Wer Sky abonniert hat und regelmäßig die Golfübertragungen ansieht, kennt die Werbung. Golfland Kärnten macht regelmäßig Reklame und lockt mit schöner Landschaft und Gastlichkeit die Golfspieler an. Man sieht im Werbespot saftige Grüns und Amateure mit perfektem Golfschwung vor einer traumhaften Bergkulisse. Doch ist es dort wirklich so schön? Eine Woche haben wir unser Quartier am Wörthersee bezogen und ich will hier meine Eindrücke schildern und die (von mir gespielten) Golfplätze vorstellen.

Zuerst zu Kärnten allgemein:
Von München aus hat man in ca. zweieinhalb Stunden (ohne Stau) die gut 300 Kilometer zum wundervoll gelegenen Wörthersee angenehm hinter sich gebracht. Vor der Grenze nach Österreich bitte nicht vergessen eine Vignette (Pickerl) zu kaufen. Im weiteren Verlauf der Strecke sind noch mal 9,50 EUR für den Tauerntunnel zu berappen. Durch eine wunderschöne Berglandschaft führt die Autobahn durch viele weitere Tunnel Richtung Süden. Durch die Nähe zum Meer hat Kärnten ein wunderbar mildes Klima. Und schon der erste Eindruck bestätigte die Werbung: Die Landschaft ist herrlich! Der Wörthersee hat eine traumhafte Lage und teilweise hat man wirklich den Eindruck, in einer Bilderbuchlandschaft zu sein. Auch für Nichtgolfer ist Kärnten also ein lohnendes Urlaubsziel. Bei unserer Hotelbuchung hatten wir ein Golfpaket mit 4 Greenfees und 20 % Rabatt auf allen, dem Golfland Kärnten angeschlossenen Platzen.

Golfanlage Moosburg-Pörtschach
Gleich nach der Ankunft und noch bevor wir ins Hotel eincheckten führte uns der Weg zur Golfanlage Moosburg-Pörtschach. Ein idealer Golfplatz, um die Gelenke nach der Fahrt wieder in Schwung zu bringen. Moosburg bietet einen 18-Loch Platz und eine 9-Loch Akademie. Der 18-Loch Platz hat Par 72 und ist mit 5.633 Meter von Gelb nicht übermäßig lang. Wenn mans länger haben will, von den weißen Abschlägen ist der Kurs 6.011 Meter lang.
Gestartet wird vom ersten Tee links neben dem Clubhaus. Gleich ein 493 Meter Par 5. Danach führt die Runde über ein liebliches Gelände, zahlreiche Bäche mit kleinen Brücken und durch Waldschneisen. Viele große Bäume begrenzen die an sich recht breiten Fairways und doch ist die Gefahr ein paar Bälle zu verlieren ist nicht gerade gering, vor allem wenn man den Platz nicht kennt. Die Abschläge, Fairways und Grüns sind top gepflegt. Alles in allem ein nicht allzu schwerer Platz, jedoch mit zahlreichen Hindernissen, der wunderbar in die Natur eingebettet ist. Mit der 20 % Ermäßigung beträgt das Greenfee 54 EUR. Lohnt sich allemal. Die Gastro ist gut, wenngleich der Golfer für 5,10 EUR doch etwas teuer erscheint…

Golfanlage Velden-Köstenberg
Je näher wir diesem Leading Golf Course kamen, desto mehr wuchs in mir die Frage, wie man mitten in dieser bergigen Umgebung einen Golfplatz bauen kann. Über enge kurvige Straßen führte uns der Weg hoch über den Wörthersee auf das Köstenberger Hochplateau. Dort angekommen ist man erstmal von dem gigantischen Panorama der Karawanken tief beeindruckt und bereits das Clubhaus und die Übungsgrüns zeigen, dass die Auszeichnung Leading Golf Course hier zurecht vergeben wurde. Der Platz hat von Gelb eine Länge von 5.727 Metern bei einem Slope von 134 und einem CR von 71,2. Da hat man ein paar mehr Schläge vor, als auf manch anderen Plätzen. Soviel zur Theorie. In der Praxis ist dieser Golfplatz ein Erlebnis der besonderen Art. Der Pflegezustand ist erstklassig. Die Grüns pfeilschnell und die Lochkanten messerscharf. Ansonsten Natur pur! Teilweise kommt man sich vor wie in einem Märchenwald. Einfach nur wunder wunderschön. *schwärm* Auch wenn die Bahnen meistens alles andere als eben sind, ist dieser Platz ein absolutes Muss! Und wer mit dem Golfcart (die paar Euro sollte man sich unbedingt leisten, denn zu Fuß ist dieser Platz echt heftig) zwischen den Löchern auch mal die Muse hat, nach links und rechts in den Wald zu blicken, der wird Dinge sehen, die ein Stadtmensch nur aus dem Fernsehen kennt. Es kann hier auch mal passieren, dass man gar nicht abschlagen will, weil auf dem Fairway ein paar Rehe stehen…
Aus sportlicher Sicht ist das Loch 10 besonders erwähnenswert. Ein Par 4 mit 361 Metern. Die Besonderheit ist, dass der Abschlag ca. 100 Meter höher liegt als das Fairway. Hier einen guten Abschlag und man hat auch als nicht Longhitter wirklich nur noch einen kurzen Pitch ins Grün. Beim 3. Versuch klappte das auch bei mir, die ersten beiden Bälle hat der Märchenwald verschluckt… Mit Loch 10 beginnt übrigens auch das Bermuda-Dreieck von Velden-Köstenberg. Warum? Angeblich verschwinden an den Bahnen 10, 11 und 12 sooooo viele Bälle auf nimmer wiedersehen... Tja, aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Es stimmt!
Fazit: Wer zu ehrgeizig ist, diesen Platz nicht kennt und meint, er muss einen guten Score spielen, der wird keine Freude haben. Wer jedoch ein paar schöne Golfstunden in wunderbarer Natur erleben will und genügend Bälle mitnimmt, für den ist dieser Platz ein unvergeßliches Erlebnis.

Fortsetzung und Fotos folgen!