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Es gibt im Grunde nicht mehr viel zu sagen, zu schreiben oder zum Besseren zu geben, wenn man bedenkt, welch trauriges Ereignis das Jahr 2009 überschattet hat. Bei einem Jahresrückblick sind die Gedanken zwangsweise bei Robert Enke und das ist auch gut so, mehr aber auch
nicht, deshalb werde ich nicht weiter auf das Thema eingehen.
Halten wir es mal nach Dragoslav Stepanovic: "Lebbe geht weiter". Klingt in diesem Zusammenhang zwar echt sch…., aber trifft den Nagel auf den Kopf.
Was war also los in 2009? Eben noch eine ganze Menge.

Wolfsburg wird Meister
2009 war das Jahr des amtierenden Meisters. Nach dem 17. Spieltag standen die Wölfe am Ende der Hinrunde der Saison 2008/2009 noch neun Punkte hinter dem Tabellenersten, der TSG 1899 Hoffenheim, auf dem neunten Platz. Felix Magath muss seinen Raubtieren in der Wintervorbereitung rohes Fleisch zum Essen gegeben haben, so scharf waren die auf der Jagd nach Punkten. Am 04.04.2009 erzielte Grafite beim Spiel gegen den FC Bayern München mein persönliches Tor des Jahres.



Ein Tor, das an Jay Jay Okocha erinnert:


43 von möglichen 51 Punkten in der Rückrunde machten den VFL letztendlich und auch völlig verdient zum Meister der Saison 2008/2009.

Der Barbier von München
Die Messer sind gewetzt, den Spielern läuft der Angstschweiß über das ganze Gesicht. Der Rasierer vom Dienst kommt. Louis van Gaal, keiner rasiert die Spieler so gnadenlos wie er. Vor der Saison trafen es Lucio und Zè Roberto und bei Luca Toni stehen die Zeichen in der Winterpause auf Trennung. Namen scheinen für Ihn Schall und Rauch.

Weitsicht oder keinen Durchblick? Es findet definitiv ein Verjüngungsprozess bei den Bayern statt. Hohes Risiko, wenn man die Ansprüche der Bayern bedenkt. Die Konsequenz macht mir van Gaal aber sehr sympathisch. Seine Handschrift war in den letzten Wochen ganz klar zu erkennen und es ist nicht nur eine Drohung oder eine Vermutung, dass der FCB noch stärker sein wird, wenn Ribéry und Robben wieder voll mitmischen.

Es war nicht das Jahr des FCB, aber das nächste scheint es zu werden.

Der Oldie der Saison
Nein, Jens Lehman ist nicht der Oldie der Saison, der scheint eher das Rennen des Deppens der Saison zu gewinnen. Mit dem Hubschrauber zum Training, Pinkelpause während des Spiels, Füßetreten im Spiel gegen Mainz,… Es ist ja kein Einzelfall, dass Menschen sich mit zunehmenden Alter zurückentwickeln...

Für mich ist Sami Hyypiä der MVO (Most Value Oldie) der bisherigen Saison. Seine Verpflichtung war schon eine Überraschung. Aus der Premierleague aus Liverpool zu Leverkusen. Er hat maßgeblichen Anteil am hervorragenden Abschneiden seiner Mannschaft in der Hinrunde der laufenden Saison. Er ist der ruhende Pol in und der Organisator der Defensive.



Eben diese Ruhe und Abgeklärtheit hat der Mannschaft in der Vergangenheit gefehlt. Er vermittelt den jungen Spielern die die Sicherheit, die Sie brauchen um ihr Spiel nach vorn aufziehen zu können.

Der Trainer des Jahres
Er wird Meister mit Wolfsburg und statt in dieser Saison die Früchte seiner Arbeit zu ernten, macht er sich auf in den Pott. Als hätte er nicht Besseres zu tun, führt er die Schalker, die vor seiner Zeit als untrainierbar galten, zur Vizeherbstmeisterschaft.

Er hätte in Wolfsburg "den Himmel auf Erden haben können", aber er wechselt zum klammen S04. Wahnsinn, Geldgier oder einfach die Suche nach einer neuen, wirklichen Herausforderung. Machen wir uns nichts vor, Wolfsburg ist noch nicht das Team, dass sich in den nächsten Jahren regelmäßig in den Titelkampf einmischen wird.

Schalke auch nicht, aber aufgrund der bescheidenen Rahmenbedingungen ist die Erwartungshaltung längst nicht mehr so groß. Ein Meistertitel diese Saison würde Felix mal wieder als Unfall verkaufen. Der müsste eigentlich mittlerweile Totalschaden haben, bei den vielen Unfällen, die er schon gebaut hat.

Ganz ehrlich, Schalke in diesen Tagen passt einfach zu Magath. Ein Verein, um den es scheinbar nicht gut gestellt ist passt immer in sein Konzept. Er zaubert nach und nach das ein und das andere junge Talent aus dem Hut, integriert diese in die Mannschaft und hat Erfolg damit. Gleichzeitig mindert er dadurch den Erfolgsdruck von außen, denn jungen Spielern verzeiht man gern den einen oder anderen Fehler. Er wird auch in dieser Saison wieder Erfolg haben und ins internationale Geschäft einziehen. Magath ist für mich definitiv der Trainer des Jahres 2009.

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