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NFL @ SPOX


Gründer: Master_Of_Disaster | Mitglieder: 818 | Beiträge: 210
16.11.2010 um 23:53 Uhr
Geschrieben von korsakoff
Die Superbowl der Regular Season
Bevor das ganz große rivalry weekend im College Football kommt, präsentiert uns dieser Sonntag zwei der heißesten Ansetzungen der NFL. NFC-North-Duell Minnesota Vikings - Green Bay Packers zum zweiten Mal. New England Patriots - Indianapolis Colts gibt es auch gerne zweimal pro Jahr. Nur: Das sind keine Divisionsrivalen mehr. Das Re-Match geschieht dann halt in den Playoffs. Willkommen zur sportlich aktuell hochwertigsten NFL-Rivalität der Gegenwart.

Auch wenn Patriots und Colts lange Jahre in der AFC East gegeneinander gespielt haben, ist das kein "klassisches Duell". Zu erfolglos waren beide Mannschaften, als dass die Paarung besondere Aufmerksamkeit außerhalb der beiden Städte erregt hätte.

Der Goal Line Stand

Die Intensität dieser Rivalität wurde im Spätherbst 2003 aufgemotzt. Die Patriots mit Siegesserie und 21-Punkte-Vorsprung im Rücken im RCA Dome, wurden ab Mitte des dritten Viertels dank fehlerhaftem Tom Brady von Peyton Manning und seiner WR-Armada aufgemischt. In den letzten Sekunden die Colts bei 34-38-Rückstand und 4th-and-1 an der Goal Line der Pats. RB Edgerrin James wurde über die Mitte geschickt, doch Ted Washington und vor allem Willie McGinest sorgten mit einem legendär gewordenen Goal Line Stand dafür, dass die Pats einen großen Sieg aus Indiana mitnehmen konnten.

Manning Law

Ende Jänner die Wiederauflage des Duells, diesmal im AFC Finale, dank dieses Goal Line Stands in Foxboro. Die als playoffschwach geltenden Colts hatten in den ersten Ausscheidungsspielen ihre Ansprüche gestellt, die wahre Luftwaffe der United States zu sein. Doch sie hatten nicht mit den physischen Bodentruppen der Patriots gerechnet - und Manning nicht mit Ty Law. Manning warf im Schneegestöber von Foxboro Interception um Interception, dreimal allein zu Ty Law, und die Patriots schlüpften trotz einer grottigen Redzone-Offense mit 24-14 in die Superbowl.

Miss Vanderjagt

Neuauflage des schnell zum NFL-Hit gewordenen Duells am ersten Spieltag der neuen Saison 2004. Der frisch gebackener zweifacher Superbowl-Champ New England lieferte sich mit den Colts einen sehenswerten Schlagabtausch. Die Colts verbrannten die Pats am Boden und in der Luft, doch die Big Plays machten die Pats. So zum Beispiel ein Fumble an der Goal Line, provoziert von Vince Wilfork in seinem ersten NFL-Spiel. Vorletzter Spielzug bei 27-24 New England: 8-yds-Sack McGinest gegen Manning, und einhergehend ein verlängerter Fieldgoalversuch in persona Mike Vanderjagt. Der idiot kicker mit dem verschossenen Kick aus 48 yds, New England mit dem Startschuss zu einem weiteren Superbowl-Gewinn.

Das perfekte Spiel

AFC Divisionals im Jänner 2005. Die Pats hatten eine 14-2-Saison gespielt, galten aber komischerweise fast als Außenseiter gegen die Colts. Grund: Peyton Manning hatte in der Regular Season alle Rekorde gesprengt und eine Woche zuvor die Denver Broncos nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen. Und: Die Patriots-Secondary spielte mit ihrer zweiten bis dritten Garnitur, u.a. mit ungedrafteten Rookies (!) und WR (!!!) Troy Brown! Ergebnis im frostigen Foxboro: 20-3 New England. Für mich ist das immer noch die beste jemals gezeigte Leistung einer Mannschaft: Mit der Ersatz-Defense die Rekord-Offense der Colts auf drei Punkte zu halten.

Die Wende

Im Grunde hatte die NFL den Grundstein für die Wende in diesem Duell schon im Frühjahr 2004 gelegt, indem sie das physische Angehen der Defensive Backs gegen Wide Receivers im Zuge des oben angeführten 2003er AFC Finals mit Strafen unterbinden ließ. Im Herbst 2005 und 2006 wurden die Auswirkungen ersichtlich. Die Colts jeweils mit klaren Siegen. 2005 gegen schwache Patriots, 2006 dank vier Brady-INTs.

