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Von: Broich
06.10.2014 | 8253 Aufrufe | 9 Kommentare | 12 Bewertungen Ø 9.3
Themenwoche: Stille Helden
Die stillsten Helden
Die Schiedsrichter

Stille Helden. Dabei denkt man an Spieler, die aus dem Schatten der Superstars die Leistung dieser erst ermöglichen. An harte Sechser, die Drecksarbeit leisten und so das Fundament des Teamerfolgs bilden. Man denkt an Co-Trainer, die maßgeblich zur taktischen Prägung eines Teams beitragen und doch immer im Hintergrund bleiben. Man denkt an Fairplay, an Spieler wie Frank Mill. Es gibt viele Varianten von stillen Helden im Fußballgeschäft. Woran man sicherlich nicht denkt, ist der 23. Mann auf dem Feld - der Schiedsrichter.

Es gibt Momente, da ist man der einsamste Mensch der Welt. Wenn Zehntausende dich als Arschloch beschimpfen, dir ihre Mittelfinger entgegen recken und eine Traube von Spielern dich bedrängt, wenn Münzen und Feuerzeuge kurz neben dir auf den Rasen niedergehen, wenn dir der blanke Hass von Menschen, die dich nicht einmal kennen, entgegen schlägt: Dann ist das mit Sicherheit ein solcher Moment. Dieses Szenario würde einen Großteil der Menschen emotional und auch körperlich stark belasten - für Schiedsrichter ist es Alltag. Emotionen und Fußball, das sind zwei fest miteinander verankerte Fixpunkte. Es gehört zum Spiel, wenn ein lautstarker Disput zwischen Trainer und Unparteiischem ausgetragen wird. Es ist normal, wenn Spieler sich über Entscheidungen echauffieren.

Wenn Schiedsrichter aber Morddrohungen erhalten, Funktionäre sie im Fernsehen öffentlich an den Pranger stellen oder gar Absicht unterstellen. Wenn Kinder der Referee körperlich angegriffen werden. Wenn sich die Schiedsrichter auf dem Feld nicht mehr uneingeschränkt sicher fühlen. Dann hat das mit dem Spiel, das wir alle so lieben, nichts mehr zu tun. Es muss ein Umdenken stattfinden: Mehr Respekt für die richtigen Entscheidungen, weniger Selbstverständlichkeit. Denn wir alle müssen uns bewusst machen, dass es ohne die Schiedsrichter nicht funktionieren kann und müssen bei jeder falschen Abseits- oder Torentscheidung unseren Hass, wenn er denn schon einen Kanal benötigt, auf die Funktionäre richten, die sich nicht endlich zur Torlinientechnik bekennen können.

Denn die Schiedsrichter sind nur Menschen und sind in der ihnen zu teil werdenden Behandlung nicht nur tragische Protagonisten des populärsten Sport des Erdballs, sondern vor allem die stillsten Helden überhaupt.

Vom Kapitän zum funktionalen Sechserteam

Wer die einsamen Männer verstehen will, welche die Macht über Sieg und Niederlage besitzen, muss tief in ihre Geschichte eintauchen. Diese beginnt in den Urzeiten des Fußballs. Mitte des 19. Jahrhunderts, als im Herzen des britischen Königreiches der Fußball seine ersten Gehversuche unternahm und der Sport noch mit 15 Spieler pro Team bestritten wurde, wurde ohne Schiedsrichter gespielt. Den beiden Mannschaftskapitänen oblag es bei einem Regelverstoß eines Mitspielers das Spiel zu unterbrechen und dem Gegner den Ball zu überlassen - beim Kampf um den Ball ohne Taktik ein schwieriges Unterfangen, das oftmals in Prügeleien ausartete.

1874 wurden dann von der stetig nach Professionalisierung strebenden englischen Association der Schiedsrichter eingeführt. Er war die oberste Instanz, der zwei Unterschiedsrichter (Umpires) unterstand. Nur wenn diese beiden sich nicht einigen konnten, fällte der am Spielfeldrand sitzende Schiedsrichter eine Entscheidung. Im Gegensatz zu heute waren die Schiedsrichter hoch respektierte Männer auf dem Platz, die man für ihr Fußballwissen und ihre Handlungsschnelligkeit bewunderte. Erhob jemand das Wort gegen die Unparteiischen, wurde er nicht selten von den eigenen Mitspielern gemaßregelt.

