04.09.2012 um 20:46 Uhr
Geschrieben von InsideOut
Kühnens gefährliches Spiel Pt.2
Patrik Kühnen in der Zwickmühle
Kühnen ist in einer sehr komplizierten Situation. Auf der einen Seite steht er in der Verantwortung, das bestmögliche Team zu nominieren um dem Abstieg und einem weiteren medialen Spießrutenlauf zu entgehen, auf der anderen Seite muss er ein Gefühl von Geschlossenheit und Teamgeist vermitteln, das dem deutschen Team zur Zeit offensichtlich fehlt. Nur mit einem funktionierendem Team kann die deutsche Mannschaft langfristig mit den großen Tennisnationen mithalten.
Kühnen muss sich in den letzten Tagen vorgekommen sein wie ein Pokerspieler: Mit der Nichtnominierung von Kohlschreiber hat er die Möglichkeit ein Exempel zu statuieren und die Unantastbarkeit einiger Spieler aufzuheben. Auf der anderen Seite vergrößert er so die Gefahr einer Niederlage und riskiert somit seinen Job als Davis Cup Teamchef. Dass Patrik Kühnen seine Entscheidung mit deutlichen Worten unterstreicht (er habe sich "gegen Philipp Kohlschreiber und für das Team entschieden") ist für mich ein deutliches Zeichen dafür, dass bei ihm ein Umdenken stattgefunden hat und ein Teamgeist vorgelebt werden soll, wie es ihn zur Zeit zum Beispiel bei den Damen gibt.
Gänzlich konsequent hat Kühnen dennoch nicht gehandelt. Hätte er nur Spieler nominieren wollen, die nach außen hin vollen Einsatz für ihr Land zeigen und dieses repräsentieren wollen, so hätte Olympia-"Verweigerer" Mayer ebenfalls im Aufgebot fehlen müssen. Damit hätte Kühnen den Abstieg jedoch wohl billigend in Kauf genommen.
Kühnen steht vor schwierigen Tagen
Schicksalsspiel
So oder so steht fest, dass Kühnen wohl vor seinen wichtigsten Wochen als Davis Cup Teamchef steht: Gewinnt das Team, so ist Kühnen der große Gewinner im internen Machtkampf und kann sich weiter seiner Aufgabe widmen, ein schlagfertiges und homogenes Team zu formen. Verliert das Team gegen Australien, so muss sich der Teamchef auf viel Kritik einstellen, die auf ihn einhageln wird. Eine Zukunft als Teamchef wäre in diesem Fall zumindest zweifelhaft.
Fraglich bleibt, wie mit Kohlschreiber nach dem Spiel gegen Australien umgegangen wird. "Die Tür steht weiter offen", hat Kühnen in diesen Tagen über die Zukunft von Kohlschreiber im Davis Cup Team gesagt. Spielerisch wäre der Augsburger in jedem Fall ein Gewinn für Deutschland.
Ich hoffe, dass es dem ersatzgeschwächten Team gelingt, den Abstieg zu verhindern und dass Patrik Kühnen mit der zuletzt gezeigten Konsequenz weiterarbeitet. Sollte Kohlschreiber (und der Rest der Davis Cup Spieler) diesen Weg akzeptieren und in der geforderten Art und Weise in dem Davis Cup Team arbeiten, so hätte Kühnen zumindest den ersten Schritt geschafft und dem deutschen Herrentennis eine neue Identität gegeben und eine Basis für eine erfolgreichere Zukunft im Teamwettbewerb geschaffen.
Alexander Siegmund
Kühnen ist in einer sehr komplizierten Situation. Auf der einen Seite steht er in der Verantwortung, das bestmögliche Team zu nominieren um dem Abstieg und einem weiteren medialen Spießrutenlauf zu entgehen, auf der anderen Seite muss er ein Gefühl von Geschlossenheit und Teamgeist vermitteln, das dem deutschen Team zur Zeit offensichtlich fehlt. Nur mit einem funktionierendem Team kann die deutsche Mannschaft langfristig mit den großen Tennisnationen mithalten.
Kühnen muss sich in den letzten Tagen vorgekommen sein wie ein Pokerspieler: Mit der Nichtnominierung von Kohlschreiber hat er die Möglichkeit ein Exempel zu statuieren und die Unantastbarkeit einiger Spieler aufzuheben. Auf der anderen Seite vergrößert er so die Gefahr einer Niederlage und riskiert somit seinen Job als Davis Cup Teamchef. Dass Patrik Kühnen seine Entscheidung mit deutlichen Worten unterstreicht (er habe sich "gegen Philipp Kohlschreiber und für das Team entschieden") ist für mich ein deutliches Zeichen dafür, dass bei ihm ein Umdenken stattgefunden hat und ein Teamgeist vorgelebt werden soll, wie es ihn zur Zeit zum Beispiel bei den Damen gibt.
