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FC Bayern München


Gründer: Tobi | Mitglieder: 965 | Beiträge: 253
Von: Maxi_FCB
15.01.2014 | 19589 Aufrufe | 39 Kommentare | 31 Bewertungen Ø 8.9
FCB-Spox-Standpunkte XXXII
Fussballgott oder überschätzt?
Ein Kommentar zur nie enden wollenden Kritik an Bastian Schweinsteiger



"Was soll's. Er ist ohnehin einer der überbewertesten Spieler. Ohne Ribery und Robben ist Bayern hilflos, ohne Schweinsteiger nicht." (roflxd)


"in der mickey-maus-liga brauchen sie ihn eh nicht, und freundschaftsspiele der combo macht der ja schon seit jahren nicht mehr mit, sein stammplatz ist komplett leistungsunabhängig.(...) man wird ihn beim dfb nicht vermissen, der türke ist viel besser und bei bayern gibts ne stange voll besserer spieler." (hallo???, beide im Spiegel-Online- Forum)


"Wenn der ,wie Heynckes behauptet hat,der beste Mittelfeldspieler der Welt sein soll ist es um das Mittelfeld weltweit schlecht bestellt. S. wird die Klasse von Pirlo ,Xavi oder Iniesta nie erreichen. Im entscheidenden Szenen ist S. oft der,der bei seinen unbeholfenen Dribblings den Ball verdaddelt .Total übereschätzt der Gute. (Zagallo im Spox-Forum)"


Es war mal wieder soweit. Die Meldung, dass Bastian Schweinsteiger sich bei seiner ersten Einheit im Mannschaftstraining an sein Knie gefasst habe und das Training abbrechen musste, reichte aus, um eine Grundsatzdiskussion loszutreten. "Braucht man den überhaupt noch?", "Der überschätzteste Spieler überhaupt!", "Der macht das Spiel eh nur langsam.", "Gündogan ist sowieso besser". Die üblichen Phrasen, die nun wohl schon seit Jahren durch den Raum geistern, wenn man über Bastian Schweinsteiger spricht, neu aufgewärmt.

Ich oute mich an dieser Stelle schon mal. Schweinsteiger ist seit jeher mein absoluter Lieblingsspieler, mein Avatar unterlegt das. Wer glaubt, dass mich das für einen fundierten Kommentar zur Causa Schweinsteiger disqualifiziert, dem sei diese Meinung gestattet, sie liegt ja auch nahe.
Dass mein Idol seit jeher mehr oder weniger unsachlicher Kritik ausgesetzt ist, ist für mich nichts neues, das ruft somit eigentlich keine nennenswerte Entrüstung mehr bei mir hervor. Doch als mir jüngst ein guter Freund, den ich, trotz seiner Passion für die Werderaner, doch als einen durchaus sachlichen Debattanten schätze und nun wirklich nicht in die Kategorie der üblichen Nörgler, Neider und Hater einordnen würde, riet, man solle doch Schweinsteiger zeitnah verkaufen, solange er noch etwas wert sei, sportlich brauche man ihn ja nun wirklich nicht mehr, dachte ich mir, es sei nun wirklich an der Zeit sich mit dem Thema einmal ernsthaft auseinanderzusetzen.

Brauchen wir Schweinsteiger noch?

Angesichts eines überbordenden Personalüberschusses in der Mittelfeldzentrale ist das nicht wirklich ein abwegiger Gedanke. Es lief ja auch ohne ihn. Thiago, Götze, Lahm, Martinez, Kroos, Müller, Hojbjerg und ab Sommer noch Sebastian Rode stellen Trainer Pep Guardiola eine Fülle an Möglichkeiten und unterschiedlich gelagerten Fähigkeiten zur Verfügung. Lahm als Antizipationsmeister und personifizierte Spielintelligenz, Götze als Dribbler und Edeltechniker, Thiago als steter Quell des Kreativen, Kroos als Passmaschine und Martinez als Staubsauger lassen eigentlich keinen Wunsch offen.


