Der HSV darf jetzt nicht alles in Frage stellen und das Team erneut groß umstellen. Immer daran denken, wo man herkommt, auch wenn es verdammt schwerfällt, weil ja viel mehr drin ist, aber das liegt lediglich an der Schwäche der Konkurrenz. Würde nur eine Hand voll Bundesligisten konstante Leistungen zeigen, der HSV würde gar nicht von der Teilnahme am europäischen Wettbewerb träumen und jeder wäre mit der aktuellen Entwicklung zufrieden!
Ein sehr guter Freund hat zu mir vor der Saison gesagt, dass der HSV eine bessere Saison spielen wird. Er wird Spiele gewinnen, womit niemand rechnen wird und wiederum Spiele verlieren, die man eigentlich nicht verlieren darf. Die Spiele in Dortmund und zuhause gegen Fürth geben ihm Recht. Nach dem Bayern -Spiel teilte er mir mit, dass die Saison für ihn gelaufen sei, weil er die Zeit schöner verbringen kann, als sie sich so zu versauen.
Ich bin leider nicht so weit, aber was heißt leider. Als HSV Fan ist man das leiden gewöhnt, aber schön ist es deshalb ja auch nicht. Tagelang freue ich mich auf Spiele meines Vereins, denke Tag und Nacht an Aufstellungen, möglichen Tabellenplatzierungen und Wunschergebnisse der übrigen Paarungen. Die Besucherzahlen vom KICKER Tabellenrechner sind nur deswegen so gut, weil ich nahezu stündlich eigene Prognosen überprüfe.
Es heißt nun die richtigen Konsequenzen aus dieser Spielzeit zu ziehen:
Frank Arnesen und Co müssen punktuelle Veränderungen vornehmen und dürfen auch nicht davor zurückschrecken, bislang unantastbare Mauern einzureißen.Wenn ein Heiko Westermann mit die meisten Ballkontakte hat, dann kann im Spiel der Hanseaten etwas nicht stimmen. Sein unermüdlicher Einsatz und die Bereitschaft vorne weg zu marschieren sind nicht von der Hand zu weisen. Unser Kapitän ist in Sachen Einstellung oft ein Vorbild, aber das war es dann auch schon. Seine Unsicherheit im Spielaufbau zieht sich wie ein roter Faden durch das Offensivspiel. Seine Pässe bilden den Aufbau des Angriffs und wenn diese Bälle von Unsicherheit gekennzeichnet sind und Mitspieler Fehler ausbügeln müssen, dann führt das zu Unstimmigkeiten und Unzufriedenheiten innerhalb der Mannschaft. Vermutlich findet der Bindenträger deshalb wenig Gehör, wenn er mal auf den Tisch hauen möchte?! Hier MUSS etwas passieren. Bei Hummels, Dante und Co sieht man Fehlpässe nicht in dieser Häufigkeit
Viele potentiell gute Spieler im Kader von Thorsten Fink haben dagegen überhaupt keine Einsatzchance und müssen den Verein verlassen! Ein Jacopo Sala, Dauerpatient Ivo Ilicevic, Gojko Kacar, Marcus Berg, Petr Jiracek- Sie alle sind Spieler ohne jegliche Perspektive unter dem aktuellen Trainer. In einigen Fällen kann ich es nachvollziehen, in anderen dagegen überhaupt nicht, aber gut. Wenn man an dem Trainer festhalten will, was ich ausdrücklich begrüße, dann muss man den Kader ausdünnen, um handlungsfähig zu werden.
Aber einen Jiracek holen und ihm dann überhaupt keine Chance geben, obwohl es katastrophal läuft, DAS verstehe wer will! Manchmal soll es ja vorkommen, dass zwischenmenschliche Vorfälle Aufstellungen beeinflussen. Ich sage nur Trochowski und LabbadiaDas Problem könnte sein, dass Fink Jira als linken Verteidiger sieht und Positionen dort überbesetzt sind, aber in meinen Augen kannst Du den technisch veranlagten Dauerrenner überall im Mittelfeld einsetzen. In Wolfsburg hat er mir im Mittefeld sehr gefallen.
Aus dem Freiburg-Spiel muss die Mannschaft nun das Positive mitnehmen! Die Breisgau-Truppe liegt dem HSV einfach nicht, weil Streich es versteht die Jungs richtig einzustellen. Kompakt stehen und Räume eng machen, genau DAS, was der HSV gar nicht mag. In Mainz sieht das schon wieder ganz anders aus. Das offensiv ausgerichtet Spiel der Tucheltruppe spielt Son, van der Vaart und Co in die Karten und es kann zu einem neuerlichen Erfolg führen.Einstellung und Kampfgeist waren ja schon so, wie man es von einem Bundesligisten erwarten darf. Mit etwas mehr Zurückhaltung in Sachen Außendarstellung formulierter Ziele könnten in den kommenden Wochen auch wieder Punkte geholt werden und die Saison letztlich versöhnlich beendet werden.
