18.11.2010 um 15:09 Uhr
Geschrieben von Knuelleman
FC.ABSTIMMUNG Teil I
FC.VORSPIEL
Es war ein denkwürdiger Abend.
Denkwürdig nicht nur, weil die Mitglieder des 1. FC Köln dem Vorstand die Entlastung verweigerten. Denkwürdig vor allem, weil die Mitgliederversammlung die Defizite in diesem Verein und dieser Führung mehr als deutlich werden ließ.
Aber von Anfang an. Bereits eine Stunde vor Beginn der Mitgliederversammlung gab es lange Schlangen vor dem Einlass. Schnell wurde klar, dass die Zusammensetzung dieser Veranstaltung sich wesentlich von der ihrer Vorgänger unterschied. Besuchten die MV in der Vergangenheit vor allem altgediente Mitglieder, sah man unter den Besuchern nun einen gesunden Querschnitt der heutigen FC’ler.
Dass die Stimmung extrem aufgeheizt war merkte man bereits zu beginn, als die Veranstaltung mit der FC-Hymne eröffnet wurde. Überall im Saal streckten die Mitglieder dem Podium die graue Seite der Abstimmungskarte mit der NEIN Seite entgegen. Kaum war die Hymne verklungen, schallte ein lautes "Meier raus" durch den Saal. Kaum verwunderlich, denn seit rund zwei Wochen präsentiert die Presse geschickt lancierte Insiderinformationen, wie ganze Vertragskopien oder Inhalte, der Öffentlichkeit.
Bei aller berechtigter Kritik an unserem Manager, wirft dies aber vor allem die Frage auf: Wer ist eigentlich verantwortlich dafür, dass leitende Mitarbeiter streng vertrauliche Informationen an die Presse faxen?
Die Antwort gab der Präsident später selber. Offensichtlich niemand.
FC.VORSTAND
Die ersten Minuten der Vorstandsreden müssen dann auch das Grauen für die Redner Neukirch und Overath gewesen sein. Permanente Zwischenrufe und die Wut der Mitglieder waren in jeder Ecke des Saals spürbar.
Dennoch gelang es den beiden Rednern die Stimmung im Saal zu verändern. Aus aufgebrachten Mitgliedern wurden Fassungslose.
Der eine (Neukirch) betonte, dass das ausgegebene Ziel, ein gesicherter Mittelfeldplatz, mit der Mannschaft ohne weiteres zu erreichen wäre. FC.AHNUNGSLOS.
Der andere wurde nicht müde zu versichern, dass er eigentlich an nichts schuld sei, denn er sei schließlich nicht der Fachmann und würde sich und seine Vorstandskollegen ausschließlich als Berater sehen. FC.FÜHRUNGSLOS
Letztendlich war es aber ein Satz, der die vollkommene Ahnungslosigkeit des FC Vorstands auf den Punkt brachte. Ausdrücklich lobte Fritz Neukirch die tolle Arbeit die der FC im Bereich der neuen Medien und im Bereich der Kommunikation mit Mitgliedern und Fans leistet. Offensichtlich glaubt man hier, dass die Facebook Teilnehmer durch drücken des Freunde Buttons, der Vereinsführung Zustimmung signalisieren.
Kein Wort von dem Bruch mit der Onlinecommunity. Kein Wort davon, dass die Führung des 1.FC Köln die wichtigste Stimme der Mitglieder, das alte FC Forum mit zigtausenden Teilnehmern, einfach ausgesperrt hat.
Die Quittung dafür sollten sie im weiteren Verlauf des Abends noch erhalten.
Aber der Vorstand, respektive Neukirch und Overath - Glowacz beschränkte sich wie immer auf den Präsidentenflüsterer - gestanden auch Fehler ein. Welche genau, konnte und wollte man nicht sagen, aber das in den letzten 4-6 Wochen (!) Fehler gemacht wurden, das gab man zu.
Das es am Ende sogar Beifall für einige Ausführungen Overaths gab, darf man getrost der Tatsache zollen, dass er es schaffte Mitleidsregungen in vielen Mitgliedern hervorzurufen.
Denn schließlich meint er es ja nur gut.
