Er kompensierte dies durch physische & intelligent spielende Defensive Backs. John Johnson III. war einer der besten Safeties der Liga, Troy Hill wurde zu einem der besten Slot Corner. Beide haben die Rams aus Cap Gründen Richtung Cleveland verlassen.

Raheem Morris als neuer Defensive Coordinator steht vor einer großen Aufgabe muss er sich doch an seinem Vorgänger messen lassen & dabei die Abgänge von Leistungsträgern kompensieren.

Defensive Line & Edge Rush

Wenn man über die 2021er Defense der LA Rams spricht, dann muss man mit dem amtierenden Defensive Player of the Year Aaron Donald anfangen. Jahr für Jahr Sack Leader seines Teams, der mit Abstand beste Defensive Tackle der Liga. In nahezu 70% der Snaps wurde Donald mindestens gedoppelt & erzielte dabei trotzdem die höchste Pass Rush Win Rate aller Defensive Tackle (24%). Er ist der Schlüssel der Rams Front: Seine Präsenz ermöglicht den anderen Rushern einfachere Matchups & stellt kontinuierlichen Druck sicher. Er stand bei 85% der Defense Snaps (13,5 Sacks) auf dem Platz, während die Spieler um Ihn herum rotieren konnten.

Im Umkehrschluss zeigte sich in der Divisional Round gegen die Packers, was ein Ausfall von Donald bedeutet: der Druck bleibt aus, dadurch öffnen sich für den Gegner Passoptionen, speziell in der mittleren Distanz in der die Linebacker die Schwachstelle der Rams sind.

Die Front der Rams bleibt trotz der Abgänge von Brockers & Fox (zusammen 11 Sacks) stark. Brockers wird wahrscheinlich durch Sebastian Joseph Day ersetzt, der zu den besten Run Stoppern zählt (Platz 5, 42%). AShawn Robinson kommt nach seiner Verletzung fit zurück & ist 12 Pfund leichter. Er muss sich in seinem Contract Year deutlich steigern.

Ergänzt wird die Front durch den 2019er 4. Rundenpick Greg Gaines, der ein starkes Trainingscamp ablieferte sowie den beiden Rookies Bobby Brown (4. Runde) & Earnest Brown (5. Runde). In Summe eine starke Interior Line.

Auf der Edge Position hatte Leonard Floyd mit 10,5 Sacks das beste Jahr seine Karriere was mit einem neuen 4 Jahres Vertrag über 64 Mio $ belohnt wurde.

Der 2. OLB Samson Ebukam (4,5 Sacks) wechselt innerhalb der Division zu den 49ers.

Justin Hollins, Obo Okoronkwo, Terrell Lewis und Rookie Chris Garrett werden sich die andere Pass Rush Snaps teilen. Hollins Stärken liegen in Größe & Aggressivität, Okoronkwo ist kleiner aber auch schneller. Terrell Lewis bringt eine Menge Talent mit, fiel letzte Saison aber 8 Spiele aus, seine Knieprobleme halten sich. Es sieht so aus, dass man seine Snaps deutlich limitieren muss um sein Knie nicht zu überlasten. In der 1. Backup Rolle ist derzeit Justin Lawler, der die vergangenen beiden Jahre verletzungsbedingt nicht spielen konnte. In der Preseason spielte Lawler (15,5 Tackles for loss & 9,5 Sacks am College) gegen die Chargers stark auf ebenso wie Rookie Chris Garrett, der in diesem Jahr überraschen könnte.

Inside Linebacker

Die schwächste Position Group der Rams. Micah Kiser (558 Snaps), Kenny Young (471), Troy Reeder (423) & Travin Howard (lange verletzt) teilten sich die Snaps. Neu hinzu kommt Rookie Ernest Jones. Auch hier werden McVay & Morris auf eine Rotation setzen. Kenny Young spielt häufig als einzelner Linebacker, während Kiser in 2-Linebacker-Sets die Rolle des Cover Linebackers übernimmt. Reeder übernahm die Rotationsaufgaben.

