04.09.2012 um 20:43 Uhr
Geschrieben von InsideOut
Kühnens gefährliches Spiel Pt.1
Nach 14 Jahren kommt der Davis Cup erstmals zurück nach Hamburg. Gegen Australien kämpft das Team von Patrik Kühnen um den Klassenerhalt in der Weltgruppe. Doch statt Optimismus und Vorfreude regieren Gerüchte von persönlichen Differenzen und öffentlich ausgetragene Machtkämpfe die Berichterstattungen. Im Mittelpunkt dieser "Schlammschlacht" stehen neben Patrik Kühnen vor allem der nicht-nominierte Philipp Kohlschreiber und Tommy Haas, der seine Teilnahme aus persönlichen Gründen absagte. In meinem folgenden Blog möchte ich Kühnens gefährliches - und vermutlich notwendiges - Spiel beleuchten.
Zwischen Kohlschreiber und Kühnen knistert es
Was ist passiert?
Als am Dienstag die Nominierung für die Davis Cup Partie in Hamburg bekannt gegeben wurde, war das Fehlen von den beiden aktuell besten deutschen Tennisspielern für viele Tennisfans schon längst keine Überraschung mehr. Weder Philipp Kohlschreiber, der in den letzten Wochen die lange geforderte Konstanz in seine Leistungen zu bringen scheint, noch "Altmeister" - man möge mir diese Bezeichnung verzeihen - Tommy Haas werden das deutsche Team im Kampf gegen die Zweitklassigkeit vertreten. Bei der Betrachtung der einzelnen Gründe wird die Frage nach Prinzipien zwangsläufig aufgeworfen.
Für eine Analyse und Beurteilung der Nominierung gehe ich mehr als ein halbes Jahr zurück. Im Februar 2012 spielte das Team in Bamberg gegen Argentinien und offenbarte deutliche interne Risse im Mannschaftsklima. Kohlschreiber musste seine Teilnahme kurzfristig auf Grund von gesundheitlichen Problemen absagen und machte sich an diesem Wochenende durch seine Abwesenheit und scheinbares Desinteresse nicht nur teamintern keine Freunde. Vor allem Tommy Haas kritisierte das Verhalten Kohlschreibers, der sich im Verlauf des Wochenendes nicht beim Team gemeldet haben soll. Dass der Augsburger bereits in der nächsten Woche ein Turnier spielte, verstärkte den unglücklichen Eindruck, den Kohlschreiber an diesem Wochenende hinterließ.
Olympische (Trauer)Spiele
Die Frage nach Kohlis Prioritäten wurde in diesen Tagen öffentlich in den Medien diskutiert und fand im August neue Nahrung, als der Deutsche seine Teilnahme an den Olympischen Spielen absagte.
Überhaupt waren die Spiele in London ein Reinfall für das deutsche Herrentennis. Florian Mayer wollte von Beginn an nicht für Deutschland spielen, da die Wochen in London nicht mit seinem Turnierkalender vereinbar waren, Kohli sagte die Teilnahme wie bereits geschrieben kurzfristig ab und Haas, der unbedingt in London spielen wollte, wurde durch überzogene Forderungen des DOSB nicht nominiert - was blieb waren persönliche Niederlagen und Enttäuschungen bei allen Beteiligten und eine katastrophale Außendarstellung.
Für Haas war diese Entscheidung wohl der berühmte Tropfen, der das Fass überlaufen ließ. Der Anfang dieser Entscheidungsfindung wird wohl aber bereits in Bamberg stattgefunden haben. Die überraschende Nominierung für das Spiel gegen Argentinien wurde in den Medien und von vielen Fans schon vor dem Match kritisiert und die Zweifler wurden nach der Niederlage von Haas im Doppel bestätigt - Haas wurde zum Buhmann und seine Nominierung zur Fehlentscheidung.
