Ich möchte euch zunächst herzlich begrüßen zum Rückblick auf das Handballjahr 2014. Es ist wieder so einiges passiert! Kiel wird erst am letzten Spieltag aufgrund eines 2-Tore-Vorsprungs deutscher Meister. Die Füchse Berlin gewinnen den DHB Pokal und die SG Flensburg Handewitt gewinnt das rein-deutsche Finale der Champions League. Dazu verpasst die deutsche Nationalmannschaft die EM 2014, bei der Frankreich im Finale gegen Gastgeber Dänemark triumphiert. Bei der WM 2015 darf die DHB Auswahl nur aufgrund einer sehr mysteriösen Wildcard teilnehmen. Trainer ist inzwischen Dagur Sigurdsson.
Und auch im internationalen Vereinshandball hat sich einiges getan. Beispielsweise ist der Paris Handballklub dank neuer finanzieller Kraft auf dem Vormarsch.
Trainer der DHB Auswahl: Dagur Sigurdsson
Seit Jahren wirbt Sport1 mit dem Slogan die beste Handball-Bundesliga der Welt. Doch viele Zuschauer sehen das nicht so, denn Meister wird wie im Fußball der FC Bayern fast immer nur Kiel. Trotzdem ist die deutsche Handball-Bundesliga eine der stärksten, wenn nicht sogar die stärkste der Welt. Nicht umsonst spielen zahlreiche Top-Handballer bei den Vereinen, wie zum Beispiel Welthandballer Domagoj Duvnjak. Der im Sommer vom HSV Hamburg zum THW Kiel wechselte.
In der vergangenen Saison wurde zwar wieder der THW Kiel Meister, aber das war lange nicht so klar wie etwa bei den Bayern. Zwar führt der THW lange die Tabelle an, doch kurz vor Saisonende flattern ein wenig die Nerven und die Ergebnisse schwanken. Am 29.Spieltag übernehmen die Rhein-Neckar-Löwen die Spitze für zwei Wochen, Kiel schlägt einmal zurück, aber auch die Löwen kontern. Am Ende kommt es am 34.Spieltag zum Showdown. Die Löwen gewinnen in Gummersbach mit 40:35, gleichzeitig fertigen die Kieler vor heimischer Kulisse allerdings die Füchse Berlin 37:23 ab und überholen die punktgleichen Löwen in der Tordifferenz. Lediglich zwei Tore entscheiden über den Ausgang der Meisterschaft, die am Ende die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason gewinnt. Marko Vujin wird Torschützenkönig mit 248 Toren (davon 66 7-Meter). Bester 7-Meter-Schütze wird Robert Weber vom SC Magdeburg mit 107 Treffern. Bester Keeper ist Niclas Landin mit 369 Paraden.
Am Ende der Saison stehen auf den Abstiegsplätzen der ThSV Eisenach, der TSV Emsdetten und die HBW Balingen-Weilstetten. Balingen steigt aber nicht ab, weil sie einen eigentlich freigewordenen Platz vom HSV Hamburg bekommen. Die Hamburger haben Lizenzprobleme können erst in dritter Instanz den Zwangsabstieg abwenden und bleiben in der 1.Liga, die 2014/2015 dadurch mit 19 Teams startet.
Im Endspurt zur Meisterschaft: Der THW Kiel
Im DHB-Pokal gab es nach drei Jahren mal wieder einen anderen Sieger als den THW Kiel. Von 2011 bis 2013 holte der THW alle Titel, aber 2014 wurden sie bereits im Achtelfinale von den Rhein-Neckar-Löwen gestoppt. Im April standen sich dann beim Final Four in Hamburg, die Rhein-Neckar Löwen und die SG Flensburg-Handewitt gegenüber, sowie die Füchse Berlin und der MT Melsungen. In zwei sehr knappen Halbfinals setzten sich die Flensburger und die Berliner durch. Noch spannender wurde dann das Finale, dass die Füchse mit nur einem Tor Vorsprung (22:21) gewinnen konnten.
Am 1.Juni 2014 folgte dann die Krönung für den deutschen Vereinshandball und wohlmöglich auch die Bestätigung, dass die deutsche Liga die Beste sei. EHF Champions League Final Four in Köln. Zweiter Tag Finale! Zwei deutsche Teams, auf deutschem Boden im Champions League Finale. Die SG Flensburg-Handewitt etwas überraschend überhaupt im Final Four gegen den haushohen Favoriten aus Kiel. Mal wieder waren es die Nordlichter. Die Flensburger hatten sich tags zuvor erst im Siebenmeterwerfen gegen Barcelona durchgesetzt, triumphierten dann aber auch gegen Kiel. Besonders Mathias Andersson wuchs an diesem Tag über sich hinaus und brachte den THW zur Verzweiflung. Zwar war das Ergebnis sehr knapp (30:28) doch war der Torhüter der SG der entscheidende Faktor. Zum ersten Mal überhaupt gewannen die SG Flensburg-Handewitt den wichtigsten europäischen Vereinshandballtitel und bereits zum dritten Mal in Folge gewann eine deutsche Mannschaft (11/12 Kiel, 12/13 Hamburg).
Erst Barcelona, dann Kiel : Flensburg schaffte sie alle!
In der Sommerpause, entsteht letztlich ein großer Streit um die Lizenzvergabe des HSV Hamburg Handball. Erst wenige Minuten vor endgültiger Frist schafft es der HSV alle Auflagen zu erfüllen und darf doch in der Handball-Bundesliga starten. Aufgrund einer Klage der sportlich abgestiegenen HBW Balingen-Weilstetten startet die HBL 2014/2015 mit 19 Teams. Dabei gab es einige spektakuläre Wechsel, wie zum Beispiel der von Welthandballer Domagoj Duvnjak zum THW Kiel. Die Liga ist oben spannend wie lange nicht mehr. Vor der Pause wegen der WM 2015 trennen die Teams zwischen Platz 1 und 4 nur fünf Punkte. Auch unten ist alles sehr eng, lediglich die SG Bietigheim ist schon etwas abgeschlagen.
Da die spannenden Phasen einer Handballsaison erst noch kommen, bedanke ich mich jetzt für eure Aufmerksamkeit. Ich wünsche allen viel Spaß weiterhin beim Handball schauen, Deutschland eine erfolgreiche WM und den deutschen Teams international viel Erfolg.
Bis dahin! 