In der Preseason empfahl sich Rookie Ernest Jones (der teilweise schon den Mike Linebacker gab also die Ausrichtung der Defense übernahm) & Travin Howard, der von seiner Knieverletzung zurückkehrt.

Die Rams Linebacker Gruppe ist allenfalls solide & wird häufig schematisch durch die Safeties unterstützt. Starten werden wohl Young & Kiser.

Safety

Jahr für Jahr verlassen Leistungsträger in der Rams Defense das Team. In diesem Jahr war es John Johnson III sowie Troy Hill. Johnson kam die Mike-Rolle zu & stopfte viele Löcher innerhalb der Defense. Gerade auf der Position des Safeties haben die Rams in den vergangenen Jahren gut gedraftet, so dass sich Spieler wie Rapp, Fuller, Burgess & Scott hier anbieten.

Der letztjährige 6. Rundenpick Jordan Fuller rutschte durch die Verletzung von Taylor Rapp in die Startformation (3 Interceptions davon 2 gegen Tom Brady) & spielte für einen Rookie mehr als ordentlich. Taylor Rapp wiederum nun im 3. Jahr vertrat 2019 den lange verletzten Johnson gut. Rapp ist wieder fit & begeistert in der Saisonvorbereitung durch starke Passverteidigung.

Als 3. Safety wird wohl Terrell Burgess spielen. Durch Verletzungspech hat man bislang wenig von dem Safety gesehen (Knöchelverletzung in Woche 7). Im Camp macht er sich gerade viele Fans: Seine Man-Coverage sieht deutlich besser aus, er wirkt physischer & verteidigt den Pass stark. Burgess ist jemand, den man im kommenden Jahr auf dem Zettel haben muss gegebenenfalls kann er auch in die Rolle des Nickelcorners rutschen, auch häufigere 3 Safety Sets würden mich nicht überraschen.

Der 4. Safety Nick Scott spielte zumeist in den Special Teams & rutschte durch die Verletzungen anderer Defensive Backs in das Team.

Gleiches gilt für J.R. Reed der im Camp vor allem mit seinen Cover-Fähigkeiten einen guten Eindruck machte. Im Depth Chart der Rams ist er derzeit die Nummer 5 der Safeties. Insgesamt haben die Rams 10 Safeties in ihr Camp eingeladen um die Safety Plätze 5 & 6 sollte es einen harten Wettbewerb geben. Heraus sticht noch undrafted Rookie Troy Warner (Bruder von Fred Warner) der mit flexibler Spielweise & guten Tacklings auf sich aufmerksam macht.

In Summe ist die Safetygruppe der Rams jung & tief besetzt. Wenn Rappdas Niveau vor seiner Verletzung erreicht sowie Fuller & Burgess den nächsten Schritt in Ihrer Entwicklung machen, so bin ich zuversichtlich, dass man den Verlust Johnsons auffangen kann.

Corner Back

Das die Rams im vergangenen Jahr eine der besten Defenses der Liga stellten lag vor allem an Ihrem Cornerback Trio: Jalen Ramsey, Darious Williams & Nickelcorner Troy Hill haben auf höchstem Niveau gespielt.

Der flexible Einsatz von Ramsey Staley schob ihn stets in neue Rollen führte dazu, dass es für Teams schwieriger war um ihn herum zu spielen. Ramsey, Hill & Williams wurden nahezu gleich oft vom gegnerischen Quarterback angespielt (60, 61, 62 Pässe). Statistisch waren Williams (4 Int, 14 Passes defensed) & Hill (3 Int, 10 Passes defensed) sogar besser als Ramsey. Dieser spielte eine herausragende Saison, weniger wegen seiner Stats (nur 1 Interception) sondern, weil er flexibel spielte & dabei stets ein echter Shut-Down Corner war (Ligaweit 3. Platz nach Yards je Passversuch).

