6. Spieltag: Nachbericht Frankfurt
Ein Heimspiel im Zeichen der Tradition
Der VfB ist nun also 120 Jahre alt. Gestern stand das erste Heimspiel seit dem Jubiläum an. Die Spieler liefen in einem speziellen Traditionstrikots auf: Mit durchgehendem Brustring, neuem altem Wappen und ganz ohne Werbung.
Georg Niedermeier, Martin Harnik und Christian Gentner posierten noch für ein spezielles Foto, das sie wirklich als Spieler eines anderen Jahrzehnts erscheinen lässt.
Vor Beginn gab es noch etwas ganz Spezielles: Eine Jubiläumschoreographie mit zwei Teilen. Der erste Teil stand im Zeichen 120 Jahre VfB und der zweite Teil im Zeichen des neuen alten Wappens.
Die Choreographie zum Anschauen. Gänsehaut pur!
Den Schwung der Choreo konnte die VfB-Mannschaft dann leider nicht mit aufs Feld nehmen. Die Frankfurter befanden sich gefühlt die Anfangszeit im Stuttgarter Strafraum und bekamen einen Eckball nach dem anderen. Daraus resultierte dann auch das Frankfurter Tor, bei dem nach einem Gestocher der Ball im Stuttgarter Tor landete.
Keine zwei Minuten später spielte Gotoku Sakai einen langen Pass auf Martin Harnik, der gleich den Abschluss suchte. Doch der Frankfurter Torwart Kevin Trapp konnte zur Ecke klären. Dass Alexandru Maxim und Christian Gentner in Kombination mit einer Ecke für Torgefahr sorgen können, wissen wir spätestens seit letztem Spieltag. Und auch gestern waren die beiden am Tor beteiligt. Nach Maxims Ecke, die Christian Gentner nur verlängern kann und Kevin Trapp nicht richtig klären, landet der Ball auf Timo Werners Kopf, der nur noch einnicken muss. Sein erstes Bundesligator und damit der jüngste VfB-Torschütze aller Zeiten!
Später im Interview sagte er: "Das Tor war das Schönste, das ich bis jetzt erlebt habe. Dass ich beim 120. Geburtstagsspiel getroffen habe, ist als Stuttgarter Junge noch schöner. Ich habe mich so gefreut, dass ich es erst einmal gar nicht fassen konnte."
Im Weiteren dümpelte das Spiel so vor sich hin, Frankfurt hatte die besseren Chancen. Besonders auffällig war, dass sie Frankfurt viel Platz auf den Außen hatten. Arthur Boka und besonders Gotoku Sakai kamen gerne einen Schritt zu später oder waren noch im Mittelfeld, als die Frankfurter schon im Angriff waren. So mussten öfters mal andere Defensivspieler aushelfen. Sonst waren noch viele Ungenauigkeiten beim VfB zu beobachten, seien es einfachere Fehlpässe oder auch ungenaue Flanken. In der Offensive des VfB fehlten oft die Ideen. Ein schnelles Umschalten gab es kaum.
Einen größeren Aufreger gab es noch in der 66. Minute als Alexandru Maxim aus elf Meter Entfernung flach ins Tor traf, es aber nicht zählte, weil Vedad Ibisevic im Abseits stand und den Torwart irritierte. Kurz darauf hatte Vedad Ibisevic noch eine gute Chance, wobei er den Ball aber übers Tor schoss.
Nun war auch schon die Nachspielzeit. Ibrahima Traoré hatte im Strafraum den Ball und wird gefoult. Elfmeter. Vedad Ibisevic legt sich den Ball zurecht. Um mich herum im Block hörte ich schon den ein anderen das Wort Wolfsburg murmeln. Ein schlechtes Omen? Wohl ja. Das Ergebnis war jedenfalls das gleiche: Vedad Ibisevic verschoss den Elfmeter. Ruhe im ganzen Stadion und Enttäuschung. So knapp vor Ende hätte man noch 3 Punkte holen können. Das Spiel wurde nicht mal mehr angepfiffen und endete 1:1. Ein Sieg wäre gerade an dem Jubiläumstag zu wünschen gewesen.
Es wäre jetzt einfach Vedad Ibisevic die alleinige Schuld dafür zu geben, dass man nur einen Punkt geholt hat. Ja, er hat den Elfmeter verschossen, doch man hatte gemeinsam als Team 94 Minuten Zeit ein weiteres Tor zu erzielen. Dafür haben einfach die Leistungen nicht gereicht.
Alles in allem muss man sagen, dass ein Sieg nicht verdient gewesen wäre. Dafür hat man sich deutlich zu wenige Torchancen herausgearbeitet und zu viele Fehler gemacht. Frankfurt hatte deutlich mehr Torchancen, die sie entweder selbst nicht verwerten konnten oder Sven Ulreich zu verhindern wusste.
Man steht nun auf Platz 12, nur zwei Punkte hinter Platz 5. Vor vier Wochen glaubten wohl die wenigsten VfB-Fans daran. Keines letzten vier Spiele ging verloren, was man schon mal als Aufwärtstrend sehen kann. Seit dem Amtsantritt hatte Thomas Schneider gerade einmal die letzten 1,5 Wochen, um mit der Mannschaft zu arbeiten. Zuvor waren viele Spieler bei ihren Nationalmannschaften.
