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FC Bayern München


Gründer: Tobi | Mitglieder: 965 | Beiträge: 253
08.09.2010 um 19:22 Uhr
Geschrieben von Maulwurfen
Druck und Psychologie im Fußball
Fußballer. Welcher Junge hat in seiner Kindheit nicht davon geträumt, Profifussballer zu werden. Für die meisten bleibt es ein Traum, für wenige wird er wahr. Ich möchte heute mal den Fußball aus der psychologischen Sichtweise eines Fußballers, durch meine persönliche Meinung gebildet, darstellen.

Spitzenspieler verdienen Millionen, fahren teure Autos und werden von den Frauen angehimmelt. Welcher Mann würde da nicht mit dem Fußballer tauschen wollen? Im ersten Moment jeder. wenn man aber hinter die Fassade blicken könnte für eine längere Zeitspanne, wie viele würden dann noch tauschen wollen? Was allgemein im Fußball als Druck bezeichnet wird, ist eigentlich als Überbegriff zu sehen.

Ängste liegen nah bei der Hoffnung

Versagensangst, Abstiegsangst oder Angst vor einer Verletzung und noch weitere Ängste, bilden den ständigen Begleiter eines Fussballprofis. Die Bedeutung an psychologischer Betreuung der Spieler, hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Viele Bundesligisten haben in Ihren Betreuerstab Psychologen aufgenommen, um die Spieler mental zu Unterstützen. Warum brauchen die Profis von heute psychologoische Hilfe und früher nicht?

Der Mediendruck

Eines der Gründe, warum Fußballer von heute den Rat bei Psychologen suchen, ist der gestiegene Mediendruck heutzutage einerseits, anderseits das öffentliche Interesse an der Person des Spielers. Der heutige Kicker hat meinem Empfinden nach, noch nicht einmal den Pups gelassen, der in Ihm rumort, schon weiß es ganz Deutschland. Etwas übertrieben? Meiner Meinung nach nicht. In den vergangenen Jahrzehnten haben die Berichterstattung und die Anzahl der Meldungen rasant zugenommen. Was früher eher durch Mundpropaganda dem jeweiligen Trainer überbracht wurde, wenn überhaupt, wird dieses heute von den Medien übernommen.
Auf der anderen Seite tragen die Medien erheblichen Anteil daran, wie steil bergauf oder wie schnell bergab eine Karriere verlaufen kann. An einem Tag der Held, am anderen der Depp. Da Geld das treibende Motiv darstellt, wird auch mal schnell unseriös gearbeitet, recherchiert in der Medienlandschaft. Gerüchte und Verfehlungen über und von Spielern sind heutzutage in Zeiten des WorldWideWeb schneller als man Amen sagt in aller Munde.

Erfolgsdruck und Abstiegangst

Für beide Fälle gilt, extreme Drucksituationen sind möglich. Wobei die Abstiegsangst höher einzuordnen ist. Abstiegsangst, eine unangenehme Situation eines gesamten Vereins. Für den ein oder anderen Spieler jedoch psychologisch gesehen, der Alptraum schlechthin. Jedoch muss hier zwischen den Spielern unterscheiden. Für vereinstreue Spieler der Whorst Case, für die Legionäre zwar ein bitteres Erlebnis, aber es gibt ja noch andere Vereine, zu denen man transferiert werden kann.
Egal zu welcher Art Spieler jemand gehört, die Angst vor dem Abstieg kann lähmen. Ob vereinstreu oder Wandervogel, ist dabei zweitrangig.

