20.11.2011 um 14:38 Uhr
Geschrieben von HassanS04
Du kannst nicht immer..
... rausgehen und Hurra schreien!
Es ist leider wieder einmal ein Bundesliga-Spieltag gewesen, wo jeder drüber sprechen wird. Leider kaum darüber, worum es eigentlich ging. Nämlich das runde Leder.
Es ist eine der traurigsten Geschichten, die den Fußball in Deutschland zutiefst ins Mark treffen. DFB Schiedsrichter Babak Rafati (41) hat versucht sich das Leben zu nehmen. Nachdem unvergessenen Freitod von Robert Enke erschütterte diese Nachricht ganz Deutschland. Als ich gestern über Sky den Spieltag, insbesondere das Spiel meiner Schalker Knappen, verfolgen wollte, blieb mir mein Bier im Hals stecken. Ich hörte diesen Satz der Sky-Redaktion: "Das Spiel Köln gegen Mainz wurde abgesagt." Im ersten Moment dachte ich mir was da denn schon wieder los sei. Bis mir bei dem Satz: "Schiedsrichter Babak Rafati hat versucht sich das Leben zu nehmen" bewusst wurde, dass es wichtiger ist und dass es etwas ist, was einem den Atem nimmt und dich innehalten lässt. Die restlichen Bundesligaspiele wurden pünktlich angepfiffen. Dennoch entwickelte ich keine Fußballfreude, jeder Fangesang war komisch für mich zu empfinden.
In gewissen Abständen kamen immer mehr Meldungen und es wurden Einzelheiten erzählt. Babak Rafati ist nicht zur Besprechung des Schiedsrichter-Gespanns gekommen, reagierte nicht auf Anrufe und auf das Klopfen an seiner Hotelzimmertür. Daraufhin wurde die Tür geöffnet und man fand ihn wohl leblos in der Badewanne. Theo Zwanziger sagte in einer PK: "Es gab viel Blut zusehen." Ungeachtet von diesem traurigen Vorfall kann ich es nicht verstehen warum man die Fans im Stadion nicht soweit aufgeklärt hat, dass sie genug Wissen haben um (natürlich) nicht zu pfeifen als die Spielabsage bekannt wurde. So wie ich es entnommen habe wurde ihnen nur gesagt, dass der Schiedsrichter nicht erschienen ist (bitte korrigiert mich wenn das nicht richtig ist!!!). Warum sagt man nicht, dass es ein Unglück gab und der Schiedsrichter deswegen nicht kommen konnte? Die Fans pfeifen, was nach der Info natürlich klar war. Da wurden die Fans des Effzeh und auch die Anhänger der Mainzer nicht ausreichend in Kenntnis gesetzt, zumindest soweit, dass sie eines Menschens Verstand haben und angemessen reagieren können. Nun geht durch alle Foren was das doch für asoziale Fans seien, die bei sowas pfeifen. Die Anhänger des 1. FC Köln und des FSV Mainz 05 gehören zu den besten Fans der Bundesliga und wären sie anders und ja auch besser informiert worden. Dann wäre es im Stadion nicht so passiert, wie es passiert ist. Das soll kein Vorwurf sein, sondern eine Bitte in Ausnahmefällen den Versuch zu unternehmen weiter zu denken, zumindest soweit, wie es der eigene Schock zulässt.
Dieses Video ist eingebettet vom offiziellen YouTube-Sportstudio Kanal
Nun redet jeder über eine Drucksituation und das es eine gibt. Das wussten doch alle Verantwortlichen vorher. Auch wir Fans! Natürlich bin auch ich einer gewesen, der über Schiedsrichter und deren Entscheidungen geschimpft hat, vor allem wenn es gegen meinen FC Schalke 04 ging. Wir beklagen nun wieder einen Fall, der in Deutschland schlichtweg nicht zu ändern ist. Ich meine damit nicht den "Vorfall" an sich, sondern das es diese Drucksituation gibt. Ein Schiedsrichter der Bundesliga muss einiges aushalten, vieles davon ist richtig aber auch vieles ist nicht korrekt. Damit prangere ich den Umgang mit Teilnehmern des öffentlichen Leistungssports an und schließe mich persönlich vollkommen und dem ganzen Umfang gerecht ein! Nun gilt es jedoch auch zu beachten, dass wir nicht alle Hintergründe kennen und das private Umfeld natürlich nicht einschätzen können. Mir war es wichtig das so zu schreiben wie ich es empfunden habe und hoffe das ihr euch ein stückweit angesprochen und zum nachdenken bewegt fühlt. Wenn ein Mensch solch eine "Lösung" wählt, dann haben zwei Parteien etwas nicht richtig gemacht. Der Mensch selbst und die Anderen. Das weiß ich, weil ich das was Herr Rafati gemacht hat, leider auch gemacht habe. Zweimal.