Schweinsteiger ist 29 und sein Körper zunehmend malade. Er könnte sich den Traum vom Ausland erfüllen, der FC Bayern eine satte Ablöse kassieren und gleichzeitig den fast schon inhumanen Konkurrenzkampf im Mittelfeld entschärfen.
Was scheinbar nach einer klassischen Win-Win-Situation aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Mogelpackung. Zum einen, weil Schweinsteiger aktuell keinerlei Interesse an einem Abgang zeigt, wie er jüngst in einem Interview mit der Welt klarstellte: Den FC Bayern zu verlassen könne er sich "momentan garnicht vorstellen. München hat so viel zu bieten. Nicht nur der Verein, sondern auch die Stadt. Der Fußball macht mich hier natürlich auch sehr glücklich." Zum anderen vereint Schweinsteiger Qualitäten, die in dieser Zusammensetzung sonst keiner im Bayernkader aufweist und ihn somit unentbehrlich machen: Antizipation, eine adäquate Zweikampfstärke, extreme Spielintelligenz, eine weitaus überdurchschnittliche Technik und ein herausragendes Passspiel.

Fähigkeiten, die ihn eigentlich zum Sechser nach Guardiola'schem Gusto prädestinieren. Dass er in der Hinrunde dennoch eher den offensiven Part bekleidete, schiebe ich jetzt mal auf die Verletzungen von Götze und Thiago, sowie Schweinsteigers seinerzeit mangelnder Physis, so dass ihm Guardiola das intensivere Spiel vor der Abwehr wohl noch nicht zutraute. Bei allem Respekt vor Lahm auf der Sechs - ich sehe ihn lieber von rechts auf Mandzukic flanken. Zudem habe ich Schweinsteigers geniale Seitenwechsel, die ganze Abwehrreihen aufzubocken vermögen, an der ein oder anderen Stelle vermisst. Lahm wählte meist eher den risikolosen Kurzpass.

Dass selbst Experten wie Thon oder Netzer, sogar wiederholt, die vermeintlich zu risikolose und zu behäbige Spielweise des Oberaudorfers bemängelten, wunderte mich dann doch. Erstens, weil Schweinsteiger beileibe nicht nur "Sicherheitspässe" spielt, sondern auch oftmals aufhebelnde Flügelwechsel, sowie geschickte Vertikal- und Steilpässe einstreut. Zweitens gehört das Kurzpassspiel elementar zu Schweinsteigers Spiel dazu. Dafür wird er gelobt. Ein Sergio Busquets spielt auch keine spektakulären Heber und setzt zu keinerlei Tempodribbblings an und ist dennoch so unentbehrlich für Barcelona wie ein Iniesta oder ein Pedro. Nicht umsonst wird Bayerns Nummer 31 vielmals mit Barcas "Quaterback" verglichen, nicht umsonst baut Guardiola auf ihn, nicht umsonst lobte ihn Heynckes fast schon im Überschwang "Er denkt wie ein Trainer!".

Kurzum: Ja. Wir brauchen Schweinsteiger. Fussballerisch und menschlich, als Führungspersönlichkeit. Man mag ihm, angesichts nicht zur Schau gestellten Zampano-Gehabes, immer noch eine "Chefchen-Rolle" attestieren, aber dann, nunja, ist demjenigen auch nicht mehr unbedingt zu helfen. Schweinsteiger war es, nach Aussage von Matthias Sammer aus eigenen Impetus, der sich im Champions-League-Finale zwischen die Innenverteidiger schob, um sich dem Dortmunder Pressing zu entziehen und den eigenen Spielaufbau geordneter zu gestalten. Der Effekt: Aus Dortmunds Angriffswirbel war nach knapp 30 Minuten weitestgehend die Luft raus, der Rest ist Geschichte. Eigenverantwortung, vorbildliches Vorangehen - Schweinsteiger verkörperte das und widerlegte seine Kritiker eindrucksvoll.

"Der Gündogan ist eh viel besser."

Ein Streitthema, das die Fussballgemüter in jüngerer Zeit erregt. Der Vergleich Gündogan-Schweinsteiger wird allerdings oftmals nur zum Deckmantel der üblichen Bayern gegen den Rest-Fussballdeutschlands-Gefechte. Wer Bayern nicht leiden kann, bevorzugt Gündogan, wer dem FC Bayern nahesteht, der entwickelt für eines seiner Gesichter eher Sympathien.

