"Finale furioso" - könnte man meinen. Gemeint sind die beiden Relegationsspiele unserer Hertha. Es ist schon paradox was aus einer 'normalen' Relegation gemacht werden kann. Unser Team legt im letzten, ach so wichtigen' Bundesligaspiel im heimischen Olympiastadion gegen die TSG aus Hoffenheim einen 3:1 Sieg hin, während Köln erwartungsgemäß gegen die Bayern verliert. Damit haben wir das Recht auf die beiden erhofften Relegationsspiele gegen die Fortuna aus Düsseldorf. Die nun folgenden Szenarien der beiden Spiele sind mittlerweile hinlänglich bekannt. An Dramatik wohl nicht mehr zu toppen. Die Schuldzuweisungen der beiden Vereine von Hertha und F95 gehen hin und her. Unsere Vereinsführung legte Regelkonform Protest gegen die Spielwertung ein. Mittlerweile gab es die ersten Anhörungen beim DFB-Sportgericht. Eine Entscheidung über ein Wiederholungsspiel wurde auf morgen (Montag,d. 21.05.2012) vertagt. Die Meinungen, ob Medien oder Fans, für oder gegen eine Wiederholung des Spiels sind zwiespältig.

"Der Verein hat Aussicht auf Erfolg"

Unser Team ist durch die Spielunterbrechung einer großen Chance beraubt worden, die gesamte Mannschaft in ihrem Spielfluss gestört worden. Der Veranstalter - in diesem Fall Fortuna Düsseldorf als gastgebender Verein - ist seiner Sorgfaltspflicht nicht nachgekommen. Deswegen müsste es aus juristischer Sicht eine Spielwiederholung geben. Fans am Spielfeldrand: Laut des zweiten Absatzes von § 3 Nr. 2 der "Richtlinien zur Spielordnung" des DFB "darf sich niemand am Spielfeldrand aufhalten. Auch der Aufenthalt hinter den Toren ist verboten." Fakt ist: Bereits vor dem ersten platzstürmenden Fortuna-Anhänger stauten sich hunderte Fans hinter den Werbebanden und teilweise direkt hinter dem Tor von Fortuna-Keeper Michael Ratajczak. Ein Bereich, in dem sich nur Offizielle, Fotografen und Ordner aufhalten dürfen. Zu diesem Zeitpunkt lief das Spiel noch. Schiedsrichter Wolfgang Stark hätte also bereits hier die Partie mindestens unterbrechen müssen. "Die Sicherheit war für keinen mehr gewährleistet." Absatz eins des zuvor genannten Paragraphen besagt jedoch, dass der gastgebende Klub "für den Schutz und die Sicherheit der Spieler, des Schiedsrichters und der Schiedsrichter-Asistenten" verantwortlich ist !

"Ermittlungen gegen Spieler"

Als wenn das noch nicht reichen würde, haben einige unserer Profis ihren 'Emotionen' freien lauf und sich zu Dingen hinreißen lassen, die sie tunlichst vermieden hätten. Das solche Situationen Spuren hinterlassen ist verständlich. Aber liebe Profis ihr habt unserem Verein damit noch mehr geschadet. Emotionen JA, aber nicht SOLCHE ...
Deshalb wird sich der Kontrollausschuss auch noch einigen Spielern widmen: Gegen Levan Kobiashvili, Thomas Kraft, Christian Lell und Andre Mijatovic sowie Fortunas Andreas Lambertz wurden Ermittlungen aufgenommen. Kobiashvili wird vorgeworfen, Stark nach Spielschluss in den Nacken geschlagen zu haben. Dem Georgier drohen angeblich sogar zivilrechtliche Konsequenzen. Seine drei Mannschaftskollegen sollen den FIFA-Referee beleidigt haben, ebenfalls nach Abpfiff. Lambertz soll nach Abpfiff im Innenraum ein Bengalisches Feuer gehalten haben.

Meine Meinung ...

... juristisch ist die Sachlage klar, da geben die DFB-Regelen eigentlich KEINEN Spielraum. Sportlich gesehen sage ich NEIN, bitte kein Wiederholungsspiel. Denn WIR haben es eigentlich nicht verdient. Wir haben uns nach der 'ordentlichen' Hinrunde darauf verlassen das die Rückrunde genauso positiv verläuft und die nötigen Punkte 'locker' eingefahren werden. Der Bruch mit Marcus Babbel, die Fehlbesetzung mit Michael Skibbe in der Winterpause haben sicherlich auch ihre Spuren hinterlassen. Rechtfertigt in meinen Augen jedoch nicht das desaströse Gekicke in der Rückrunde. Es gab genügend Spiele, die auch als solche angekündigt wurden, in denen WIR klarer Favorit waren und trotzdem keine Punkte brachten. Sogar gegen den Tabellenletzten und schon als Absteiger feststehenden FCK wurde verloren - ZU HAUSE !!! In der Relegation dann haben wir im ersten Spiel Heimrecht und führen zur Pause mit 1:0 Toren. Es war auch eine ansehnliche erste Hälfte und das soll schon was heissen im Olympiastadion. Aber wir hätten mal lieber nicht zur Pause gehen sollen ... die zweite Hälfte ... eine Katastrophe. Und so kam es wie es kommen musste - wir verlieren das Heimspiel und nehmen uns eine gute Ausgangsposition. Im Rückspiel kassieren wir nach 25 Sekunden schon das erste Tor ... das Unheil nimmt seinen Lauf !