Edition: Suche...
Spox-Wintersport


Gründer: Maxi_FCB | Mitglieder: 32 | Beiträge: 14
Von: Dolo
04.03.2014 | 6199 Aufrufe | 13 Kommentare | 3 Bewertungen Ø 10.0
Biathlon Weltcup 2013/14
Die Schmach von Krasnaja Poljana
Die deutschen Biathleten erlebten in Sotschi ein Debakel. Ursachen und Folgen sind schnell zu finden.

Michael Greis nahm nur eine kleine Fahne. Keine große, wie noch bei den Weltmeisterschaften in Oberhof, die ihn fast noch zum Sturz brachte. Dann nur noch paar Skating Schritte, bei der Zielüberquerung nicht die Jubelgeste vergessen, und dann war der Olympia-Titel in deutscher Hand. Danach folgte ein Abbremsen, die Skier wurden abgeschnallt. Das Gewinnen wurde für Michael Greis zur Routine.

Greis war mit 3 Gold-Medaillen der erfolgreichste Athlet der olympischen Winterspiele in Turin im Jahr 2006. Insgesamt holte man geschlechterübergreifend 5 goldene, 4 silberne und 2 bronzene Medaillen. Es war der Höhepunkt des deutschen Biathlons Daseins. 8 Jahre später sieht die Medailleausbeute ganz anders aus. Da stellt man sich die Frage: Wie konnte das passieren? Immerhin gilt Biathlon als die Wintersportart Nummer 1 in Deutschland. Die meisten Sponsoren-Gelder werden ins Biathlon gesteckt, die öffentliche Aufmerksamkeit gilt vor allem den DSV-Athleten mit dem Gewehr auf dem Rücken.

Man kann es sich alles schlecht vorstellen, wenn man bedenkt, dass das Biathlon das Zugpferd des DSV sein soll und deshalb viele Privilegien genießt. Zum Beispiel gab es im Sommer 2012 einen Schieß-Crash-Kurse für hoffnungsvolle Langlauf Talente. Man bediente sich an den Nachwuchs der Langläufer, die selber nicht mit einer Vielzahl von Top-Talenten ausgestattet sind. Aber die Maxime war klar: Alles für den Biathlon Sport. Bloß ist es dumm gelaufen, wenn man bedenkt, dass die Langläufer einen wesentlich besseren Eindruck in Sotschi machten, als die Kollegen vom Biathlon

Den Misserfolg im Ganzen zu verstehen ist mit Sicherheit schwierig und für einen Außenstehenden, wie ich es bin, unmöglich. Doch gibt es Punkte, die mich in den letzten Jahren verwundert haben. Offensichtliche Fehler wurden gemacht, die man ansprechen muss.

Fehler bei der Umstrukturierung des Teams:

Dass der Erfolg von 2006 und den Jahren davor nicht ewig anhalten würde, sollte den Verantwortlichen klar gewesen sein. Umso erstaunlicher ist es gewesen, dass man große Probleme bei der Neuausrichtung der Mannschaften hatte, als erfolgreiche Sportler ihre Karriere beendeten. Noch erstaunlicher war, dass man aus diesen Fehlern nichts gelernt hat. Das Bild was sich zurzeit bei dem Damen ergibt, ist fast genau identisch, wie das Männerbild vor paar Jahren.

2007 beendete Sven Fischer und Rico Groß ihre Karriere, zwei der erfolgreichsten Wintersportler aller Zeiten. Mit Michael Greis stand aber ein Nachfolger schon bereit. Dieser war zum diesen Zeitpunkt 3-facher Olympiasieger und Weltcupgesamtsieger. Aber trotz einiger Erfolge konnte er nie die Lücke füllen, die Fischer und Groß ihn hinterließen. Das lag vor allem an fehlender Unterstützung. Birnbacher und Wolf waren zum diesen Zeitpunkt keine Top-Läufer, das hoffnungsvolle Talent Rösch entwickelte sich nicht so, wie erhofft. Aufgrund der fehlenden Alternativen setzte man auf die jungen Sportler. Stephan, Peiffer und Schempp wurden schon früh ins kalte Wasser des Weltcups geschmissen. Nach paar harten Jahren sah die Situation wieder besser aus. Mit Graf und Lesser kamen zwei weitere Athleten mit viel Potenzial in den Weltcup. Jedoch 7 Jahre nach Groß und Fischer fehlt weiterhin der Top-Mann.