Nüchtern betrachtet ist Ilkay Gündogan ein hochinteressanter Spieler. Seine rassiermesserscharfen Pässe in die Tiefe, seine Fähigkeit das Spiel in Sekundenbruchteilen von 0 auf 100 zu beschleunigen und seine formidable Technik nötigen selbst vielen Bayern-Fans, mich miteingeschlossen, große Bewunderung ab.

Dagegen kommt Bastian Schweinsteiger fast etwas spröde daher. Viele Pässe in die Breite, kaum Tempogewinn und eine generelle Behäbigkeit lassen den 29-Jährigen Bayer gegenüber dem 22-Jährigen Deutsch-Türken fast wie einen Fussball-Methusalix dastehen. Das bleibt nicht ohne Folgen. Es formiert sich eine Lobby, teilweise gar von vermeintlichen Experten gestützt, die lieber den Ex-Nürnberger im Trikot mit dem Adler auf der Brust sehen würden, als seinen Oberaudorfer Widerpart.


Zu verletzungsanfällig, zu behäbig, zu unauffällig. Dann lieber gleich die Zukunft beginnen lassen und mit Gündogan das Spiel der DFB-Elf nochmal zusätzlich beschleunigen.
Klingt nach einer plausiblen Rechnung. Ist sie das? Eher fraglich.


Zuerst: Wenn jemand Schweinsteiger aufgrund dessen vermeintlicher Verletzungsanfälligkeit in Gündogan einen Spieler vorzieht, der die gesamte Hinrunde aufgrund einer gleichsam hartnäckigen wie mysteriösen Rückenverletzung verpasst hat, dann lässt das eigentlich keine Fragen nach der Kompetenz desjenigen offen. Schweinsteiger nämlich befindet sich zudem auf einem erkennbaren Weg der Besserung, auf dem er maximal noch von natürlichen Belastungsreizen geplagt wird, während bei Gündogan das Problem an und für sich höchstens bekämpft, nicht aber gelöst ist. Möglich, dass auf die Entdeckung der tatsächlichen Ursache eine OP folgt. Ich will es nicht hoffen und nicht beschwören, aber es wäre beileibe nicht das erste Mal.

Über die sportliche Diskussion lässt sich freilich besser streiten. In einer Sache bin ich bei den Gündogan-Befürwortern: Macht er nicht den falschen Karriereschritt, alsda wäre ein verfrühter Wechsel zu einem Topklub, bei dem es ihm dann ähnlich ergehen könnte, wie den vorigen Dortmunder Aussiedlern, gehört ihm die Zukunft im Nationalteam.

Doch taktisch muss man den Vergleich sicher differenzierter betrachten, als ich es oben ironisch überzeichnet getan habe. Beide interpretieren ihre Rolle grundverschieden, beide passen jeweils optimal zur Spielphilosophie ihres Vereines. Gündogan initiiert mit seinen katalysierenden Vertikalpässen die Dortmunder Tempoangriffe, Schweinsteiger sichert mit seiner Übersicht den bayerischen Ballbesitz und kann mit seinem Auge den Grundstein für mögliche Angriffe legen. Welche Spielweise nun allerdings besser zum DFB-Team passt? Das kann wohl eher Jogi Löw beantworten, da das Spiel der Nationalelf sowohl auf schnellem Umschalten, Plus für Gündogan, als auch auf Ballbesitz, Vorteil Schweinsteiger, basiert.

Momentan ziehe ich allerdings Schweinsteiger vor. Das hat diverse Gründe:
Zu allererst sei Erfahrung genannt. Gündogan hat bislang eineinhalb Saisons auf höchstem Niveau absolviert und keinerlei WM- oder EM-Erfahrung, da er sich 2012 meist auf der Bank wiederfand. Schweinsteiger hat allerdings bereits fünf solcher Großereignisse auf dem Buckel und sich dabei bereits ausgiebig mit Größen a la Messi, Xavi, Iniesta, Cristiano Ronaldo, Andrea Pirlo etc. duelliert - er ist mit allen Wassern der sieben Weltmeere gewaschen. Zwar hat Gündogan auch schon das ein oder andere internationale Topspiel absolviert, doch da ist ihm Schweinsteiger um Längen voraus.

