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Jahresrückblick 2012


Gründer: Voegi | Mitglieder: 37 | Beiträge: 3
29.12.2012 um 15:34 Uhr
Geschrieben von Cesc__Fabregas
Der Stolz bleibt ewig! (1)
Die Spiele der XXX. Olympiade zogen zwischen dem 25. Juli und dem 12. August nicht nur die Sportbegeisterten in den Bann. Ob jung ob alt, kaum einer konnte sich der Magie, die die zum dritten Mal in London ausgetragenen Olympischen Spiele ausstrahlten, entziehen. 11.040 Athleten kämpften in über 300 Wettbewerben der 26 Sportarten um Bronze, Silber und der Krönung Gold.

Die Schornsteine der Industriellen Revolution fahren langsam ein, die Musik wird dramatischer und der Ring aus Glut erhebt sich vom Zentrum des Olympiastadions. Während die Pioniere ihre Trommeln schlagen schweben von den Seiten des Stadiondaches die andere vier Ringe zur Mitte und werden dort zu den Olympischen Ringen langsam zusammengeschmiedet. Ein Moment in dem jeder, der die Eröffnungszeremonie verfolgt inne hält und den Augenblick genießt.

Ein Film auf der Stadionleinwand zeigt wie die Queen von ihrem besten Agenten Daniel Craig als 007 abgeholt und zum Austragungsort der Spiele geflogen wird, während über dem Stadion ein Helikopter zur James Bond Melodie kreist, aus dem sich die Queen lässig mit einem Fallschirm hinunter stürzt und einige Momente später im Publikum ihren angedachten Platz einnimmt. Das Publikum tobt.
Wenig später träumt Rowan Atkinson am Piano vor sich hin, während er und sein Orchester den behutsamen offiziellen Song der Spiele spielen. Es ist keine bis ins letzte Detail mit Disziplin perfekt inszenierte Eröffnungszeremonie wie in Peking 2008, sondern den Zuschauern wird ein lockeres und interaktives Großbritannien vorgestellt. Nachdem Atkinson seinen Dirigenten komplett zur Weißglut bringt indem er das Ende des Stückes versiebt, laufen die Athleten ein. Kaum ein Athlet der ohne Camcorder oder Handy die Runde dreht und sich die Momente als Video sichert. Die Queen eröffnet die Spiele und kein großer Star, sondern sieben Nachwuchssportler entzünden gemeinsam als Einheit das Olympische Feuer.

Der Anfang
Der Fokus der ersten Tage liegt klar auf dem gigantischen Aquatics-Center mit über 17.500 Plätzen, welches die begeisterten Briten auch regelmäßig komplett füllen und eine fantastische Atmosphäre schaffen. Steffen und Biedermann greifen nach Gold, Lochte greift nach Phelps und Phelps nach der Unsterblichkeit. Doch Eine macht allen ein Strich durch die Rechnung.
Die 16-jährige Chinesin Ye Shiwen düpiert die gesamte Schwimmwelt und pulverisiert am ersten Wettkampftag locker den bestehenden Weltrekord über 400m Lagen von Stephanie Rice aus Peking 2008. Beim Brustschwimmen ist die 1,72 'Große' Schwimmerin 8 Hundertstel schneller als Phelps, auf der letzten Bahn, beim Freistil, 17 Hundertstel schneller als Ryan Lochte. Somit setzen direkt zu Beginn der Spiele die unterwünschten Dopingdiskussionen ein. "Wir trainieren sehr gut, auf sehr wissenschaftlicher Basis, deswegen haben wir uns so verbessert", lautet Shiwens Erklärung zur Öffentlichkeit, nachdem ihr Trainer sie vor dem Interview schnell mal zur Seite nahm. Wissenschaftliches Arbeiten also - leider wohl mindestens genauso viel Chemie wie Physik.

