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MMA@SPOX


Gründer: bunsen | Mitglieder: 96 | Beiträge: 304
Von: bunsen
13.11.2014 | 1481 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Staredown
Das MMA@SPOX Zwiegespräch
In der zweiten Ausgabe von Staredown blicken wir auf UFC 180 sowie Bellator und WSOF am Samstag.

UFC 180 war geplant als großer Auftakt von UFC-Veranstaltungen in Mexiko. In Mexiko ist Boxen nach wie vor die meistbeachtete Kampfsportart. Daran werden die UFC und der MMA-Sport in naher Zukunft nichts ändern. Aus anderer Perspektive betrachtet ist Mexiko sicherlich ein Land, das vom Kampfsport begeistert ist und daher gute Absatzmöglichkeiten verspricht. Der Übergang von Boxen zu MMA ist vergleichsweise weich. Der UFC sollte es daher gelingen, einige der traditionellen Boxfans für sich zu gewinnen. Dafür sind mexikanische Kämpfer als Zugpferde notwendig.

In dieser Hinsicht muss der MMA-Sport in Mexiko noch einiges aufholen. Bis dahin kann die UFC sich aber auf die Fraktion der amerikanischen Latinos berufen. Cain Velasquez war als Galionsfigur für UFC 180 gedacht. Wegen einer Knieverletzung hat die UFC ihn leider von der Kampfkarte streichen müssen. Als Ersatz steht Mark Hunt bereit, der gesund ist und sich mittlerweile als ernstzunehmender MMA-Kämpfer etabliert hat.

UFC Heavyweight-Titelkampf: Fabricio Werdum vs. Mark Hunt

  • Werdum: einer der besten BJJ Kämpfer im Schwergewicht; zahlreiche BJJ Auszeichnungen; gutes Muay Thai mit gefährlichen Knietechniken
  • Hunt: ehemaliger K-1 Kickboxweltmeister; Typ Boxer; Knockout Power; gute Nehmerfähigkeiten

bunsen: Werdum hat sein BJJ-Werkzeugkasten in der letzten Zeit kaum geöffnet, weil er sich auf seine neuen Standkampf Qualitäten, sein Muay Thai, verlässt. Im Duell gegen Hunt hat er aber ein gewichtiges Problem: Er hat in seinen Schlägen nicht die Härte, um den Samoaner zu beeindrucken. Nur seine kicks, im clinch und als headkick, könnten einen knockout einleiten. Seine Kampftaktik sollte auf gute Beinarbeit hinauslaufen, die er vermutlich auch gegen Velasquez benötigt hätte. Zusätzlich darf er nun mit legkicks vorgehen.

Hunt wird wie gewohnt nicht von seinem offensiven Boxstil abrücken. Vielleicht drosselt er sein Tempo etwas, da er nur eine kurze Vorbereitungszeit zur Verfügung hatte. Vielleicht setzt er deswegen aber auch alles auf eine Karte. Wir werden es am Wochenende sehen! Über die Runden kann der Super Samoan meines Erachtens nicht gewinnen. Werdum sollte gewinnen, nach Punkten.

Tipp: Fabricio Werdum

paeddingtonbear: Ich freue mich immer auf die Aura, die Mark Hunt ins Oktagon mitbringt. Auf dem Papier sieht es für ihn allerdings mäßig gut aus, denn gleich mehrere Barrieren stellen sich ihm in den Weg. Er hat den Kampf kurzfristig angenommen und es ist ja nicht gerade ein Geheimnis, dass er sich nach Kämpfen etwas gehen lässt. So hat er nach seinem letzten Kampf bereits 15 Kilogramm zugenommen, auch hat er zugegeben, dass er sich eher auf das Abkochen als auf den Kampf konzentriert erschwerend hinzu kommt noch die Höhe in Mexiko City. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für einen Titelkampf! Auf seine Fäuste kann er sich dennoch verlassen, seine enorme KO-Power ist immer vorhanden, zudem hat er auch im Grappling für seine Verhältnisse große Sprünge gemacht und weiß sich zu verteidigen, nur steht ihm ein Meister-Grappler gegenüber.

Werdum hat sich schon länger akklimatisiert und hat auch früher mit dem Training für einen Kampf begonnen. Der Brasilianer hat sich zu einem guten Standkämpfer entwickelt, auf einen Infight mit Hunt sollte er sich nicht einlassen. Das Fehlen der Härte ist aus meiner Sicht kein Problem, denn er muss Hunt nur beschäftigen, bis dem Samoaner langsam der Saft ausgeht und kann gleichzeitig bei den Judges Punkte sammeln. Er wäre gut beraten, Hunt auf Distanz zu halten oder den Kampf gleich auf den Boden zu verlagern. Aufgrund der unterschiedlichen Bedingungen tendiere ich stark zu Werdum, auch wenn man den Samoaner niemals abschreiben darf, denn seine One-Punch-KO-Power ist weltweit gefürchtet.