Fakt ist: Gündogan schlug sich in seinen bisherigen Auftritten höchst beachtlich. Schweinsteiger aber auch. Sein Plus könnte sein, dass er sich bisher bei Weltmeisterschaften meist zu Höchstform aufgeschwungen hat, wie eben 2006 oder 2010 bewiesen. Man mag ihm jetzt wieder die EM 2012 vorhalten, doch angesichts der Verletzung aber auch der mentalen Tiefschläge zuvor, die er mit sich umherschleppte und die ihm deutlich anzumerken waren, muss man mehr seinen Charakter, seine Aufopferung für das Team loben, als seine Leistung zu bemängeln.
Es hätte im Ermessen des Bundestrainers liegen müssen, ihn zu schonen, ihm ist aus der EM wirklich kein Vorwurf zu machen.

Vor allem aber hat Schweinsteiger den Makel der internationalen Titellosigkeit abgestreift. Welche psychologischen Konsequenzen das für die Nationalmannschaft haben mag, kann jetzt jeder Hobby-Psychologe mit sich selbst ausklügeln, doch nur auf Folgendes sei hingewiesen: Xavi, Iniesta, Valdes und Puyol gewannen 2006 erstmalig mit Barca die Champions League, darauf folgte 2008 der EM-Titel für Spanien...

Deutschland, deine Spitzenspieler

Worauf will ich nun eigentlich insgesamt hinaus?
Dass die Kritik an Bastian Schweinsteiger, wie es Matthias Sammer eben jüngst völlig richtig auf den Punkt brachte, in der Tat völlig respektlos ist. Man kann Deutschlands Nummer Sieben für eine oder mehrere vermeintlich schwächere Spiele kritisieren, man darf spekulieren, ob Ilkay Gündogan oder eben Bastian Schweinsteiger die bessere Besetzung für den offensiven Part der deutschen Doppelsechs darstellt - alles in einem gewissen Rahmen legitim.

Aber, Schweinsteiger weiterhin den Respekt für seine bisherigen Leistungen, für seinen unschätzbaren Wert für den FC Bayern und die DFB-Elf grundsätzlich zu verweigern, lässt tief blicken. Das hat Bastian Schweinsteiger einfach nicht verdient. Er hat entscheidend zu den erfolgreichen Saisons 2010 und 2013 beigetragen, war eine unverzichtbare Stütze bei den vergangenen Weltmeisterschaften und ist seit langem ein Vorbild an Professionalität.


Es ist allerdings ein generelles Problem, dass Deutschlands Spitzenspielern nicht die ihnen gebührende Anerkennung zukommt. Das war beim sang- und klanglosen Karriereende Ballacks so, das ergeht auch Philipp Lahm so, von dem trotz seiner Rolle als Verschiebebahnhof nie ein kritisches Wort zu vernehmen ist. Er liefert einfach. Dennoch ist er ständig despektierlichen Bemerkungen ob seiner Körpergröße oder seiner diplomatischen Ausdrucksweise ausgesetzt.

Leider ist das ein vornehmlich deutsches Problem. In Spanien bekommen verdiente Spieler wie "San Iker" Casillas oder Xavi in allen Fanlagern, selbst in den tief verfeindeten, den ihnen zustehenden Respekt gezollt. Ähnliches funktioniert in England bei Granden wie Steven Gerrard oder Frank Lampard.

Hierzulande ist vieles zu sehr von den Vereinsbrillen getrübt, der Hass auf den FC Bayern und seine Repräsentanten macht selbst ein Mindestmaß an Anstand oftmals unmöglich.
Ich will da beileibe nicht alle Fans über einen Kamm scheren, man erlebt hier vor allem bei den aktiven Bloggern viele, viele angemessene Respektsbekundungen (es müssen ja keine Liebeserklärungen sein), aber die teils haarsträubenden Äußerungen aus meinem Bekanntenkreis, aber auch in öffentlichen Foren bezüglich Schweinsteigers Wahl zu "Deutschlands Fussballer des Jahres", sowie weitere despektierliche Äußerungen nach seiner Verletzung lassen mich doch glauben, dass ein Gros der Nicht-Bayern-Anhänger wie oben beschrieben denkt - und das ist traurig.