Die Sommerpause nutzen und wieder neu angreifen. So kennen wir es als Fan doch Jahr für Jahr.
Ich bin wieder voll dabei, in diesem Sinne
NURDERHSV!
Über den Autor:
Christian Seidl, bekennender HSV Fan und Mitgründer der Community fussballzimmer.de
WAS soll das denn nun? Natürlich spielt Westermann schlecht, aber dann wäre die einzige wirkliche Alternative ein Rene Adler.
Nein, nun wird der Vorzeige Söldner, der seit Wochen genauso scheisse spielt wie Westermann und nur wegen seinen Liebespossen in den Medien steht, zum Kapitän gemacht.
Jetzt kannst Westermann direkt auf die Bank setzen und am Saisonende verkaufen, sollte Fink tatsächlich bleiben, was ich absolut nicht mehr hoffe.
Ständige Systemumstellungen, Spieler werden total falsch eingesetzt, unsinnige nicht nachvollziehbare Rotationen, merkwürdige Auswechselungen, kein erkennbares Konzept und nun das.
Was soll denn noch passieren???
Die Saison halbwegs vernünftig zu Ende spielen und nutzen einen brauchbaren Trainer aufzutreiben (Hruebsch!!!) und im Sommer dann (mal wieder) versuchen von Spieler zu trennen die einfach nicht ausreichen und/oder überflüssig sind.
Petr Jiracek war lange verletzt und deshalb nicht eingesetzt worden. Als chancenlos würde ich das nicht bezeichnen, vielleicht ist er auch noch nicht wieder so weit. Aber fragen darf man schon.
Die Tatsache, dass sich die Frage nach dem Kapitänsamt offensichtlich stellte, ist ein nur allzu deutlicher Hinweis darauf, dass die Dinge mehr im Argen liegen als der gemeine Fan aus sicherer Entfernung auf den ersten Blick vermuten würde. Sie ist für den Moment gelöst - aber ist sie auch gut gelöst?
Ich muss feststellen, dass ich gegen den Transfer van der Vaart von Anfang an Misstrauen hegte; allerdings nicht aus den Gründen, die sich jetzt als Stolperfalle erweisen könnten, sondern aus Gründen, die sich im Nachhinein als nichtig herausgestellt haben. Psychologisch war er, zumindest in den ersten Spieltagen nach seinem Einstieg, enorm wichtig für das Team und dessen Performance. Ich möchte nicht wirklich darüber nachdenken, wo dieser Verein stünde wenn es diesen Transfer nicht gegeben hätte. Aber Psychologie ist das eine.
Finanziell hatte man ja ohnehin keine Wahl. Es gab das Geld nur für ihn oder gar nicht. Die von manchen, oft HSV-fernen, Fussballfans immer noch gern kolportierte Ansicht, man hätte das Geld besser (=anders) nutzen können, ist unwahr.
Spielerisch hingegen hat sich Raffa bisher nicht gelohnt. Für einen Spieler mit seinem Renommée und seiner Vereinshistorie sind zwei Tore gegen Gladbach zu wenig. In München, wo er ja unbedingt eines machen wollte, war von ihm so gut wie nichts zu sehen, und gegen Freiburg zuhause (!) eine Woche später auch nicht - und wären das die einzigen Spiele, in denen man ihn kaum bemerkte, ich könnte damit leben. Sie waren aber nicht die einzigen.
Auch der Trainer muss sich und seine Methode hinterfragen, denn bei allem Fortschritt - wie kann es sein, dass man regelmässig dann, wenn es wirklich gilt, sich anzustrengen, einfach versagt? Die Spieler haben daran keinen geringen Anteil, aber warum ist das so?
Auf der einen Seite ist er der Vorkämpfer und auf der anderen Seite soll er schuld an der aktuellen Situation sein?
Ich sehe unsere Schwäche im defensiven Mittelfeld wo uns ein Typ ze Roberto fehlt, jemand der Selbstbewußtsein ausstrahlt und doch technisch in der Lage ist in beiden Richtungen zu denken, jemand der intuitiv das richtige macht...
Jiracek ist ne echte "Kampfsau" ein Typ Steven Freund oder Jeremis, doch keine Spieleröffner bzw. Verteiler...so wie es aussieht wird er am Wochenende seine Chance bekommen, doch hohe Erwartungen habe ich nicht nach der ganzen Zeit ohne Spielpraxis...
Und Sala ist bis jetzt unter jedem Trainer mehr oder weniger gescheitert, haben die alle etwas übersehen was wir fans sehen ?
ganz großes Kino finde ich es jetzt auf raffa verbal einzukloppen