Wenn man sich die letzten Jahre der deutschen Frauen ansieht, so erkennt man direkt die Parallelen zu den Männern. Mit Wilhelm, Beck, Hauswald und Neuner beendeten gleich 4 große Athleten ihre Karriere kurz nacheinander. Große Talente wie Kathrin Lang (früher Hitzer) oder Tina Bachmann schafften es nicht ihr Potenzial abzurufen und spielen zurzeit keine Rolle im Weltcup. Dass das größte Talent Laura Dahlmeier ihre Premiere in einer WM-Staffel gab, zeigt die Hilflosigkeit der Verantwortlichen.

Mit Dahlmeier und Preuß hat man zwei große Talente in seinen Reihen. Jedoch konnte man deutlich erkennen, dass diese olympischen Spiele für sie zu früh kamen. Was ist mit den älteren Jahrgängen? Wieso gibt es dort keine Läuferin im Weltcup? Karolin Horchler, Nicole Wötzel, Maren Hammerschmidt u.a. sind im Moment so weit vom Weltcup entfernt, wie Franziska Hildebrand von Darya Domracheva. Eine Ausnahme ist da Miriam Gössner. Aber selbst sie hätte man beinahe vor 4 Jahren an die Langläufer verloren.

Was sich die Verantwortlichen vorwerfen lassen müssen, ist dass man nicht rechtzeitig den Fokus auf neue Talente gesetzt hat. Es gab zwar viel unvorgesehenes, wie z.B. der frühe Rücktritt von Neuner aber mit Wilhelm, Beck und Hauswald musste man rechnen. Man darf sich bei Andrea Henkel bedanken, dass sie so lange aktiv war.

Falsche Trainingsplanung:

Dass die deutschen Biathleten in Sotschi kein Feuerwerk abbrennen werden, dürfte schon vor den Spielen klar gewesen sein. Vergleiche zu Vancouver oder gar zu Turin waren unrealistisch, da sich die Situation so gravierend geändert hatte. Jedoch durfte man die Athleten an deren Platzierungen im Weltcup messen. Und dies war überwiegend enttäuschend. Vor Allem läuferisch konnte man sich nicht in Top-Form zeigen. Besonders auffällig war das bei den Frauen, die selbst mit 0-Schießfehler keine Chance auf das Podest gehabt hätten.

Um dies an Zahlen zu belegen, greifen wir auf die Methode des Laufzeiten-Index zurück. Ein kleiner Exkurs: "Der Laufindex ist ein relative Zahl die sich auf die mittlere Laufleistung der besten 20 Läufer(-innen) eines Wettbewerbs bezieht. Diese Leistung erhält den Index von 100. Alle Leistungen die noch besser sind, Werte über 100, die die darunter sind Werte von kleiner 100." (Quelle: http://www.biathlon-fans.de/laufindex.txt). Um es zu vereinfachen: Je höher der Laufindex, desto stärker ist der Athlet gelaufen.





In der Grafik, kann man die Entwicklung des Laufindex unserer fünf weiblichen Olympia-Teilnehmer im Laufe des Winters sehen. Es fällt auf, dass Andrea Henkel, Franziska Hildebrand und Franziska Preuß ihren schlechtesten Wert in Sotschi hatten. Laura Dahlmeier hatte den schlechtesten Wert seit Saisonbeginn. Lediglich Sachenbacher-Stehle erreichte in Sotschi die Top-Werte aus dem Weltcup. Jedoch waren sie in der Saison ziemlich schwankend.

