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FC Bayern München


Gründer: Tobi | Mitglieder: 965 | Beiträge: 253
Von: Flixinger
20.11.2013 | 1734 Aufrufe | 6 Kommentare | 3 Bewertungen Ø 7.7
Warum der BVB kein großer Verein ist
Eine relativ regionale Sache
Warum der BVB kein großer Verein ist und es auch niemals werden wird. Eine Analyse seines größten Problems.

Acht Deutsche Meisterschaften, drei DFB-Pokalsiege, Champions League Sieger 1997, Mannschaft des Jahres 2011,Double Sieger 2012 und Champions League Finalist 2013. Die Erfolge Borussia Dortmunds, vor allem die der letzten drei Jahre lesen sich beeindruckend. Dazu kommt das mit knapp 80.000 Plätzen größte Stadion Deutschlands und mit Jürgen Klopp ein charismatischer, emotionaler Trainer an der Seitenlinie, der neben zwei Auszeichnungen als Deutschlands Fußball-Trainer des Jahres nebenbei auch noch zwei Fernsehpreise gewonnen hat. Und dieser Verein soll kein großer sein? Sogar eine relativ "regionale Sache" wie Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß einst provokant behauptete?

Ja. Trotz aller Titel !


Echte Liebe ?


Die aktuellen Erfolge des BVB können auch vom harten Kern der Bayern Fans nicht bestritten werden. Tempo Fußball gepaart mit Emotion und Leidenschaft prasselten auf die deutsche Liga und zuletzt sogar auf Europa ein. Angepeitscht von 80.000 fanatischen Anhängern und einem explosiven Motivator an der Seitenlinie. Alles unter einem Slogan: Echte Liebe. Dieses oftmals propagierte und viel zitierte Motto der Dortmunder findet sich von der weihnachtlichen BVB-Kaffee-Tasse bis zum offiziellen Mannschaftsbus überall. Doch wird es auch wirklich von den Spielern gelebt?

Nein. Nicht wirklich.

Und das obwohl das Team auf dem Platz immer leidenschaftlich kämpft und nach großen Siegen freudentaumelnd auf die berüchtigte Gelbe Wand zustürmt, um mit den Fans zu feiern. Die Authentizität dieser Aktionen soll hier nicht mal im Geringsten hinterfragt werden. Diese Liebe ist echt. Sie macht Dortmund zu einem so besonderen Klub. Doch trotz aller Erfolge und Vorzüge dieses Vereins aus dem Ruhrpott, der sich anschickt ein großer Name im europäischen Spitzenfußball zu werden, kann sich dieser gegen eine Tatsache nicht wehren: Seine besten Spieler, die den Verein allesamt echt lieben, verlassen ihn reihenweise.

Abschied der Stars


Angefangen bei dem Meistermacher der Saison 2011: Nuri Sahin. Mit sechs Toren, acht Vorlagen und seinen rasiermesserscharfen Pässen war er der Denker und Lenker im Mittelfeld der Borussen. Am Ende standen Platz Eins in der Liga und allgemeine Bewunderung ob des Fußballs, der diese Saison gespielt wurde zu Buche. Aber auch der Transfer von eben jenem Sahin zum spanischen Rekordmeister Real Madrid. Auf Dortmunds Haben-Seite waren nun 10 Mio. Euro mehr und folgendes Bewusstsein zu verbuchen: Ihr bester Spieler sah den Verein auf dem Höhepunkt angekommen und traute ihm keine weiteren Erfolge zu. Sahin strebte nach Höherem und verließ die Borussia.

Ein Jahr später wiederholte sich dieses Szenario. Der BVB gewann 2012 erneut die deutsche Meisterschaft, besiegte den FC Bayern in der Liga zum vierten Mal in Folge und schoss ihn im DFB Pokalfinale mit 5:2 auf beeindruckende Art und Weise aus dem Berliner Olympiastadion. Herausragender Spieler dieser Saison war neben Stürmer Robert Lewandowski der Japaner Shinji Kagawa. In allen drei Wettbewerben schoss der offensive Mittelfeldspieler insgesamt 17 Tore und bereitete weitere 14 vor. Mehr als nur ein echt liebes Abschiedsgeschenk vor seinem Wechsel zu Englands Rekordmeister Manchester United. Dieses mal landeten 22 Mio. Euro auf dem Konto der Borussen - und abermals das Bewusstsein, dass ihr bester Spieler den Verein auf dem Höhepunkt sah und nicht zum Bleiben überzeugt werden konnte. Auch Kagawa strebte nach Höherem und verließ die Borussia.

Wieder ein Jahr später wurde der BVB kurz vor dem bis dato größten Spiel der Ära Klopp eiskalt erwischt. Einen Tag vor dem Champions League Halbfinal Duell gegen Real Madrid wurde der Wechsel von Star-Spieler Mario Götze zum deutschen Rekordmeister Bayern München bekannt. Die Nachricht glich einem Erdrutsch. Noch während der Saison entschied sich Götze, der es wettbewerbsübergreifend auf 18 Tore und 21 Torvorlagen bringen sollte, dazu, seine Ausstiegsklausel zu ziehen. Die Borussia strich diesmal sogar satte 37 Mio. Euro ein. Knallhart wurde ihr in dieser Personalie allerdings vor Augen geführt, dass man kein Verein ist, der seine besten Spieler halten kann. Götze strebte nach Höherem, nach Wundertrainer Pep Guardiola und der Möglichkeit beim Aufbau einer neuen Ära im europäischen Fußball mitwirken zu können. Götze war ein Eigengewächs des BVB, durchlief die Jugendmannschaften der Dortmunder. Seine Liebe schien echt zu sein. Doch letztendlich hielt sie ihn nicht davon ab, die Borussia zu verlassen.

