07.02.2012 um 23:19 Uhr
Geschrieben von SuperZlatan9
Die Großmutter machte es möglich
Ohne Großmutter Olga Schlösser aus Deutschland, wäre Gustavo Kuerten womöglich nie Tennisprofi geworden. Da das eigene Land kein Geld für den Jungen zur Verfügung stellte, musste die Familie ihn selbst finanzieren.
Statistik von Gustavo Kuerten:
Einzel:
Karrierebilanz: 385:195
Karrieretitel: 20
Höchste Platzierung: 1 (4. Dezember 2000)
Wochen als Nr.1: 43 Wochen
Grand-Slam-Titel: 3
Australian Open: 3R (2004)
French Open :S(1997, 2000, 2001)
Wimbledon: VF (1999)
US Open :VF (1999, 2001)
Stärken: Aufschlag, Grundlinienspiel, Beinarbeit, Return, Kämpferherz
Schwächen: Spiel am Netz, Volley
Gustavo Kuerten wurde am 10. September 1976 in Florianópolis, Santa Catarina geboren.
Die Großeltern von Gustavo Kuerten, die Familien Schlösser und Kuerten, lebten in Deutschland(Düsseldorf) und wanderten in den 30er Jahren aus Nazi-Deutschland aus. Sie fanden im brasilianischen Florianopolis ein neues Zuhause. Seine Eltern Alice Schloesser und Aldo Amedeu Kuerten wurden in den 40ern geboren und waren begeisterte Sportler. Vater Aldo war im Basketball Aktiv, als er seine Karriere beendete, fand er eine neue Liebe: Tennis!
Zusammen mit seiner Frau engagierte er sich im örtlichen Tennisverein und schleppte irgendwann auch seine kleinen Söhne Rafael und Gustavo. Aldo war bei jedem Match von Gustavo dabei. Bei vielen Spieler übernhahm er auch die Schiedsrichterfunktion.
Als es mal wieder zu einem Match kam, Vater Aldo natürlich als Schiedsrichter dabei, klappte er in der Hitze vom Schiedsrichterstuhl und verstarb.
Sein Kämpferherz muss wohl damals schon geweckt worden sein, denn er spielt weiter Tennis. Knapp sechs Jahre später, fand er seinen ersten Trainer mit der Firma Sadia und seinen ersten Sponsor. 1993 im Alter von 16 Jahren, wird Gustavo Kuerten die Nummer eins in Brasilien. Ein Jahr später konnte er bei den French Open im Doppelbereich der Junioren den Titel gewinnen.
1995 wagte er sich auf die Profitour. In diesem Jahr spielte er hauptsächlich Challenger Turniere und wird zum ersten mal in der Weltrangliste auf Rang 394 geführt. Bis zum Ende des Jahres konnte er sich bis auf Platz 187 vorspielen.
Den Durchbruch schaffte er 1997. Mit Andre Agassi und Wayne Ferreira schlug er zwei Spieler, die in der Weltrangliste unter den Top15 plaziert waren.
Bei seinm ersten Grand Slam in Frankreich, den French Open, war Gustavo Kuerten die Nummer 66 der Welt. Hier schaltet er nacheinander in Runde 3 Thomas Muster, im Achtelfinale Andrei Medvedev und im Viertelfinale Yewgeny Kafelnikow jeweils nach zähem Kampf in fünf Sätzen aus. Nach einem Sieg über den Qualifikanten Filip Dewulf aus Belgien schlägt er im Finale den Spanier Sergi Bruguera glatt in drei Sätzen 6-3, 6-4, 6-2. Er ist der erste Brasilianer, der Roland Garros gewinnt, und springt durch seinen Erfolg in der Weltrangliste auf Position 15. Den Sieg widmet er seinem Vater, für ihn hat er all die Jahre trainiert, gelernt, gespielt.