Berücksichtigen muss man bei der Analyse, dass Andrea Henkel in Sotschi mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte und deshalb ihre Werte nicht ausreichend interpretierbar sind. Doch es bleiben immer noch die schlechten Laufwerte von Dahlmeier, Preuß und Hildebrand. Es ist auffällig, dass es die drei jungen Athleten trifft, die in Sotschi ihre ersten olympischen Spiele hatten. Besonders für Preuß und Dahlmeier, die wenig Erfahrung besitzen, spielen die Trainer eine wichtige Rolle. Deren Aufgabe besteht darin, die jungen Athleten zu führen und eine angemessene Mischung zwischen Wettkampf und Training zu finden. In wieweit das erfüllt worden ist, kann man nicht sagen. Jedoch kann man hinterfragen, ob es wirklich so sinnvoll gewesen ist, dass Franziska Preuß in ihrer ersten Weltcup-Saison jedes Rennen absolviert hat.



Die Werte des Laufzeiten-Index sprechen klare Worte. Es sind sichtbare Fehler in der Trainingsplanung gemacht worden. Zum den Zeitpunkt, wo die Form am besten sein sollten, der Höhepunkt der letzen 4 Jahre, war die Form am schlechtesten. Wofür sich in erster Linie die Trainer verantworten müssen.

Quo vadis?

Den Hauptverantwortlichen dieser Situation zu nennen ist schwierig bzw. nicht möglich. Es ist ein Versagen auf mehrere Ebenen. Viele Fehler wurden schon vor Jahren gemacht. Da ist zum einen der Verband, der in den goldenen Zeiten sich nicht genügend um den Nachwuchs gekümmert hat. Dann trotzdem alles auf die Karte Biathlon gesetzt hat ohne aber bisher Erfolge aufzeigen zu können. Das Trainerteam ist die andere Seite, die in der Vergangenheit schon öfters diskutable Personalentscheidungen trafen und es nun erneut nicht geschafft haben, das Team zum richtigen Zeitpunkt zur richtigen Form zu führen. Die Athleten von jeglicher Kritik frei zusprechen wäre bestimmt auch nicht richtig. Aber welchen Athlet soll man hervorheben? Die Sportler sind nur das letzte Glied in der Kette. Die Fehler die gemacht wurden sind, spiegeln sich an deren Leistungen wieder.

Die Tage von Sotschi waren für das deutsche Biathlon mit Sicherheit die dunkelsten in ihrer Geschichte. Der Höhepunkt war der positive Dopingtest von Evi Sachenbacher-Stehle, der nicht nur sie selbst geschadet hat, sondern den deutschen Biathlonsport einen großen Imageschaden hinzufügte.

Als DSV-Sportdirektor Thomas Pfüller die Idee mit der Umwandlung von Langlauf-Talente zu Biathleten hatte, sagte er im faz-Interview: "Auch wenn wir als Verband, was Biathlon betrifft, keinen Fernsehvertrag haben, wirkt das Ganze im System. Und da sind die Ergebnisse im Biathlon nicht wegzudenken. Das wäre ein Schaden, den man gar nicht beziffern kann." Das worst case Szenario ist also eingetroffen, zusätzlich wirft der Dopingskandal um Sachenbacher-Stehle ein schlechtes Licht auf das Biathlon. Sponsoren werden zurzeit mit Sicherheit nicht vom Biathlonsport angelockt.

Wie soll es also weitergehen? Eine personelle Umstrukturierung im deutschen Team ist wahrscheinlich. Bundestrainer Uwe Müßiggang wird nach der Saison zurücktreten. Ebenso wird Herren-Disziplintrainer Fritz Fischer nach Jahre langer Arbeit aufhören. Beide Entscheidungen standen jedoch schon vor Sotschi fest. Weitere Rücktritte sind nicht auszuschließen. Jedoch stellt sich eher die Frage, wird das aktuelle Personal nur ausgetauscht oder wird die Situation genutzt um die aktuellen Strukturen zu verbessern? Ist das Personal, das jetzt geht, nur das Bauernopfer oder wird das System erneuert?

Die andere wichtige Frage wird sein, wie es sportlich weitergeht. Das Männer-Team hat mit Olympia-Silber gezeigt, dass sie in der Breite konkurrenzfähig sind. Simon Schempp feierte in Antholz seinen ersten Weltcup-Sieg und kommt mit 25 Jahren ins beste Biathlon-Alter.

