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Der etwas andere Monatsrückblick


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Von: MH1893
17.01.2015 | 4042 Aufrufe | 4 Kommentare | 4 Bewertungen Ø 10.0
Der etwas andere Wochenrückblick
Der Jamais-Vu-Effekt
Ausgabe 45

Das neue Jahr hat begonnen, der Erfolg des etwas anderen Jahresrückblicks mit über 98.000 Klicks (Danke nochmal) ist verdaut und die Bundesliga-Rückrunde steht vor der Tür. Idealer könnte der Zeitpunkt für den ersten Wochenrückblick des neuen Jahres nicht liegen. Dieses Mal habe ich wieder ein bunt gemischtes Portfolio an Kuriositäten, Fettnäpfchen und Peinlichkeiten aus der Welt des nationalen und internationalen Fußballs für euch. Von röhrenden Weltfußballern, schnappschussfreudigen Club-Legenden und twitternden Nationalspielern ist dieses Mal wirklich alles dabei. Viel Spaß!

Der etwas andere Wochenrückblick auf Facebook

1. Das größte mediale Sportereignis fand letzte Woche definitiv bei der Wahl des Weltfußballers 2014 in Zürich statt. Der Sieg von Cristiano Ronaldo war dabei etwa genauso überraschend wie ein deutscher Meister in diesem Jahr, der FC Bayern heißt. Trotzdem wurde die Entscheidung in weiten Teilen Deutschlands als Skandal empfunden, was jedoch halb so wild ist. Denn wenn du willst, ist gar nicht Cristiano Ronaldo Weltfußballer, sondern Lionel Messi. Der hat nämlich laut des Twitter-Accounts des FC Barcelonas den Titel "knapp" verpasst. Waren ja auch nur gut 20%. Lass den ADAC 'ne Fehlerrechnung machen und das kommt ungefähr hin. Auch im Hause des FC Bayern war man mit dem Ergebnis mehr als unzufrieden. Dabei konnte sich Robert Lewandowski absolut nicht erklären, wie Neuer nicht gewinnen konnte und Paul Breitner war der Meinung, dass unser Nationaltorwart nichts für die immer größer werdende Schere zwischen Fußballexperten und Leuten wie Roy Hodgson, der tatsächlich Javier Mascherano seine Stimme gab, könne. Während sich Sepp Blatter tränengerührt selbst für die tolle Show dankte, erklärte Pep Guardiola, Neuer sei ein "super, super Typ" und der intelligenteste Feldspieler, mit dem er jemals arbeiten durfte und Uli Hoeneß war der Meinung, dass die Wahl in Zukunft besser gesteuert werden sollte. Doch auch für Cristiano Ronaldo hatte diese Woche noch schlechte Nachrichten parat: Kurz nach seinem Triumph wurde im Internet nämlich sein Liebesaus mit Irina Shayk bekannt. Einen Ballon d'Or gewonnen, zwei verloren. Gerüchten zufolge hat sie ihn verlassen, da sie gekränkt war, als Ronaldo kurz nach der Bekanntgabe der Wahl ein Geräusch von sich ließ, das sie in letzter Zeit viel zu selten zu hören bekommen hat...

"Herr Neuer, was halten sie von Cristiano Ronaldo?"

"Jeden Ball."

2. Was haben die Leute früher nur ohne Social Media gemacht? Gut, gelernt und gearbeitet vielleicht und so ein Scheiß, aber man muss doch wirklich sagen, dass mit Facebook, Twitter, Instagram und Co. die Welt deutlich amüsanter ist. Vor allem, wenn man einen Fußball-Satire-Blog schreibt. Neustes Beweismittel: Der Beef zwischen Lothar Matthäus und Lukas Podolski. Dass die beiden vielleicht nicht gerade zu den am hellsten leuchtenden Glühbirnen der deutschen Nationalmannschaftsgeschichte gehören, konnte man sich ja schon vorher denken, aber was sie sich nun für eine Auseinandersetzung geliefert haben, war wirklich so unnötig, Torrichter ein Dreck dagegen. Angefangen hat die ganze Sache mit einer Aussage von Matthäus, dass Podolski mehr auf Twitter unterwegs sei als Fußball zu spielen, woraufhin Poldi einen Tweet- quot erat demonstrandum- verfasste, der es in sich hatte.

Es ist 2015, Pöbelei via Twitter.

In Italien hingegen scheint man deutlich mehr von Podolski zu halten als im Hause Matthäus. Bei Inter Mailand wurde er, wie das in Italien so üblich ist, direkt als neuer Heilsbringer empfangen. Die "Gazzetta dello Sport" titelte "Podolski, was für ein Wahnsinn!", die Fans empfingen ihn euphorisch am Flughafen und Xherdan Shaqiri war so begeistert von der ganzen Sache, dass er direkt hinterherwechselte. Mit Prinz Poldi als Joker trotze Inter dann auch gleich mal Juve einen Punkt ab und träumt schon wieder direkt von den nächsten großen Titeln. Hach ja, Fußball ist halt doch ein bisschen wie Schach, nur ohne Würfel.

