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MMA@SPOX


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Von: bunsen
06.09.2018 | 884 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Der MMA@SPOX Stammtisch
Four Corners: UFC 228
Er könnte der zweite englische UFC Titelträger werden. Gelingt Darren Till der Königsmord?

Übersicht über die Card: https://en.wikipedia.org/wiki/UFC_228

UFC 228 findet in der Nacht vom 8. September auf den 9. in Dallas statt. Im Hauptkampf wird Tyron Woodley seinen Weltergewichtsgürtel verteidigen. Außerdem wird Valentina Shevchenko zu ihrem zweiten Titelkampf antreten. Diesmal im Fliegengewicht der Damen, gegen die weitaus ungeprüfte Nicco Montano.

Titelkampf im Weltergewicht: Tyron Woodley (c) vs. Darren Till

bunsen:

Nach seinem letzten Sieg gegen Steven Thompson weiß man nicht so recht, was drin steckt, im Paket Darren Till. Bis zu diesem Kampf war sein Stil sehr offensiv und etwas riskant, erinnerte mich an den von Conor McGregor, den viele versuchen zu kopieren und dabei in der Regel böse auf die Nase fallen. Gerade an den früheren McGregor, der in seinen ersten erfolgreichen Auftritten seinem Gegner buchstäblich vor der Nase stand. Das war auch ein Grund, warum Chad Mendes ihn so leicht zu Boden bringen konnte. Genauso hat auch Darren Till gekämpft, zum Beispiel gegen Donald Cerrone.

Das ist deswegen relevant, weil Woodley womöglich in einer ähnlichen Situation ebenso einen Takedown setzen könnte, wenn ihm Till zu nahe käme. Das scheint er dieser Tage nicht mehr so gerne zu tun, aber es wäre die richtige Antwort, keine Frage. Till hat allerdings in seiner letzten Auseinandersetzung schon etwas abwartender gekämpft, distanziert und berechnend. Das war weniger aufregend, aber da Thompson, sein Gegner, ein sehr gefährlicher Konterboxer ist, war diese Stil-Anpassung eine gute Wahl.

Woodley ist auch nicht der aktive Volume-Puncher, sondern eher jemand, der wie ein Stier auf seinen Gegner losstürmt und dabei schwere Hände wirft. Aber diese Sturmattacken beginnen eben in einer Konterbewegung. Woodley wird seinen Stil kaum ändern, allenfalls dann, wenn jemand seine Formel knackt.

Die richtigen Zugaben dafür sind Beinarbeit und Takedown-Verteidigung. Theoretisch wäre es ausreichend, den Sturmbewegungen auszuweichen, wie ein Torrero den Stier ins Leere laufen lässt und dabei dem Stier in den Nacken sticht. Woodleys Stil ist schließlich kein Hexenwerk. Runden gewinnt er nicht durch Output, sondern durch Wirkungstreffer. Wenn er überhaupt über die Runden gewinnen muss. Es ist in der Theorie nicht schwierig, den Amerikaner auszupunkten.

Bislang hat es gegen diesen Woodley niemand geschafft. Ist Till der Richtige dafür? Möglich wäre es. Nur ist Till für mich etwas zu leicht zu treffen, auch weil er wie ein Karateka a la Thompson die Hände eher auf Brusthöhe hält. Das hat Vorteile für die Offensive, aber in der Regel werden solche Leute gerne ab und zu mit harten Händen angeklingelt, wenn ich an Gunnar Nelson, McGregor und Thompson denke. Machida ist kein Beispiel dafür, aber ist einfach immer ultra inaktiv.

Ich gehe aus diesem Grund mit Woodley, über die Runden, denke also an einen ähnlichen Verlauf wie an Thompson-Woodley.

Tipp: Woodley, Punktentscheid.

paeddingtonbear:

Ich weiß immer noch nicht so recht, was ich von der Ansetzung des Main Events halten soll. Tendenziell vertrete ich eine ähnliche Position wie Robert Whittaker, der sagt, dass niemand mit einem Sieg, bei dem er das Gewicht verpasst hat, einen Titelkampf erhalten sollte. Dass dies im Fall von Darren Till nicht zum ersten Mal der Fall war, sollte hierbei noch zusätzlich berücksichtigt werden, was beim Anblick seines Körperbaus auch nicht verwunderlich ist, schließlich gleicht er eher einem Halbschwergewicht(!) als einem Weltergewicht, was das Event-Poster noch einmal zur Geltung bringt.