Bei den Frauen ist es ein anderes Bild. Andrea Henkel wird aufhören. Die Hoffnungen wiegen auf den Schludern von Laura Dahlmeier und Franziska Preuß. Eine große Last für eine 19 bzw. 20 Jährige, die eigentlich in den nächsten Jahren erstmal Erfahrungen sammeln sollten. Sie werden vorrausichtlich Unterstützung von Miriam Gössner bekommen, die aber zu erst mit sich selbst beschäftigt sein wird, um ihre Probleme mit den Rücken und den Schießen in den Griff zu bekommen. Es ist schwer vorstellbar, dass Gössner in so kurzer Zeit zur Führungsperson reifen kann. Es ist also die Situation, die ich bereits am Anfang der Saison prognostiziert habe, man braucht viel Geduld.

Ich bin aber Zuversichtlich, dass man langfristig öfters mal wieder die deutsche Fahne im Zieleinlauf sieht und dann kann es wieder die große sein.

KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
Maxi_FCB
12.03.2014 | 10:12 Uhr
0
0
Maxi_FCB : 
12.03.2014 | 10:12 Uhr
0
Maxi_FCB : 
Ich mich auch Werde schon fast wehmütig, wenn ich bedenke, dass nur noch zwei Skisprung-Wochenenden sind.
Mein Wunsch wäre, dass wir vielleicht noch zwei oder drei weitere Mitglieder finden, die sich so aktiv beteiligen, wie Du und Chac. Dann kommt Spox garnicht umhin, uns noch ein wenig mehr unter die Arme zu greifen.
0
Dolo
11.03.2014 | 23:31 Uhr
0
0
Dolo : 
11.03.2014 | 23:31 Uhr
0
Dolo : 
yeah 2000

es werden bestimmt weitere Folgen. Die Gruppe hat sich wirklich gelohnt und ich freue mich, wenn es dann nächsten Winter weiter geht.
0
Maxi_FCB
11.03.2014 | 11:29 Uhr
0
0
Maxi_FCB : 
11.03.2014 | 11:29 Uhr
0
Maxi_FCB : 
Das ist übrigens der erste Blog in unserer Gruppe, der die 2000-Klicks-Schallmauer durchbricht

0
Skillionaire
06.03.2014 | 18:59 Uhr
0
0
06.03.2014 | 18:59 Uhr
0
@Dolo: Ok, danke für die Info. Hatte nur von ihrer älteren Schwester etwas mitbekommen, die ja in 2012/13 mit zwei fünften Plätzen und guten Leistungen in den Staffeln durchaus ihr Potential angedeutet hatte. Sie war ja eine sehr sichere Schützin, hatte gehofft, dass mit einer Steigerung im Laufen bei ihr etwas gehen könnte. Leider tingelt sie nun wieder im IBU-Weltcup rum, wo sie im übrigen diese Saison drei Rennen gewonnen hat.

0
Dolo
06.03.2014 | 17:31 Uhr
1
0
Dolo : 
06.03.2014 | 17:31 Uhr
0
Dolo : 
Karolin Horchler ist die jüngere Schwester. Ich hab mich bei der Aufzählung auf die Jahrgänge 89/90 begrenzt, weil das die Generation sein sollte, die nach den Rücktritten sich in den Weltcup etablieren sollten, was leider nicht passiert ist, wieso auch immer.

Nadine Horchler ist ein anders Thema.
1
Skillionaire
06.03.2014 | 15:33 Uhr
0
0
06.03.2014 | 15:33 Uhr
0
Toller Block. Ich bin echt begeistert und habe ihn sehr interessiert gelesen. Ich denke, du hast die Situation sehr treffend analysiert. Ein Aspekt kommt m. E. noch hinzu (vor allem bei den Herren): Die in der Breite stärker gewordene Konkurrenz.

