Hannover, Deutschland

Eigentlich wollte ich nur einen Kaffee trinken. So ganz harmlos und ohne Hintergedanken. Ach so, ich sollte mich vielleicht erst einmal vorstellen: Mein Name ist Dood, Indiana Dood. Ich bin ein Archäologe. Naja, genau genommen suche ich nach längst vergessenen literarischen Fundstücken. Oder um es noch genauer auszudrücken habe ich nach Ihnen gesucht. Ich bin nämlich schon ziemlich alt habe deshalb auch vorgehabt mich aus dem aktiven Schatzjägergeschäft zurückzuziehen und den ganzen Jungspunden das Feld zu überlassen. Das hat eine Weile auch ganz gut funktioniert und ich hatte bereits langsam angefangen es mir in meiner neuen Welt bequem zu machen (mit besagtem Kaffee) als ich eines Tages eine anonyme Nachricht erhielt:

"Der Blogpokal ist wieder aufgetaucht. Jemand muss ich sicherstellen."

Das änderte alles . Man konnte zwar weder sehen woher der Brief stammte noch enthielt er irgendwelche weiteren Informationen, doch weckte er sofort meine Neugier. Der Blogpokal war ein Mysterium und Generationen von Schatzjägern ähm. Archäologen hatten bereits vergeblich nach ihm gesucht. Und jetzt soll er auf einmal wieder aufgetaucht sein?

Ich begann Nachforschungen anzustellen. So eine Nachricht verbreitet sich in gewissen Kreisen ja immer wie ein Lauffeuer. Und so bekam ich auch eine heiße Spur und machte mich sofort auf den Weg.

London, England

Meine erste Station war London. Es gab dort einen alten Kontaktmann den alle nur den Bullen nannten. Mit ihm sollte ich mich in einer dunklen Kneipe am Ufer der Themse treffen. Ich war bereits kurz davor den Laden zu betreten als ich bemerkte dass ich dort bereits erwartet wurde. Diese Erkenntnis lag entweder an meinem messerscharfen Spürsinn oder aber alternativ daran dass zwei riesige Bodyguards den Zutritt zur Kneipe versperrten. Ich musste feststellen dass es sich dabei nicht um irgendwelche Schläger von der Straße handelte sondern um zwei mir sehr gut bekannte Handlanger: Fqtim und Talentfrei. Zwar machte vor Allem Letzterer seinem Namen alle Ehre aber dennoch verfügten die Beiden über einige hervorstechende Merkmale: Sie waren sehr groß, sehr stark und sie hätten absolut gar kein Problem damit mit meinem Körper den hiesigen Fußboden aufzuwischen. Ich musste mir also eine List einfallen lassen. In dem Moment fiel mir ein kleines Geschenk ein dass ich von Verwandten zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte:

Heimlich positionierte ich es direkt auf der anderen Straßenseite. Es dauerte auch nicht lange und sie bemerkten wie der Kopf immer wieder rauf unter runter sauste. Wie gespannt beobachteten sie ihn, immer und immer wieder. Dieser Ablauf war so dermaßen komplex dass er ihre gesamte Hirntätigkeit in Anspruch nahm. Wie paralysiert standen sie da und ich konnte einfach zwischen Ihnen hindurchgehen.

Im Inneren musste ich sofort feststellen dass alles verwüstet wurde. Die Schläger hatten ganze Arbeit geleistet. Ich sah mich um und auf einmal entdeckte ich in der Ecke liegend eine röchelnde Gestalt. Es war der Bulle. Ich ging zu ihm herüber, er war kaum noch bei Bewusstsein.

Du musst gehen, die Zeit drängt. Flieg so schnell du kannst nach Rom. Es gibt da einen Ty. Und er hielt für immer inne. Aus seiner Hand fiel ein kleiner Zettel. Darauf war ein nichts außer einem roten C. Ich wusste sofort was es bedeutet. Ich musste mich beeilen.

Rom, Italien

Also machte ich mich direkt auf den Weg. Ich wusste jetzt wenigstens wer mein Gegner ist und damit auch gleichzeitig wo ich meine Suche fortsetzen musste. In Roms Unterwelt regierte ein ganz schmieriger und furchtbarer Kerl den alle nur den Typen nannten. Seinen richtigen Namen kannte niemand und es hieß er sei von wilden Maulwürfen draußen vor der Stadt großgezogen worden. Vor ihm regierte ein anderer Don die Stadt, Ecko war sein Name. Doch dieser wurde von ihm kaltblütig umgebracht. Der Typ hatte ihn an einen Stuhl gefesselt und dann aus dem Buch Gegenpressing for Dummies Peter Neururer vorgelesen bis das alle seine Gehirnzellen freiwillig Selbstmord begangen. Es waren vermutlich die schlimmsten 15 Sekunden die sich ein Mensch vorstellen kann.

