09.04.2012 um 11:57 Uhr
Geschrieben von RoiFabrice22
Jeden Tag ne neue Story
Sportredakteur beim Kölner Express, beim Stadtanzeiger oder bei der Bild zu sein, ist in diesen Tagen so einfach wie nie. Anstatt sich die Storys selbst beschaffen (oder erschaffen) zu müssen, lehnt man sich einfach zurück und wartet, bis der nächste FC-Spieler oder -Verantwortliche eine Dummheit begeht. Den jüngsten Aufmacher lieferte FC-Mittelfeldakteur Slawomir Peszko: Stark alkoholisiert soll der polnische Nationalspieler in der Nacht von Samstag auf Sonntag in einem Taxi randaliert haben. Als „Belohnung" verbrachte er die Nacht in einer Ausnüchterungszelle.
All das passierte wenige Stunden nach dem 1:1 im Schlüsselspiel gegen Werder Bremen, in dem es um nicht weniger als den Ligaverbleib seines Arbeitgebers ging, und drei Tage vor dem nächsten Schicksalsspiel beim direkten Konkurrenten Mainz 05. Professionalismus und Identifikation sehen anders aus.
Verfehlungen über Verfehlungen
Doch Peszko ist leider Gottes nicht der einzige Spieler des 1.FC Köln, der eine seriöse Arbeitsauffassung vermissen lässt. Erst wenige Tage zuvor verschlief Mato Jajalo die Abfahrt ins Trainingslager – und zwar in einer Situation, in der eigentlich jeder im Club sensibilisiert sein sollte. Wenige Wochen zuvor „verfuhr" sich der alkoholisierte Miso Brecko und strandete mit seinem Auto im Gleißbett der Stadtbahn. Schon seit Saisonbeginn äußern sich Spieler offen unzufrieden und bringen so Unruhe in die Mannschaft. Manche, wie Martin Lanig etwa, liebäugeln sogar offen mit ihrem Abgang – anstatt etwas dafür zu tun, dass man ihnen eine Träne nachweint, wenn sie wirklich gehen. (Gleiches traf im Übrigen auch auf Peszko zu, der die Heim-EM im Juni als Sprungbrett nutzen wollte. Nach seiner Alkoholeskapade ist allerdings fraglich, ob sein Nationaltrainer Frantisek Smuda ihn überhaupt nominieren wird). Und das ist nur ein „Best of" der Verfehlungen aus der laufenden Saison. Mit den Eskapaden der Herren Novakovic (gegen Mainz schon zum zweiten Mal in Folge nicht im Kader), Maniche oder Womé (beide sind mittlerweile Vergangenheit beim FC) und vieler, vieler anderer Kölner Akteure man eine ganze Buchreihe füllen. Ironischer Untertitel: „Geschichten, die man nicht besser erfinden kann".
Das Maß ist voll
Die Zeiten, in denen man die „kleinen menschlichen Verfehlungen" einiger FC-Akteure noch als lustig, wenn nicht gar irgendwie sympathisch bezeichnen konnte, sind endgültig vorbei. Der erste deutsche Bundesligameister gibt sich in der laufenden Saison mehr denn je der Lächerlichkeit preis. Und das ist, in Ermangelung vorzeigbarer Ergebnisse auf dem Rasen, der einzige Bereich, in dem der Club 2011/12 zugelegt hat…
Der 1.FC Köln scheint Spieler mit mangelnder Berufsauffassung magisch anzuziehen (Könnte das daran liegen, dass die Leute, die solche Spieler holen, selber keine Profis sind…?) Die Medien nehmen deren Eskapaden zwar dankbar auf, doch letzten Endes sind es fast immer die FC-Akteure, die die Fehler machen – auf und neben dem Platz. Kann man ersteres noch tolerieren, sofern das Engagement stimmt, ist letzteres in dieser Häufung unverzeihlich.