Seine Siegesserie endet erst im Finale des nächsten Turniers in Bologna, wo er einem anderen Spanier, Felix Mantilla, unterliegt. Sein Erfolg in Roland Garros droht zur Eintagsfliege zu werden, aber immerhin kann er das Jahr als Nr. 14 der Weltrangliste beenden.
Das nächste Jahr verlief sehr enttäusschend. Er konnte nur zwei Turniere in dieser Saison gewinnen(Stuttgart und Mallorca). Bei den French Open schied er diesmal früh aus und verlor dadurch sehr viele Punkte und rutschte über 25 Plätze in der Weltrangliste ab. Bei den anderen Grand Slam Turnieren musste er sich ebenfalls früh verabschieden.
Im Jahr 2000 beginnt er aber seinen Siegeszug, der ihn heute zum dominierenden Spieler auf der ATP-Tour gemacht hat. Nach frühen Turniersiegen in Santiago de Chile und Hamburg schafft er einen zweiten Sieg bei den French Open. Er gewinnt auch in Indianapolis, bevor er bei den olympischen Spielen in Sydney enttäuscht im Viertelfinale ausscheidet.
Als einer der acht Spieler, die sich zum Saisonabschluss, den Tennis Masters Cup, qualifizieren konnten, reist er Anfang Dezember nach Lissabon. Als er hier im Endspiel gegen Andre Agassi siegt, wurde er zum ersten mal die Nummer eins der Welt. Ingesamt war Gustavo Kuerten 43 Wochen die Nummer eins im Tennis.
2001 lief für den Brasilianer sehr gut. Mit ingesamt 6 Turniersiegen und den dritten Grand Slam Titel, spielte er eine sehr gute Saison. In dieser Saison merkte man vorallem auf den Hardcourtplätzen, dass er sein Spiel deutlich verbessert hatte.
Bei den Australian Open kam er nie über Runde 3 hinaus, in Wimbledon und US Open war seine beste Leistung das Viertelfinale.
Was aber den Tennisstar auszeichnet, ist dass er einen eindeutigen Charakter auf dem Spielfeld an den Tag legt. Er war der Sunnboy unter den Spielern und hatte stets ein Lächeln im Gesicht. So spielte er sich schnell in die Herzen der Zuschauer und wurde Publikumsliebling auf der Tour.
.
Bei den French Open 2001, als er gegen den Amerikaner Russell mit 0:2 Sätzen schon zurücklag, malte er im Sand ein Herz auf das Spielfeld und wollte sich somit für die Unterstützung der Zuschauer bedanken. Das Match konnte er noch in 5 Sätzen gewinnen.
Nach diesem tollen Erfolgen von Kuerten, ging seine Karriere immer weiter bergab. Vereinzelte Turniersiege gab es noch, aber die Zeit des Sunnyboys ging zuende.
Nach der Lancierung einer eigenen Kleiderlinie versuchte sich Kuerten im Jahr 2007 erneut in der Weltspitze zu etablieren. Seit 2006 arbeitete er auch wieder mit seinem früheren langjährigen Coach Larri Passos zusammen, mit dem er die größten Erfolge gefeiert hatte. Nachdem sich Kuerten in der 1. Runde der French Open 2008 dem Franzosen Paul-Henri Mathieu geschlagen geben musste
Nach 13 Jahren auf der Tour, beendete Gustavo Kuerten seine Tenniskarriere.
Statistik von Gustavo Kuerten:
Einzel:
Karrierebilanz: 385:195
Karrieretitel: 20
Höchste Platzierung: 1 (4. Dezember 2000)
Wochen als Nr.1: 43 Wochen
Grand-Slam-Titel: 3
Australian Open: 3R (2004)
French Open :S(1997, 2000, 2001)
Wimbledon: VF (1999)
US Open :VF (1999, 2001)
Stärken: Aufschlag, Grundlinienspiel, Beinarbeit, Return, Kämpferherz
Schwächen: Spiel am Netz, Volley
Gustavo Kuerten wurde am 10. September 1976 in Florianópolis, Santa Catarina geboren.