Hills Rolle wird wahrscheinlich durch David Long Jr. oder Safety Terrell Burgess ersetzt. David Long muss sich beweisen, wechselten sich in der Preseason gute Plays mit schwachem Stellungsspiel ab. Er muss zeigen, dass er nicht die Schwachstelle der Secondary wird.

Rookie Robert Rochell ergänzt die Corner Rotation & wird wohl zunächst hinter Ramsey, Williams & Long lernen dürfen. Mit seiner Athletik hat er aber das Potential zunehmend Aufgaben zu übernehmen, wenn er von seiner Handgelenksverletzung genesen ist.

Abgerundet wird die Cornerback Gruppe durch Kareem Orr, Tyler Hall, Brontae Harris & Donte Deayon.

Man darf gespannt sein wo DC Raheem Morris Ramsey aufstellt ob als klassischen Nummer 1 Corner oder ob er ihn doch häufig in den Slot zieht. Die Anforderungen an Williams & Long werden hoch sein speziell, wenn sie Nummer 1 Receiver ausschalten müssen.

Special Teams

Die Special Teams der Rams waren vergangene Saison schwach (30. nach DVOA, 31. nach Punt Returns, 28. nach Kick Returns). Die Rams stellten im 1. Jahr unter McVay noch das beste Special Team & bauten dann kontinuierlich ab. Dies sollte mit den Neuzugängen Atwell, Funk & Jackson als Returner & mit den athletischen Harris & Skowronek als Gunner besser werden. Dazu stabilisierte sich die Leistung von Matt Gay, was zur frühen Entlassung von Austin MacGinnis führte.

Auch wenn im Rams Kader mit Johnny Hekker eine Punter Legende im Kader steht, ist er nicht unumstritten. Hekker spielte trotz 28 Punts in der gegnerischen 20 Yard Linie eine schwache Saison. 2021 kostet er die Rams 4,9 Mio $. Es ist eigentlich nicht vorstellbar, dass Hekker der immer wieder mit Trick Plays überrascht das Team verlassen könnte, aber mit Corey Bojorquez brachten die Rams einen ernsthaften Wettbewerber ins Team.

Mit dem Abgang von Jake McQuaide wird der neue Long Snaper unter Colin Holba, Steven Wirtel & Matt Orzech (der derzeit vorne zu liegen scheint) ausgewählt.

Players to watch

Matthew Stafford

Stafford wird zeigen müssen, dass er ein Team zum Titel führen kann. Er, ebenso wie McVay haben nun keine Ausreden mehr. Stafford kämpft dabei gegen seine Verletzungshistorie & sein fortschreitendes Alter. Kann er das umsetzen, was McVay fordert, wird es eine sehr unterhaltsame Offense.

Van Jefferson

In seiner Rookie Saison konnte er sich nicht gegen Josh Reynolds durchsetzen, spielte aber dennoch solide. Jetzt hat er ein komplettes Camp hinter sich, spielt mit einem besseren Quarterback & sollte seine Rolle gegenüber von Woods finden. Er hat bereits eine gute Chemie mit Stafford.

Ernest Jones

Ein kaputter Kopfhörer hält diesen Rookie nicht davon ab Defensive Plays zu callen. Ok, es war nur in der Preseason aber Jones zeigt Football IQ & Leadership. Er ist noch roh aber könnte in naher Zukunft eine größere Rolle einnehmen.

Chris Garrett

Kleines College, großes Talent. Garrett war nur einer von 3 Division II Spielern, die in diesem Jahr gedraftet wurden, aber könnte sich schnell einen Platz in der Pass Rush Rotation holen. Einen Vorgeschmack gab es in der Pre Season gegen die (Backups) Raiders: 7 Tackles, 2 Sacks & 1 forced Fumble.

Prediction

Die Papierlage bei den Rams ist zunächst einmal gut. Viele Stars auf den Schlüsselpositionen in einem starken Scheme. Aber gerade auf diesen Positionen fehlt es an Kadertiefe.

