Nachdem Spox vor kurzem Christian Benteke unter die Lupe nahm und dabei auch kurz auf die goldene Generation Belgiens einging, hatte ich eigentlich schon abgehakt einen Blog über genau dieses Thema zu verfassen. Allerdings habe ich mich nun doch anders entschieden, da sie, wie gesagt nur grob beschrieben haben worum es in den folgenden Zeilen gehen wird: Die wahrlich goldene Generation der Fußballnation Belgien.
Denkt man an Belgien, schwirren einem Dinge wie Pralinen, der EU-Hauptsitz in Brüssel und ähnliches durch den Kopf, doch zu den großen Fußballnationen dieser Welt gehörte Belgien nie wirklich. Bei gerade einmal 11 mio. Einwohnern und kaum großen Fußballvereinen auch kein Wunder. Jedoch steckt im Kader der aktuellen Auswahl Belgiens bereits jetzt ein ganzer Haufen Qualität und vor allem noch mehr Potenzial.
Um die absoluten Leistungsträger wie Kompany, Hazard und Fellaini baut sich eine Mannschaft von talentierten und technisch versierten Spielern auf. Schafft es Trainer Marc Wilmots dieser Mannschaft bis zur WM 2014(In der Qualifikationen führt man die Gruppe punktgleich mit Kroatien an, der zweite Platz ist so gut wie sicher) seinen Stempel aufzudrücken und eine Spielphilosophie zu entwickeln, gehört Belgien für mich zu den Geheimfavoriten.
Bevor ich auf einzelne Spieler eingehe möchte ich 2 Systeme vorstellen in denen ich mir Belgien sehr gut vorstellen könnte:
Ein 3-4-3 in dem Fellaini als Schnittstelle zwischen der Offensive und Defensive agieren würde. Durchaus vorstellbar, zumal man mit Vermaelen und Vertonghen 2 starke Innenverteidiger hat, die beide auch ihre Erfahrungen als Außenverteidiger gemacht haben und so keine Probleme damit haben sollten ihren Aktionsradius zu erweitern. Abgesehen davon haben sie in der Mitte mit Kompany einen der besten Innenverteidiger der Welt als Abwehrchef. Grundvoraussetzung dafür ist, dass neben Fellaini auch Dembele und Mirallas bzw. De Bruyne immer wieder Wege mit nach hinten gehen. Dembele, der mittlerweile bei den Spurs auch auf der 6 eingesetzt wird, sollte damit keine Probleme haben, ebenso wenig wie De Bruyne, der bei Bremen auch des Öfteren mit in der Defensive aushilft. Allein Mirallas könnte dies Schwierigkeiten bereiten, da er bei Everton meistens als Rechtsaußen oder Stürmer eingesetzt wird. Axel Witsel fühlt sich auf der Position der 6 am wohlsten, könnte somit auch beliebig die Aufgaben mit Fellaini tauschen, zumal dieser aktuell immer mehr Qualitäten in der Offensive entwickelt. Auf den Außen hat man mit Hazard und Mertens zwei pfeilschnelle trickreiche Spieler, die entweder in den Strafraum ziehen können, oder die Kopfballstarken Lukaku bzw. Benteke mit Flanken füttern.

__________________Courtois
_________Vermaelen-Kompany-Vertonghen
__________________Fellaini
________Mirallas(De Bruyne)-Witsel-Dembele
______Hazard-Lukaku(Benteke)-Mertens(Chadli)



In einem klassischen 4-4-2 mit Raute würde Vertonghen auf die linke Außenverteidigerposition ausweichen und Toby Alderweireld die rechte Seite übernehmen. Im zentralen Mittelfeld ist man sehr variabel besetzt, da jeder der aufgezählten Spieler sowohl den defensiven als auch den offensiven Part übernehmen kann. Dasselbe gilt für die außen, die alle sowohl links als auch rechts spielen könnte.
__________________Courtois
Alderweireld-Kompany(van Buyten)-Vermaelen-Vertonghen
________________Fellaini(Witsel)
__________Hazard(Chadli)-Mertens(Mirallas)
_____________De Bruyne(Dembele)
_______________Lukaku-Benteke


Denkbar ist natürlich auch ein 4-2-3-1in dem Lukaku bzw. Benteke als einzige Spitze agieren würden und eine Doppelsechs aus Fellaini,Witsel,De Bruyne und Dembele gebildet werden könnte. Als 10er könnte von den genannten ebenfalls jeder spielen, denkbar wäre aber auch, dass Eden Hazard diesen Part übernimmt, da man auf den Flügeln nicht gerade dünn besetzt ist.
Players to Watch:

