„Es ist immer mehr eine Identität bei meinem Team zu erkennen." Bauermann schien zufrieden gewesen zu sein nach dem 97:70 Heimsieg.
Und es dürfte nicht nur daran gelegen haben das man nach Oldenburg und Ulm mit den Artland Dragons nun auch den dritten Playoffaspiranten, der in der Rückrunde in München gastierte, mit einer überzeugenden Leistung geschlagen hat. Denn zu der gewohnten Heimstärke gesellt sich endlich wieder ein Auswärtserfolg. Letzte Woche hatte man in Hagen 87:80 gewonnen.
Zwei Siege in Folge die wohl auch der Arbeit im Training sowie diversen Umstellungen geschuldet sind.

Vor dem Spiel in Hagen sagte Bauermann noch: „Wir haben daran gearbeitet, Chevy wieder mehr als Waffe zu nutzen”
Der als Center nachverpflichtete Troutman kam erst am 5. Spieltag, übrigens gegen Hagen, zu seinem ersten Einsatz. Und da hat er mit 23 Punkten und einer Effektivität von 29 gleich ein mal eine Duftmarke hinterlassen. Und es ging auch recht ordentlich weiter. In der ersten 6 Spielen erzielte er durchschnittlich 16 Punkte pro Spiel. Doch dann kam der andere „Große". Jared Homan wurde verpflichtet, und Troutman spielte fortan hauptsächlich auf der 4. Neben dem dominanten Homan fand sich Troutman nicht mehr so gut zurecht. Von Spieltag 7 bis zum Spiel in Hagen schaffte er z.B. nur noch 10 Punkte pro Spiel. Den beiden Bigmen, jeder für sich ein sehr guter Bundesligaspieler, mangelte es am Zusammenspiel.
Wenn man sich nun die Statistiken der beiden in den letzten zwei Spielen ansieht, erscheint es so als würde sich die von Bauermann angesprochene Arbeit auszahlen. Gegen Hagen erzielte Troutman 19 Punkte, holte 8 Rebounds. Homan erzielte 13 Punkte und 5 Rebounds. Gegen Artland glänzten die beiden dann sogar mit 26 Punkten und 10 Rebounds bzw. 20 Punkten und 7 Rebounds. Setzt sich dieser positive Trend fort, haben die Bayern einen Frontcourt der in der BBL seines gleichen sucht.

Aber auch diverse Umstellungen sorgten für die jüngsten Erfolge. Gegen Hagen kündigte der Trainer schon vor dem Spiel an das man bei einer kleineren Rotation vermehrt den erfahrenen Spielern das vertrauen schenken würde. Das hatte zur folge das Schwethelm und Doreth keine, und Ndjfeji und Jagla wenige Spielminuten hatten. Gegen die Artland Dragons wurden wieder alle Spieler eingesetzt. Aber Schwethelm und Jagla kamen erst zur Garbagetime auf den Platz, in der zumindest Jagla mit 7 Punkten in 3:32 Minuten ein Ausrufezeichen setzen konnte.
Doreth hatte dagegen die Aufgabe zusammen mit Greene und Hamann die Kreise David Holstons einzuengen. Das gelang vor allem im zweiten Durchgang gut.

Spielt die Mannschaft konzentriert so weiter, setzten sich die Bigmen weiterhin gegenseitig gut in Szene und bleiben die drei deutschen Kettenhunde weiter bissig, dann hat man gute Chancen auch am Samstagabend in Ludwigsburg zu gewinnen. Vor allem wenn Foster nach seiner Verletzung wieder eine gewisse Konstanz in seine Wurfausbeute bringen sollte. Vielleicht ja an seiner alten Wirkunsstätte?

Doch ein Selbstläufer wird das Spiel sicherlich nicht. Zwar steckt kommende Gegner Knietief in Abstiegssorgen; nur sieben Spiele konnten die Ludwigsburger für sich entscheiden. Das reicht im Moment gerade mal für den vorletzten Tabellenplatz. Doch man sollte sie nicht unterschätzen. Beim letzten Heimspiel gegen ALBA Berlin verlor man z.B. nur knapp mit 78:83. Das sollten den Bayern eine Warnung sein. Zumal sich die Ludwigsburger erst kürzlich mit Matt Howardvon Olympiakos Piräus verstärkt haben. Der ehemalige Collegespieler konnte in den ersten vier Spielen für seinen neuen Verein immerhin schon 45 Punkte erzielen und 20 Rebounds abgreifen.
Interessantester Deutscher auf Seiten der Barockstädter dürfte Johannes Lischka sein.

Das Hinspiel wurde mit 61:55 gewonnen. Drei Viertel lang beherrschten die Bayern das Spiel souverän. Dann folgte ein desolates viertes Viertel mit nur 4 erzielten Punkten, und 20 Punkten der Ludwigsburger. Bleibt zu Hoffen das man dieses mal über 40 Minuten eine konzentrierte Leistung zeigt, um der Playoffteilnahme ein Stück näher zu kommen.

Ob die Bayern ihre Auswärtsschwäche tatsächlich ablegen können kann man am Samstag um 20:00 auf Sport 1 verfolgen.


Eine Übersicht über den restlichen Spieltag findet man hier.