Aber "ad fontes!". Zu den Quellen, zu den Anfängen:

"Ach Unfug", antwortete ich meinem Freund nach kurzem Nachdenken, "Ich fände es ehrlich gesagt völlig Fehl am Platz, einen dermaßen verdienten und hier verwurzelten Spieler wegen einiger Verletzungen abzuschieben. Das wäre ganz schlechter Stil. Der FC Bayern steht zu seinen Spielern. Der Basti ist auf dem besten Weg eine der Legenden des Vereins zu werden, wenn er sie nicht schon ist. Das klingt blöd, aber ich bin mir sicher, dass man in zehn, fünfzehn Jahren auf ihn als einen der Großen des Vereins zurückbleiben wird. Die Erfolge der letzten Saison werden auf jeden Fall immer eng mit seinem Namen verknüpft sein."

Auf dass die Allianz Arena noch einige Jahre grölen darf: "Mit der Nummer 31: Bastian...?" "Schweinsteiger - FUSSBALLGOTT!"

KOMMENTARE
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redwhitepassion
16.01.2014 | 16:15 Uhr
2
0
16.01.2014 | 16:15 Uhr
0
Klasse Blog!
Ganz klar 10 Punkte...

Alles sehr gut durchleuchtet.
Ich persönlich bin auch der Meinung das ein fitter und gesunder Schweinsteiger alles mitbringt weiterhin auf der 6 auch ohne Martinez zu spielen.

Gerade auch weil die IV bei eigenem Ballbesitz sehr hoch stehen und dem Spieler auf der sechs eine zusätzliche Absicherung geben.

Auch wenn es hier evtl. nicht hin gehört denke ich das im Laufe der Rückrunde Martinez den Platz von Dante einnehmen wird, der im übrigen genau diese Schweinsteiger "Absicherung" sein könnte.

Zu den ganzen stärken die Du nun schon genannt hast könnte man durchaus mit anbringen das Bastian auch einiges torgefährlicher als der junge Dortmunder ist

Zudem kommt selbstverständlich dazu das Pep durchaus bewusst ist was einen Schweinsteiger für die Mannschaft, Verein und die Fans bedeutet...

Für die N11 ist ein gesunder Schweinsteiger aus meiner Sicht sogar noch wichtiger als beim FCB wenn in Brasilien der ganz große Wurf gelingen soll.

Erfahrungen von 5 großen Tunieren und zig CL Spielen lässt sich einfach in entscheidenen Momenten in einem KO Spiel nicht ersetzten.

Wer einem Spieler wie Schweinsteiger fehlende Führungsqualitäten in "großen" Spielen vorwirft darf gerne nochmal das CL Finale ´13 nach dem Ausgleich anschauen

Leider ist es oftmal so das ein große deutscher Spieler im Ausland mehr Respekt genießt als im eigenen Land - Echt Schade!
2
Maxi_FCB
16.01.2014 | 16:14 Uhr
1
-1
Maxi_FCB : 
16.01.2014 | 16:14 Uhr
-1
Maxi_FCB : 
@RobbenFCB: Das sehe ich naturgemäß anders.
Natürlich mag die große Auswahl an Zentralen Mittelfeldspielern zu dem Glauben verleiten, man brauche Schweinsteiger nicht mehr, aber das halte ich doch für eine - mit Verlaub - relativ oberflächliche Sichtweise. Mag sein, dass man gegen Augsburg, Hertha, Braunschweig etc ohne Schweinsteiger auskommen mag, ohne einen angeschlagenen ohnehin.
Aber in den großen Schlachten möchte ich ihn nicht missen. Frag dich mal folgendes: Was hätte ein Thiago im CL-Finale gemacht, wenn er gemerkt hätte, dass seine Mannschaft kein Bein auf den Boden bekommt? Ich glaube, er hätte einfach sein Spiel weitergespielt und, wenn es weiterhin nicht funktioniert hätte, womöglich sogar noch die Schultern hängen lassen. Was Schweinsteiger gemacht hat, habe ich oben ausführlich beschrieben.
Das nenne ich Eigenverantwortung, das zeichnet einen Führungsspieler aus. Seine menschlichen Qualitäten machen ihn definitiv unverzichtbar. Seine fussballerischen - meiner Meinung nach - aber auch.