Und genau diesen Typen musste ich nun finden um mehr über den Pokal zu erfahren.

Zum Glück war er nicht schwer zu finden, residierte er doch schließlich in einer dekadenten Villa im Zentrum der Stadt, unweit vom Vatikan. Ich versuchte mich nachts über die Dächer Roms in sein Anwesen zu schleichen um ihn zu überraschen. Nach zwei mehr oder weniger heftigen Abstürzen musste ich feststellen dass ich wohl zu alt für so einen Mist bin und beschloss durch die Kanalisation zu gehen. Mein Geruchssinn hatte nämlich ähnlich stark nachgelassen wie meine Athletik. Und so schlich ich mich durch das vermutlich stinkende Abwasser bis in seine Gemächer.

Ich erwischte ihn in seiner Bibliothek als gerade versuchte etwas zu verstecken dass wie eine Scherbe aussah. Als er mich bemerkte versuchte er sofort das Weite zu suchen. Er sprang auf, lief Richtung Ausgang undstolperte über ein ausgelegtes Bärenfell. Mit voller Wucht krachte er gegen die Bücherwand die ihn sofort unter sich begrub. Er ächzte und stöhnte und rührte sich dann auch nicht mehr. Ich trat näher und nahm die Scherbe an mich. Ich betrachtete sie und es sah tatsächlich so aus als wenn ich wirklich einen Teil des legendären Blogpokals in den Händen halten würde. Schnell durchsuchte ich noch seine Taschen und fand eine Notiz mit einigen Namen sowie einem weiteren roten C. Das war also mein nächster Hinweis. Ich machte mich auf den Weg.

Während ich die Villa verließ bemerkte ich nicht die Gestalt die im Schatten der Nacht wartete. Sie trug einen roten Umhang. Und sie grinste.

New York , USA

Der erste Name auf der Notiz war ein gewisser Rodnox, seines Zeichens ein sehr erfolgreicher Banker an der Wall Street der ein Vermögen mit Anleihen auf irischen Whiskey gemacht hatte. Er musste irgendetwas mit den anderen Teilen des Pokals zu tun haben. Da ich bisher nichts Negatives über Rodnox wusste beschloss ich ihm einfach mal einen Besuch abzustatten.

Ich begab mich deshalb also auf direktem Weg in sein Büro. Kaum am Gebäude angekommen wurde ich auch bereits herein gebeten . Ich wurde offensichtlich erwartet. Ich witterte Gefahr doch die beiden Herren vor mir ließen mich ganz dezent wissen dass sie von Ihren Schusswaffen Gebrauch machen würden wenn ich auf dumme Gedanken käme. Und so brachten sie mich mit dem Lift bis hoch ins Penthouse und überließen mich dort mir Selbst. Vor mir sah ich einen Mann an einem übergroßen Schreibtisch sitzen. Er trug einen maßgeschneiderten Anzug und natürlich eine Krawatte die mit einem Full-Windsor-Knoten gebunden wurde.

Du musst Indiana Dood sein kam er direkt zur Sache. Ich weiß weswegen du hier bist doch ich kann dir die Scherbe nicht geben. Du musst aber entgegnete ich, der Pokal ist in großer Gefahr! Niemand darf diesen Pokal je wieder erlangen, er besitzt eine zu große Macht. Seit mehr als drei Generationen wacht meine Familie bereits über ihn und nur wer sich als absolut würdig erweist darf auch nur in die Nähe des Pokals kommen. Ich werde dich jetzt prüfen, mach dich bereit!

Ich versuchte noch etwas entgegnen doch es war schon zu spät. Scheinbar mühelos warf er dieses Monstrum von einem Tisch um und sprang mit einer Art Karatekick auf mich zu. Ich war zuerst ziemlich erstaunt weil die Flugbahn gute zwanzig Meter betrug doch kam ich gerade noch rechtzeitig zu Sinnen um auszuweichen. Ich sprang hinter eine Statue die bereits Sekunden später mit einem Schlag quasi pulverisiert wurde. Ich hatte ein echt dickes Problem. Rodnox trieb mich mit weiteren Attacken durch das Ganze Büro und ich merkte schon dass mir langsam die Puste ausging, von Kraft für einen Gegenangriff ganz zu schweigen. Und so versteckte ich mich hinter dem Tisch und wartete schon mehr oder weniger auf mein Ende doch es kamnichts.