Tipp: Fabricio Werdum

UFC Welterweight-Kampf: Jake Ellenberger vs. Kelvin Gastelum

  • Ellenberger: schwere Hände; guter Ringer; einseitiger Standkampf
  • Gastelum: ungeschlagen; Typ Grinder; geborener Underdog; TUF 17 Sieger

paeddingtonbaer: Ellenberger sah in seinen letzten Kämpfen einfach grauenhaft aus. Er war an Passivität kaum zu überbieten und ließ sich ohne Gegenwehr dominieren. Der Kampf gegen Gastelum wird daher wohl seine allerletzte Chance sein, um im Titelrennen zu bleiben. Gastelum hingegen sah in der UFC bislang recht gut aus.

Sein Boxen ist sehr solide und er könnte Ellenberger mit seiner hohen Frequenz überrennen, sein Wrestling ist gut genug, um den Kampf im Stand zu halten. Hinter seinem Kinn steht bei mir noch ein Fragezeichen. Wenn Ellenberger zuschlägt, kann es schnell aus sein. Dennoch gehe ich von einem klaren Punktsieg Gastelums aus.

Tipp: Kelvin Gastelum

bunsen: Du hast schon gute Punkte angesprochen! Bei Gastelum sticht für mich nichts so richtig raus, außer ein paar Eigenschaften, wie Kämpferherz und Unbekümmertheit. Er ist ganz sicher eine erfrischende Erscheinung in der UFC. Ellenbergers Form hast du schon thematisiert. Vielleicht fehlt ihm das Kämpferherz, das macht für ganz oben braucht. Er könnte sich auch etwas weniger auf seine Schlagkraft verlassen und ein wenig strategischer vorgehen.

Will er den Kampf gewinnen, muss er vor allem eines: mehr riskieren! Wird er das denn? Vermutlich nicht! Gastelum kämpft offensiv und zeigt einige Lücken in seiner Verteidigung. Das spielt Ellenberger (nur scheinbar) in die Karten, da er versuchen wird, den einen Schlag anzubringen. In der Regel geht diese simple Logik aber fehl, der kampfentscheidende Schlag bleibt aus. Ich gehe daher auch mit Gastelum. Ein Sieg über die Runden für ihn und ein frustrierender Abend für Ellenberger.

Tipp: Kelvin Gastelum

UFC Featherweight-Kampf: Ricardo Lamas vs. Dennis Bermudez

  • Lamas: Killerinstinkt; gutes Muay Thai; besitzt einen Ringerhintergrund
  • Bermudez: Knockout Power; guter Ringer; ungeschlagen in den letzten 7 Kämpfen

bunsen: Aus Sicht der matchmaker sollte Bermudez diesen Kampf gewinnen. In seinen jüngsten Kämpfen hat er einen imposanten Kampfrekord angesammelt. Ein Titelkampf wäre nicht schwierig zu promoten, wenn er Lamas am Samstag besiegt. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Schlaghärte, Kraft und starke ringerische Fertigkeiten, das sind seine hervorstechenden Eigenschaften, in denen sein Gegner nicht in gleichem Umfang punktet. Ein guter Kampf für Bermudez.

Tipp: Dennis Bermudez

paeddingtonbear: Ja, die UFC würde sich schon kräftig in den Hintern beißen, sollte Lamas diesen Kampf gewinnen. Er traf Anfang des Jahres bereits auf Titelträger José Aldo, da wäre es blöd, wenn er einen Herausforderer eliminieren würde. Aber ich denke, dass Bermudez gute Chancen hat diesen Kampf zu gewinnen. Er ist ein sehr explosiver Kämpfer mit schweren, aber auch schnellen Händen, zudem bringt er gutes Wrestling mit, ich vergleiche ihn gerne mit der Federgewicht-Version von Tyron Woodley. Aus meiner Sicht wird Bermudez Tempo und Druck zu viel für Lamas sein. Fraglich ist, ob es an die Judges geht.

Tipp: Dennis Bermudez

Die Titelkämpfe von BellatorMMA und World Series of Fighting

Normalerweise sind die UFC-Veranstaltungen mit den dreistelligen Nummern, die Pay-Per-Views, gut besetzt und bieten allerlei Gesprächsbedarf. Die 180iste Ausgabe ist leider etwas schwächer. Daher biete es sich an, andere Veranstaltungen am Wochenende in die Vorschau einzubinden. Die erste MMA-Show ist Bellator 131. Sie findet auch in der Nacht von Samstag auf Sonntag statt. Sie hat einige gute Kämpfer zu bieten, leider weniger gute Kämpfe. Was heißt das? Die meisten Begegnungen sind einseitig oder sportlich irrelevant. Wir werden nur auf das wichtigste Duell eingehen.