@ CarlssonvomDach: 1. Das vermehrte Spiel durch die Mitte ist Guardiolas Philosophie, das hat mit Schweinsteiger nichts zu tun.
2. Bleibe ich bei meiner Fähigkeitenaufzählung. Schweinsteiger ist kein herausragender Zweikämpfer. Da sehe ich Javi und auch Lahm deutlich stärker. Schweinsteiger kommt über seine Spielintelligenz und seine Passgenauigkeit. Er ist nicht unbedingt der Typ der die Steilpässe vorne herein spielt, da magst du Recht haben. Aber seine Seitenwechsel und seine Kurzpässe sind ausgesprochen genau und darüberhinaus ausgesprochen intelligent angebracht.

@scrwien: Eigentlich ist es mir zu blöd, dazu etwas zu sagen. Von daher nur so viel: Lies den Blog und überleg dir nochmal, ob ich alle Schweinsteiger-Kritiker undifferenziert und inkompetent nenne und wenn ja wo.

An die Übrigen: Danke für das Lob! Freut man sich natürlich immer drüber

Edit: Was sollen mir die fünf likes zu meinem ersten Kommentar sagen? Rausnehmen oder drin lassen?
1
Rheumakaay
16.01.2014 | 16:03 Uhr
2
0
Rheumakaay : 
16.01.2014 | 16:03 Uhr
0
Rheumakaay : 
Ich habe schon viele Mannschaften des FC Bayern gesehen, bewundert und angefeuert. Aber derzeit möchte ich mir den FCB nicht ohne Bastian vorstellen.

Auch ich habe einfach ein besseres Gefühl, wenn er auf dem Platz ist, wie Donnerschlag schon schrieb. Klar wurden auch mit ihm Spiele (auch wichtige) verloren. Aber ohne ihn wäre man vielleicht gar nicht in diese Spiele gekommen (z. B. Finale 2010).

Die Frage ist doch auch: was bedeutet ersetzbar? Natürlich hat z. B. Neuer den Olli ersetzt. Macht einen guten Job und ist auch zurecht Nationaltorhüter. Aber der Olli fehlt mir immer noch. D.h. Neuer ist der Ersatz, aber Olli ist nicht ersetzbar...
2
Donnerschlag
16.01.2014 | 15:57 Uhr
3
0
Donnerschlag : BS31
16.01.2014 | 15:57 Uhr
0
Donnerschlag : BS31
Für mich einfach Mister FC Bayern. Wenn er auf dem Platz steht, habe ich einfach ein gutes Gefühl wie sonst bei fast keinem anderen Spieler. Hängt sich immer rein und versucht immer das Spiel an sich zu reißen wenn nötig. Kann die Kritik an ihm auch keine Meter nachvollziehen und denke wir können froh sein ihn zu haben. Am Ende seiner Karriere hoffentlich ein "Ein-Klubber" und somit die Legende schlechthin (zusammen mit Lahm und irgendwann Müller).

3
scrwien
16.01.2014 | 15:47 Uhr
3
-8
scrwien : 
16.01.2014 | 15:47 Uhr
-8
scrwien : 
Puh, also erstmal: die Kritiker von Schweinsteiger allesamt als inkompetent darzustellen, streicht dein Kompetenz auch nicht unbedingt hervor.
Sorry, aber dafür, dass du am Anfang sagst, du willst das Thema nüchtern analysieren ist der Blog ganz schwach. Hättest du geschrieben, dass dies eine Liebeserklärung ist, wäre der Blog ok, aber so...
Du sagst, die Kritik an Schweinsteiger wäre indifferenziert und inkompetent, kannst aber selber keine objektiven Argumente finden um das Gegenteil zu beweisen.

Für mich war er immer einer der überschätztesten Spieler überhaupt, v.a. weil er in vielen wichtigen Spielen, besonders dann, wenn es schwierig wurde einfach untergetaucht ist. Die meisten Spiele die ich von ihm gesehen haben waren schwach (ok, ich seh auch nicht jedes Bayern-Spiel, aber über die Jahre habe ich ihn oft genug gesehen). Schweinsteigers Glück war, dass es in Deutschland im ZM seit Ballack niemand besseren als ihn gab. Nur weil es im eigenen Land keinen ebenbürtigen Konkurrenten gibt, ist man allerdings noch lange nicht Weltklasse, sondern zeigt einfach, dass Deutschland im Mittelfeld nicht immer Weltklasse besetzt war und er sich dadurch etablieren konnte. Aber: Sowohl der FC Bayern als auch die Besetzung im deutschen Nationalteam sind stärker geworden, deswegen würde es mich nicht ein bisschen wundern, wenn er die Bank bald besser kennt als den Rasen.
3
CarlsonvomDach
16.01.2014 | 15:32 Uhr
4
-3
CarlsonvomDach : Bedeutung von Überschätzt?
16.01.2014 | 15:32 Uhr
-3
CarlsonvomDach : Bedeutung von Überschätzt?
Was beudeutet überschätzt eigentlich?