Die Kaderplanung muss man kritisieren: Die Vertragsverlängerung für Goff kam zu früh, der Dead Cap stappelt sich. In Konsequenz muss man Leistungsträger ziehen lassen, stets in der Hoffnung, dass junge Spieler den nächsten Schritt machen. Das funktionierte bei den Rams zuletzt sehr gut ist aber nicht selbstverständlich.

Kleiner Fun Fact: Seitdem die Rams ihr neues Stadion bezogen, haben sie mehr Heim- als Auswärtsspiele verloren.

Alles in allem sind die Rams schwer vorherzusagen. Der Anspruch muss die Teilnahme an den Playoffs sein trotz der schweren Division.

Für mich gibt es 3 Schlüssel, die die Rams zu einem Contender machen:

Ein stark spielender Matt Stafford spielt in einer schnell harmonierenden Offense

Raheem Morris schafft es die Defense weiterhin variabel zu halten & löst vor allem die Herausforderungen beim 3. Corner & auf der Linebacker Position

Der wichtigste Punkt: Die Rams bleiben gesund! Es gibt zu viele Schlüsselspieler im Team die nicht ausfallen dürfen. In der Offense zähle ich hierzu Stafford (QB gilt für fast alle Teams), Henderson/Michel & Whitworth. In der Defense ist es noch ernster: Ohne Donald kein Passrush, ohne Ramsey wird die Secondary nicht halten.

Passen all diese Puzzleteile, so sehe ich die Rams als Contender - 13 Siegen / 4 Niederlagen & ein tiefer Playoff Run ist machbar.

Fehlt eines der Puzzleteile dafür reicht schon Pech so kann man auch schnell bei 9-8 landen & gerade in dieser Division enttäuschend die Playoffs verpassen.

Ich bleibe positiv & gönne McVay, Donald, Stafford, Ramsey & Co. ein Spiel im Februar.

ø 9.0
KOMMENTARE
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Herr0in
29.08.2021 | 14:50 Uhr
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Herr0in : 
29.08.2021 | 14:50 Uhr
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Herr0in : 
der mit Abstand beste Defensive Player der Liga - ftfy :)
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DerLutz
27.08.2021 | 12:23 Uhr
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DerLutz : 
27.08.2021 | 12:23 Uhr
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DerLutz : 
Danke für die gute Preview

Da ich fest davon ausgehe, dass die Offense gut sein wird, liegt mein Augenmerk hier vor allem auf Atwell (schneller als Waddle?). Für mich war das ein Reach in der 2. Runde.
Defensiv wird vor allem das Scheme spannend. Morris hat bei den Falcons als Quinn weg war gute Arbeit geleistet, aber was komplett anderes als Staley gespielt. Unterm Strich kann ich hier aber das selbe sagen wie letztes Jahr als niemand Staley kannte: Donald und Ramsey geben einem eine hohe Baseline.

Unterm Strich sind die Rams mein Favorit in der NFC West und werden mit Packers und Bucs um die NFC Spot im Super Bowl kämpfen
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Petzie
MODERATOR
26.08.2021 | 23:31 Uhr
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Petzie : 
26.08.2021 | 23:31 Uhr
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Petzie : 
Vielen Dank an Neu-Spox User Wen_Dan_1 (https://www.spox.com/myspox/id/Wen:5F:Dan:5F:1.html) für die Arbeit

Folgt ihm gerne bei Twitter: @Wen_Dan_1

Leider erlaubt der Editor nicht, dass überall noch Absätze rein kommen, die Lesbarkeit könnte dadurch noch etwas besser sein, aber Daniel hat sich viel Mühe gegeben und sehr ausführlich analysiert, daher fehlt dafür einfach der Platz.

Die Grafiken kriege ich leider auch nicht mehr hier rein, die müsst ihr euch einfach dazudenken
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