Sportlich droht dem FC zwar „nur" der Sturz in die Zweitklassigkeit, doch in allem anderen ist der 1.FC Köln schon längst auf Amateurniveau angelangt. Wobei dieser Vergleich unfair ist: In vielen Amateurvereinen wird hart, ehrlich und mit jeder Menge Herzblut gearbeitet…
All das passierte wenige Stunden nach dem 1:1 im Schlüsselspiel gegen Werder Bremen, in dem es um nicht weniger als den Ligaverbleib seines Arbeitgebers ging, und drei Tage vor dem nächsten Schicksalsspiel beim direkten Konkurrenten Mainz 05. Professionalismus und Identifikation sehen anders aus.
Verfehlungen über Verfehlungen
Doch Peszko ist leider Gottes nicht der einzige Spieler des 1.FC Köln, der eine seriöse Arbeitsauffassung vermissen lässt. Erst wenige Tage zuvor verschlief Mato Jajalo die Abfahrt ins Trainingslager – und zwar in einer Situation, in der eigentlich jeder im Club sensibilisiert sein sollte. Wenige Wochen zuvor „verfuhr" sich der alkoholisierte Miso Brecko und strandete mit seinem Auto im Gleißbett der Stadtbahn. Schon seit Saisonbeginn äußern sich Spieler offen unzufrieden und bringen so Unruhe in die Mannschaft. Manche, wie Martin Lanig etwa, liebäugeln sogar offen mit ihrem Abgang – anstatt etwas dafür zu tun, dass man ihnen eine Träne nachweint, wenn sie wirklich gehen. (Gleiches traf im Übrigen auch auf Peszko zu, der die Heim-EM im Juni als Sprungbrett nutzen wollte. Nach seiner Alkoholeskapade ist allerdings fraglich, ob sein Nationaltrainer Frantisek Smuda ihn überhaupt nominieren wird). Und das ist nur ein „Best of" der Verfehlungen aus der laufenden Saison. Mit den Eskapaden der Herren Novakovic (gegen Mainz schon zum zweiten Mal in Folge nicht im Kader), Maniche oder Womé (beide sind mittlerweile Vergangenheit beim FC) und vieler, vieler anderer Kölner Akteure man eine ganze Buchreihe füllen. Ironischer Untertitel: „Geschichten, die man nicht besser erfinden kann".
Das Maß ist voll
Die Zeiten, in denen man die „kleinen menschlichen Verfehlungen" einiger FC-Akteure noch als lustig, wenn nicht gar irgendwie sympathisch bezeichnen konnte, sind endgültig vorbei. Der erste deutsche Bundesligameister gibt sich in der laufenden Saison mehr denn je der Lächerlichkeit preis. Und das ist, in Ermangelung vorzeigbarer Ergebnisse auf dem Rasen, der einzige Bereich, in dem der Club 2011/12 zugelegt hat…
Der 1.FC Köln scheint Spieler mit mangelnder Berufsauffassung magisch anzuziehen (Könnte das daran liegen, dass die Leute, die solche Spieler holen, selber keine Profis sind…?) Die Medien nehmen deren Eskapaden zwar dankbar auf, doch letzten Endes sind es fast immer die FC-Akteure, die die Fehler machen – auf und neben dem Platz. Kann man ersteres noch tolerieren, sofern das Engagement stimmt, ist letzteres in dieser Häufung unverzeihlich.
Sportlich droht dem FC zwar „nur" der Sturz in die Zweitklassigkeit, doch in allem anderen ist der 1.FC Köln schon längst auf Amateurniveau angelangt. Wobei dieser Vergleich unfair ist: In vielen Amateurvereinen wird hart, ehrlich und mit jeder Menge Herzblut gearbeitet…
Aufrufe: 1948 | Kommentare: 11 | Bewertungen: 6 | Erstellt:09.04.2012
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KOMMENTARE
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10.04.2012 | 11:19 Uhr
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taneu :
In München gab es auch in meiner Dtudienzeit einige Jungs, die öfter mal erwischt wurden, mit Alkohol am Steuer, ging immer durch die Gazetten. Aber wenn der Erfolg da ist, stört das kaum jemanden, wird eher drüber gelacht.