Vorsichtig erhob ich meinen Kopf und stellte fest dass sich Rodnox Krawatte bei einem seiner Sprünge in seinem riesigen Deckenventilator verfangen hatte und ihm die Luft abschnürte. Ich sprang noch auf ihn zu und wollte helfen doch es war schon zu spät und er hing bereits regungslos da. Ich witterte meine Chance und durchsuchte ihn und schon bald hielt ich die nächste Scherbe des Pokals in meinen Händen. Es wurde Zeit möglichst schnell das Weite zu suchen.

Sibirien, Rußland

Der nächste Name auf der Liste war ein gewisser Karramba. Er war schon etwas älter und lebte zurückgezogen in der russischen Steppe auf einer Rinderfarm. Der Weg dorthin war hart und beschwerlich und ich musste darauf gefasst sein dass ich dann auch hier erwartet werden würde. Also versuchte ich dieses Mal wieder etwas dezenter zu Werke zu gehen, wer weiß ob diese Typen nicht alle aus irgendwelchen alten Street Fighter- Spielen entsprungen sind.

Ich fand Karramba schließlich in den Stallungen. Es stellte sich heraus dass er ein kleiner etwas pummeliger Mann war, geschätzt deutlich über siebzig Jahre alt. Ich atmete erleichtert auf. Vielleicht wird die Angelegenheit dieses Mal nicht so anstrengend, der Typ hat mich ja noch nicht einmal bemerkt. Ich begann mich langsam an ihn heranzuschleichen. Plötzlich fing er lauthals an zu lachen , ohne sich dabei auch nur umzudrehen. Verdammt, er wusste dass ich da bin!

Und plötzlich wurde es dunkel.

Es war so schwarz dass ich nicht mal mehr meine eigenen Hände sehen konnte. Ich versuchte mich zu orientieren doch in dem Moment spürte ich schon einen harten Treffer in meiner Magengegend. Vor Schmerz zuckte ich zusammen und schlug um mich, natürlich ohne Erfolg. In dem Moment kassierte ich einen weiteren Treffer und ging zu Boden. Ich fluchte und bekam währenddessen einen weiteren Tritt ab. Ich rollte mich ab und versuchte mir etwas Abstand zu verschaffen. Denk nach Dood, was hatte dir dein alter Meister damals für solche Situationen für einen Rat gegeben ?

Auftragen. Polieren.

Verflucht, das bringt mich jetzt auch nicht weiter. Zack, der nächste Tritt. Mühsam richtete ich mich auf. Ich schloss die Augen und versuchte mich nur auf die Geräusche zu konzentrieren. Es herrschte völlige Stille um mich herum. Plötzlich hörte ich neben mir ein leises Knacken. Ich streckte meinen Arm aus. BAAAAM! Running Clothesline! Ich traf ihn mit voller Wucht und hörte wie er überrascht zu Boden ging. Schnell stürzte ich mich auf ihn und verschnürte ihn so sehr dass ein Rollbraten ein Witz dagegen war. Meine Oma wäre stolz auf mich gewesen. Ich nahm seine Scherbe an mich und sah zu dass ich schnell wieder weg von diesem unwirtlichen Ort komme. Jetzt fehlte nur noch ein Name von der Liste.

Berlin, Deutschland

Ein kurzer Zwischenstopp um ein paar Nazis in die Luft zu jagen. Das hat zwar nicht wirklich etwas mit dem Ausgang dieser Geschichte zu tun aber es ist nie verkehrt ein paar Nazis in die Luft zu jagen.

Marrakesch, Marokko

Die letzte Zielperson war ein gewisser DonLuka, seines Zeichens gescheiterter Archäologe. Leider war er wie vom Erdboden verschluckt und es dauerte einige Zeit bis dass ich herausfinden konnte dass er sich zuletzt in Marrakesch aufhielt. Ich musste mich immer wieder durchfragen bis dass ich herausbekam dass er scheinbar zu einer Expedition in die Wüste aufgebrochen ist zu einer alten heiligen Stätte namens Arsh Komisha Nahme in der das letzte fehlende Teil des Pokals versteckt sein soll. Ich besorgte mir umgehend einen Führer und machte mich an die Verfolgung.