Vom Buhmann zum Retter
In den folgenden Monaten legte Haas eine furiose Saison hin und wurde in den Wochen vor der anstehenden Davis Cup Begegnung als Retter des deutschen Herrentennis dargestellt. Die zum Teil heftigen Kritiken am Anfang der Saison, die von den gleichen Medien und Tennisfans geäußert wurden, scheinen aber noch immer im Hinterkopf von Haas zu sein. Diese Gefühle waren es meiner Meinung, die Haas zu einem Verzicht bewogen.
Ich kann die Reaktion von Haas verstehen. Seine Karriere verdient Respekt und Anerkennung, seine Bilanz von 19-7 im Davis Cup sollte Dankbarkeit hervorrufen. Stattdessen wurden weder seine Erfolge, noch seine couragierten Comebacks nach zahlreichen Verletzungen gewürdigt. Dass Haas mit 34 Jahren über den Dingen steht und nicht länger Spielball vom DTB und DOSB sein möchte, ist für mich absolut verständlich und ein hausgemachtes Problem. Dass dieser Schritt für Tommy Haas ein schwieriger war, sollte den deutschen Tennisfans ebenfalls bewusst sein. Immerhin ist Haas in Hamburg geboren und wurde dort vor einigen Wochen gefeiert und bewundert, als er sich bis in das Finale des Turniers in Hamburg spielte.
Haas ist über vom DTB und DOSB enttäuscht
Anders stellt sich die Situation bei Kohlschreiber dar. Ich weiss nicht, wie sein Gesundheitszustand vor Olympia und dem Match in Bamberg war und ob eine Absage nötig gewesen wäre. Dass es sich für den wohl besten deutschen Spieler der nächsten Jahre gehört, sich bei seinem Team zu erkundigen, steht allerdings außer Frage. Ebenso unverständlich ist es, dass Kohlschreiber an seinem freien Tag bei den US Open - Training und Pressetermine abgesehen - keine Zeit findet um seine persönlichen Differenzen mit Patrik Kühnen auszuräumen. (Spox berichtete)
Diese Geschehnisse waren es auch, die Kühnen zu einer Nichtnominierung veranlassten. "Irgendwann ist eine Grenze erreicht", waren seine Worte, die seine Entscheidung erläuterten.
Hier gehts zum 2. Teil
Zwischen Kohlschreiber und Kühnen knistert es
Was ist passiert?
Als am Dienstag die Nominierung für die Davis Cup Partie in Hamburg bekannt gegeben wurde, war das Fehlen von den beiden aktuell besten deutschen Tennisspielern für viele Tennisfans schon längst keine Überraschung mehr. Weder Philipp Kohlschreiber, der in den letzten Wochen die lange geforderte Konstanz in seine Leistungen zu bringen scheint, noch "Altmeister" - man möge mir diese Bezeichnung verzeihen - Tommy Haas werden das deutsche Team im Kampf gegen die Zweitklassigkeit vertreten. Bei der Betrachtung der einzelnen Gründe wird die Frage nach Prinzipien zwangsläufig aufgeworfen.
Für eine Analyse und Beurteilung der Nominierung gehe ich mehr als ein halbes Jahr zurück. Im Februar 2012 spielte das Team in Bamberg gegen Argentinien und offenbarte deutliche interne Risse im Mannschaftsklima. Kohlschreiber musste seine Teilnahme kurzfristig auf Grund von gesundheitlichen Problemen absagen und machte sich an diesem Wochenende durch seine Abwesenheit und scheinbares Desinteresse nicht nur teamintern keine Freunde. Vor allem Tommy Haas kritisierte das Verhalten Kohlschreibers, der sich im Verlauf des Wochenendes nicht beim Team gemeldet haben soll. Dass der Augsburger bereits in der nächsten Woche ein Turnier spielte, verstärkte den unglücklichen Eindruck, den Kohlschreiber an diesem Wochenende hinterließ.
Olympische (Trauer)Spiele
Die Frage nach Kohlis Prioritäten wurde in diesen Tagen öffentlich in den Medien diskutiert und fand im August neue Nahrung, als der Deutsche seine Teilnahme an den Olympischen Spielen absagte.