1892 wurden die Umpires dann durch die Linienrichter ersetzt zu häufig waren sie sich uneinig gewesen. Volle Macht hatte jetzt der Schiedsrichter, dem die Linienrichter unterstanden. Ein System, das sich bis heute bewährt hat.

Freilich waren es vor allem Schiedsrichter, die die Weiterentwicklung des Sports voran trieben. Karl Wald aus Penzberg in Oberbayern, hauptberuflich Friseur, im Amateurbereich aber Schiedsrichter, erfand 1970 das Elfmeterschießen zuvor hatten beim Unentschieden Wiederholungsspiele oder ein Münzwurf/Losentscheid über Sieg oder Niederlage entschieden - ein aus heutiger Sicht unvorstellbarer Vorgang. Das heute nicht mehr wegzudenkende Stilmittel der Schiedsrichter zur Spielberuhigung und Strafenverteilung, die gelben und roten Karten, erfand der deutsche Schiedsrichter Rudolf Kreitlein gemeinsam mit Ken Aston. Aston hatte die Idee gehabt, nachdem er an einer Ampel halten hatte müssen. 1970 wurde die Neuerung eingeführt.

Heute gibt es neben dem Schiedsrichter, den Linienrichtern und dem vierten Offiziellen auch Torrichter - zunächst nur international. Der Weg von den Kapitänen, die entschieden zum hochfunktionalen Sechsergespann ist vollzogen.

Profitum? Gibt es nicht!

Die Fülle an guten und prägenden Schiedsrichtern ist groß, bezeichnend jedoch, dass vor allem die Fehler von Schiedsrichtern in Erinnerung bleiben. So prägten auf Leistungsebene Männer wie Zsolt, Vautrot, Michel und Collina oder später Merk, Busacca und Webb ihr Berufsbild. Dennoch sind die Herren Ahlenfelder, Dienst, Hoyzer oder Osmers weitaus bekannter und fester verankert im kulturellen Gedächtnis der Fußballgeschichte. Wembleytor, Phantomtor, Wettskandal und Volltrunkenheit wiegen eben schwerer als geniale Abseitsentscheidungen und cooles Entschärfen von ungebremsten Emotionen.

In Zeiten mit unzähligen Kameras am Spielfeldrand und dem Fließen von Milliarden ist Fußball längst viel mehr als ein Spiel geworden. Entsprechend gewachsen ist der Druck auf die Schiedsrichter. Jeder Fehler kann die Vereine Millionen kosten. Daher bemühen sich sowohl DFB, als auch FIFA, das Schiedsrichter-Wesen weiter zu verbessern und das Fundament zu professionalisieren.

Auf Bundesebene gibt es 72.000 Schiedsrichter. Eine Einteilung in Amateur- und Profibereich gibt es bisher nicht. Faktisch sind alle Referees Amateure und haben meist einen Zweitberuf. Um den etwa 100.000 Spielen in der Republik jedes Wochenende Herr zu werden ist jeder Verein verpflichtet Schiedsrichter zu stellen, je nach der Anzahl der Mitglieder und Teams variiert diese Zahl Die Klubs werden zur Kasse gebeten, wird die erforderliche Anzahl nicht erfüllt. Als Schiedsrichter gilt nur, wer eine gewisse Anzahl an offiziellen Spielen leitet und wer regelmäßig die Bestätigung der Teilnahme an Fortbildungen und Leistungstests einreicht. In Deutschland erhalten die Schiedsrichter ein Entgelt, das je nach Ligahöhe steigt. So bekommen Schiedsrichter in der C-Klasse etwa 20 Euro plus Anfahrt, in der Bezirksliga oder Landesliga bewegt sich das Geld im Bereich zwischen 50 und 75 Euro.

Im Profibereich klafft eine große Lücke beim Gehalt der Unparteiischen. So erhält ein Drittligaschiedsrichter 750 Euro, seine Assistenten die Hälfte, obwohl der Aufwand nicht viel geringer als in der Bundesliga ist.

