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Hannover 96


Gründer: Dj5uNnY | Mitglieder: 82 | Beiträge: 23
13.04.2011 um 12:58 Uhr
Geschrieben von TheDood
Einmal Erfolgsfan und zurück
Hallo alle Miteinander,

heute möchte ich euch von einer eher dunklen, längst vorbei gegangenen Zeit berichten:

Der Zeit, als ich ein Erfolgsfan war.

Um ganz vorne anzufangen muss ich sagen, dass ich aus einer Familie komme, die recht wenig Interesse an Fußball zeigt, weshalb mein erster bewusster Kontakt erst relativ spät erfolgte. Das erste Mal als ich wirklich anfing mich für Fußball zu interessieren war im September 1992 als ich abends bei meinem Großvater saß (der Einzige Fußballinteressierte in der Familie) und mir mit ihm das Spiel VFB Stuttgart - Leeds United angesehen habe.

Aus irgendeinem Grund hat es mich an diesem Abend gepackt und ich war Feuer und Flamme für Fußball. Ich muss es glaube ich nicht erwähnen aber ab diesem Tag war ich auch automatisch Fan des VFB.

Zu meiner Schande muss ich an diesem Punkt gestehen das mein Fandasein ziemlich genau ein Rückspiel und ein Wiederholungsspiel später recht schnell wieder erloschen ist und durch eine latente Abneigung gegen Christoph Daum ersetzt wurde.

Doch dies änderte nichts daran dass meine Liebe zum Fußball erwacht war und ich anfing mir einen neuen Verein zu suchen wo ich nicht so vom Trainer enttäuscht werde.

Zu dieser Zeit führte mich mein Weg zum FC Bayern.

Ich begann mich für Spieler wie Ziege, Scholl und Thomas Helmer zu interessieren und kurze Zeit später proklamierte ich überall, jetzt doch Fan des FC Bayern München zu sein, sehr zur Erheiterung meiner Freunde. Ich hätte ja eh keine Ahnung und würde mich nur des Erfolges wegen für den Verein interessieren.

Dies war natürlich nicht komplett falsch, damals fand ich es super, dass die Mannschaft erfolgreich war und auch diese gewisse Grundsympathie war einfach da die sich dann auch bald in ein "richtiges" Fan-tum entwickelte.

Mit der Zeit lernte ich so viel wie möglich über den Verein, lernte um die Verdienste von Uli Hoeness, die Feindschaft zu Werder Bremen und speziell Willi Lemke und freute mich Jahr für Jahr auf mögliche Titel und den nächsten großen Transfer. In dieser Phase konnte mich nichts erschüttern und so trug ich mit Stolz das mühsam ersparte Trikot von Thomas Strunz, dass ich unglücklicher Weise knapp 3 Wochen VOR einer nicht allzu unbekannten Rede eines gewissen italienischen Trainers gekauft hatte.

Im Laufe der Jahre beschäftigte ich mich immer mehr mit Fußball, sog alles auf über internationalen Fußball (damals, man glaubt es kaum, vor Allem des FC Barcelona) und besuchte wann immer möglich auch Fußballspiele der Bundesliga (wenn möglich natürlich die des FC Bayern).

So kam ich dann auch irgendwann in Berührung mit dem Hannoverschen Sportverein von 1896. Damals noch in Liga 2 fing ich aufgrund regionaler Nähe (ich stamme aus dem Westharz) an, ab und zu Spiele zu besuchen um zu sehen was ein Simak, ein Krupnikovic und ein Cherundolo so leisten und um zuzusehen wie sie den Aufstieg perfekt machten. Ich mochte diesen Verein, traute mich aber kaum dies zuzugeben, schließlich war ich ja Bayern-Fan.

Es verging nicht viel Zeit und ich begann mit Hannover mitzufiebern, erst eher für mich und dann auch sehr schnell nach Außen. Ich konnte mir nicht erklären, warum mir dieser Verein so sympathisch war, er war jetzt weder außerordentlich erfolgreich, noch war ich ihm bis dahin irgendwie verbunden. Er war einfach so, wie er halt war und ich mochte das.

Mit der Zeit verschoben sich die Gleichgewichte und Hannover verdrängte den FC Bayern von seinem Platz, den er fast ein Jahrzehnt innehatte. Irgendwann kommt der Punkt an dem man sich entscheiden muss und in solchen Fällen gibt einem in der Regel das Herz einfach vor für wen es schlägt und bei mir war und ist das Hannover 96.

Mit diesem Verein kann ich mich identifizieren, ganz gleich ob er gerade 15. oder 3. in der Liga ist. Wann immer es geht besuche ich die Spiele, sei es nun zu Hause oder auswärts und sei es auch noch so schlecht (so wie letztes Jahr in Gladbach bei -15° und 3 Eigentoren) oder gut (Bochum, selbes Jahr, mehr gibt es dazu nicht zu sagen). Über emotionale Bindungen durch die Enke-Tragödie will ich gar nicht erst sprechen.

Ich bin also quasi von einem Erfolgsfan zu einem "richtigen" Fan kultiviert worden. Natürlich bin ich immer noch Sympathisant des FC Bayern, aber das ist eher wie ein alte Jugendliebe, mit der man heute noch befreundet ist, während 96 für mich die große (alte) Liebe ist mit der ich alt und grau (-er) werden will.

Ganz egal ob diese Liebe mit Erfolg verbunden ist oder nicht.

Es grüsst mit einem reinen Gewissen

Euer Dood




Aufrufe: 2198 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 5 | Erstellt:13.04.2011
ø 9.0
KOMMENTARE
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JürgenStajner
14.04.2011 | 22:28 Uhr
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14.04.2011 | 22:28 Uhr
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Abgründe tun sich auf... *grins*
Nein, mal im Ernst, der grösste Teil der Fans war doch irgendwann, höchstwahrscheinlich in der Kindheit, mal ein Erfolgsfan. Und auch da bevorzugt Bayern-Fan. Es ist nun mal die erfolgreichste deutsche Mannschaft und in einem gewissen Alter landet man, grad wenn man nicht aus einer der deutschen Fussballgrossstädte kommt nun mal bei einem der grossen Überregionalen, also auch da wieder vorzugsweise FCB. Was unter Umständen auch mit dem äusserst geschicktem Managment zu tun hat. FCB-Fanartikel gibt es wirklich überall!
Ich muss auch ehrlich gestehen, mal FCB-Fan gewesen zu sein und auch heute schaue ich noch gerne dorthin. Es gab viel schönes Spiel; es gab coole Reizfiguren. Aber man gut, irgendwann rückte halt die zweite Jugendliebe (96) in den Fokus und die Roten ausm schönen Niedersachen haben die Roten ausm Süden verdrängt. Und das is auch einfach besser so. Denn schöne Kombinationen, tolle Persönlichkeiten, geschicktes Konter- und Stellungsspiel hat 96 auch (zumindest im Moment grad mal... *zwinker*)
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websquid
13.04.2011 | 13:22 Uhr
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websquid : 
13.04.2011 | 13:22 Uhr
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websquid : 
Schön geschrieben

Tja, ich muss gestehen, auch ich habe als Erfolgsfan angefangen.... allerdings in der zweiten Liga
Wie Simak, Krupi usw damals den Aufstieg klargemacht haben war einfach geil . Nur leider konnte es in der ersten Liga nicht so weitergehen, also war die Frage: echter Fan werden oder Verein wechseln? Darauf kann es nur eine Antwort geben

Kurz: Seit dem Aufstieg bin ich Fan von 96
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