Sichtlich erleichtert nahmen die beiden Herren nach Ihren Ausführungen wieder in der Mitte des Podiums Platz. Offensichtlich dachte man das Gröbste überstanden zu haben. Schnell kehrte auch die alte elitäre Arroganz zurück, als Mitglied um Mitglied Fragen an den Vorstand richtete.
Da die Mitglieder des 1. FC Köln sich aus allen Teilen der Bevölkerung zusammensetzen, sind die Fragen natürlich nicht immer eloquent formuliert, manchmal ist es auch ersichtlich das Fachwissen fehlt oder die Zusammenhänge nicht für jedes Mitglied ersichtlich sind. Dies bestärkte den Vorstand auch darin, dass er und nur er das Wohl des 1. FC Köln in Händen hielt.
FC.ARROGANT
Man quittierte einzelne Wortmeldungen mit unerträglich arrogantem Lachen oder flüsterte sich gegenseitig (Glowacz), mutmaßlicher Weise, abfällige Bemerkungen zu. Nachdem ein Mitglied dann den gleichen Respekt, den Neukirch von der Versammlung verlangte, einforderte, schaffte man es für einige Minuten eine ernste Miene aufzusetzen.
Wenn es wirklich mal brenzlig wurde, wie bei der Frage, wie es sich denn nun mit den zahlreichen Overaths Versprechen verhielte (zB. "Jeder Transfer geht über meinen Tisch"), hielt man es dann mit dem Motto: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern", denn es war ja alles nicht so gemeint. Die lauthals vorgetragenen Missfallensäußerungen, die den Präsident der Lüge bezichtigten, dürften hier aber der eigentlichen Realität deutlich näher kommen.
Der langatmigen Fragestunde folgten mehr oder minder interessante Ausführungen des Sport- und Verwaltungsrats, die beide nicht Müde wurden zu betonen, dass der augenblickliche Vorstand seine Entlastung mehr als verdient hat.
Hier zum 2.Teil
Es war ein denkwürdiger Abend.
Denkwürdig nicht nur, weil die Mitglieder des 1. FC Köln dem Vorstand die Entlastung verweigerten. Denkwürdig vor allem, weil die Mitgliederversammlung die Defizite in diesem Verein und dieser Führung mehr als deutlich werden ließ.
Aber von Anfang an. Bereits eine Stunde vor Beginn der Mitgliederversammlung gab es lange Schlangen vor dem Einlass. Schnell wurde klar, dass die Zusammensetzung dieser Veranstaltung sich wesentlich von der ihrer Vorgänger unterschied. Besuchten die MV in der Vergangenheit vor allem altgediente Mitglieder, sah man unter den Besuchern nun einen gesunden Querschnitt der heutigen FC’ler.
Dass die Stimmung extrem aufgeheizt war merkte man bereits zu beginn, als die Veranstaltung mit der FC-Hymne eröffnet wurde. Überall im Saal streckten die Mitglieder dem Podium die graue Seite der Abstimmungskarte mit der NEIN Seite entgegen. Kaum war die Hymne verklungen, schallte ein lautes "Meier raus" durch den Saal. Kaum verwunderlich, denn seit rund zwei Wochen präsentiert die Presse geschickt lancierte Insiderinformationen, wie ganze Vertragskopien oder Inhalte, der Öffentlichkeit.
Bei aller berechtigter Kritik an unserem Manager, wirft dies aber vor allem die Frage auf: Wer ist eigentlich verantwortlich dafür, dass leitende Mitarbeiter streng vertrauliche Informationen an die Presse faxen?
Die Antwort gab der Präsident später selber. Offensichtlich niemand.
FC.VORSTAND
Die ersten Minuten der Vorstandsreden müssen dann auch das Grauen für die Redner Neukirch und Overath gewesen sein. Permanente Zwischenrufe und die Wut der Mitglieder waren in jeder Ecke des Saals spürbar.
Dennoch gelang es den beiden Rednern die Stimmung im Saal zu verändern. Aus aufgebrachten Mitgliedern wurden Fassungslose.
Der eine (Neukirch) betonte, dass das ausgegebene Ziel, ein gesicherter Mittelfeldplatz, mit der Mannschaft ohne weiteres zu erreichen wäre. FC.AHNUNGSLOS.