Erschwerend hinzukommt für Till, dass bei seinem kontroversen Sieg über Thompson 22 von 25 Medienvertreter den Amerikaner vorne, teilweise sogar sehr deutlich vorne sahen und auch von vielen Fans der Punktsieg Tills, der ihm letzten Endes diesen Titelkampf bescherte, als Hometown-Decision betrachtet wird.

Auf der anderen Seite gibt es nicht wirklich viele Kandidaten, denen man sonst einen Titelkampf hätte geben können. Colby Covington ist zwar (noch) Inhaber des Interim-Titels und hat mit seinen aufsehenerregenden Interviews und seiner Liebe zu Donald Trump für viel Wirbel gesorgt, womit er ein geeigneter Kandidat wäre, fällt allerdings verletzungsbedingt erstmal aus.

Der angesprochene Thompson hat zwei Chancen gegen Woodley nicht nutzen können, wobei auch hier die Punktentscheidungen nicht ohne Diskussionen waren. Somit blieb Till übrig und nachdem sich Woodley nach knapp einem Jahr wieder kampfbereit meldete, wollte man mit einem Titelkampf nicht länger warten.

All diese Dramen rundum die Ansetzung sollen aber nicht davon ablenken, dass sich die beiden auf Augenhöhe begegnen, zumindest wenn es nach den Buchmachern geht. Vergleichen könnte man den Kampf in etwa mit dem McGregor vs. Khabib-Kampf. Till ist ein Standkämpfer mit einem weiten Stand und einem deutlichen Größenvorteil, während Woodley eher auf sein Wrestling angewiesen ist und wahrscheinlich wie gegen Thompson im Stand nur seiner rechten Overhand Vertrauen schenken wird.

Im Jahr 2018 vertraue ich in diesen Wrestler vs. Striker Match-ups in der Regel den Strikern, so auch hier. Till hat schon bewiesen, dass er sich gegen Takedowns von Ringern verteidigen kann, auch wenn er noch nicht gegen die allerhöchsten Kaliber antreten musste. Im Stand ist er durch seine Distanzkontrolle in der Lage Woodley von sich fernzuhalten und ist im Gegensatz zu Thompson nicht so verwundbar gegen anstürmende Gegner.

Dass er trotz seiner massiven Weight-cuts in der Lage ist über 5 Runden zu gehen, hat er ebenfalls bewiesen, während sich Woodley in 5-Rundern stets pacen muss und so einige Runden leicht herschenkt. Ein wichtiger Faktor, der noch gegen Woodley sprechen könnte, ist, dass er eingerostet sein könnte, nachdem er seit über einem Jahr keinen Kampf mehr bestritten hat, während Till in diesem Zeitraum 3 Kämpfe bestritten hat.

Die Nehmerfähigkeiten sollten hier nicht viele Unterschiede aufweisen. Beide haben keine Anzeichen eines Glaskinns gezeigt, auch wenn Woodley schon mal eine schwere KO-Niederlage einstecken musste. Zudem besitzen die beiden harte Hände, sodass auch das beste Kinn der Welt nicht unbedingt hilfreich ist. Alles in allem gehe ich von einem Sieg des Tills aus, entweder per Punktentscheid oder (T)KO in den späten Runden.

Tipp: Till, KO Runde 4.

Kampf im Fliegengewicht (w): Nicco Montano vs. Valentina Shevshenko

dugen:

Die jüngste der Damen-Divisionen, das Flyweight, hat mit Nicco Montaño eine noch junge Titelträgerin, die jetzt gegen eine der erfahrensten und besten Kämpferinnen der UFC kämpfen muss. Auch wenn sie mit Barb Honchak, Roxanne Modafferi und Lauren Murphy Routiniers bezwingen konnte, Shevchenko ist von einem ganz anderen Kaliber, eine großartige Muay Thai Kämpferin und auch im Bodenkampf sehr versiert und gefährlich.

Valentina Shevchenko hat im Bantamwweight gegen die Besten gekämpft, viele beeindruckende Siege wie den über Holly Holm und knappe Niederlagen gegen die Creme de la Creme aufzuweisen. Ihr Problem: von der Statur her ist sie etwas zu klein für das Bantamweight. Das Flyweight dagegen dürfte ihr sehr viel besser liegen. Es ist in Anbetracht ihres Kampfrekordes nicht verblüffend, dass die Verantwortlichen der UFC entschieden haben, ihr einen Titelkampf zu geben Montaño wird daher als klare Außenseiterin ihren Titel verteidigen müssen.