3. Dass man in Italien nicht nur vergöttert wird, sondern auch das andere Extrem erfahren kann, hat nun mal wieder Mario Gomez am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Der hat nämlich eine alles andere als glückliche Hinrunde hingelegt, worauf sein Trainer Vincenzo Montella sagte, als er sich in solch einer Situation befand, habe er seine Karriere beendet. Da weiß einer, wie man seine Spieler motiviert. Nach solch einer Aussage konnte sich der Nationalspieler nur die Haare raufen (und anschließend die vergelten Hände waschen) und auch sein Berater war alles andere als erfreut. Mir war eigentlich von vornerein klar,

, dass Gomez und der italienische Fußball nicht so recht zusammenpassen. Das nennt der Abiturient antizipieren und Kevin Großkreutz vorhersagen. Währenddessen träumt man in Stuttgart schon wieder von einer Rückkehr des verlorenen Sohnes im Tausch gegen Vedad Ibisevic, Alexandru Maxim oder von mir aus auch gegen den ganzen Kader. "Gom, ez war doch so schön hier"- Plakate sind wohl nur eine Frage der Zeit.

4. Bleiben wir noch ein bisschen in Stuttgart. Der VfB hat nämlich nach gefühlten 20 Jahren endlich einen neuen Sportdirektor verpflichten können und Fredi Bobic durch Robin Dutt ersetzt. Ein vergleichendes Beispiel spare ich mit lieber an dieser Stelle. Dutt hat auch direkt allen klar gemacht, dass er die Vereinsphilosophie schon bis aufs Blut verinnerlicht hat und mit Joshua Kimmich gleich mal ein viel versprechendes Talent aus der eigenen Jugend an die Bayern verkauft. Mit den Einnahmen will Trainer Huub Stevens nun den Kader verstärken. Er fordert öffentlich einen neuen Innen- und Linksverteidiger, einen Sechser und einen Stürmer. Wenn's geht dann auch gleich noch einen neuen Torwart, Spielmacher, Rechtsaußen, #Greenkeeper, Mannschaftsarzt, Busfahrer, Präsidenten, Sportdirektor und Arbeitgeber. Es fällt einem auch irgendwie schwer zu glauben, wie Robin Dutt der Vorgesetzte von Huub Stevens sein soll. Lass den Holländer mal knurren und der Robin läuft barfuß zurück nach Bremen. Die versteckten Mikrofone des etwas anderen Wochenrückblicks haben ein typisches Dutt-Stevens-Gespräch neulich auf dem Trainingsplatz aufzeichnen können.

[Dutt tritt auf]

" Duuuuu Huuuuub, ich hab den Kimmich verkauft."

" Grrrrrrrrrrrrrr."

" Da war leider nichts zu machen, er wollte nicht zu uns zurück."

" Wer will das schon. Trotzdem bin ich nicht zufrieden mit dir, Robin. Ich mach ab sofort Sportvorstand und du wirst Trainer."

" Okay, ich sehe meine Zukunft sowieso nur noch auf dem Trainingsplatz. Dieser Sportdirektor-Posten ist nichts für mich."

"Warn Witz du Tulpe."

"Gut. Meine Trainer-Karriere halte ich eh für beendet. Ich will nur noch Sportdirektor sein."

"Grrrrrrr"

[Dutt tritt ab]

Auch innerhalb der Mannschaft ist die Stimmung im Ländle mehr als angespannt. Am Samstag ging Stürmer Ibisevic auf seinen Mannschaftskollegen Harnik los und diesem sogar an die Gurgel, was nach Aussagen des Österreichers ziemlich Vedad. (Danke an Fusifüchse- News und Satire aus der Fußballwelt).

5. Auf dem Hamburger Trainingsgelände ist neulich aufgrund des starken Windes in Deutschland ein Tor umgefallen. Zyniker behaupten schon, es wird das einzige Tor bleiben, dass ein Hamburger Sturm in diesem Jahr treffen wird, schließlich hatten Lasogga und Co. in der Hinrunde eine Trefferquote wie Phil Taylor auf die Doppel 16 gegen Gary Anderson. Artjoms Rudnevs wurde übrigens aufgrund dieses Schockerlebnisses für den Rest der Woche vom Training befreit. Die Ärzte prognostizierten bei ihm einen sogenannten "Jamais vu"- Effekt.