Der andere wurde nicht müde zu versichern, dass er eigentlich an nichts schuld sei, denn er sei schließlich nicht der Fachmann und würde sich und seine Vorstandskollegen ausschließlich als Berater sehen. FC.FÜHRUNGSLOS
Letztendlich war es aber ein Satz, der die vollkommene Ahnungslosigkeit des FC Vorstands auf den Punkt brachte. Ausdrücklich lobte Fritz Neukirch die tolle Arbeit die der FC im Bereich der neuen Medien und im Bereich der Kommunikation mit Mitgliedern und Fans leistet. Offensichtlich glaubt man hier, dass die Facebook Teilnehmer durch drücken des Freunde Buttons, der Vereinsführung Zustimmung signalisieren.
Kein Wort von dem Bruch mit der Onlinecommunity. Kein Wort davon, dass die Führung des 1.FC Köln die wichtigste Stimme der Mitglieder, das alte FC Forum mit zigtausenden Teilnehmern, einfach ausgesperrt hat.
Die Quittung dafür sollten sie im weiteren Verlauf des Abends noch erhalten.
Aber der Vorstand, respektive Neukirch und Overath - Glowacz beschränkte sich wie immer auf den Präsidentenflüsterer - gestanden auch Fehler ein. Welche genau, konnte und wollte man nicht sagen, aber das in den letzten 4-6 Wochen (!) Fehler gemacht wurden, das gab man zu.
Das es am Ende sogar Beifall für einige Ausführungen Overaths gab, darf man getrost der Tatsache zollen, dass er es schaffte Mitleidsregungen in vielen Mitgliedern hervorzurufen.
Denn schließlich meint er es ja nur gut.
Sichtlich erleichtert nahmen die beiden Herren nach Ihren Ausführungen wieder in der Mitte des Podiums Platz. Offensichtlich dachte man das Gröbste überstanden zu haben. Schnell kehrte auch die alte elitäre Arroganz zurück, als Mitglied um Mitglied Fragen an den Vorstand richtete.
Da die Mitglieder des 1. FC Köln sich aus allen Teilen der Bevölkerung zusammensetzen, sind die Fragen natürlich nicht immer eloquent formuliert, manchmal ist es auch ersichtlich das Fachwissen fehlt oder die Zusammenhänge nicht für jedes Mitglied ersichtlich sind. Dies bestärkte den Vorstand auch darin, dass er und nur er das Wohl des 1. FC Köln in Händen hielt.
FC.ARROGANT
Man quittierte einzelne Wortmeldungen mit unerträglich arrogantem Lachen oder flüsterte sich gegenseitig (Glowacz), mutmaßlicher Weise, abfällige Bemerkungen zu. Nachdem ein Mitglied dann den gleichen Respekt, den Neukirch von der Versammlung verlangte, einforderte, schaffte man es für einige Minuten eine ernste Miene aufzusetzen.
Wenn es wirklich mal brenzlig wurde, wie bei der Frage, wie es sich denn nun mit den zahlreichen Overaths Versprechen verhielte (zB. "Jeder Transfer geht über meinen Tisch"), hielt man es dann mit dem Motto: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern", denn es war ja alles nicht so gemeint. Die lauthals vorgetragenen Missfallensäußerungen, die den Präsident der Lüge bezichtigten, dürften hier aber der eigentlichen Realität deutlich näher kommen.
Der langatmigen Fragestunde folgten mehr oder minder interessante Ausführungen des Sport- und Verwaltungsrats, die beide nicht Müde wurden zu betonen, dass der augenblickliche Vorstand seine Entlastung mehr als verdient hat.
Hier zum 2.Teil
Aufrufe: 2400 | Kommentare: 3 | Bewertungen: 8 | Erstellt:18.11.2010
ø 9.9
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Statistik
Eine Zusammenfassung von jemandem, der auch vor Ort war.
Und dazu auch eine gute Schreibe und noch bessere Einschätzung der Veranstaltung geliefert hat.
Sehr, sehr starkes Teil!
Come on EffZeh!
Wäre mal eine Kampagne wert.
oder eine Blogpokal-Woche bei SPOX.
oder so...