Dass man zu etwas gemacht wird, was man nicht ist?

Schweinsteiger ist ein super Fußballer und als Chef war er letztes Jahr sehr wichtig für das Spiel der Bayern und für den Verein FC Bayern ist er als Eigengewächs eine der größten Identifikationsfiguren. Ohne Frage.

Wenn ich allerdings lese:

"Antizipation, eine adäquate Zweikampfstärke, extreme Spielintelligenz, eine weitaus überdurchschnittliche Technik und ein herausragendes Passspiel"

, dann glaube ich, dass es besser heißen sollte:

"sehr gute Antizipation, sehr starkes Zweikampfverhalten / super Tacklings, große Führungspersönlichkeit."

Was Schweinsteiger definitiv nicht ist: technisch besonders versiert/dribbelstark, schnell, kreativ, besonderes (!!!) Pässe.

Aber das braucht er auch nicht zu können, dafür hat Bayern und Deutschland andere!

Wichtig ist mir nur ein realistisches Bild von Schweinsteiger zu zeichnen und ihn nicht zu vergleichen mit Spielern, die andere Eigenschaften verkörpern.

Auch der hier so oft angesprochene Gündogan ist ein anderen Spieltyp, der viel offensiver denkt als schweinsteiger, mit ganz anderen Stärken und Schwächen.

Fußball wird immer mehr zum System, in dem manchen Typen passen, und andere nicht.

Update: zu der Frage ob er ersetzbar ist oder nicht. Auffällig ist, dass das Spiel von Guardiola nicht so Flügellastig ist wie unter Heynckes, d.h. die zentralen Mittelfeldspieler rotieren mehr und es kommt auf Dynamik, Schnelligkeit und flexibles Kurzpassspiel an...
4
RobbenFCB
16.01.2014 | 15:27 Uhr
0
-2
RobbenFCB : 
16.01.2014 | 15:27 Uhr
-2
RobbenFCB : 
Schweinsteiger ist ein Weltklassespieler, aber er ist ersetzbar. Wir haben so ein starkes Mittelfeld das ich mir keine Sorgen mache, wenn Schweinsteiger wechseln würde. Ich meine mit dem starken Mittelfeld Bayern, Deutschland könnte einen Ausfall von Schweinsteiger nicht kompensieren.
0
citizenpete
16.01.2014 | 15:26 Uhr
2
0
16.01.2014 | 15:26 Uhr
0
Toller Blog! Kann mich deinen Ausführungen nur anschließen und ich hoffe, dass Schweinsteiger bald möglichst wieder fit wird! Werde nie die beiden Spiele gegen Barca und das Finale gegen Dortmund vergessen!
2
colognesnake
16.01.2014 | 15:20 Uhr
3
-3
16.01.2014 | 15:20 Uhr
-3
super arbeit vielen dank für den blog

SCHWEINSTEIGER ist ein GOTT und der beste 6 der welt .. er liest das spiel wie kein andrer das herz der manschafft

3
PDZ
16.01.2014 | 15:08 Uhr
5
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PDZ : 
16.01.2014 | 15:08 Uhr
-1
PDZ : 
Der einzige Grund, warum die Diskussion um einen Schweinsteiger-Abschied, oder darüber, dass man ihn gar nicht mehr unbedingt braucht, auch bei Leuten auftacht, die man nicht einfach als reine Schweinsteiger-Hater abtun kann ist dass Bayern von der Qualität her ganz einfach das breiteste Mittelfeld der Welt hat.

Über die Qualität eines fitten Schweinsteiger zu diskutieren ist haarsträubender Unsinn, die Frage ob die Alternativen mittlerweile nicht ähnlich gut sind dagegen legitim.

Ich würde ihn natürlich möglichst lange halten.
5
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