Das Spiel der Spiele

Für mich immer noch die beste NFL-Nacht war jene vom 21. auf den 22. Jänner 2007. AFC Finale, Patriots @ Colts. New England führte bereits 21-3, ehe die drei Meter unter der Erde liegenden Colts in Halbzeit zwei ein Comeback hinlegten, das nur mehr von Lazarus in den Schatten gestellt wird. Die letzen 20 Minuten sind der bis heute spektakulärste NFL-Football, den ich gesehen habe. Ein Hin-und-Her allererster Güte. Die Refs ließen sämtliche Prügel der Defensive Backs ungestraft und die Pass-Interference-Flaggen selbst bei wüstesten Vergehen im Hosensack. Die Touchdowns erzielten O-Liner und D-Liner. Die Drops von Pats-WR Reche Caldwell verfolgen mich bis heute. Hätte ich das Drinking Game auf fallengelassene Pässe ausgelegt, ich hätte noch drei Tage später als Bon Scotts Double durchgehen können. Am Ende siegte Indy 38-34, weil Tom Brady 16 Sekunden vor Spielende den Nimbus des Supermans verlor und die Interception warf.

Armageddon hält Einzug in Indianapolis

©Don Banks. "Armageddon" im Herbst 2007 nannte sich auch "Passangriff der Patriots". Die Pats hatten nach den unsäglichen Drops von Caldwell umgedacht und mit WR Welker und vor allem WR Randy Moss tödliche Waffen eingekauft und die NFL-Defenses vor unlösbare Aufgaben gestellt. Woche 9 und wir NFL-Fans im Genuss von "Superbowl 41,5". Die Colts führten im letzten Viertel trotz aller Unkenrufe 20-10, ehe die Patriots die ganz dicken Hosen anzogen und ein fantastisches Spiel noch drehten. 24-20, und New England weiterhin auf dem Weg Richtung Perfect Season.

Ein Jahr später fehlte dann ein Teils des Thrills. Brady war verletzt, das RCA Dome vom neuen Lucas Oil Stadion abgelöst, die Colts mit einer suboptimalen Saison. Am Ende siegte Indy 18-15 in einem der weniger denkwürdigen Spiele.

4th and 2

Um den Schnitt in Sachen "Denkwürdigkeit" wieder zu heben, boten die beiden im letzten November wieder Spektakel allererster Güte. New England mal wieder mit einer verschenkten haushohen Führung. 128 Sekunden vor Schluss Bill Belichick mit den geilst-möglichen Call: 4th and 2 an der EIGENEN 28-yds Linie ausspielen lassen. RB Faulk machte für mich den Catch über der roten Linie, die Refs gaben jedoch kein neues First Down, die Colts drehten per Touchdown von Reggie Wayne das Spiel, gewannen 35-34 und ich bin immer noch überzeugt, dass Belichicks Call richtungweisend für zukünftige Spiele war (Superbowl 44) und sein wird.

Und diesmal?

Irgendetwas passiert immer, wenn die beiden aufeinander treffen. Es ist einfach zu viel Klasse auf dem Feld: Tom Brady. Peyton Manning. Bill Belichick. Jim Caldwell. Abgewichstheit und Siegermentalität. Zwei unterschiedliche Spielphilosophien.

Trafen sich die beiden in den Playoffs, so holte der Sieger danach stets den Titel.

Es ist angerichtet. Sonntag um viertel nach zehn.
Aufrufe: 2953 | Kommentare: 29 | Bewertungen: 9 | Erstellt:16.11.2010
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KOMMENTARE
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Tobster12
17.11.2010 | 13:18 Uhr
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Tobster12 : 
17.11.2010 | 13:18 Uhr
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Tobster12 : 
Danke!

Nur ist es dann nicht fast ein Schuldeingeständnis wenn man ihn nicht einsetzt??? Weil die Männer von der Uni wissen ja ob sie was zu befürchten haben oder nicht??
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korsakoff
17.11.2010 | 13:17 Uhr
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korsakoff : 
17.11.2010 | 13:17 Uhr
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korsakoff : 
@Tobster

Es ist ein Unterschied, ob man Newton einsetzt, bevor NCAA und FBI (!) Ermittlungen gegen die Person Cam Newton (und das Umfeld von Cam Newton) aufnehmen, oder danach.
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NicoMadi
17.11.2010 | 12:50 Uhr
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NicoMadi : 
17.11.2010 | 12:50 Uhr
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NicoMadi : 
Bin schon gespannt wer die Big Ten für sich entscheiden kann. Michigan State, Ohio State und Wisconsin alle mit einer 9:1 Bilanz.

Wobei Michigan State das direkte Duell gegen Wisconsin gewonnen hat. Wisconsin wiederrum das direkte Duell gegen Ohio State gewonnen hat.
Ohio State gegen Michigan State sieht der Spielplan nicht vor.