Kein Ende in Sicht

Dass all diese Wechsel von der Vereinsführung um Hans Joachim Watzke und Michael Zorc hervorragend kompensiert wurden (man denke vor allem an die Transfers von Marco Reus, Pierre-Emerick Aubameyang und Henrikh Mkhitaryan) und Nuri Sahin geläutert und reumütig nach Dortmund zurückkehrte, ändert nichts an der Tatsache, dass sich Kagawa, Götze und auch Sahin dazu entschieden, den Verein zu verlassen. Trotz aller Erfolge kann Borussia Dortmund diese Entwicklung nicht stoppen. Auch nach dieser Saison wird sie ihr derzeit bester Spieler verlassen. Robert Lewandowskis Liebe für den Verein ist nach nicht eingehaltener Versprechen von Seiten der Vereinsführung im Sommer echt erloschen. Der Stürmer konnte nicht vom Bleiben überzeugt werden. Auch ob Ilkay Gündogan der Borussia erhalten bleit ist aufgrund der Lockrufe aus dem Ausland mehr als fraglich.

Ein guter Verein schafft es gute Spieler zu ersetzen. Aber ein großer Verein schafft es seine größten Stars zu halten. Dortmund gelingt dies nicht.

Doch was soll der BVB schon groß dagegen machen?

Seine Spieler streben eben nach Höherem. Nach Über-Regionalem.

KOMMENTARE
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Stadtneurotiker
20.11.2013 | 17:49 Uhr
2
-1
20.11.2013 | 17:49 Uhr
-1
Welche Vereine in der europäischen Spitzenklasse können denn ihre herausragenden Spieler halten?
Ad hoc fallen mir nur FC Barcelona, Real Madrid und der FC Bayern ein. Selbst Manchester Unitied musste Beckham und Ronaldo ziehen lassen. Auch eine regionale Sache?
2
Schnumbi
20.11.2013 | 17:05 Uhr
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Schnumbi : 
20.11.2013 | 17:05 Uhr
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Schnumbi : 
Stimme mal meinen Vorrednern zu. Gebraucht hätte es den Blog nicht, aber wenn der Autor das so sieht, ist das Okay für mich.

Und bisl Häme finde ich persönlich manchmal ganz gut, gerade im Rückblick auf diese Seite hier, was man damals bei der Niederlage der Bayern beim Finale dahoam von so manchen dubiosen BVB-Fans lesen musste.

Trotzdem ist der Umgang beider Vereine inzwischen von Respekt geprägt. Die Abteilung Attacke wurde eingeäschert.

Das regionale bezog sich meines Wissens damals auch eher auf die Marketing-Schiene, weil Uli den FCB als Global Player sah und der BVB weltweit eben noch nicht auf diesem Level ist.

Also ruhig Blut und alles wird gut
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Voegi
MODERATOR
20.11.2013 | 16:32 Uhr
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Voegi : 
20.11.2013 | 16:32 Uhr
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Voegi : 
ich sage ehrlich, dass ich (als bayern-fan) mit dem blog nichts anfangen kann.
als gäbe es nicht schon genug gebashe zwischen den beiden vereinen...
finde eher, man sollte - bei aller rivalität - anerkennen, was in dortmund in den letzten (5) jahren für eine großartige arbeit geleistet wurde. das ist nämlich echt stark!
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KEMPERboyd
20.11.2013 | 14:43 Uhr
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KEMPERboyd : 
20.11.2013 | 14:43 Uhr
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KEMPERboyd : 
Sprachlich top. Inhaltlich naja. Sorry, aber das ist genau das Gebashe, wenn auch mit wohlgesetzten Worten, das ich eigentlich diese Woche nicht lesen wollte. Das sage ich als Bayern-Langzeitfan.

Dass Dortmund eine "regionale Sache" sei, ist Stand heute in der Sache schlicht falsch. Ich bin sicher, UH (nicht KHR) würde das auch heute – selbst als Provokation – nicht wiederholen. Das war in Bezug auf das Aus in CL-Vorrunde 2011 bzw. das EL-Aus zwei Jahre vorher gesagt und hat sich mit dem CL-Finaleinzug (fürs erste) erledigt. Der BVB hat gerade im letzten Jahr eben überregional zu Recht riesige Anerkennung erfahren. Hör Dir mal an, was Leute wie Mourinho, Wenger und andere über diese Mannschaft im europäischen Maßstab gesagt haben.

Deine Beweisführung bezieht sich ja auf die Spielerabgänge. Ich verzichte jetzt drauf, die Motive von Kagawa, Sahin usw. im einzelnen wiederzugeben. Das hat nur am Rande miteinander zu tun. Es gibt auf der Welt vlt. vier Vereine, die jeden Spieler halten können. Das sind Real, Barca und der FCB. Vielleicht ManUtd. Gerade die Bayern haben jahrzehntelang auf diese Position hingearbeitet. Aber ich hätte mich dagegen verwahrt, vor 20 oder 25 Jahren den FCB als regionale Sache zu bezeichnen. Der ECL-Finalist von 1982, 1987 und ECL-Halbfinalist von 1990, 1991 eine regionale Sache? Weil Mätthäus, Brehme, Kohler, Reuter nicht zu halten waren? Eher nicht. Arsenal (Fabregas, van Persie, Henry), Atletico (Falcao, Torres), Liverpool (Torres, Xabi Alonso), Milan (Kaka, Ibrahimovic), Juventus (Zidane). Alles regionale Sachen? Keine großen Vereine? Und "niemals werden wird"? Sorry, aber das ist gelinde gesagt mutig.


Und das mit der echten Liebe ist natürlich verführerisch. Nur wie sagte der Meister: "Wänä, tut dos nödich?"
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