Eine Sekunde...
Deutschland hat bis zum Tag 4 noch keine Medaille geholt, was natürlich bei ARD und ZDF gefühlt alle 20min im Telegramm ausführlich zur Panikmache missbraucht wird.
Schlechtester Olympiastart seit 44 Jahren!
Bleiben wir medaillenlos?! Leider gab es keinen Tageschau-Brennpunkt.
Aber weiter im Kontext: Im Fecht-Halbfinale erlebten wir die wohl längste Sekunde der Sportgeschichte. Britta Heidemann gegen die Südkoranerin Shin A-Lam. SuddenDeath beim Stand von 5:5. Wer trifft gewinnt, bei unentschieden durch Doppeltreffer geht der Finaleinzug nach Südkorea. Nur noch eine Sekunde.
Doppeltreffer.
Noch immer eine Sekunde.
Wieder Doppeltreffer. Jubel von Lam.
Doch auf der Uhr ist immer noch eine Sekunde. Verwirrung. Die Obfrau verlangt eine Überprüfung der Uhr vom Kampfgericht, welches einen Fehler feststellt. Beide müssen zurück auf die Planche, die letzte Sekunde wird wiederholt.
Treffer Heidemann!
Deutschland im Finale.
Jedenfalls nach einer Stunde Protest und Diskussionen. Emotion und Dramatik pur! Ich habe selten ein so fesselndes Sportereignis gesehen und auch der Spox-Live-Talk platze aus allen Nähten.


Schießt Geld Tore?
"Es war für mich gefühlt ein gutes Rennen. Mehr war leider nicht drin, so ist es eben. Ich freue mich einfach darüber, wie wahnsinnig schnell die anderen sind. Auch wenn ich nicht dabei sein kann, freue ich mich darauf morgen zuzuschauen.", so Super-Steffen, nach ihrem Ausscheiden als 12. über 100m Freistil im Halbfinale. Lebensgefährte Paul Biedermann ging auch schon baden. Insgesamt rätselt Deutschland über die desolaten Leistungen des DSV.
Es entbrennt eine hitzige Diskussion um die Nachwuchsförderung im gesamten deutschen Team, unteranderem weil Deutschland neidisch zum Gastgeberland schielt, welches eine fantastische Leistung nach der anderen hervorzaubert. Bei den Briten wurde das Rad-Idol Chris Hoy in London zum erfolgreichsten britischen Olympia-Teilnehmer aller Zeiten, Andy Murray spielte sein bestes Tennis und deklassierte Federer im Finale und auch Siebenkampf-Superstar Jessica Ennis vollbrachte Großes. Großbritannien errang das beste Ergebnis seit 104 Jahr mit 29x Gold und 65 Medaillen insgesamt. Doch ist Erfolg planbar? Schießt Geld Tore? Immerhin wurden seit 2008 über 400 Millionen Euro in das mit 542 Athleten größte Aufgebot aller Nationen gepumpt.
Deutschlands Sportler des Jahres Robert Harting, der in einem nervenaufreibendem Finale mit dem 5. Diskuswurf die erste Goldmedaille im Leichtathletik seit 2000 holte, brachte es später auf den Punkt: "Wir vergleichen uns in der Wirtschaft mit all diesen Ländern, sind für den Euro extrem wichtig, politisch setzen wir Maßstäbe, aber unsere sportlichen Fördersysteme, da dürfen wir uns nicht mit diesen Ländern vergleichen."

Gold-Michael
Am 4. August um 20:27 war es dann soweit. Michael Phelps gewinnt nach zweimal Silber seine 4. Goldmedaille in London und avanciert damit, obwohl er nicht so herausragte wie 2004 und 2008 und von den Medien zu Beginn kritisiert wurde, zum erfolgreichsten Teilnehmer in London. Mit 22 Medaillen, davon 18x Gold ist er nun der erfolgreichste Olympionike aller Zeiten. Eine wahninnige Leistung vor der man nur den Hut ziehen kann. Als er aus dem Becken steigt bestätigt er sein Karriereende.
Unser Bester ist auch Michael, jedoch ein Reiter. In der Einzelwertung und mit der Mannschaft holt Michael Jung an seinem 30. Geburtstag im Vielseitigkeitsreiten Gold. Er ist somit der erfolgreichste deutsche Olympionike 2012 und gleichzeitig Weltmeister, Europameister und Olympiasieger. Einmalig.

Jamaika-Express, Nguyen und Beachsensation in Teil 2
Aufrufe: 2517 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 1 | Erstellt:29.12.2012
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Cesc__Fabregas
29.12.2012 | 15:45 Uhr
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29.12.2012 | 15:45 Uhr
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Jamaika-Express, Nguyen und Beachsensation in Teil 2
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