Die Anderen sind wir, wie es in Babak Rafati aussieht und welch Leid er verspüren musste um sich sowas anzutun, wird hoffentlich niemals öffentlich geklärt und ans Tageslicht kommen. Denn das geht nur ihn was an… Danke für’s lesen meiner Zeilen.
Glück auf Herr Rafati. Glück auf den Kölnern, Glück auf den Mainzern – Glück auf dem deutschen Fußball!
Hassan Talib Haji
Es ist leider wieder einmal ein Bundesliga-Spieltag gewesen, wo jeder drüber sprechen wird. Leider kaum darüber, worum es eigentlich ging. Nämlich das runde Leder.
Es ist eine der traurigsten Geschichten, die den Fußball in Deutschland zutiefst ins Mark treffen. DFB Schiedsrichter Babak Rafati (41) hat versucht sich das Leben zu nehmen. Nachdem unvergessenen Freitod von Robert Enke erschütterte diese Nachricht ganz Deutschland. Als ich gestern über Sky den Spieltag, insbesondere das Spiel meiner Schalker Knappen, verfolgen wollte, blieb mir mein Bier im Hals stecken. Ich hörte diesen Satz der Sky-Redaktion: "Das Spiel Köln gegen Mainz wurde abgesagt." Im ersten Moment dachte ich mir was da denn schon wieder los sei. Bis mir bei dem Satz: "Schiedsrichter Babak Rafati hat versucht sich das Leben zu nehmen" bewusst wurde, dass es wichtiger ist und dass es etwas ist, was einem den Atem nimmt und dich innehalten lässt. Die restlichen Bundesligaspiele wurden pünktlich angepfiffen. Dennoch entwickelte ich keine Fußballfreude, jeder Fangesang war komisch für mich zu empfinden.
In gewissen Abständen kamen immer mehr Meldungen und es wurden Einzelheiten erzählt. Babak Rafati ist nicht zur Besprechung des Schiedsrichter-Gespanns gekommen, reagierte nicht auf Anrufe und auf das Klopfen an seiner Hotelzimmertür. Daraufhin wurde die Tür geöffnet und man fand ihn wohl leblos in der Badewanne. Theo Zwanziger sagte in einer PK: "Es gab viel Blut zusehen." Ungeachtet von diesem traurigen Vorfall kann ich es nicht verstehen warum man die Fans im Stadion nicht soweit aufgeklärt hat, dass sie genug Wissen haben um (natürlich) nicht zu pfeifen als die Spielabsage bekannt wurde. So wie ich es entnommen habe wurde ihnen nur gesagt, dass der Schiedsrichter nicht erschienen ist (bitte korrigiert mich wenn das nicht richtig ist!!!). Warum sagt man nicht, dass es ein Unglück gab und der Schiedsrichter deswegen nicht kommen konnte? Die Fans pfeifen, was nach der Info natürlich klar war. Da wurden die Fans des Effzeh und auch die Anhänger der Mainzer nicht ausreichend in Kenntnis gesetzt, zumindest soweit, dass sie eines Menschens Verstand haben und angemessen reagieren können. Nun geht durch alle Foren was das doch für asoziale Fans seien, die bei sowas pfeifen. Die Anhänger des 1. FC Köln und des FSV Mainz 05 gehören zu den besten Fans der Bundesliga und wären sie anders und ja auch besser informiert worden. Dann wäre es im Stadion nicht so passiert, wie es passiert ist. Das soll kein Vorwurf sein, sondern eine Bitte in Ausnahmefällen den Versuch zu unternehmen weiter zu denken, zumindest soweit, wie es der eigene Schock zulässt.
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Nun redet jeder über eine Drucksituation und das es eine gibt. Das wussten doch alle Verantwortlichen vorher. Auch wir Fans! Natürlich bin auch ich einer gewesen, der über Schiedsrichter und deren Entscheidungen geschimpft hat, vor allem wenn es gegen meinen FC Schalke 04 ging. Wir beklagen nun wieder einen Fall, der in Deutschland schlichtweg nicht zu ändern ist. Ich meine damit nicht den "Vorfall" an sich, sondern das es diese Drucksituation gibt. Ein Schiedsrichter der Bundesliga muss einiges aushalten, vieles davon ist richtig aber auch vieles ist nicht korrekt. Damit prangere ich den Umgang mit Teilnehmern des öffentlichen Leistungssports an und schließe mich persönlich vollkommen und dem ganzen Umfang gerecht ein! Nun gilt es jedoch auch zu beachten, dass wir nicht alle Hintergründe kennen und das private Umfeld natürlich nicht einschätzen können. Mir war es wichtig das so zu schreiben wie ich es empfunden habe und hoffe das ihr euch ein stückweit angesprochen und zum nachdenken bewegt fühlt. Wenn ein Mensch solch eine "Lösung" wählt, dann haben zwei Parteien etwas nicht richtig gemacht. Der Mensch selbst und die Anderen. Das weiß ich, weil ich das was Herr Rafati gemacht hat, leider auch gemacht habe. Zweimal.