Neben Bellator wird auch Word Series of Fighting (WSOF) einen Kampfabend veranstalten. Die Kampfliga hat als dritte Macht in den USA einige interessante Kämpfer unter Vertrag. Wir widmen uns dem besten Kampf.

Bellator-Lightweight Titelkampf: Will Brooks (ic) vs. Michael Chandler

  • Brooks: Interim Titelträger; besiegte Chandler im Titelkampf; Kampfrekord 14-1
  • Chandler: ehemaliger Titelträger; hat einen Sieg gegen Eddie Alvarez; letzte 2 Kämpfe knapp verloren

paeddingtonbaer: Ich bin ein großer Fan Chandlers und halte ihn trotz seiner beiden äußerst kontroversen Niederlagen für ein Top 10-Leichtgewicht. Brooks hat uns alle im ersten Kampf überrascht, als später Ersatzmann für den verletzten Alvarez hatte ihn niemand auf der Rechnung. Chandler ging verletzt in den Kampf, hat die Taktik über Bord geworfen, um den Kampf schnellstmöglich zu beenden und ihm ging früh der Saft aus. Im Rückkampf wird er sich aus meiner Sicht keine Blöße geben, er wird aus seinen Fehlern lernen und wird versuchen mit seinem Wrestling den Kampf auf die Matte zu bekommen und von dort an Submissions zu arbeiten.

Tipp: Michael Chandler

bunsen: Ich finde es zunächst einmal großartig, wenn unter der Flagge eines anderen Veranstalters als der UFC ein so bedeutender Kampf stattfindet. Chandler und Brooks sind genau das, was ich sehen möchte mit einem Wort: gut. Ich bin zufrieden, wenn ich solche Leute bei ihrer Arbeit betrachten kann. Deiner Analyse stimme ich zu. Chandler hatte im ersten Kampf klare Vorteile im Ringen. Brooks konnte sich über butterfly guard und Co aus der Bodenlage immer wieder befreien, war aber klar unterlegen. Die Konditionsprobleme haben das Duell auch aus meiner Sicht entschieden. Daher gehe ich auch mit Chandler, der diesmal wie gewohnt alle 5 Runden in ähnlichem Tempo kämpfen wird, sofern es nötig ist.

Tipp: Michael Chandler

WSOF-Lightweight-Titelkampf: Justin Gaethje (c) vs. Melvin Guillard

  • Gaethje: erster WSOF LW-Titelträger; Eigenprodukt der Promotion; Allrounder
  • Guillard: ehemaliger UFC Kämpfer; gefährliches Boxen; anfällig für takedowns

paeddingtonbaer: Wie der Kampfverlauf sein wird, hängt immer von der Tagesform Guillards ab. Wir sehen entweder den explosiven Guillard, der seine Gegner schon in 30 Sekunden ausknocken will oder den zögerlichen Guillard, der klug kämpfen will, dies aber nicht kann. Gaethje ist sehr offensiv, jemand der Guillard den Wind aus den Segeln nehmen kann.

Allerdings zeigt er sich in Schlagwechseln sehr offen und bei Guillards Power ist ein Knockout immer drin. Gaethje könnte mit seinem Ringen punkten, liegt Guillard auf dem Rücken, so ist eine Submission-Niederlage nicht fern. Ich gehe mit Gaethje aufgrund des besseren Gesamtpakets und weil er nicht Tagesform-abhängig ist.

Tipp: Justin Gaethje

bunsen: Gaethjes wilder Stil könnte Guillard schon in die Karten spielen. Genau das benötigt Guillard auch, eine Einladung, ein Fehler oder Unachtsamkeit seines Gegners. Guillard hat seinen Stil nie wirklich verändert. Er ist ein Schwergewicht unter den Leichtgewichten, gemessen an seinem Repertoire an im Kampf gezeigten Fähigkeiten.

Ich glaube nicht, dass die Tagesform Guillards entscheidet, sondern der Kampfstil von Gaethje aus den genannten Gründen. Natürlich hat Guillard seine Chancen, aber für mich ist Gaethje insgesamt klarer Favorit. Für WSOF stehen noch keine fightodds fest. Mit einem -350 zu +250 zugunsten von Gaethje wäre ich einverstanden.

Tipp: Justin Gaethje

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