Als ich bei den Ruinen ankam bemerkte ich eine Öffnung in der hinteren Tempelwand. Ich zwängte mich hinein und folgte dem verschlungenen Pfad bis tief in den Untergrund hinein. Schließlich kam ich an einer kleinen Halle an an deren Ende sich ein Tor , eine halbverweste Leiche und jede Menge Schlangen befanden. Schlangen. ICH HASSE SCHLANGEN! Ich vertrieb die Viehzeug mit meiner Fackel und untersuchte die Leiche. Es stellte sich heraus dass der gute Don da vor mir lag und er war definitiv nicht an Altersschwäche gestorben. Ich untersuchte die Tür vor ihm und erkannt vier kleine Rädchen die in einer sehr merkwürdigen Position angeordnet waren. Ich musste mich konzentrieren. Eine falsche Entscheidung und es würde mir vermutlich genauso gehen wie dem armen Don. Ich zermarterte mir das Gehirn. In den alten Büchern hieß es dass man die Zahl der Götter bräuchte um den Gral zu erlangen. Doch nirgends wurde diese Zahl jemals aufgeschrieben. Doch da überkam es mich. Ich kannte die Zahl. Schon mein ganzes Leben lang. Langsam drehte ich die Räder . Das Erste auf 1, das Zweite auf 8, das Dritte auf 9 und das Letzte auf 6. Es begann zu knirschen. Ich zuckte zusammen und wartete darauf dass mich von irgendwoher ein Felsbrocken überrollt oder mich Pfeile durchbohren. Stattdessen gab es ein eher unspektakuläres Plopp und das Tor öffnete sich langsam.

Ich trat herein und dort war es, das letzte fehlende Stück des legendären Blogpokals. Ich hatte es geschafft, ich hatte alle Teile zusammen ich

Auf einmal erklang hinter mir ein langsames, sarkastisches Klatschen. Als ich mich umdrehte sah ich ihn, den lang vergessenen Erzfeind meiner früheren Tage.

LeChuck.

Da stand er nun im Eingang und richtete eine Pistole auf mich. Dood, es ist schön dich hier zu sehen. Vielen Dank dass du mir die Arbeit abgenommen hast und sämtliche Teile des Pokals für mich zusammengesucht hast. Falls du es nicht gemerkt hast , ICH habe dir den Hinweis zugespielt und ICH habe bewusst meinen dümmsten Schergen mit der Suche beauftragt damit ICH sichergehen konnte dass du ihm die Informationen abnehmen wirst. Und jetzt stehst du mit leeren Händen da und der Pokal wird MEIN sein!

Man muss sagen dass LeChuck ein wirklich diabolisches und messerscharfes Gehirn besaß aber er hatte auch eine Schwäche. Er war unglaublich egozentrisch. Seine Selbstliebe ging sogar so weit dass er irgendwann schizophren wurde nur um sich Selbst in den Hintern kriechen zu können. Diese Schwäche war meine einzige Chance ihn jetzt noch zu schlagen.

Ok Chuck, du hast gewonnen. Ich bin auf deinen Trick reingefallen. Hier hast du die fehlenden Stücke. Bitte setz sie nur zusammen bevor du mich tötest, ich will den Pokal wenigstens einmal in vollem Glanz strahlen sehen.

LeChuck lachte. Dann schlug er mir mit der Pistole auf den Schädel und schnappte sich die fehlenden Teile. Sieh her Indiana, Sie dir den Quell MEINER Macht an!....Was?

LeChuck hatte den Pokal zusammengesetzt. Was er aber nicht wusste war dass man sich den Pokal verdienen musste um von ihm als Halter anerkannt zu werden. Der Pokal begann zu glühen und strahlte immer heller. LeChuck schrie doch er konnte ihn nicht mehr loslassen. Mit einem Mal blitzte es hell auf und LeChuck zerfiel zu Staub . Der Pokal glühte immer noch und brannte sich durch den Boden. Auf einmal begann der Tempel einzustürzen (Ich weiß auch nicht warum, irgendwie haben alte Tempel diese Angewohnheit). Ich stürzte mich heraus und konnte mich in letzter Sekunde retten.

Da stand ich nun. Eingestaubt und ohne meinen hart erarbeiteten Preis. Doch es war nicht umsonst. Ich hatte meinen Erzfeind besiegt und selbst wenn ich niemals den Pokal bekommen sollte so wusste ich doch dass ich nach diesem Abenteuer der Pokalgewinner der Herzen war

Ende?