Am Mittwoch geht es nun weiter im DFB-Pokal zur Wiederauflage des letztjährigen DFB-Pokal-Halbfinals. Hoffentlich mit einer besseren Leistung wie gestern und einem Sieg!
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KOMMENTARE
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23.09.2013 | 16:05 Uhr
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Nutman :
Ich würde mich freuen, wenn man in der nächsten Saison ein DFL-konformes Trikot auf Basis des Traditionstrikots kreieren würde:Brustring und Logo im selben Design, den Rücken halt mit Brustring frei lassen - die alten Rückennummern finde ich cool, auch die Schrift - und die MB-Bank kann ja dann ihren Schriftzug unterhalb des Brustrings anbringen...
Die Badges am Ärmel sind im Spiel unvermeidlich - aber ein "traditionsangehauchtes" Trikot würde denke ich sehr sehr gut auch bei den Fans ankommen - denn als Fantrikot brauche ich ja den ganzen Klumbatsch am Ärmel nicht...
Und was paßt besser zur Einführung des neuen, alten Logos als ein oldschool Trikot?
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23.09.2013 | 15:52 Uhr
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Gestern wäre ein Sieg in der Tat nicht verdient gewesen, ich hoffe es geht demnächst auch wieder mit der Defensive nach oben - bei fast jeder Rüdiger-Aktion komme ich ins Schwitzen
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23.09.2013 | 15:50 Uhr
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Er hat Maxims Treffer verhindert, er hat zwei Großchancen ans Außennetz geballert und er hat den Elfer verschossen. Einfach ein gebrauchter Tag und daher auch zu Recht die Kicker Note 6.
Ich finde es nur sehr ärgerlich, dass er nicht die Größe hatte, an einem Tag, wo ihm einfach gar nichts gelingt, auf den Elfer zu verzichten.
Nichstdestotrotz: Geile Choreo, geile Trikots, geile Stimmung. Wenn der Elfer rein geht spricht jeder von einem perfekten Sonntag.
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23.09.2013 | 10:24 Uhr
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Nutman :
Schwamm drüber - so ärgerlich das ganze auch ist... am Gentner als 11 m Schützen hatte ich auch schon gedacht - oder (auf die Gefahr hin, daß Ihr mich auslacht): William Kvist... denen traue ich das nervlich am meisten zu!Timo Werner ist nicht nur der jüngste VfB-Torschütze aller Zeiten, er ist aktuell auch der drittjüngste Torschütze in der Bundesliga-Geschichte mit 17 Jahren und 200 Tagen - hinter Nuri Sahin (17 Jahre 82 Tage) und Julian Draxler (17 Jahre 193 Tage). Eine reife Leistung von dem Jungen!
Alle, die enttäuscht wegen gestern sind, sollen mal nen FDPler nach seiner Meinung zur Bundestagswahl fragen - die bekommen sofort den Steinbrück-Effenberg-Finger gezeigt...
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23.09.2013 | 08:46 Uhr
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jasi2106 :
Dann habe ich mich vielleicht etwas undeutlich ausgedrückt. Ich meinte die alleinige Schuld kann man ihm nicht geben (habe das jetzt auch im Text noch hinzugefügt). Er hat auch die Chance gegen Ende vergeben, als er den Ball über das Tor schoss. Auch sonst war von ihm recht wenig zu sehen. Was vielleicht auch daran lag, dass nach vorne wenig geordentes Spiel stattfand und Flanken meist sehr, sehr ungenau kamen.
Und wie du schon sagst, gibt es wenige Spieler, denen man sonst den Elfer zutrauen würde. Am ehsten wahrschienlich noch Gentner. Bei Maxim würde ich noch zweifeln, da er mir manchmal zu verspielt ist. Für die Zukunft könnte ich mir durchaus auch noch Rüdiger vorstellen.
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23.09.2013 | 07:11 Uhr
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tcvaize :
Sorry aber Vedad hat schon schuld.Du meintest man hat es nicht geschafft in 94 Minuten ein 2. Tor zu erzielen.
Maxim hat es geschossen doch wer stand im Weg? nicht Timo Werner sondern Vedad Ibisevic. Genauso wie der Kerl danach gute Chancen vergeben hat.
Wenn er merkt er is nicht gut drauf und das wusste er weil er zuvor schon so oft sich schämend auf den Boden gelegt hat dann muss er auch mal die Eier haben und den Schuss abgeben oder zumindest den Ball aufs Tor bekommen!
Elferschützen wie Gebhart oder Kuzmanovic fehlen! Leute die bei so einer Situation den Kopf ausschalten und nicht Vedad "Wie jubel ich nach meinem Schuss am schönsten?" Ibisevic.
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So ein Trikot könnte ich mir auch gut vorstellen. Ich denke auch, dass es von den Fans sehr gut angenommen werden würde, zumal ja sowieso viele warten bis das alte Wappen zurückkommt.
Ich glaube auch, dass die Merchandising-Abteilung inzwischen immer besser verstehen, was bei den Fans ankommt. Es gibt ja inzwischen deutlich mehr Traditionsprodukte und das wird hoffentlich auch so fortgesetzt