Ich würde da am ehesten auf die Michigan State tippen, haben mit Penn State nur mehr einen schwereren Gegner.
Ohio und Wisconsin muss noch gegen die Wolverines ran (die sicher nicht zu unterschätzen sind nur etwas schwankend in Ihren Leistungen, wobei hier sicher auch der HC Mitschuld hat).
Ohio muss darüber hinaus auch noch gegen Iowa, die haben ja auch schon die Michigan State geschlagen.

Für alle die jetzt Lust auf die Big Ten bekommen haben, wie schon vorhin geschrieben, Wisconsin gegen Michigan am Samstag auf ESPN America live ab 18:00 Uhr.
Wisconsin ist im Moment "very hot" nach dem 83:20 Sieg der Vorwoche gegen Indiana.
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Tobster12
17.11.2010 | 12:48 Uhr
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Tobster12 : 
17.11.2010 | 12:48 Uhr
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Tobster12 : 
Würde das denn noch groß was ändern??? Schließlihc hat Newton schon 11 Spiele gemacht....
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korsakoff
17.11.2010 | 12:42 Uhr
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korsakoff : 
17.11.2010 | 12:42 Uhr
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korsakoff : 
Naja, es war ja durchaus nicht überzeugend, wie Auburn auf die Nachfragen am Samstagmittag reagiert hat. Irgendwo hat irgendjemand Dreck am Stecken und Auburn möchte wohl eher nicht riskieren, dass sie für künftige Bowls gesperrt werden oder das Football-Programm anderweitig geknebelt wird. Gerade und ausgerechnet Auburn, das wg. der Reggie-Bush-Geschichte den Titel 2004 verpasst hat...
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NicoMadi
17.11.2010 | 12:37 Uhr
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NicoMadi : 
17.11.2010 | 12:37 Uhr
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NicoMadi : 
@korsakoff

Das mit Cam Newton sehe ich ja genauso aber ich denke nicht, dass sie in nicht einsetzen werden wenn sie das dürften.

Warten wir mal ab, nächste Woche sind wir schlauer.
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korsakoff
17.11.2010 | 12:30 Uhr
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korsakoff : 
17.11.2010 | 12:30 Uhr
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korsakoff : 
@NicoMadi

Ohne Cam Newton hätten die Tigers gegen Georgia haushoch verloren. Die Tigers sind in erschreckendem Maße von Cam Newton abhängig. Newton macht die locker 20 Plätze im Ranking besser. Alabama und auch die Gamecocks (mit Steve Spurrier!) haben jeweils eine knackige Defense. Die knackige Defense, die Georgia nicht zu bieten hatte und daher auf Newton und das Tigers-Laufspiel mit zunehmender Spieldauer immer weniger Zugriff hatte. Möchte sehen, was Auburn macht, wenn eine der beiden Defenses Newton halbwegs aus dem Spiel nimmt.

TCU ist nur mehr sehr knapp vor BSU. TCU hat sich keinen Gefallen getan mit dem Auftritt vom Samstag (Siehe auch hier. ) Ich halte die Geschichte noch für ziemlich offen.
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Tobster12
17.11.2010 | 12:28 Uhr
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Tobster12 : 
17.11.2010 | 12:28 Uhr
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Tobster12 : 
Wird einfach auch darauf ankommen, wie eine möglich Niederlage der Tigers im Iron Bowl "bewertet" wird....
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NicoMadi
17.11.2010 | 12:21 Uhr
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NicoMadi : 
17.11.2010 | 12:21 Uhr
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NicoMadi : 
Ich denke nicht, dass die Ducks und die Tigers noch ein Spiel verlieren werden, sicher sind die Gegner keine schlechte Mannschaften, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Tigers Cam in der Iron Bowl nicht einsetzen werden, schon allein vom Prestige her.
Meiner Meinung nach, sind die Ducks auch ohne James stark genug sind um die Arizon Wildcats und die Beavers zu schlagen.
Mehr gefahr sehe ich da noch bei Auburn, Alabama in der Iron Bowl ist eine sehr schwere Aufgabe und eine Woche später wartet mit South Carolina auch ein unangenehmer Gegner.
Einer der beiden steht sicher im BCS Championship Game, sollte aber wirklich einer der Beiden patzen so sehe ich nur TCU im Game, die werden gegen New Mexiko nichts anbrennen lassen.
Für Boison State bleibt "nur" eine Bowl. Bin schon gespannt welche? Sie haben aber auch mit Nevada noch einen etwas stärkeren Gegner.

Also es ist alles angerichtet für ein spannendes Saisonfinale und für die Bowl-Season.

Freu mich auch schon auf dieses Wochenende, Michigang gegen Wisconsin wird sicher ein geiles Spiel zu sehen live über ESPN America um 18:00 Uhr am Samstag.
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Tobster12
17.11.2010 | 11:56 Uhr
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Tobster12 : 
17.11.2010 | 11:56 Uhr
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Tobster12 : 
Denke nur das Wetter in Boston spielt nie mit im November
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