Dieser Blog ist eine taktische Spinnerei und eine Kombination aus dem Spielermaterial der vergangenen, sowie der kommenden Saison.

Zwei Spieler stehen in unserer Vorbereitung besonders heraus. Zunächst ist da Shaqiri, der eine herausragende Vorbereitung spielt.
Die zweite Personalie ist Javi Martinez, welcher bald zum neuen Transferrekord der Bundesliga und des FC Bayerns werden kann.

Warum etwas ändern?
Spätestens die letzen zwei Saisons haben uns gezeigt, dass es zwei gravierende Probleme in unserem Spielsystem gibt.
1. Die Offensive ist zu starr. Für unsere Gegner ist es zu einfach Lauf- und Passwege auszurechnen, da entweder über die linke oder rechte Außenbahn versucht wird irgendwie Gomez zu erreichen.
2. Das offene Mittelfeld. Unsere Gegner haben es sehr leicht durch unser zentrales Mittelfeld zu kombinieren, da es meist nur aus zwei Spielern besteht. Falls diese Spieler Gustavo und Schweinsteiger heissen, sind wir zu defensiv eingestellt und unsere Offensive bekommt keine Unterstützng. Falls Kroos und Schweinsteiger im Mittelfeld auflaufen sind wir bei Kontern zu offen.

Neue Spieler, neues Glück?
Die Frage ist jetzt ob und wie diese beiden Spieler unsere Probleme lösen können. Dazu gehe ich die für mich relevanten Fähigkeiten der Spieler einmal ab und versuche sie taktisch einzubinden.

Xherdan Shaqiri
Seine angestammte Position ist die des RA. Auf den ersten Blick scheint speziell diese Position bei uns ein wenig überlagert (Robben, Müller, Shaqiri, Weiser), doch schon während der Vorbereitung wurde klar, dass dieser 20 Jahre alte, 1,69m große, 11,5 Millionen -Euro-Transfer mehr ist als nur das.
Ob auf LA oder auf der Position des Spielmachers, überall tritt er in erscheinung.
Auffällig dabei ist sein straker Bezug zum Mittelfeld. Er versucht ein Bindeglied zwischen Zentrale und Offensive zu sein und genau dort liegt sein Mehrwert. Hatten wir bisher in der zentralen Offensive noch die Wahl zwischen Müller, der fast einen zweiten Stürmer spielt (Hängende Spitze) und Kroos, der eher zum zentralen Mittelfeld tendiert und häufig ein wenig phlegmatisch wirkt, haben wir jetzt die Möglichkeit einen Spieler aufzubringen, der die Waage zwischen dem Mittelfeld und der Sturmspitze hält, im hohen Maße Kombinationsfreudig ist (Stichwort Kurzpassspiel) und zudem sehr schussgewaltig, sowie torgefährlich ist.
Ich bin mir ziehmlich sicher, dass wir noch viel Spaß an ihm haben werden und er ein grandios sinnvoller Spieler ist, der ungeachtet seines Alters, seines Kaufpreises und seiner Unerfahrenheit ein berächtigtes Stammplatzpotenzial hat.

Javi Martinez
Ohne Frage ist er das Königstransfer-Ziel des Sommers, doch begleiten seine Personalie gleichzeitig viele Fragen.
Noch ein defensiver Mittelfeldspieler? Reichen Schweinsteiger, Tymoschchuck, Gustavo, Can und Kroos nicht? Ist er wirklich die 40 Millionen seiner Ablöseklausel wert? Wo liegt überhaupt sein Mehrwert für die Mannschaft?
Man kann wohl sagen, dass Tymoschchuck keine echte Alternative mehr für das defensive Mittelfeld darstellt, was bedeutet wir haben aktuell Schweinsteiger, Kroos und Gustavo als etablierte Mittelfeldspieler im Kader, wobei Heynckes nur Gustavo für die Defensivaufgaben geeignet sieht. Hinzu kommt noch Can, auf den ich im späteren Verlauf zu sprechen komme.
Unser Spielsystem lebt von offensiv agierenden Außenverteidigern. Um diese so häufig wie möglich vorne mitmischen zu lassen ist es nochwendig einen Spieler zu haben, der zentral-defensiv absichern und gleichzeitig intelligente und präzise Pässe spielen kann. Gustavo kommt in den meisten Fällen diese Rolle zu. Mit den defensiven Aufgaben hat unser "Staubsauger" keine Probleme, doch die Zuspiele lassen häufg sowohl in ihrer Idee, als auch in Sachen Präzision zu wünschen übrig. Auch Schweinsteiger fand sich hin und wieder in dieser Rolle wieder, doch fehlt offensiv ein ganzes Stück Kreativität und Tempo, wenn er sich die Bälle hinten holen muss.
Javi Martinez wäre Ideal für die Position vor den Verteidigern, da er alle benötigten Fähigkeiten vereint. Genaue Zuspiele, Zweikampfstärke, Spielintelligenz. Hinzu kommt Kopfballstärke, Bissigkeit und seine Pferdelunge.
Ob er die gehandelten 40 Millionen Euro wert ist muss noch geklärt werden.

Interne Lösung?
Muss wirklich so viel Geld ausgegeben werden oder kann man nicht sogar eine interne Lösungt finden?
Die Antwort ist nicht leicht. Prinzipiell geht es nicht ohne Transfer, jedenfalls nicht wenn man in dem beschriebenen System mit sehr offensiven Außenverteidigern und dem zentralen Defensivmann vor der Abwehr spielen möchte.
Zumindest eine Alternative bietet sich uns nächste Saison. Diese heisst Emre Can und kommt frisch von unseren Amateuren in den Profikader. Er erinnert von der Art und Weise zu spielen immer ein wenig an Khedira in der Nationalelf. Defensiv ein Zweikampf- und Laufmonster und offensiv intelligent und dynamisch. Mit Schweinsteiger an seiner Seite und der taktischen Feldaufteilung der Nationalmannschaft wäre unser Spiel wieder um eine Fassette reicher. Jedoch lässt sich schwer einschätzen ob, wann und wie diese Kombination jemals zum Einsatz kommt.

Dank und Gruß
Ich bedanke mich bei jedem Leser meies Blogs und hoffe auf eine nette Diskussion zum Schluss.