Überhaupt waren die Spiele in London ein Reinfall für das deutsche Herrentennis. Florian Mayer wollte von Beginn an nicht für Deutschland spielen, da die Wochen in London nicht mit seinem Turnierkalender vereinbar waren, Kohli sagte die Teilnahme wie bereits geschrieben kurzfristig ab und Haas, der unbedingt in London spielen wollte, wurde durch überzogene Forderungen des DOSB nicht nominiert - was blieb waren persönliche Niederlagen und Enttäuschungen bei allen Beteiligten und eine katastrophale Außendarstellung.
Für Haas war diese Entscheidung wohl der berühmte Tropfen, der das Fass überlaufen ließ. Der Anfang dieser Entscheidungsfindung wird wohl aber bereits in Bamberg stattgefunden haben. Die überraschende Nominierung für das Spiel gegen Argentinien wurde in den Medien und von vielen Fans schon vor dem Match kritisiert und die Zweifler wurden nach der Niederlage von Haas im Doppel bestätigt - Haas wurde zum Buhmann und seine Nominierung zur Fehlentscheidung.
Vom Buhmann zum Retter
In den folgenden Monaten legte Haas eine furiose Saison hin und wurde in den Wochen vor der anstehenden Davis Cup Begegnung als Retter des deutschen Herrentennis dargestellt. Die zum Teil heftigen Kritiken am Anfang der Saison, die von den gleichen Medien und Tennisfans geäußert wurden, scheinen aber noch immer im Hinterkopf von Haas zu sein. Diese Gefühle waren es meiner Meinung, die Haas zu einem Verzicht bewogen.
Ich kann die Reaktion von Haas verstehen. Seine Karriere verdient Respekt und Anerkennung, seine Bilanz von 19-7 im Davis Cup sollte Dankbarkeit hervorrufen. Stattdessen wurden weder seine Erfolge, noch seine couragierten Comebacks nach zahlreichen Verletzungen gewürdigt. Dass Haas mit 34 Jahren über den Dingen steht und nicht länger Spielball vom DTB und DOSB sein möchte, ist für mich absolut verständlich und ein hausgemachtes Problem. Dass dieser Schritt für Tommy Haas ein schwieriger war, sollte den deutschen Tennisfans ebenfalls bewusst sein. Immerhin ist Haas in Hamburg geboren und wurde dort vor einigen Wochen gefeiert und bewundert, als er sich bis in das Finale des Turniers in Hamburg spielte.
Haas ist über vom DTB und DOSB enttäuscht
Anders stellt sich die Situation bei Kohlschreiber dar. Ich weiss nicht, wie sein Gesundheitszustand vor Olympia und dem Match in Bamberg war und ob eine Absage nötig gewesen wäre. Dass es sich für den wohl besten deutschen Spieler der nächsten Jahre gehört, sich bei seinem Team zu erkundigen, steht allerdings außer Frage. Ebenso unverständlich ist es, dass Kohlschreiber an seinem freien Tag bei den US Open - Training und Pressetermine abgesehen - keine Zeit findet um seine persönlichen Differenzen mit Patrik Kühnen auszuräumen. (Spox berichtete)
Diese Geschehnisse waren es auch, die Kühnen zu einer Nichtnominierung veranlassten. "Irgendwann ist eine Grenze erreicht", waren seine Worte, die seine Entscheidung erläuterten.
Hier gehts zum 2. Teil
Aufrufe: 1699 | Kommentare: 5 | Bewertungen: 7 | Erstellt:04.09.2012
ø 9.7
KOMMENTARE
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05.09.2012 | 03:50 Uhr
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Sonnenbraun :
Darauf sind wir natürlich alle gespannt
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04.09.2012 | 20:54 Uhr
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Wöchentlich schaffe ich es nicht mehr. Ich bin dabei mir Gedanken über eine andere Form der Kolumne zu machen. Gibt News sobald ich eine Entscheidung getroffen habe.
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