Im Bereich der ersten Liga existiert seit der Saison 2012/2013 eine Grundsicherung, die bis zu 40.000 Euro bei FIFA-Schiedsrichtern und 20.000 minimal beträgt. Zusätzlich erhalten die Schiedsrichter in der ersten Liga 3800 und in der zweiten 2000 Euro pro Spiel. Die Assistenten bekommen einen Grundstock von bis zu 15.000 Euro und immer die Hälfte der Gelder ihrer Vorgesetzten pro Spiel. Die vierten Offiziellen erhalten keine Grundsicherung und ein Viertel der Partie-Auszahlungen pro Spiel. Anfahrt, Unterkunft und Verpflegung werden dabei vollständig erstattet.

Die Schiedsrichter der Elite-Spielklassen müssen zudem jährlich den Helsen-Test absolvieren und werden jedes Spiel beobachtet und benotet. In erster und zweiter Liga findet ein Videostudium und eine Fehleranalyse statt.

Erschütterung des Urvertrauens

Die erste Erschütterung erfuhr das bis dato eigentlich recht solide Schiedsrichterwesen 2004, als sich der Fall Hoyzer wie eine dunkle Wolke über den deutschen Fußball legte. Robert Hoyzer, eines der großen Talente aus der Schiedsrichter-Nachwuchsschmiede entschied am 21. August 2004 das DFB-Pokalspiel des SC Paderborn gegen den HSV zu Gunsten des SCP . Zwei Elfmeter gab er Paderborn und Mpenza eine rote Karte für einen Plasmafernseher und knapp 70.000 Euro. Nach ersten Anschuldigungen wurde ein schockierendes Netz frei gelegt, das offenbarte, dass mehrere Spiele der zweiten und dritten Liga ebenfalls betroffen waren. Ante Sapina und kroatische Paten hatten Hoyzer benutzt, um aus Wetten Profit zu schlagen. Das dem Schiedsrichter zu Grunde liegende Urvertrauen in seine Unparteilichkeit war in seinen Grundfesten erschüttert.

Maßnahmen wurden ergriffen. So wurden fortan Schiedsrichter vor ihrer Aufnahme in die zweite Liga drei Jahre konsequent beobachtet. Videobeweis und Benotung waren weitere Säulen des DFB-Maßnahmenpaketes, dessen Speerspitze das Anti-Bet Frühwarnsystem Betradar war. Betradar ist so etwas wie der Geheimdienst der internationalen Wettbörsen. Die Firma hat 102 Wettbüros unter Vertrag, arbeitet mit rund 70 weiteren zusammen. Sie kann Quotenbewegungen analysieren und Auffälligkeiten sofort weitergeben an alle Kunden - an die Wettbüros in allen Erdteilen, aber auch an den DFB oder die DFL, die für den Spielbetrieb der ersten beiden Bundesligen zuständig ist.

Die hässliche Fratze des 21. Jahrhunderts

Wie sehr es zur Selbstverständlichkeit geworden ist, dass Referees keine Fehler machen. Wie wenig ihr Amt respektiert wird und wie schnell sie zum Objekt des ungefilterten Hasses werden, zeigt das 21. Jahrhundert in seiner vollen Hässlichkeit.

Da ist der Fall des schwedischen Weltklasseschiedsrichters Anders Frisk. Frisk leitete 2005 die CL-Partie zwischen Barcelona und Chelsea. In der zweiten Halbzeit stellte er Drogba vom Platz. Nach dem Spiel schürte Mourinho den Hass gegen den Schiedsrichter und erzählte, er habe ihn und FCB-Trainer Rijkard in der Halbzeit Absprachen machen sehen. Ein hanebüchende Behauptung des Portugiesen, die zu Morddrohungen gegen Frisk und seine Familie führte d zum sofortigen karriereende des traurigen Schweden, der bereits 2004 eine Partie abgebrochen hatte, als ihn ein Feuerzeug am Kopf getroffen hatte.

"Ich werde nie wieder einen Fußballplatz betreten", sagte der 42-Jährige Versicherungskaufmann aus Mölndal. "Ich habe dem Fußball viel zu verdanken, aber die Sicherheit meiner Familie geht vor."