Ich finde trotzdem, dass jetzt eine Ebene erreicht ist, bei der man hart durchgreifen muss.
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10.04.2012 | 11:17 Uhr
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Wieso kriegen immer wieder FC-Spieler in der Öffentlichkeit einen auf die Fresse? Das ist `ne Frage der Einstellung.
Klar die haben ein Recht auf ausgehen, wie wir auch. Aber auch ich hänge nicht nachts um 4 Uhr auf Polizeistationen rum, weil ich mcih daneben benehme wie `ne bekackte Hure. Sollen sie in sNachtleben einsteigen, sollen sie ihre drei/vier Bier trinken. Alles oK. Aber fahren wie auf Schienen, Zweikämpfe mit Polizisten, Schläge auf Taxometer... das ist ASOZIAL. Und dieses asoziale P... will ich hier nicht mehr sehen.
Entschuldigt die heftigen Worte, aber mir reicht es!
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10.04.2012 | 10:13 Uhr
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Clonelow :
Ich finde Karley bringt es auf den punkt.Das findest du wirklich in jeder Mannschaft. Nur in Köln kommt es an die Öffentlichkeit.
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09.04.2012 | 21:24 Uhr
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Wenn für dich damit eigentlich alles gesagt ist, dann tust du mir leid. Damit ist gar nichts gesagt, rein gar nichts. Es ist eine hohle billige Parole auf Verhetzungsniveau! Auf solche Fans möchte ich in meinem Verein gerne verzichten können. Leider können wir uns das nicht aussuchen...
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09.04.2012 | 16:38 Uhr
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gerosimo :
@taneu: Ich habe kein Problem damit, wenn Lanig ab Sommer 2013 international spielt ... für den Effzeh ... ab Minute 88 ...
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09.04.2012 | 13:26 Uhr
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taneu :
@gimlin: Lanig hat in einem Interview vor ein paar Wochen erwähnt, dass er doch auch mal gerne international spielen würde, und das mit dem Effzeh nicht möglich sei. ich könnt mich immer noch schlapp lachen, er ist doch einer der Gründe dafür, hab ja nix gegen ihn, und finde ihn auch OK, wenn er richtig kämpft, aber internationales Niveau...Wird Zeit, dass da mal richtig aufgeräumt wird. Das traue ich dem Tünn allerdings mal zu. Komme immer mehr zu dem Schluss, dass der der richtige Mann im Moment ist. Alle raus, die auch nur den Hauch von Disziplin vermissen lassen. Soll die U21 spielen, mir egal.
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09.04.2012 | 12:50 Uhr
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Schäfer :
"Der erste deutsche Bundesligameister gibt sich in der laufenden Saison mehr denn je der Lächerlichkeit preis."
Damit ist eigentlich alles gesagt.
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09.04.2012 | 12:44 Uhr
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Gimlin :
Das mit Lanig hatte ich nicht mitbekommen... Was war denn da los?
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09.04.2012 | 12:04 Uhr
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gerosimo :
Danke für den Blog. Danke für die Erinnerungen an Maniche und Womé. Diese Erinnerungen zeigen doch deutlich, dass es immer noch schlimmer kommen kann ... Erst letzte Woche habe ich erfahren, dass es in Aue tatsächlich einen Rasenfussballplatz gibt. Wäre es nicht schön, wenn der 1.FC Köln dort auch mal spielen dürfte? Vielleicht ja sogar schon im Herbst 2012? Ich bin schon voller Vorfreude auf die Anfahrt ...
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Ich glaube das stimmt! Die Versuchung in Köln zu versacken ist wesentlich größer als in anderen Städten. Diese Tatsache, kombiniert mit der Kölner Mentalität und Medienlandschaft, lässt das ganze dann immer zu solchen Skandalen werden! Viele Dinge werdenh einfach heißer gekocht als sie gegessen werden!