Die Großeltern von Gustavo Kuerten, die Familien Schlösser und Kuerten, lebten in Deutschland(Düsseldorf) und wanderten in den 30er Jahren aus Nazi-Deutschland aus. Sie fanden im brasilianischen Florianopolis ein neues Zuhause. Seine Eltern Alice Schloesser und Aldo Amedeu Kuerten wurden in den 40ern geboren und waren begeisterte Sportler. Vater Aldo war im Basketball Aktiv, als er seine Karriere beendete, fand er eine neue Liebe: Tennis!
Zusammen mit seiner Frau engagierte er sich im örtlichen Tennisverein und schleppte irgendwann auch seine kleinen Söhne Rafael und Gustavo. Aldo war bei jedem Match von Gustavo dabei. Bei vielen Spieler übernhahm er auch die Schiedsrichterfunktion.
Als es mal wieder zu einem Match kam, Vater Aldo natürlich als Schiedsrichter dabei, klappte er in der Hitze vom Schiedsrichterstuhl und verstarb.
Sein Kämpferherz muss wohl damals schon geweckt worden sein, denn er spielt weiter Tennis. Knapp sechs Jahre später, fand er seinen ersten Trainer mit der Firma Sadia und seinen ersten Sponsor. 1993 im Alter von 16 Jahren, wird Gustavo Kuerten die Nummer eins in Brasilien. Ein Jahr später konnte er bei den French Open im Doppelbereich der Junioren den Titel gewinnen.
1995 wagte er sich auf die Profitour. In diesem Jahr spielte er hauptsächlich Challenger Turniere und wird zum ersten mal in der Weltrangliste auf Rang 394 geführt. Bis zum Ende des Jahres konnte er sich bis auf Platz 187 vorspielen.
Den Durchbruch schaffte er 1997. Mit Andre Agassi und Wayne Ferreira schlug er zwei Spieler, die in der Weltrangliste unter den Top15 plaziert waren.
Bei seinm ersten Grand Slam in Frankreich, den French Open, war Gustavo Kuerten die Nummer 66 der Welt. Hier schaltet er nacheinander in Runde 3 Thomas Muster, im Achtelfinale Andrei Medvedev und im Viertelfinale Yewgeny Kafelnikow jeweils nach zähem Kampf in fünf Sätzen aus. Nach einem Sieg über den Qualifikanten Filip Dewulf aus Belgien schlägt er im Finale den Spanier Sergi Bruguera glatt in drei Sätzen 6-3, 6-4, 6-2. Er ist der erste Brasilianer, der Roland Garros gewinnt, und springt durch seinen Erfolg in der Weltrangliste auf Position 15. Den Sieg widmet er seinem Vater, für ihn hat er all die Jahre trainiert, gelernt, gespielt.
Seine Siegesserie endet erst im Finale des nächsten Turniers in Bologna, wo er einem anderen Spanier, Felix Mantilla, unterliegt. Sein Erfolg in Roland Garros droht zur Eintagsfliege zu werden, aber immerhin kann er das Jahr als Nr. 14 der Weltrangliste beenden.
Das nächste Jahr verlief sehr enttäusschend. Er konnte nur zwei Turniere in dieser Saison gewinnen(Stuttgart und Mallorca). Bei den French Open schied er diesmal früh aus und verlor dadurch sehr viele Punkte und rutschte über 25 Plätze in der Weltrangliste ab. Bei den anderen Grand Slam Turnieren musste er sich ebenfalls früh verabschieden.
Im Jahr 2000 beginnt er aber seinen Siegeszug, der ihn heute zum dominierenden Spieler auf der ATP-Tour gemacht hat. Nach frühen Turniersiegen in Santiago de Chile und Hamburg schafft er einen zweiten Sieg bei den French Open. Er gewinnt auch in Indianapolis, bevor er bei den olympischen Spielen in Sydney enttäuscht im Viertelfinale ausscheidet.