Gänzlich konsequent hat Kühnen dennoch nicht gehandelt. Hätte er nur Spieler nominieren wollen, die nach außen hin vollen Einsatz für ihr Land zeigen und dieses repräsentieren wollen, so hätte Olympia-"Verweigerer" Mayer ebenfalls im Aufgebot fehlen müssen. Damit hätte Kühnen den Abstieg jedoch wohl billigend in Kauf genommen.
Kühnen steht vor schwierigen Tagen
Schicksalsspiel
So oder so steht fest, dass Kühnen wohl vor seinen wichtigsten Wochen als Davis Cup Teamchef steht: Gewinnt das Team, so ist Kühnen der große Gewinner im internen Machtkampf und kann sich weiter seiner Aufgabe widmen, ein schlagfertiges und homogenes Team zu formen. Verliert das Team gegen Australien, so muss sich der Teamchef auf viel Kritik einstellen, die auf ihn einhageln wird. Eine Zukunft als Teamchef wäre in diesem Fall zumindest zweifelhaft.
Fraglich bleibt, wie mit Kohlschreiber nach dem Spiel gegen Australien umgegangen wird. "Die Tür steht weiter offen", hat Kühnen in diesen Tagen über die Zukunft von Kohlschreiber im Davis Cup Team gesagt. Spielerisch wäre der Augsburger in jedem Fall ein Gewinn für Deutschland.
Ich hoffe, dass es dem ersatzgeschwächten Team gelingt, den Abstieg zu verhindern und dass Patrik Kühnen mit der zuletzt gezeigten Konsequenz weiterarbeitet. Sollte Kohlschreiber (und der Rest der Davis Cup Spieler) diesen Weg akzeptieren und in der geforderten Art und Weise in dem Davis Cup Team arbeiten, so hätte Kühnen zumindest den ersten Schritt geschafft und dem deutschen Herrentennis eine neue Identität gegeben und eine Basis für eine erfolgreichere Zukunft im Teamwettbewerb geschaffen.
Alexander Siegmund
Aufrufe: 1741 | Kommentare: 6 | Bewertungen: 7 | Erstellt:04.09.2012
ø 9.9
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
05.09.2012 | 18:44 Uhr
0
kalweb :
Tommy Haas hat sich auf seiner Facebook-Seite nun zu Wort gemeldet. Die Begründung ist ok:https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=520908467926554&id=133144376702967
0
05.09.2012 | 13:16 Uhr
0
kalweb :
Klar, es gibt einfachere Gegner als Australien. Aber ich denke trotzdem, dass Deutschland das Spiel gewinnen sollte - vorausgesetzt natürlich, dass ein Mayer nicht komplett einbrechen wird.Hewitt und Tomic sind stark, auf Sand dagegen definitiv schlagbar. Mayer kann an einem guten - oder besser gesagt: an keinem schlechten Tag - beide schlagen. Stebe hat auf Sand schon für Furore gesorgt. Bei den French Open zum Beispiel konnte er Tsonga lange Zeit ärgern.
Von daher blicke ich ganz optimistisch in die Playoffs!
0
04.09.2012 | 20:48 Uhr
0
0
COMMUNITY LOGIN
Statistik
Meiner Meinung sollte man auf Kohli komplett verzichten. Da hat er sich meiner Meinung einfach zuviel erlaubt und man merkt ihm einfach an, dass Davis-Cup und Deutschland repräsentieren einfach wenig bedeutet.
Bei Mayer ist ein klärendes Gespräch wohl auch nötig. Macht halt keinen Sinn Spieler aufzustellen, die eig. lieber Turniere für sich selbst spielen.
Tennis ist halt doch eine Individualistensportart...
Kühnen muss sich aber auch hinterfragen. Denn er hat das ganze Theater bisher so zugelassen, aber gut, dass er jetzt endlich mal eingreift.
Aber er sollte mal seine Platzwahl überdenken. Gegen Argentinien auf Sand war ja ein Reinfall mit Ansage
Wir sollten öfter auf Rasen spielen, wenn das möglich wäre...
Pro Abstieg! Die Einstellung zum Davis Cup muss wieder positiv sein und eine neue Mentalität, dass es nix "Geileres" gibt, als für sein Land zu spielen.