Ähnlich ist der Fall von Howard Webb, einem der besten Schiedsrichter aller Zeiten. 2008 erhielt der Engländer Morddrohungen aus Polen. Seine Familie erhielt verstärkten Polizeischutz, nachdem ein Video im Internet seine Exekution im Comicformat vorgestellt hatte. Auch Videos, in denen Webb auf einem Scheiterhaufen verbrannt wird oder ein Fahndungsplakat mit einer Kopfgeldsumme auf ihn kursierten. Zudem sorgte Polens Ministerpräsident Donald Tusk für einen Skandal, als er sagte: "Als Regierungschef sollte ich mich gemässigt ausdrücken, aber gestern hätte ich ihn gerne getötet. Sie wissen, wen ich meine." - Aussagen, die sprachlos machen.

Der Umgang damit und das Spiel selbst wird unter anderem in der überragenden Dokumentation Referees at Work gezeigt. Ein Doku-Meisterwerk über die stillen Helden des Fußballs.

Anders, aber nicht minder erschreckend der Fall des Bundesliga-Schiedsrichters Babak Rafati, der sich 2011 die Pulsadern aufschnitt - Konsequenz einer Depression, die auch auf dem geringen Feingefühl der Branche fußte, die ihn zweimal zum schlechtesten Referee der Liga gekürt hatte. Der Mensch Rafati zählte dabei nicht.

Die Reihe lässt sich beliebig fortsetzen. Fandel wurde bei einem EM-Quali-Spiel von einem betrunkenen Dänen attackiert. Der große Collina erhielt eine Pistolenkugel in einem Briefumschlag. Stark wurde bei einem U-20-Spiel von mehreren Feuerzeugen getroffen. Der Italiener Bergonzi blieb nur unverletzt, weil Tiffosi anstatt seiner einen ihm ähnlich aussehenden Mann verprügelten.

Fangesänge wie Schiri du Arschloch sind längst fester Bestandteil deutscher Fankurven. In England sind die Männer in Schwarz "Cunts", in Spanien "Hijos de Puta".

Und im Amateurbereich werden Schiedsrichter regelmäßig verletzt oder sogar getötet, wie im Frühjahr in Holland. Schädelbrüche, Kieferbrüche, Prellungen, Koma. Ich selbst stand schon auf dem Platz, als der Schiedsrichter vor gewaltbereiten Fans und Spielern geschützt werden musste und die Polizei die Situation entschärfen musste - Momente, die fassungslos machen.

Es muss sich etwas ändern - beidseitig

Das Umdenken, der sensiblere Umgang, der nach Rafatis Selbstmordversuch vom DFB groß propagiert wurde, ist jedoch auch fernab der Kurven und Chaoten ausgeblieben. Ich spare mir die Worte und verdeutliche die Respektlosigkeit der Branche anhand einer Aufzählung von Aussagen von Spielern und Funktionären, die jeglichen Respekt vor dem Beruf des Schiedsrichters und dem Schiedsrichter als Mensch vermissen lassen. Man stelle sich einmal vor, ein jeder Spieler würde so nach einem Fehler an den Pranger gestellt werden. Zumal die Referees die unmögliche Aufgabe haben ein Profispiel über 90 Minuten in Höchstgeschwindigkeit zu leiten.

"Der Referee hat es nicht verdient, mein Landsmann zu sein." Bernd Schuster

"Der sollte sich ein Schild umhängen und eine Woche damit rumlaufen: Schämen, schämen, schämen" Rudi Völler

"Das war Bezirksliga, was der gepfiffen hat." Armin Veh

"Wir werden im Abstiegskampf klar benachteiligt." Christian Streich

"Wir werden krass benachteiligt. Das kann nicht sein!" Thomas Tuchel

"Den Schiedsrichter sollte man zurück in die Pampa schicken." Heribert Fassbender

"Ich habe keine Schwulenkörpersprache. Das ist sein Problem. Ich bin nicht der einzige, der schlecht über diesen Schiedsrichter redet!" Mohamadou Idrissou

"Das war eine absolute Frechheit!" Lothar Matthäus

"Ich habe mir den Schiri schon in der Halbzeitpause vorgeknöpft." Rudi Völler

"Sind die denn blind?" Robin Dutt

"Das ist eine Verschwörung gegen mein Team. Den Schiedsrichter sollte man schwer bestrafen." José Mourinho

Wenn dazu noch im Netz Kommentare zu Lynchmord an Wolfgang Stark aufrufen oder fordern, dass man dem Kircher die Augen rausbrennt - dann muss man sich fragen, ob denn alle Menschen im Fußballgeschäft völlig den Verstand verloren haben!