Als einer der acht Spieler, die sich zum Saisonabschluss, den Tennis Masters Cup, qualifizieren konnten, reist er Anfang Dezember nach Lissabon. Als er hier im Endspiel gegen Andre Agassi siegt, wurde er zum ersten mal die Nummer eins der Welt. Ingesamt war Gustavo Kuerten 43 Wochen die Nummer eins im Tennis.
2001 lief für den Brasilianer sehr gut. Mit ingesamt 6 Turniersiegen und den dritten Grand Slam Titel, spielte er eine sehr gute Saison. In dieser Saison merkte man vorallem auf den Hardcourtplätzen, dass er sein Spiel deutlich verbessert hatte.
Bei den Australian Open kam er nie über Runde 3 hinaus, in Wimbledon und US Open war seine beste Leistung das Viertelfinale.
Was aber den Tennisstar auszeichnet, ist dass er einen eindeutigen Charakter auf dem Spielfeld an den Tag legt. Er war der Sunnboy unter den Spielern und hatte stets ein Lächeln im Gesicht. So spielte er sich schnell in die Herzen der Zuschauer und wurde Publikumsliebling auf der Tour.
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Bei den French Open 2001, als er gegen den Amerikaner Russell mit 0:2 Sätzen schon zurücklag, malte er im Sand ein Herz auf das Spielfeld und wollte sich somit für die Unterstützung der Zuschauer bedanken. Das Match konnte er noch in 5 Sätzen gewinnen.
Nach diesem tollen Erfolgen von Kuerten, ging seine Karriere immer weiter bergab. Vereinzelte Turniersiege gab es noch, aber die Zeit des Sunnyboys ging zuende.
Nach der Lancierung einer eigenen Kleiderlinie versuchte sich Kuerten im Jahr 2007 erneut in der Weltspitze zu etablieren. Seit 2006 arbeitete er auch wieder mit seinem früheren langjährigen Coach Larri Passos zusammen, mit dem er die größten Erfolge gefeiert hatte. Nachdem sich Kuerten in der 1. Runde der French Open 2008 dem Franzosen Paul-Henri Mathieu geschlagen geben musste
Nach 13 Jahren auf der Tour, beendete Gustavo Kuerten seine Tenniskarriere.
Aufrufe: 7513 | Kommentare: 17 | Bewertungen: 17 | Erstellt:07.02.2012
ø 9.4
KOMMENTARE
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08.02.2012 | 00:45 Uhr
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Crunchtime :
kuerten war einer meiner lieblingsspieler...
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08.02.2012 | 00:35 Uhr
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muffa05 :
Schöner Blog. Habe nicht so viel mit Tennis am Hut, hat aber Spaß gemacht, das zu lesen. Ich interessiere mich dabei auch für die Auswanderungsgeschichte. Florianópolis ist ja sozusagen, neben Blumenau, eine der deutschen "Hochburgen", wo die jetzigen Generationen teilweise auch noch deutsch können. Schön.
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08.02.2012 | 00:33 Uhr
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Ist doch gar nicht lustig, wenn Leute viel Talent haben,aber leider keine Chance auf eine Profikarriere haben, da das Geld einfach fehlt.
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08.02.2012 | 00:31 Uhr
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nur das ich das übelste talent war, aber aufgrund finanzieller probs nichts draus wurde...
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08.02.2012 | 00:23 Uhr
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und du wärst so ein kohli typ, nie ein turnier gewonnen
(auch wenns nicht stimmt)
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08.02.2012 | 00:23 Uhr
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Simone :
Schöner und interesanter Blog!
So welche Geschichten sind schon toll, da kommt er als Nummer 66 zum Turnier und gewinnt einfach mal die French Open
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08.02.2012 | 00:22 Uhr
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