Die Anderen sind wir, wie es in Babak Rafati aussieht und welch Leid er verspüren musste um sich sowas anzutun, wird hoffentlich niemals öffentlich geklärt und ans Tageslicht kommen. Denn das geht nur ihn was an… Danke für’s lesen meiner Zeilen.
Glück auf Herr Rafati. Glück auf den Kölnern, Glück auf den Mainzern – Glück auf dem deutschen Fußball!
Hassan Talib Haji
Aufrufe: 1767 | Kommentare: 10 | Bewertungen: 2 | Erstellt:20.11.2011
ø 5.0
KOMMENTARE
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20.11.2011 | 23:34 Uhr
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bwlstudi : RandySandy :
Tipp: lies alles oder schweig außerdem sollte man Hassans Geschichte kennen um urteilen zu können!
THX Hassan, ich respecktiere natürlich auch deine Meinung, auch wenn ich anders über Rafati und co. denke!
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20.11.2011 | 21:50 Uhr
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Köln oder Mainz Gruppe könnt ich ja noch verstehen, aber Schalke?
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20.11.2011 | 15:49 Uhr
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Klar, aber ich denke ein Mensch ist ein Mensch. Egal ob du ihn kennst, mit ihm befreundet bist oder ihn liebst. Demnach sind mir andere Menschen einfach nicht egal, vorallem auch nicht die, die ich persönlich nicht kenne.
Da ich es nachempfinden kann, weil ich selber zweimal soweit war, habe ich mich verpflichtet gefühlt, zumindest ein paar Zeilen aufzuschreiben. Du hast deine Meinung, die du ehrlich vertrittst. Das ist Ok und finde ich in Ordnung, auch wenn ich sie nicht teile.
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20.11.2011 | 15:38 Uhr
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Du weißt doch gar nicht ob Rafati oder Enke sich selber helfen konnten.
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20.11.2011 | 15:31 Uhr
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bwlstudi : ganz ehrlich
es ehrt dich, wenn du so denkst!Mir ist ein Rafati ein enke oder wie die Prominenten alle heißen ziemlich egal.
Mein direktes Umfeld, meine Freunde Bekannte liegen mir mehr am Herzen, Tiere die jeden Tag leiden müssen und die Kinder in der Welt liegen mir mehr am Herzen!
denn die können sich nicht selber helfen, die sind auf uns angewiesen!
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20.11.2011 | 15:26 Uhr
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Und gerade weil eben nicht jeder rauskommt und sagt: "Mir ist der Druck zu hoch" - sei es im öffentlichen Leben, oder bei jedem "Normalo" kann man zumindest versuchen (als Außenstehender) anders zu denken oder Sichtweisen zu verstehen. Das was du gerade leider nicht machst. Aber alleine der Versuch ist es wert und deshalb habe ich das so geschrieben.
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20.11.2011 | 15:19 Uhr
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bwlstudi :
das jeder über diese Drucksituation als Schiedsrichter spricht Dann soll er sich nen anderen Beruf suchen, is meine Meinung, er hätt ja nicht Schiri werden müssen, hat ja auch nen anständigen Beruf!
Außerdem sehen die meisten Schiris ihren Beruf als Hobby und Berufung!
Desweiteren unterstellst du sehr wohl, das es was mit Drucksituation zu tun haben könnte, ohne es wortwörtlich zu schreiben!
Und glaubst du, das nu alle aus ihren Löchern kommen und rufen, hallo der Druck is mir zu hoch???
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20.11.2011 | 15:06 Uhr
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Wenn du den Blog richtig gelesen hättest, dann wirst du dem doch entnehmen können das jeder über diese Drucksituation als Schiedsrichter spricht. Den Grund für diese Sache benenne ich doch gar nicht, oder spekuliere darüber. Desweiteren schreibe ich das wir das private Umfeld nicht kennen.
Generell kann man über sowas nicht früh genug diskutieren, denn so traurig es ist, es gibt genug die mit sich kämpfen, es aber nicht öffentlich sagen.
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20.11.2011 | 15:01 Uhr
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bwlstudi : Frage:
Woher weißt du denn, das es was mit seinem Beruf als Schiri zu tun hat?Vielleicht hat er ja auch die Sparkasse beschissen oder Steuern hinterzogen, Vielleicht, vielleicht vielleicht.
Mir kommt der Blog zu früh, bevor nicht alle Tatsachen auffm Tisch liegen sollte man nicht zuviel spekulieren!
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Das weiß ich. Man muss ja auch nicht immer einer Meinung sein. Ist voll ok, solange es mit Respekt verbunden ist, freue ich mich auch andere Meinungen zu hören.