Wo ist der DFB oder Instanzen, die jedwede Attacke konsequent mit Geldstrafen und Sperren belegen? Wo sind die Persönlichkeiten, die versuchen dem Einhalt zu gebieten?

Denn Schiedsrichter sind Menschen, die in ihrem Job sehr gut sind, aber es sind Menschen. Jeder, der sich Woche für Woche aufregt, sollte einmal ein Fußballspiel selbst leiten, so wie ich vor drei Jahren ein F-Jugendspiel (U-11) meines Heimatvereins. Nach dem Spiel der Knirpse musste ich mit aller verbalen Kunst einen Vater des Gegner davon abhalten auf mich loszugehen. Angeblich hatte ich seinem Team einen Elfmeter verweigert. Aber wer weiß das bei 11-jährigen schon, die unkontrolliert gegen Ball und Schienbein treten.

Es muss mehr Respekt geben für die Männer, die so unersetzlich für den Fußball sind. Die Torkamera muss im Jahr 2014 durchgesetzt werden und es muss eingesehen werden, dass die Unparteiischen ebenso Fehler machen wie ein Weltklasse-Verteidiger oder Neymar, der das leere Tor nicht trifft.

Ich meine damit nicht, dass man keine Kritik an Schiedsrichtern ausüben darf. Im Gegenteil. Aber wenn, dann doch bitte konstruktiv und nicht so überaus respektlos!

Änderungen muss es aber auch im Schiedsrichterwesen selbst geben. In einer Weltsportart wie Fußball muss es endlich Profischiedsrichter geben; und zwar international. Ausbildung und Weiterbildung müssen genau so Säulen werden wie weltweit einheitliche Regelauslegungen und Kommunikation.

Andere Sportarten: Es geht doch

Wie der Umgang aussehen kann mit den Unparteiischen zeigt ein Blick auf andere Sportarten. Im American Football sind die Schiedsrichter eine Instanz außerhalb jedweden Angriffs. Sie entscheiden und es wird akzeptiert. Punkt. Sie werden als notwendiger Leiter des Sports gesehen, ohne den der Sport, den die Akteure so lieben, nicht ausgeführt werden kann.

Genau so ist es beim Basketball, Handball und so weiter. Die Referees sind nicht außerhalb des Kritik-Radius, aber sie werden nicht so aggressiv angegangen wie beim Fußball und das ist der einzig richtige Weg im Umgang mit den Männern in Schwarz. Denn sie verdienen höchsten Respekt!

Oder, um es in den mit einem Augenzwinkern zu betrachtenden Worten des Kult-Schiedsrichters Walter Eschweiler zu sagen "Die Leistung der Schiedsrichter ist mit irdischen Gütern nicht zu bezahlen."

Anmerkung: Trotz des für die Schiedsrichter sehr positiven Textes ist Tatsache, dass in vielen Teilen der Fußballwelt (z.B. Italien, Südamerika, Osteuropa, Asien) Korruption und Spielmanipulation fester Bestandteil des Geschehens ist und dort das Schiedsrichterwesen marode bis zu seinen Grundfesten ist.

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KOMMENTARE
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MarcelPutz
08.10.2014 | 04:19 Uhr
1
-3
MarcelPutz : 
08.10.2014 | 04:19 Uhr
-3
MarcelPutz : 
Erst einmal überragender Blog, ganz klarer Zehner. Aber das wird ja jeder der ihn sich durchliest selbst merken^^

Aber für mich ist jemand der einen so geschauspielert arrogant-bösen Gesichtsausdruck macht, um jede noch so kleine Scheiße zu pfeifen oder die Vorteilsauslegung zu missachten, ja nur um auf sich aufmerksam zu machen (einen anderen Grund kann der Schwachsinn der in der Bundesliga da läuft ja nicht haben^^) kein stiller Held.

