02.01.2008 um 01:05 Uhr
Geschrieben von AlexanderMey
Eiserner Unwille
Danke John Part! Danke dafür, dass du mir mit deinem Sieg im Finale gezeigt hast, dass der Titel des Weltmeisters im Darts doch noch etwas Wert ist. Ich hatte nämlich schon begonnen, ernsthaft daran zu zweifeln, nachdem sich in diesem Jahr alle Favoriten standhaft geweigert hatten, die Meriten des Triumphes anzunehmen.
Phil "The Power" Taylor wollte diesmal nicht. Er schenkte das Viertelfinale gegen Wayne Mardle nach einer überlegenen 3:0-Satzführung noch her.
Auch Titelverteidiger Raymond van Barneveld wollte nicht schon wieder. Er zog es vor, schon im Achtelfinale gegen den ein ganzes Jahr lang unter Form spielenden Kevin Painter auszuscheiden.
Zum guten Schluss wollte auch Mardle nicht mehr so recht. Ihm reichte es offenbar, Taylor zum ersten Mal vor TV-Kameras geschlagen zu haben, danach schenkte er zum vierten Mal in seiner Karriere im Halbfinale der WM ab. Diesmal gegen einen Nobody, den Lagerarbeiter Kirk Shepherd - und das nach einer klaren 3:1-Satzführung.
überhaupt wollte keiner der Top Ten der Geldrangliste das Turnier gewinnen, Part musste als Elfter auf dieser Liste herhalten. Er ist zum dritten Mal Champion, zum zweiten Mal nach 2003 im Profiverband PDC. Eigentlich eine Ohrfeige für die Engländer, die den Sport dominieren. Denn Part ist Kanadier und gibt selbst zu, dass sein Titelgewinn in der fernen Heimat so ziemlich jeden einen feuchten Kericht interessieren wird. Selbst Schuld, ihr unwilligen Engländer, kann man da nur sagen.
Im Finale mussten die Fans in London ihre Hoffnungen ausgerechnet auf einen jungen Hüpfer setzen, der diesen Sport noch nicht einmal professionell betreibt. Shepherd ist wie gesagt Lagerarbeiter, verdient zirka 1000 Euro im Monat, ist Fan von Manchester United, hört am liebsten Musik von Queen und steht total auf Stella-Bier. Seine Leistung bei diesem Turnier in allen Ehren: Aber was für ein Armutszeugnis ist das denn für das Mutterland des Darts? 34 der besten 40 Spieler der Welt kommen aus England, da ist Shepherd noch nicht einmal mitgezählt! Und dann gewinnt ein Kanadier - na herzlichen Glückwunsch!
Als Shepherd im Finale mit John Part zum ersten Mal auf einen Gegner traf, der ihn so richtig ernst nahm, ist er prompt klar mit 2:7 untergegangen. Das Debakel zeichnete sich schon früh ab, Part lag schnell mit 4:0 Sätzen vorne. Dass die englischen Fans nach wie vor wie eine Wand hinter Shepherd standen, ist ehrenhaft, zeugt aber auch von einer ganzen Menge Leidensfähigkeit. Mat hat es halt nicht leicht als Fan, wenn alle Idole im Laufe so eines Turniers die Leistung verweigern.
Egal, in den Alexandra Palace geströmt sind die Zuschauer trotzdem in Massen, und sie werden auch zur nächsten WM wiederkommen.
Dann sollten sich Taylor, van Barneveld, Mardle und Co. aber schon etwas am Riemen reißen, um die Ehre der Stars wieder herzustellen.
Phil "The Power" Taylor wollte diesmal nicht. Er schenkte das Viertelfinale gegen Wayne Mardle nach einer überlegenen 3:0-Satzführung noch her.
Auch Titelverteidiger Raymond van Barneveld wollte nicht schon wieder. Er zog es vor, schon im Achtelfinale gegen den ein ganzes Jahr lang unter Form spielenden Kevin Painter auszuscheiden.
Zum guten Schluss wollte auch Mardle nicht mehr so recht. Ihm reichte es offenbar, Taylor zum ersten Mal vor TV-Kameras geschlagen zu haben, danach schenkte er zum vierten Mal in seiner Karriere im Halbfinale der WM ab. Diesmal gegen einen Nobody, den Lagerarbeiter Kirk Shepherd - und das nach einer klaren 3:1-Satzführung.
überhaupt wollte keiner der Top Ten der Geldrangliste das Turnier gewinnen, Part musste als Elfter auf dieser Liste herhalten. Er ist zum dritten Mal Champion, zum zweiten Mal nach 2003 im Profiverband PDC. Eigentlich eine Ohrfeige für die Engländer, die den Sport dominieren. Denn Part ist Kanadier und gibt selbst zu, dass sein Titelgewinn in der fernen Heimat so ziemlich jeden einen feuchten Kericht interessieren wird. Selbst Schuld, ihr unwilligen Engländer, kann man da nur sagen.
Im Finale mussten die Fans in London ihre Hoffnungen ausgerechnet auf einen jungen Hüpfer setzen, der diesen Sport noch nicht einmal professionell betreibt. Shepherd ist wie gesagt Lagerarbeiter, verdient zirka 1000 Euro im Monat, ist Fan von Manchester United, hört am liebsten Musik von Queen und steht total auf Stella-Bier. Seine Leistung bei diesem Turnier in allen Ehren: Aber was für ein Armutszeugnis ist das denn für das Mutterland des Darts? 34 der besten 40 Spieler der Welt kommen aus England, da ist Shepherd noch nicht einmal mitgezählt! Und dann gewinnt ein Kanadier - na herzlichen Glückwunsch!
Als Shepherd im Finale mit John Part zum ersten Mal auf einen Gegner traf, der ihn so richtig ernst nahm, ist er prompt klar mit 2:7 untergegangen. Das Debakel zeichnete sich schon früh ab, Part lag schnell mit 4:0 Sätzen vorne. Dass die englischen Fans nach wie vor wie eine Wand hinter Shepherd standen, ist ehrenhaft, zeugt aber auch von einer ganzen Menge Leidensfähigkeit. Mat hat es halt nicht leicht als Fan, wenn alle Idole im Laufe so eines Turniers die Leistung verweigern.
Egal, in den Alexandra Palace geströmt sind die Zuschauer trotzdem in Massen, und sie werden auch zur nächsten WM wiederkommen.
Dann sollten sich Taylor, van Barneveld, Mardle und Co. aber schon etwas am Riemen reißen, um die Ehre der Stars wieder herzustellen.
Aufrufe: 1565 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 5 | Erstellt:02.01.2008
ø 9.2
KOMMENTARE
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04.01.2008 | 14:37 Uhr
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marco : feuchter kericht
wunderschön! diese formulierung habe ich jahre nicht mehr gehört. hat meine mutter früher immer gesagt. ganz früher :)
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03.01.2008 | 09:58 Uhr
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Michi3103 : Guter Beitrag
Ich hab die WM auch Live mitverfolgt. kann dir nur zustimmen. War schon erstaunlich wie ein Favorit nach dem anderen Ausgeschieden ist.
Part hat es sich aber verdient, war der Konstanteste von allen.
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