6. In der Premier League gab es mal wieder ein herzergreifendes Beispiel, wie zwei sich ewig Liebende doch noch zueinander finden. Swansea-Angreifer Wilfried Bony wechselt nämlich für circa 35 Mio. zu Manchester City und gab, wie das so üblich ist, gleich mal bekannt, schon seit 15 Jahren davon zu träumen, mal für Manchester City zu spielen. Das Dumme bei der ganzen Sache: Vor 15 Jahren hat ManCity noch in der 3.Liga gespielt. Wahrscheinlich wechselt morgen dieses dänische Wunderkind Ödegaard zu RB Leipzig und kommt gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus, endlich für den Verein spielen zu dürfen, den er schon vor 20 Jahren, im zarten Alter von -4, über alles liebte. Der Hauptgrund für den Wechsel des ivornischen Angreifers nach Manchesters dürfte wohl sein, dass er dort künftig deutlich bessere Bony erhält als bei Swansea. Oder um es mit den Worten von Mario Balotelli zu sagen: "He earns coins like a..." Lassen wir das.

7. Dass es auch anders geht, hat uns Jahr für Jahr Francesco Totti bewiesen, der wohl treuste Spieler der Welt. Letztes Wochenende hat der mittlerweile 37-Jährige im Überschwang der Gefühle seinen Ausgleichstreffer im Derby gegen Lazio Rom mit einem Selfie vor der Fankurve der Roma gefeiert. Nur noch eine Frage der Zeit, bis das zum Standard-Jubel in der Kreisliga mit 'ner Kuhweide im Hintergrund wird. Photoshop sei Dank gibt es das Totti-Bild jetzt natürlich auch wieder in allen möglichen Variationen im Netz. Mein Favorit:

8. Auch Timo Gebhart stand zuletzt mal wieder in den Schlagzeilen. Der Nürnberger wurde nämlich zu 11 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, da er in einem Lokal eine Frau gewürgt haben soll. Noch am selben Abend soll ihm Vedad Ibisevic eine Freundschaftsanfrage auf Facebook geschickt haben. Den Besitzer der Kneipe ließ das alles ziemlich kalt. Auf Nachfrage des Wochenrückblicks meinte er, solche Vorfälle seien Routine für ihn. Es gäb harte Typen bei ihm in der Kneipe. Und wieder einmal hat sich eine alte Fußballerweisheit bewährt: Da war die Hand im Spiel.

9. Der Spruch der Woche

Frage: "Wie fühlt man sich als Derbysieger?"

Klaas-Jan Huntelaar: "Gewinnen gegen den Vorletzten ist normal."

10. Einen ziemlich witzigen Faux-Pas hat sich am Samstag die "Stuttgarter Zeitung" erlaubt. Der VfB verkündete nämlich, dass der defensive Mittelfeldspieler Oriol Romeu im Trainingslager von Papa mit speziellen Massagen behandelt wird. Die StZ schrieb daraufhin in einem Artikel, dass extra Romeus Vater mit ins Trainingslager gereist ist, um sich um seinen Sohn zu kümmern. Klingt zwar ganz nett, ist aber schlichtweg falsch. "Papa" ist einfach nur der Spitzname von Reha- und Fitnesstrainer Dr. Christos Papadopoulos. Lügenpresse!

11. Ruhe in Frieden, Junior Malanda. Wir werden dich nicht vergessen!

Marc Hauser

ø 10.0
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KOMMENTARE
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kosimus
20.01.2015 | 14:18 Uhr
1
0
kosimus : 
20.01.2015 | 14:18 Uhr
0
kosimus : 
Starkes Ding! Der Dutt ist so ein Heuchler...die Arbeit beim VfB sei seine Lebensaufgabe. Ja wenns denn sein muss...
1
Milkman87
20.01.2015 | 13:41 Uhr
2
0
Milkman87 : Klasse Blog
20.01.2015 | 13:41 Uhr
0
Milkman87 : Klasse Blog
Hab heute das erste mal diesen Blog gelesen und finde ihn wirklich klasse, dafür logge ich mich extra mal ein und hinterlasse einen Kommentar, was wirklich sehr selten vorkommt. Hoffe das der Blog in Zukunft etwas mehr Aufmerksamkeit bekommt, wäre zumindest verdient.

Vor allem der Spruch vom Hunter ist richtig gut, falls er das wirklich so gesagt hat
2
Schnumbi
18.01.2015 | 19:04 Uhr
2
0
Schnumbi : 
18.01.2015 | 19:04 Uhr
0
Schnumbi : 
Wie gewohnt großes Kino.

Immer weiter .-)
2
ausLE
MODERATOR
18.01.2015 | 14:08 Uhr
3
0
ausLE : 
18.01.2015 | 14:08 Uhr
0
ausLE : 
dass die Wahl in Zukunft besser gesteuert werden sollte.
und
Einen Ballon d'Or gewonnen, zwei verloren


Wieder mal großes Kino und ein gelungener Start 2015!!

3
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