Deshalb werde ich das scheiß Schiedsrichterwesen Deutschlands, das mir so auf den Sack geht wie im Sport nichts anderes, im Gesamten so viel kritisieren und mit Schmähungen bedenken wie ich nur kann!

Ich werde aber auch immer versuchen, die Person, die das Spiel leitet oder geleitet hat selbst, also im Einzelnen, nicht so anzugreifen, also beispielsweise zu beleidigen, dass es mehr als normale "Kritik" ist.

Aber mit dem Schiedsrichterwesen an sich hab ich abgeschlossen.
Mir sind Fehler wie Abseitsentscheidungen, Tor oder nicht Tor, Hand oder nicht Hand, Elfmeter oder nicht Elfmeter (außer es ist wieder mal viel zu kleinlich) völlig egal, da würde ich den Schiedsrichter nie angehen, egal wie klar der Fall ist. Das sind die menschlichen Fehler, die passieren dürfen.

Aber dieses Reingeblase bei jedem scheiß kleinen Foul oder eben obwohl eigentlich Vorteil laufen müsste, ja wenn es absolut NICHT NÖTIG ist, da wird der Putz in der Pfanne verrückt, ganz ehrlich!!!!


(Es ist 04:00 Uhr morgens, verzeiht mir also bitte den ein oder anderen grammatikalischen Lapsus!)

1
Maxi_FCB
07.10.2014 | 22:04 Uhr
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Maxi_FCB : 
07.10.2014 | 22:04 Uhr
0
Maxi_FCB : 
Gewohnt starker Blog. Top recherchiert und dann sprachlich richtig super verarbeitet - ein toller Auftakt in die Themenwoche.

Ja, die Schiedsrichter. Mit den Profischiedsrichtern kann man tatsächlich nur Mitleid haben. Beleidigungen, Schmähungen und das Dilemma, dass du im Endeffekt bei jeder möglichen Entscheidung der Buhmann bist, machen den Job echt zu dem undankbarsten im gesamten Geschäft Profifussball. Vor allem, wenn dann noch Drohungen oder gar tätliche Angriffe ins Spiel kommen, ist das Maß aber absolut voll - dann bewegen wir uns im strafrechtlichen Bereich und dann muss dem auch resolut nachgegangen werden.

Bei den Amateurschiedsrichtern ist es meist nicht anders. Da gibt es wohl jedes Wochenende dutzende tätliche Angriffe von Spielern oder Zuschauern auf irgendeinen armen Kerl, der das in seiner Freizeit für ein paar Pfennig macht, weil es sonst kein anderer machen will.

Nichtsdestotrotz gibt es natürlich auch ein paar Dinge, die man den Schiedsrichtern ankreiden muss, etwa das bisweilen arg hochnäsige Gebahren auf dem Platz. Da stünde dem ein oder anderen ein bisschen mehr Zurückhaltung gut zu Gesicht.
2
AchimBalotelli45
07.10.2014 | 22:02 Uhr
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0
07.10.2014 | 22:02 Uhr
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guter Blog
bin selbst auch Schiedsrichter und hab die Widrigkeiten schon am eigenen Leib erfahren müssen
hab letztes Mal glaub 5 Minus bekommen als ich gemeint hab, in der Buli hätten wir im internationalen Vergleich noch ordentliche Schiris leider wird der Unparteiische oft als Last und nicht als notwendiger Bestandteil des Spiels betrachtet
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Teacup
07.10.2014 | 21:08 Uhr
0
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Teacup : 
07.10.2014 | 21:08 Uhr
0
Teacup : 
Wow geil. Super Text. Ich wundere mich auch immer, wie viele Fans das Gehirn zu Hause lassen, aber ich bezweifle, dass man Leuten, die Schiedsrichter bedrohen o. Ä., irgendwie mit Vernunft beikommen kann.
0
wolowizard
07.10.2014 | 17:46 Uhr
4
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wolowizard : 
07.10.2014 | 17:46 Uhr
0
wolowizard : 
großartiger Blog. wird endlich Zeit das die Schiris besser geschützt werden. da muss mal ne ganz klare und deutliche Ansage von der FIFA/UEFA/DFB/DFL oder wem auch immer her, und wer nicht spurt, fliegt vom Platz. solange durchziehen bis es die Leute gerafft haben. anders kapieren die Spieler das sowieso nicht.
4
Feuerfinger
07.10.2014 | 15:38 Uhr
1
-2
07.10.2014 | 15:38 Uhr
-2
Die Ami - Ligen sind primär Unterhaltungs - Ligen. Es gibt keinen Auf- oder Abstieg, bin ich nach der Saison 8., kann ich wg der Play - Offs trotzdem noch Meister werden.