Für Spieler von Top-Mannschaften gilt das Gegenteil. Hier sorgt eher oder kann die Versagensangst zu Verkrampfungen des Spiels führen. Aber auch der Gedanke an die Folgen einer Niederlage oder Unentschieden gegen einen vermeintlich unterlegenen Gegner, durch Häme und Spott gekennzeichnet, mag manchen Bälletreter etwas neben sich stehen. Auch scheitert ein Profi gelegentlich an der sogenannten Erwartungshaltung. Entweder an der eigenen oder der des Vereines. Auch das Umfeld und Fans haben eine Erwartungshaltung, deren Erfüllung in den Augen dieser, oberste Priorität besitzt. Und seien wir mal ehrlich uns selbst gegenüber, steckt nicht in jedem von uns, ein kleiner, cholerischer, notorischer Besserwisser

Depressionen, Homosexualität und weitere Delikte

Noch ist mir bis heute kein Spieler bekannt, der sein öffentliches Coming-Out in Bezug auf Homosexualität, Depressionen oder andere Tabuthemen hatte. Unsere Gesellschaft in Ihrer heutigen Form und Daseins, macht es immer noch nicht möglich, das Fußballer sich outen können. Dabei wäre dies nicht nur für den Fußball von Vorteil, sondern auch für die gesamte Gesellschaft.
Es sind doch Fälle bekannt oder bei einigen gehen Wir davon jedenfalls aus, das solche Themen den Menschen und gleichzeitig den Fußballer enorm schwächen. Warum ist es eigentlich nicht möglich, besser gesagt, warum müssen sich die Profis mit Ihren Problemen verstecken? Wäre es nicht für den Kicker besser, wenn er offen über diese reden könnte? Könnte er dadurch nicht mithelfen, durch seine Bekanntheit, an diesen Missständen was zu ändern?

Einige dieser Fragen würde Ich beantworten mit: Ja und Nein ! gleichzeitig.

Man stelle sich die Reaktionen der gegnerischen Fans gegen einen Fußballer vor, der sich Tage vorher als homosexuell geoutet hat. Ein Spießrutenlauf par excellence ! Anderseits wären auch einige Fans des eigenen Vereins damit überfordert. Anderseits würde er auch einige Symphatien erringen.

Ein Pluspunkt durch das Outing, das Versteckspiel hätte ein Ende. Mancher verheimlicht es sogar der eigenen Familie. Und falls es doch einmal in der Familie durchsickern würde, würde dieser sich dennoch zurückziehen in sein Schneckenhaus.

Großes Thema wurde es erst durch einen tragischen Fall. Depressionen. Die meisten werden sich fragen, warum hat ein Fußballer überhaupt Depressionen ? Der hat doch genug Geld oder einige weitere Argumente werden da aufgezählt. Man kann aber auch dagegen argumentieren, das Geld allein nicht glücklich macht. Man kann aber nicht ahnen was in einem solchen Menschen vorgeht.
Dieser konnte durch Offenheit und Bekanntmachung vielleicht besser geholfen werden, aber da kommen wir zum Spießrutenlauf am Spieltag wieder zurück, ein Teufelskreis.

Spielsucht oder andere Süchte spielen vielleicht ebenfalls eine Rolle, als Ergebnis des psychologischen Drucks eines Fußballers. So weiter und usw., viele Dinge gibt es noch zu verbessern, aber da müssen dann auch die betroffenen Fußballer Ihren Beitrag leisten.

Kommen wir zum ersten Beispiel :

Mario Gomez, FC Bayern München, Stürmer

Momentan für mich ein klarer Fall von Depression. Kann irgendwie machen was er will, trainieren bis zum Umfallen und dennoch nur Kurzeinsätze oder muss die Bank wärmen. Wird immer noch von den meisten an seiner Ablösesumme gemessen, was für mich völliger Quark ist. Die Erwartungshaltung, ist genau mit meinem 2. Beispiel extrem nach oben geschossen.
Am Anfang der vergangenen Saison noch einer der Leistungsträger, momentan im Niemandsland entschwunden. Viele sähen Ihn lieber gestern als Heute weg aus München und dafür sollte der FC Bayern Dzeko aus Wolfsburg holen. Ist es da nicht verständlich, wenn der Spieler resigniert ? Wenn er eigentlich keine wahre Chance erhält ?

Hier geht es zu Teil 2

Kommentare und Diskussion bitte unter dem 2. Teil Danke !







Aufrufe: 6341 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 4 | Erstellt:08.09.2010
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