Das wird sie nicht schrecken, war sie doch schon zu Beginn der Ultimate Fighter Staffel auf Platz 14 - also auf den vorvorletzten Platz sämtlicher Kämpferinnen - rankiert. Dennoch tippe ich ohne groß zu zögern auf einen Sieg ihrer Gegnerin.

Tipp: Shevchenko, Submission Runde 2.

Kampf im Strohgewicht (w): Jessica Andrade vs. Karolina Kowalkiewicz

dugen:

Die Entthronung der lange unumstrittenen Titelträgerin Joanna Jedrzejczyk hat Bewegung in die Strawweightdivision der UFC gebracht. Lange sah es so aus, als müsse man sich mit Neuauflagen bereits ausgefochtener Duelle begnügen müssen, so überlegen schien Joanna Jedrzejczyk über ihre Division zu herrschen. Zwei der härtesten Widersacherinnen der Entthronten treffen nun aufeinander und man darf annehmen, dass der Siegerin ein Kampf mit der Championess, Rose Namajunas winken dürfte Andrade befindet sich auf Platz drei, ihre Gegnerin auf Platz fünf der Rangliste.

Überraschenderweise haben sich Karolina Kowalkiewicz und Jessica Andrade noch nicht im Oktagon gegenübergestanden, obgleich die Zahl der Strawweight-Kämpferinnen relativ überschaubar ist. Das gibt dem Duell eine zusätzliche Prise Reiz. Stilistisch ist ein klarer Unterschied zu erwarten: Karolina schlägt und tritt viel und aus allen Winkeln, die das Kampfgeschehen hergibt, Jessica setzt auf permanenten Druck und Schlaghärte und ab und an Bodenkampf.

Karolina ist für einen offenen Schlagabtausch zu haben. Das hat sie oftmals gezeigt. Sie wäre nun gut beraten, ein wenig überlegter gegen Andrade zu kämpfen. Nicht nur wegen deren Schlaghärte und drohenden takedowns, sondern vor allem deshalb, da Jessicas Mittel beschränkt sind. Die Polin hat bereits bewiesen, dass sie im Rückwärtsgang gut kämpfen kann, während Andrade bereits gegen Joanna oft ins Leere lief. Sie hat die Mittel, um die Brasilianerin zu bezwingen und wenn sie klug kämpft, wird sie siegen.

Daher tippe ich gegen die Odds auf Karolina: Kowalkiewicz, Punktentscheid.

Tipp: Kowalkiewicz, Punktentscheid.

Kampf im Bantamgewicht: Jimmie Rivera vs. John Dodson

inspektor voss:

Auf einer ansonsten eher schwächeren UFC Fight Card sticht dieser Kampf besonders hervor. Jimmie Rivera wurde bis vor kurzem als künftiger Titelanwärter gehandelt und John Dodson gehört schon seit Jahren zur FLW/BW-Elite. Zwar hat Dodson in den letzten drei Jahren eine Achterbahnfahrt hingelegt, nachdem er auch den zweiten Titelkampf gegen Demetrious Johnson verloren hat, aber er ist auch noch nicht zu alt, um einen neuen Anlauf auf den Titel zu starten. Allerdings hat Jimmie Rivera ähnliche Ambitionen. Mit einem deutlichen Sieg kann er der MMA-Welt zeigen, dass die K.O.-Niederlage gegen Marlon Moraes nur ein Ausrutscher war. Wie so oft in der UFC, steht also für beide Kämpfer viel auf dem Spiel.

Rivera ist körperlich überlegen und hat den Power-Vorteil auf seiner Seite. Dafür hat Dodson die Schnelligkeit und die bessere Dynamik. Beide bevorzugen das Standup, wobei Rivera eher druckvoll nach vorn geht und Dodson mehr über Konter kommt. Da Dodson in der Linksauslage kämpft, eröffnen sich somit für beide die Möglichkeit schwer zu verteidigender Highkicks zum Oberkörper und Kopf. Das Wrestling wird wahrscheinlich eine untergeordnete Rolle spielen.

Tipp: Rivera, Punktentscheid.

Die ersten Prelims beginnen üblicherweise nach 00:00 Uhr, je nachdem wie viele Kämpfe auf der Kampfkarte stehen.

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Die UFC lädt immer einige Kämpfe hoch, die für die kommende Veranstaltung relevant sind. Wenn ihr euch einstimmen wollte, folgt diesem Link: https://www.youtube.com/user/UFC/videos

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