Toby Alderweireld

Der 24-jährige Defensivspezialist von Ajax Amsterdam, der über eine hervorragende Schusstechnik verfügt, fühlt sich im Zentrum der Abwehrreihe zu Hause, hat aber immer wieder bewiesen, dass er auch hervorragend als Rechtsverteidiger eingesetzt werden kann. Seine Karriere begann er in der Jugendabteilung des belgischen Erstligisten Beerschot AC, bevor er 2004 in die Jugendakademie von Ajax Amsterdam wechselte. Dort genoss er, wie viele andere vor ihm, die beispiellose Ausbildung, für die Ajax in der ganzen Welt bekannt ist. Bereits 2008 schaffte er den Sprung zu den Profis und konnte seitdem 7 Tore in 117 Spielen verbuchen. Mittlerweile ist er in der Verteidigung von Ajax gesetzt und ersetzt den nach Tottenham abgewanderten Jan Vertonghen. Kann er seine Leistung weiter bestätigen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass er im Sommer den nächsten Schritt wagt und bis zur WM zu einem Spieler internationalen Niveaus heranreift.



Dries Mertens

Bei PSV gehört Mertens zusammen mit Kevin Strootman zu den absoluten Leistungsträgern. Der 25- jährige Flügelspieler zeichnet sich neben seinen gefährlichen Standards vor allem durch seine Schnelligkeit, Wendigkeit und Torgefahr aus. Mit 11 Jahren schloss er sich der Jugendabteilung vom FC Gent an, bevor er über Aals, Apeldorn und Utrecht 2011 bei PSV landete( PSV ließ sich Strootman und Mertens stolze 13mio. Euro kosten). Bei PSV kommt er in 52 Spielen auf unglaubliche 32 Treffer. Viele europäische Vereine waren bereits am Belgier interessiert, besonders letzten Sommer kusierten immer wieder Gerüchte, die ihn mit deutschen Spitzenklubs in Verbindung brachten.

Romelu Lukaku

Einst als Wunderkind Belgiens bezeichnet wurde es nach seinem Wechsel zu Chelsea erst einmal ruhig um den 19-jährigen. Aber eins nach dem anderen. 11 Tage nach seinem 16. Geburtstag machte der Stoßstürmer mit kongolesischen Wurzeln sein erstes Spiel für die Profis. Danach ging alles sehr schnell. Von 2009 bis 2011 machte Lukaku 33 Tore in 73 Spielen, als er im Sommer 2011 im Alter von 18 Jahren für eine Ablöse von 20mio. Euro(inklusive Klauseln) zum FC Chelsea wechselte. Doch der Durchbruch gelang ihm dort nicht im Geringsten. Kein Tor in mageren 8 Einsätzen stand nach einer Saison bei den Blues zu Buche. Um nicht noch weiter auf der Bank zu schmoren bzw. bei der Reserve zu spielen verlieh Chelsea ihn im Sommer 2012 zu West Bromwich Albion, wo er in dieser Saison bereits 13 Treffer in 26 Spielen erzielte. Hält Lukaku sein Niveau, ist es gut möglich, dass er ab diesem Sommer in die Fußstapfen des in London schwer vermissten Didier Drogba tritt. Vom Spielertyp ähnelt er diesem sehr. Mit seinen 1,90m Größe ist er enorm Kopfballstark und weiß seinen Körper einzusetzen.

Thibaut Courtois
Der 20-jährige Keeper ist sowas wie der Leno,Ter Stegen und Trapp Belgiens in einer Person. Bereits mit 16 Jahre machte er sein erstes Spiel für die Profiabteilung von Genk bevor er im Sommer 2011 im Alter von 19 Jahren für 9mio. Euro an die Stamford Bridge nach London wechselte. Dort ist er von Anfang an als Nachfolger für Petr Cech geholt und mit sofortiger Wirkung für 2 Jahre an Athletico Madrid verliehen worden, um weitere Matchpraxis zu sammeln. In Madrid sollte er den nach Manchester abgewanderten David de Gea ersetzen und tat dies mehr als zufrieden stellend. Beispielsweise blieb er in seiner ersten Saison zwischenzeitlich 578 Minuten ohne Gegentor, so dass der lange verletzte,aber durchaus mit Talent gesegnete Sergio Asenjo keine Chance hatte sich einen Stammplatz im Tor zu ergattern. Courtois zeichnet sich durch seine für sein Alter erstaunliche Ruhe und Präsenz aus, die für seine Vorderleute unglaublich wichtig ist. Seine Reflexe auf der Linie sind einfach nur Weltklasse. Bereits im ersten Jahr avancierte er sich bei den Madrilenen zu einem der absoluten Leistungsträger und kehrt in diesem Sommer als 21 jähriger Europaleague-Sieger zum noch amtierenden Champions-League Sieger zurück. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass Petr Cech seine Schuhe bereits in diesem Sommer an den Nagel hängen wird, so wird Courtois in keinem Fall lange Zeit auf der Bank schmoren. Doch sein Ziel ist klar: Das Erbe Cechs. So waren seine Worte bei seinem Wechsel im Jahr 2011: Chelsea sieht mich als Nachfolger von Petr ech. Es wird zwar nicht in ein oder zwei Jahren passieren, aber in drei, vier oder fünf Jahren... Dito