Auch wenn die Spiele von Sotchi nicht wirklich prickelnd waren, sehe ich dennoch nicht nur schwarz: Lessers Einzelrennen war sehr stark, ebenso die Staffel, bei der man sich durchaus sogar mit Gold hätte belohnen können. Schempp hat einen super Verfolger gezeigt, doch nach dem Sprint war es schon fast aussichtslos für alle Deutschen. Gerade das war ja nicht das erste Mal. Vor 4 Jahren war es bei den Herren das Gleiche mit Sprint / Verfolgung.

Bei den Damen wundert es mich auch sehr, dass es die "Zwischengeneration" mit Horchler, Bachmann und Co. überhaupt nicht geschafft hat. Zwischendurch sah das ja mal vielversprechend aus.
Eine Kleinigkeit noch: Heißt die gute Dame nicht Nadine Horchler?

0
Dolo
06.03.2014 | 11:53 Uhr
0
0
Dolo : 
06.03.2014 | 11:53 Uhr
0
Dolo : 
@thophi:

Ist da jemand den weiten Weg vom Biathlon-online Forum gegangen, nur um meinen kleinen Blog zu kommentieren? Ich fühle mich geschmeichelt.

Ich finde es auch gut, dass die "kleineren" Nationen es schaffen vorne mit zulaufen. Die Ukraine(Frauen) oder Tschechien(Mixed-Staffel) sind aber auch als Team gut aufgestellt. Es wird dort gute Arbeit geleistet und daran können sich die großen Nationen ein Beispiel dran nehmen.

0
thophi
06.03.2014 | 11:23 Uhr
0
0
thophi : 
06.03.2014 | 11:23 Uhr
0
thophi : 
@Dolo
Das kleinere Nationen mit einzelnen Athletinnen mithalten können war aber auch schon immer so (und finde ich auch absolut begrüßenswert). Aktuell finde ich es aber generell sehr auffällig, das die "großen" Biathlonnationen bei den Frauen wie Deutschland, Russland, Norwegen oder Frankreich mannschaftlich alle schwächeln. Insbesondere Russland hat ja quasi ganz ähnliche Probleme wie Deutschland, auch wenn Olympia da mit 2 Medaillen etwas besser gelaufen ist.
0
Dolo
05.03.2014 | 19:50 Uhr
1
0
Dolo : 
05.03.2014 | 19:50 Uhr
0
Dolo : 
@ Maxi:

Die Rahmenbedingungen in Deutschland sind 1A. Und deshalb ist es verwunderlich, dass "kleinere" Länder mittlerweile an Deutschland vorbei gezogen ist. Tschechien mit Soukalová/Moravec oder die Ukraine, die in der Staffel Olympia-Gold geholt hat. In Weißrussland hat man die aktuell beste Biathletin der Welt geformt. Da fragt man sich schon, was wird eigentlich in Deutschland für Arbeit geleistet.

@Lombroso:

Ich glaub, wenn man alle olympischen Rennen sieht, so kann man das Material nicht als Ausrede nehmen. Für das eine Rennen bestimmt aber das gleicht sich auch wieder aus.

Ich gebe dir Recht, man hat bisschen den Biss bei Schempp vermisst. Wobei das natürlich auch eine Charakterfrage ist, jeder geht anders mit Niederlagen um. Im Endeffekt war die Silber-Medaille ein Erfolg, vor Allem wenn man sich die Umstände ansieht. Dann kann man sich auch drüber freuen.
1
Lombroso
05.03.2014 | 16:50 Uhr
1
0
Lombroso : 
05.03.2014 | 16:50 Uhr
0
Lombroso : 
Ein sehr gelungener Blog!

Ich finde es schön, dass es noch Leute gibt, die sich nicht von den "Friede-Freude-Eierkuchen-Parolen" der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender einlullen lassen. Natürlich hat man keine Magdalena Neuner mehr in den eigenen Reihen, aber auch das vorhandene Personal hätte viel mehr erreichen können und müssen. Dabei zeigt deine Graphik sehr schön, dass die deutschen Biathleten zum Saisonhöhepunkt Olympia hin nicht in Topform waren. Dies ist leider kein Einzefall. Ich erinnere an die WM 2013 in Nove Mesto, als ein ähnlicher Leistungseinbruch zu verzeichnen war.