Lange Rede, kurzer Sinn ... in diesen Ligen sind Fehler weit weniger mit Konsequenzen behaftet als in den europäischen Fußball - Ligen.

Wichtiger noch ist aber der Umgang mit "Fouls" auf und neben dem Platz - die werden schonungslos hart bestraft.

Wenn Klopp in der NBA dem Schiri seine Mütze ins Gesicht "prügelt", dann schaut er 5 Spiele zu + saftige Geldstrafe... hier muss er 5.000 Euro zahlen.

Wenn Sammer in der NBA den Schiri zumüllt, darf er den Innenraum verlassen. In der BL passiert gar nichts.

Wenn in der NBA die Spieler den Schiri bedrängen, ist das Spiel für sie vorbei. In der BL flüchtet der Ref meterweise rückwärts und gibt mit viel Glück eine Gelbe Karte.

Lange Rede, kurzer Sinn ... einfach Vergehen knallhart und drakonisch bestrafen, den Schiri dadurch stärken. Niemand hat Respekt vor dem Schiri, wenn man ihn anbläken darf und danach einfach weiter spielen darf.
1
RoyRudolphusAnton
06.10.2014 | 19:23 Uhr
7
0
06.10.2014 | 19:23 Uhr
0
Ein superber Beitrag, danke Broich Bin ganz bei ausLE: Die Schiedsrichterei ist unglaublich vielschichtig, ich finde es sehr gut, dass - und wie - du dessen Facetten in diesem Text beleuchtest bzw. hinterfragt hast.

Ich persönlich kann die nölende Kritik an den Schiris grundsätzlich nicht nachvollziehen. Keiner macht absichtlich Fehler (Robert H. mal ausgenommen). Wenn man sich anschaut, wie oft ein einziger Spieler in einem einzigen Spiel falsche Entscheidungen trifft, und das in Relation zum SR setzt, ist es doch ein vernichtend kleiner Bruchteil, den sich die Schiris anlasten müssen. Leider sind es i.d.R. keine Bagatellen, aber trotzdem: Mir geht der negative Schwall da viel zu oft viel zu weit.

Schön auch deine Behandlung der Historie: Einige interessante Dinge dabei, die mir unbekannt waren!
7
ausLE
MODERATOR
06.10.2014 | 14:18 Uhr
5
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ausLE : 
06.10.2014 | 14:18 Uhr
0
ausLE : 
Es ist schon erstaunlich.
So ein großer Blog, aber Du kannst die vielen Themen um die Schiedsrichter nur kurz anreißen. Das ist keine Kritik, sondern nur die Tatsache, daß zum Thema Schiedsrichter es viel mehr zu sagen gibt.

Das mit den Elfmeter kannte ich, aber nicht, daß wir deutsche bei den gelb/roten Karten auch beteiligt waren. Irgendwie muss ich dabei an das Spray aus der Dose denken.

Mhm, wenn man Deinen letzter Absatz liest und an das Spiel von gestern AS Rom - Juve denkt ...

Wie immer Klasse Blog von Dir 10/10

5
Voegi
MODERATOR
06.10.2014 | 13:49 Uhr
7
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Voegi : 
06.10.2014 | 13:49 Uhr
0
Voegi : 
ganz starker blog. vor allem weil du viele verschiedene facetten aufzeigst. von der historie bis zu den entwicklungen der jüngeren zeit und der frage nach dem respekt. wirklich sehr gelungen!
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