Einen Aspekt hast du aber ein wenig außen vor gelassen. Und zwar das - zumindest im Sprint - miserable Material. Es kann doch nicht sein, dass alle Deutschen schon nach 800 Metern 20 Sekunden zurück liegen. Dass dieser Rückstand materialbedingt war, haben auch die im Vergleich wesentlich besseren Laufleistungen in der Verfolgung gezeigt. Natürlich kann man sich mal in der Wachskiste vergreifen. Ich verstehe aber überhaupt nicht, warum man dies nicht noch während des Rennens korrigieren kann. Als man die Zwischenzeit vom ersten Läufer hatte, hätte man ihm doch zurufen können: Hast du einen schlechten Ski? Und schon hätte man wenigstens für die anderen drei Athleten reagieren können. Dass dieses Vorgehen grundsätzlich möglich ist, haben die Nordischen Kombinierer vorgemacht.

Ein weiterer Aspekt, den ich bei den Biathleten sehr problematisch sehe, ist die fehlende Siegermentalität. Ein Svendsen kann sich auch mal zu einem Sieg quälen, wenn er nicht in Top-Form ist. Ein Fourcade gibt nicht auf, auch wenn nur noch zwei Meter zu laufen sind und er einen Meter hinter Svendsen liegt. Im Anschluss ist er richtig sauer über seinen zweiten Platz.
Ein Schempp hingegen hat die Chance auf olympisches Gold und gibt sich kampflos mit Silber zufrieden. Im Ziel kann er darüber sogar schon wieder lachen. Die Medien bejubeln den tollen zweiten Platz. SO wird man nicht zum Olympiasieger!
1
COMMUNITY LOGIN
Du bist nicht angemeldet. Willst Du das ändern?
Benutzername:
Passwort:
 

Wir aktualisieren unsere Nutzungsbedingungen und unsere Datenschutzrichtlinie. Wir haben neue Community-Richtlinien zur Inhaltsnutzung - Verhaltenskodex eingeführt und mehr Informationen darüber bereitgestellt, wie wir Ihre Daten erheben und nutzen. Indem Sie unsere Website und unsere Dienste weiterhin nutzen, stimmen Sie diesen Aktualisierungen zu.
Neueste Kommentare
VfB_Patriot
Artikel:
Peinlich, dass mit Materazzi gleich die Bayern Fans ankommen und Leverkusens
19.05.2024, 08:30 Uhr - 49 Kommentare
SurfPirat
Artikel:
Und der Typ soll bei der EM die Nr. 1 im Tor sein?! Da wird einem Angst und
19.05.2024, 08:29 Uhr - 60 Kommentare
LeFab
Artikel:
okc ist jetzt schon bärenstark und selbst ohne Verstärkung würden die abgehe
19.05.2024, 08:29 Uhr - 37 Kommentare
VfB_Patriot
Artikel:
Undav hat zu 100% recht gehabt. Aber leider treten viele Bayern Fans mit ein
19.05.2024, 08:26 Uhr - 2 Kommentare
VfB_Patriot
Artikel:
Selbst schuld, wenn man den Würstchen Uli immer öffentlich so auftreten läss
19.05.2024, 08:24 Uhr - 5 Kommentare
FenomenoVero
Artikel:
Alonso gehört in der Hinsicht tatsächlich schon zu den ganz Großen. Habe jet
19.05.2024, 08:22 Uhr - 3 Kommentare
ThenryNeymarAFC
Artikel:
...........es ist noch Hoffnung da aber nur eine kleine
19.05.2024, 08:21 Uhr - 0 Kommentare
VfB_Patriot
Artikel:
Aber sollte es den Bayern nicht schon zu denken geben, dass alle absagen? Ma
19.05.2024, 08:06 Uhr - 15 Kommentare
sdf
Artikel:
Viel zu viele Aussagen von der Bayern-Seite. So könnten sie auch einfach nen
19.05.2024, 08:02 Uhr - 380 Kommentare
CinqueStelle
Artikel:
Absulte geile professionelle Reaktion von ihm. "They looked at it, the didnt
19.05.2024, 07:57 Uhr - 2 Kommentare